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die englischen Schulen besucht haben, in Ueljung, die Ilaare nach europäischer Art kurz
zu tragen.
Oer r.artAvuchs ist reichlicher als bei den bereits geschilderten Varietäten und
liesteht in der Regel aus Schnurr- und Kinnbart und einem auch die Wangen meist stark
bedeckenden r.ackenbarte. Namentlich sieht man bei den ßei'gbewohnern sehr schöne
und üppige Yollbärte, die ihren Trägern ein äusserst würdiges Ansehen geben (siehe Fig.
75, Tai. XXXIX). In den Küstenländern scheint der l^art öfters geschnitten und kürzer
getragen zu werden (siehe z. Ii. Fig. 71, Taf. XXXVII).
Zuweilen ist der Bartwuchs weniger üppig, indem die Wangen von Haaren frei
bleiben, ja zur SeUenheit tritt lilos ein Rocksbart am Kinn auf. wie er den Weddas eigen
ist (Fig. 72. Taf. XXXVlll). Wo ein solchcr bei Singlralesen erscheint, deutet er
gewiss auf eine alte Beimischung von Wedda-BIut hin.
Auch die beiden nachgewiesenen Wedda-Mischlinge der Tafel XLI zeigen durcli
ihre kümmei'liche Behaarung des (lesichtes ihre Herkunft an.
Die Augenbrauen der Singhalesen sind stark entwickelt (siehe z. R. Taff. XXXVll
mid XXXIX).
Die P.ehaarung des Körpers ist bei den männlichen Singhalesen, besonders
bei älteren Leuten, ganz ausserordenthch stark. Es kann sich auf Brust und Kücken ein
wahrer Pelz von Ilaaren, die mehrere Centimeter Länge erreiclien, entwickeln und zu
einem eigentlichen Schmucke des i\Iaunes werden. Auf unseren Tafelu finden sich leider
keine gi'i^ten Beispiele dafür; sehr schwache sind Fig. 71, Taf. XXXVII und Fig. 75
Taf. XXXIX.
Der Kopf ist wie der der bereits geschildertem Stämme von länglicher Form, aber
breiter, anch die Stirne meist breit, voll und hoch aufstrebend. Stark fliehende Stirnen
kommen zwar gelegentlich vor, sind aber nicht häufig. Die Superciliarbogen sind in der
- Hegel nicht stark ausgeprägt.
Die Form des Gesichtes ist bei der gi'ossen Mehrzahl länglich oval, bei den
Frauen breiter und. rundlicher als beim Manne; man vergleiche zum Beispiel die Tafeln
XXXVII und XLIV. Das Kinn ist gerujidet, und die eigenthümliche Zuspitzung desselben,
wie wir sie bei vielen Weddas fanden, haben wir nur bei Mischlingen beobachtet (siehe
Fia. 79. Taf. XLI). Der Gesichtsindex der männlichen Singhalesen ist durehschnittlirli
höher als bei ihren Nachbarn, Weddas und Tamilen; er beträgt im Mittel 86.3, so dass
den beiden anderen Varietäten gegenüber die Höhe des (lesiclites im Verhähniss zur
Breite durchschnittlich zugenommen hat. Auch hi(>r vci'sparen wir die Analyse auf den
osteologischen Abschnitt.
Die Gesichtszüge sind im Ganzen regelmässig und verrathon entschieden eu:e
gewisse Superiorität über ihre Nachbaren; einzelne Individuen machen sogar einen durchaus
imponierenden Eindruck, wie zum Beispiel der alte kandy'sche Rcisbauei', Fig. 7;).
Taf. XXXIX. Unter den jüngeren Frauen sind eine grossem Anzahl überaus lieblicher Erscheinungen;
doch stört öfters die schon erwähnte Neigung zu starker Fettbildung di(!
natürliche Anmuth.
Die Augen sind meist weit geöffnet und erscheinen darum in dei- Hegel voll;
ein Epikanth fehlt den Erwachsenen, und auch bei Kindern haben wir ihn niclit bemei'kt;
doch haben wir so wenig wie bei Weddas luid Tamilen ganz junge darauf untei'sucht.
Die Nase zeigt beim Manne in der Hegel eine starke Erhebung und häutig eine
gebogene Form ihres Rückens. Die Adlernase vieler Singhalesen ist in der That eines
dei' auffallendsten Merkmale dieser Varietät. Auf unseren Tafeln finden sich mehrere gute
Beispiele, so Fig. 71, Taf. XXXVII. 72, Taf, XXXVHI. 75, Taf. XXXIX. Die Adlernase
scheint sich erst in einem gewissen Alter herauszubilden; bei den beiden jungen Männern,
Fig, 70. Taf. XXXVII unrl 74, Taf, XXXIX, ist die Riegung erst angedeutet und wird vermuthlich
späte]' stärker wei'den. Daneben ist ülirigens auch die gei'ade Nase ausserordentlich
häufig, eingebogene Formen dagegen sind bei Männern selten. Es wird eine weitere
Aufgabe sein, das Auftreten der verschieilenen Nasenformen nach Procenten zu studieren.
Dabei ist die Nase, ob sie gerade oder gebogen ist, an den Flügeln meist breit,
hei den Männern durchschnittlich 38.8 mm erreidieml. Wenn mit starker Breite Niedrigkeit
des Rückens sich verbindet, wie es zuweilen vorkommt, darf dies sicherlich aus ilem
Wedda-Element in der singlialesischen Varietät oder auch aus der Aufnahme von Tamil-
Blut tiefer Kaste erklärt werden. Sehr deutlich zeigt sich dies bei dem sicher nachgewiesenen
Wedda-Mischling. Fig. 78, Taf. XLI, der einen fast extremen Typus von Wedda-
Nase aufweist, während sein nicht minder gemischter Nachbar. Fig. 79, schon die siughalesische
Nasenbiidung erreicht hat.
Hei den Frauen sind gebogene Nasen ausserordentlich selten, und die Hegel bilden
gerade oder im Profil selbst leicht concave Nasen, deren Rücken sich aucli nicht so stark
erliebt wie beim Manne (siehe die Tafeln XLH—XLIV). Es scheint, somit die Adlernase
ein Charakter des männlichen Geschlechtes zu sein.
Die Lippen sind durchweg stark, oft entschieden wulstig und von blärdichvioh'tter
Farfie; die Kiefer treten durchschnittlich etwas stärker als beim Wedda und
Tamil vor.
Von den Verstümmelungen des Körpers wird Zahnfeilung zuweilen beobachtet und
zwar meist in der Art, dass eine horizontale oder etwas schiefe Rinne fortlaufend in die
Vordertiäche der zwei mittleren oder allei' vier Schneidezähne des Oberkiefers eingegraben
wird. Ein Beispiel hiefür zeigt der Schädel der Fig. 119. Taf. LXl, welcher einem Manne
aus dem Ratnapura-District angehört hatte. Dieselbe Zahnfeilung werden wir auch bei
den liodiyas \vi<'derfinden.
Das Einlegen der Vorderzähne mit Gold und anderem Metall, wie es Goonetilleke
(Id, p. 22) von den Tänzern schildert, haben wir selber nicht lieobachtet.
Durcld)olirung der Ohren wird ausser von Tänzern und Trommlern nur vom weibliidieu
(ieschlecht ausgeübt (siehe unsere Tafeln).
SAEASIN, Csylon III. 18
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