fo brättgt fiel) aitö bei’ SJUtte ber Sßarge ein S3üubel non Sellen ßerauS, roelcßeS in bie
Unterlage bireft ßinciitmäcßft. SDer Vorgang ift ßierbei ein gang eigentümlicher. $cbe
2öarge geigt fofort, nacßbeiit fie entftanben, eine 2lrt Kern, beffen gellen in regelmäßigen
Steißen georbnet unb gufantuten mit einigen fcfjraubig verhielten ©efäßen ein SSünbet bar*
[teilen, meldjeS gur 2XcT;fe beS Cnscuta-S tengels [entrecht fteßt. SDiefeS S3ünbet bureßbrießt
mm bie igülle, meldje von beit aitbern Reffen ber SBarge gebilbet wirb, unb bringt in baS
lebeitbe ©emebe ber angefallenen ißflattge ein (f. untenfteßenbe Stbbitbung, $ig. 2). SDaS
Einbringen gefeßießt mit großer Kraft. ES merben bie feft gufantmenfcßließenbeit fetten ber
Dberßaut tutb nießt [eiten eine gieuttieß herbe Uiinbe burcßbrodjeit, unb mancßntal bringt
baS 3 eHenbünbei bis in beit igolgförper vor. Einmal ins in n ere ber Söirtpffange gelangt,
ifolieren fieß bie bisßcr bünbelförmig vereinigten feilen, treten etroaS auSeinattber, fcßiebeit
[icß eiitgelu gmifcßcit bie gefielt beS SßirteS ein unb mirfett jeßt feßr etter gif cß als (Sauggellen.
Cuscuta Europaoa, a u f beut © te u fle t bcS fjo p fc u S fd jm a vo tjcu b : 1. iu natltrltdjev ©vbfje. — 2 ®uvd)[d)mtt; 40m«I
bcrgrbfjcrt. SBßl. S e it, ©. 161 uub 162.
(Sie entließen beut SOBirte organifeße Serbinbungen unb [iißreu biefe auf fttrgem SBege gtt
beit Strängen, tvelcße [icß ingivifcßeit in ber Slcßfe beS Cuscuta-S tengels attSgebilbet ßabeit
unb bort in einem engen Kreifc gruppiert finb. 3ft einmal eine [olcße Serbiitbttng beS
SdpuaroßerS mit ber Söirtpflauge ßergeftellt, [o ftirbt baSjenigc Stücf beSfelbeit, ivelcßeS
unterßalb ber erfteit Sangtvargen liegt, allutäßlicß ab; baS unterfte, folbettförntige Enbe ift
oßttebieS fcßoit gtt ©runbe gegangen, unb fo fteßt je ß t bie C uscuta-iß fl an ge m it beut
S o b e n , a u f beut fie g e le im t ß a t, nießt e inm a l rneßr in S e rü ß r u itg , fo ttb ern
iv u rg elt m it iß re n S a u g iv a rg e it n u r noeß in ber lebettben S ö irtp fla u g e . £>at
fie eS gut getroffen, b. ß. ift fie an eine Söirtpflauge geraten, ivelcße mit ißrent grünen
ßaube eine reießließe Stenge orgaitifcßer Serbinbungen ergeugt, alfo g. 33. an bie üppigen,
faftreießen Stengel beS tQopfenS ober an bie Sieffel, bie mit vielen bunlelgrünen, von mei=
benbeit Vieren ber «übrigen Srennßaare tvegett gemiebetten unb verfeßonten SJlättern be=
feßt ift, fo Toäcßft fie ungemein rafcß tveiter, fenbet unmittelbar über ber unterfteu ©nippe
ber Saugivargeit fcßoit reießließ Sergnieigungen aus, bie atteß «lieber alle mit ißren Spißeit
im Streife ßcrumtaften, Scßliitgen uub Saugivargeit bilben, fteß mitunter aueß gegenteilig
ttmtvinben unb verftriden, mit ißrent Steßmert'e in immer iveüerm llmlreife bie 3öirt=
pflangen übergießen unb nun beit Statuen „$£eufelSgwirn", ivclcßeit ber SolfSmttnb für
biefe ifSflange gerväßlt ßat, vollauf verhielten. Es bilben fieß bann audj au eingelnen
gäben biefes ©emirres Heine, fttgelige Knäuel rofenroter Slüten unb aus biefeit weiters
ßin Knäuel Heiner Kapfelfrücßte, ivelcße mit einem $edel auffpringett, unb aus ivclcßeit
bie Sötnbe bie Samen aitSfcßüttelit.
®ie eitropätfcßeit Cuscuta-Slrten finb fänttlicß einjäßrig. Selbft bann, meint fie fieß
mit ißren Saugtvargeit an ausbauernbe pflangen, etwa an junge fjmeige von <Qolg=
gemäcßfeit, angelegt ßabeit, mellen fie uaeß ber Samenreife, unb im uäcßften grüßliitge finb
ßöcßfteitS rtoeß einige verborrte, um bie Efcßen= ober Söeibengweige gemunbene Scßliitgen
gu feßen. Unter ber tropifeßeu Sonne geheißen aber aueß ausbauernbe Sitten, mie g. S3,
bie Cuscuta verrucosa, bei melcßer bie Saugivargeit bort, mo fie beit Söirt einmal aitge
faßt ßabeit, aueß gaßre ßiuburcß funttionieren. Söenn bie mit beit Saugivargeit beßaf*
teten verßolgten fjmeige beS SöirteS iu bie SDicfe tvaeßfen unb fieß auf beut ,<Qolgtorper, bis
gu melcßem bie Sauggelleit ber äöarge eingebruugett untren, neue Scßicßten von iQolggelleit
bilben, fo merben von biefeit bie Sauggelleit ber Cuscuta gleicßfant ummaHt, verlängern
fieß atteß iu beut 2)taße, als ber Igolglörper beS betreffenben fjmeiges ber Söirtpflauge au
Umfang guiiintmt, unb man fteßt bann bas S3üttbel ber von beit Sßargeit ßerloututettbeu
Sauggelleit in beut <Qolge uteßrerer gaßreSriuge eingelagert.
©ang äßttltcß mie bie Sitten ber ©attung Cuscuta verßalten fieß aueß bie oben er-
mäßnten Kaffptßen. Stud; bei biefeit ift ber Keimling, ber aus beut Samen ßervorlommt,
fabettförmig uub lebt anfättglicß auf Koftert ber iititerßalb ber Samenßattt aufgefpeidjer*
ten Stefervenaßrung, mäcßft in bie £öße, vergmeigt fteß uub fueßt bttreß breßenbe 33eme=
guitgeit feines obent EitbeS eine lebenbe Stüße gu erreießen, um melcße er fieß ßerurn*
feßlirtgt, uub bie er baun als Stäßrbobeu benußt. £ier mie bort bilben fteß au jenen S teh
len, mo bie Scßliitgen beS fabenförmigert Stengels feft an ber lebeubigeit Stüße anliegen,
reißeitförmig georbnete Söargen, attS bereit Süiitte ein 33üttbel von Sauggelleit in bie Söirh
pflauge ßineiitmäcßft; ßier mie bort vertrocknet alsbalb baS untere Eube beS fabenförmigen
Stengels uub ift babureß bie 33erbinbuug mit ber Erbe unterbroeßen; ßier mie bort kamt
bann ber einmal mit feinen Saugivargeit au beit SGBirt angeßeftete Scßutaroßer fteß vielfacß
vergmeigen, mit feinen fabeitäßtilteßen Stengeln alle S’lfte beS SötrteS umfpimten unb, meint
biefer ein ßoßer S3ufeß ift, felbft bis iu bie SBipfel ber Krone euipojrf'limmeit unb ftelleiimeife
alles fo verftriden, baß man bort baS SJteft eines SöogelS iu beut ©egmeige gu feßeit vermeint.
®ie gmeite Steiße feßntaroßenber S 3lütenpflangen mirb von Kräutern gebilbet,
melcße grüne Staubblätter tragen, unb bereit Same einen mit Samentappen (Kotplebo-
neit) uub Söurgetn auSgeftatteten Keimling entßält. ®ie Samen feinten iu ber Erbe, maeß=
feit bort oßne Unterftüßuug eines SöirteS gur Keimpflange ßerait, unb erft bie äöurgeläfte
legen fiel; unterirbifcß mittels Saugivargeit an bie äöurgelit her äöirtpflaitgeit an. ES geßören
ßierßer etma ßunbert Santalaceen, uub gmar vorgüglicß aus ber ©attung SöergflaeßS (Thesium),
uub bann meit über gmeißunbert Stßinautßaceen. 3luS biefer leßtent gautilie finb es iuS--
befoubere bie Sir ten ber ©attung Slugcutroft (E uphrasia), Klappertopf (E hinanthus), äöaeß-
telmeigen (Melanipyrum), Stäufefraut (P edicularis), bann B artsia, Tozzia, Trixago,
Odontites. ®ie umfaitgreicßften ©attungen finb E u p h rasia uub P edicularis, bereit Slrten
mit mettigen SluSnaßnten auf her nörbtießen ^emifpßäre gefunben merben unb bort in einer
außerorbetttlicßeit Sliannigfaltigfeit, vorgüglicß in her arftifeßeit ^one unb iu beit &ocßgebirgS=
gegeubeit beS Himalaja, int Slltai unb KaufafuS, in beit Sllpeit unb ipijrenäeit, bie ©raS=
matten mit ißren fdjöiten Shütett fdjutüdcit.
git beit erfteit EntmicfetungSguftänben ift an allen biefeit fßflangen von beut Scßnta=
roßertume nießt viel gu feßeit. ®er Keimling beS SBaeßtelmeigenS treibt binnen einer Söocße
eine 4 cm lange t<gauptiourgel, von melcßer ein ßalbeS ©ußeub Seitenmurgelu unter reeßtem
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