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n o b i s Bailey Nevill Desehamps Singhalesisoh
iSclnveiu hotjii (Ng)
hotjadika (W'w)
dola (rg; Bgw; L'p)
lira (Kk; Dw)
liatscluuU'kawa
liotabarria hotabaraya
hossaulla
aolla
a-albola
Wenn wir diese Tabelle iiberblicken, so erscheinen voi'nehnilich die für Axt,
Bogen und Pfeil aufgeführten Wörter von Interesse. Fassen wir die Bezeichnungen kurz
in's Auge, so erfahren wir zunächst, dass in Kaluwangkeni an der Küste und in Dewilane,
welches ebenfalls schon sprachlich in das Küstengebiet zu ziehen ist, für die Axt das gewöhnliche
singhalesische Wort porowa im Gebrauch ist; desgleichen für den liogen das
singhalesische Wort dunna, für den Pfeil itala. Dieser Umstand hat seine Geltung auch
noch für andere AVörter, wie aus dem Yerzeichniss ersehen werden kann, sodass wir also
auffallender AVeise unter den Weddas der Küste, welche sonst doch durchweg von Tamilen
bewohnt wird, das reinste Singhalesisch antreffen. Zwar sprechen die dortigen Culturweddas
im Verkehr mit den Tamilen selbst tamilisch, wie wir allenthalben erfuhren und auch
N e v i l l bemerkte; unter einander aber bedienen sie sich der singhalesischen Sprache. Dies
ist eine sehr auffallende Sache; denn der Gedanke, es könnte die Ostküste, wenigstens
bei Battikaloa, noch vor verhältnissmässig kurzer Zeit von Singhalesen Ijevölkert gewesen
und erst neuerdings tamilisiert worden sein, ist zwar naheliegend, aber nicht richtig; denn
van Goens schreibt 1675 in seinem scharfsinnigen Berichte über die Insel hinsichtlich
des Battikaloadistrictes folgendes (33, tom. 5, pag. 223): „Weil alle Eingeborenen von
lüattikaloa sowohl nach Sitten, als nach Pbeligion, Herkunft und anderen Verhältnissen
ebenso wie die von Jaffnapatnam, Cotjaar und weiter westwärts quer über nach Calpentyn und
einschliesslich dem nördlichen Theile der Mangul Körle von Alters her und jetzt nocli
Malabaren (mit diesem Ausdruck bezeichnet van Goens ilie Tamilen) sind, vertheilt nach
ihren Geschlechtern (damit sind die Kasten gemeint), und sein- ungern ihre Geschlechter
mit den Singhalesen. Weddas oder Anderen von ausserhalb vermischen, wie das auch die
Anderen nicht mit ihnen thun wollen, so sind sie als nichts Anderes anzusehen, als dass
sie mit denen von Jaffnapatnam, Cotjaar u. s. w. ein Volk ausmachen, abgesondert von
den Singhalesen."
Demnach war die Ostküste schon im 17. Jahrhundert el)(niso wie heutzutage von
Tamilen bewohnt, und die Verbreitung derselben war, wie aus den Andeutung(>n von van
Goens hervorgeht, der jetzigen sehr ähnlich; und wie heute so bezeichnete, auch schon.
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dazumal der Kumbokajioya die Sprachgrenze an der Südostküste zwischen dem Tamdischeji
und Singhalesischen (siehe van GOÎMIS, 33, pag. 225). Auf weiclie Weise die Kiistenweddas
zu ihi'er relativ reinen singiialesischen Sprache gekommen sind, nuiss noch so lange
ein Räthsel bleiben, bis eingehende Untersacdmngen die Sache al)geklärt haben; in fiüliesten
Zeiten, sagen wir z. B. vor zweitausend Jahren, diirfte doch auch die Ostkiiste von
Singhalesen bevölkert gewesen sein: die doitigen Küstenweddas hätten dann die S|)rache
ihrer alten Culturnacliliarn beibelialten.
Aus der Tabelle könneji wir ersehen, dass die im Innern des östlichen Nicdeilandes
lebenden, den Küstenweddas direct l)enachbarten Weddas zum Tlieil Wörter besitzen,
welclie vom Singiialesischen stark abweichen. Es sind nun diese nicht singiialesischen
Wörtei' natürlicdi von besondereui Interesse, weil in ihnen sich ein Rest der weddaischen
Ui'sprache erhalten haben könnte. Es ist indessen in der diesbezüglichen Deutung derselben
viel Vorsicht geboten. Erstlich stimmen diese Wörter gar nicht untereinander überein, und
dann gelingt es zuweilen bei näherer Betrachtung unschwer, sie auf singhalesische Wörter
zurückzuführen. So liegt z. B. hn AVorte galrekki das singhalesische Wort gala, Fels,
Stein (siehe darüber aucli oben Seite 433), im Worte welkol)!). wel das singhalesische Wort
wela, Schlingpflanze. Ferner verbergen sich in den specifisch weddaiscli scheinenden Worten
oft Scherzbezeichnungeji oder Uebernamen. So verhält es sich schon mit galrekki
(siehe die genannte Seite); dann führt Bai ley als Bezeichnung der Nilgalaweddas für das Haar
das AVort itscdiakola auf, was aus den beiden singhalesischen Worten itscha (gleich isa) und
kola zusammengesetzt ist und soviel bedeutet wie Kopflaub. Für den Eléphant wird, wie
obige Tabelle zeigt, häufig das Wort botakanda gebraucht, bestehend aus bota. einem, wie es
scheint, eigenen weddaischen Worte füi- Thier, das aucli in anderen Thierbezeichnungen vorkommt
(siehe dn^ Tabelle), und kanda, Berg. Für Schwein fanden wir hotjadika, bestehend
ans den singhalesischen Worten hotja Schnauze und dika lang; so älndich aiudi fanileu es
D e s c h a m p s , Nevill uiid Bailey, wie aus der Tabelle zu ersehen ist. Für Salz haben
wir inuduweli gefunden, was Meersand heisst. u. s. f. In vielen, vornehmlich auf die Jagd
bezüglichen Ausdrücken ist also eine J äge r spr a che verborgen, welche, wenigstens zuinTlieil,
leicht erkennbare singhalesische (irundlage hat. Einer solchen bedienen sich audi die
singhalesischen Jäg(>r oder Wanniyas; doch stinnnt die der Letzteren mit derjenigen der
Weddas nicht überein. wenige Worte nui' ausgenommen; so finden wir in der Jägerspraclie
der Singhalesen das \Voi't liotabaraya wieder, welches Hängschnauze liedentet und, wie die
Tabelle zeigt, audi von gewissen Weddas gebraucht wird (vergleiche Nevill, 74, pag. 117
nud Parker. 81, pag. 19). Dei' eigenartige Dialect derllodiyas weicht vom weddaisclien
ganz und gar ab (vergleidie über (h-nselben Nevill, 124, tom. 2, pag. 88).
Welche Worte im Weddadialecte ilcht weddaiscli sind, ob überhaupt solche noch
existieren, niuss eine systematisch angelegte Untersuchung lehren, zu welcher anzuregen
wir mit obiger Tabelle haben beitragen wollen; über eine eventuelle Anregung hinauszugehen,
dürfen wir selbstverständlich nicht wa»en.
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