fönnett gewittert werben, nnb bie Slbnetguttg gegen bie Stiedjftoffe, weldje ben blättern ber
gante, beS ©tedjapfels, beS ©umpfporfteS, beS geftedten ©djierlittgeS 2c. eigen finb, mag
fidj bei ben Vieren vererben; bie ©tadjeltt, Sornen unb ©tedjborften, bereit ©pi^en über bie
grünen ©ewebe vorragen unb ben Slttgreifern broljenb entgegenftarren, finb leicht fidjtbar,
unb fetbft bie bümmften Siere weiten folgen ©djttbtveljren immer aitS. ©S ift aber niefit
benfbar, ba§ ttaljrungfudjenbe Siere bie windigen Slngelborften ber Opuntien fetjen, unb
ebenfomeuig ift anzunehmen, baf; bie Siere biefe ftarren unb gerttdjlofen ©ebdbe burd) ben
©erudjSfinn wahrnehmen. ©S ift bafjer wahrfcheittlidj, baff bie Siere bie mit ablösbarem
SBodfitze, mit Slngelborften unb Vremtborften auSgerüfteten ijlftanzen erft bann verfdjonen,
nadjbem fie fdjon bei einem frühem Angriffe bie unangenehme 33efanntfd^aft biefer ©djutp
mittel gemacht fmfwn unb burch ben ©djaben fing geworben finb. S arauS aber würbe fidj
auch ergeben, baf? bei ben Steren bie ©rblidjfeit ber Slntipatbie gegen ihnen nachteilige ober
gefährliche pflanzen nur eine befdjränfte ift, beziehentlich, baff bie auf ^ffanjenfoft angewie=
feiten Spiere einen S eil ber ihnen nachteiligen ©ewächfe immer erft burdj bie (Erfahrung
fentten ju lernen in ber Sage finb.
S ie laublofen ©ewädjfe mit fpijsen, ftedienben grünen Elften unb gladjfproffen, bie
^Sflanjen mit nabelförmigem, fdjarf gefügtem unb biftelartigem Sattbe fowie fette, bereu
grüne Vlätter unb ©tengel mit SBiberljäfchen, Slngelborften, ©tedjborften, Vrennborften
unb mit ablösbarem ^aarfilje befleibet finb, gehören mit Slüdftdjt auf il;r fftüftjeug fetter
©ruppe von gönnen an, bereu ©dju|mittel unmittelbar attS bent ©ewebe beS zu fd;ühen=
bett ^flattzengliebeS hetvorgefjeit, wo fidj alfo baS grüne ©ewebe fozufagen felbft gegen
bie Singriffe pflanzcnfreffeitber Siere wehrt unb fdjüfct. Siefer einen ©ruppe fann matt,
wie fdjon oben erwähnt, eine zw eite g e g e n ü b e rfte lle u , b ereu SBaffen nicht an bem
Ztt fdjüjsenben, fo n b e rn an einem b en a ch b arte n a n b e rtt ^S flangengliebe ange=
bracht finb. gtt biefe zweite ©ruppe gehören zunädjft fette gönnen, bereit völlig wel;r=
lofe grüne Saubblätter burd) bie in S o r n e n m e tam o rp h o fie rte n v erh o lzettb eu
© e ite n trie b e vor ben zu weit geljenben Slttgriffen ber Siere gefiebert werben. S e r ©tengel
unb bie gweige biefer Pflanzen finb nidjt ganz Su ih*er ©pi|5e beblättert; bie ©nben
fittb vielmehr blattlos unb feigen aus, als ob matt von ihnen bie Saubblätter abgeriffen
hätte. SBetttt überhaupt Slttlagen von b lättern auch an ben ©ipfeln ber Zweige vorhanben
waren, fo fittb biefe verfümmert, Heilt, nur burch ©üjuppett unb ©djiuielett angebeutet
ttttb alles eher, als eine begehrenswerte Stahrung. S afü r erfdjeint baS ©ttbe beS holzigen
gweigeS jugefptfct unb läuft in einen ftarren, ftedjenben S o rn aus. Sin einem 33ufdje,
beffen nach allen Stiftungen hin abftehenbe gweige mit blattlofen ©pi|en enbigett, wälp
renb beffen grüne Saubblätter hinter bett ©pi|en verfammelt finb, ift ein auf Seifuttg
ber Strbeit beruljenbeS SSerteibigungSfpftetn in aller gorm hergeftellt. S ie grünen Sattb=
blätter föttnen im ©d)u|e ber Sornen unbeirrt bie ihnen zufommenbe SIrbeit leiften, unb
wenn eS and; ab ttttb zu einmal vorfontmt, baff ein nahrtmgfuchenbeS größeres S ier, mag
eS burdj Scafdjljaftigleit verleitet ober burdj ju n g e r getrieben fein, zwifdjen ben entgegen;
ftarrenbett Sornen baS SOtaul forgfältig eiitfüljrt unb einige grüne, hinter ben Sornen
ftehenbe Saubblätter fidj zu verfchaffett weijf, fo ift bartttn noch lange ttidjt bie ©pifteitz eines
foldjen VufdjeS bebrobjt. S ie 3llhagi=©ebttfdje ber ©teppe fowie mehrere ©infter= unb ©eijP
fleefträudjer, nametttlidj A lhagi K irgisorum , Genista liorrida unb Cytisus spinosus
(f. Slbbilbung, ©. 417, gig. 5), zeigen bie eben befdjriebette ©dju^vorrichtung in auSgezeidj=
net er SBeife. Sin vielen anbertt ©träudjern, wie bem ©djtehborne, ©anbborne, Streuz=
borne (Prunus spinosa, Hippopbae rliamnoides, Rhamnus sax atilis), ift woljl biefelbe
©inridjtung getroffen, aber fie hot nur zu ber 3eit, wenn bie Saubblätter ttodj ganz
fung finb, iljre vode Vebeutung. Stur folattge bie zarten, eben erft aus ben 5Utofpett
fjervorgegattgeiten Saubblätter von ben hornigen 3weigettben überragt werben, finb fte gegen
baS Slbgefreffetttverben gefiebert; fpäterhin, wenn fie auSgewachfen finb, werben nur ttodj
jene gefduipt, welche bie VafiS ber borttigett gweige belleibett. Sin ben Sangtrieben beS
SBeifjborneS entwideln fidj in ben Sldjfeltt feiner untern Saubblätter fttapp nebeneinattber
je ein langer S o rn unb eine Heine SUtofpe, in ben Sldjfeln ber obern ^Blätter nur eine
Enofpe allein, gm ttächften galjre werben attS ben hart neben ben langen, gtänzeub braunen
Sornen angelegten ^nofpen ^urztriebe, bie attdj häufig Vlitten tragen; aus ben ^nofpett
an ber obern Hälfte beS ©proffeS aber entfteht ein Saugtrieb, welcher bie eben gefdjilberte
©ntwidelung wieberljolt. S ie Sornen, welche an ben amerilanifdjett Söeifjbornarten: Crataegus
coccinea 4 cm, C. rotundifolia 6 cm unb 0. Crus galli 7—8 cm lang werben,
iteljmett fidj bann tote SBächter attS, weldje bett fich entwidelnben Eurztrieb zu fdjütjen
haben. S a bie meiften biefer ©träudjer fparrig abftehenbe Slfte entwideln unb fidj baljer
ebenfofeljr in bie Sttere wie in bie tgölie ftreden, unb ba bie Sornen fich uiele galjre l;iu=
burdj erhalten, fo werben burdj fie auch bie Vlätter ader jener Sriebe geffüjzt, weldje in
fpätern gafjrett hinter ben alten Sornen gleidjfant im gmtefn beS SfttfdjeS attS bett Säften
feitlidj Ije^uorfprieheit. Sltt mehreren braftlifchen SRimofett ragen bie bett 3weigen a u f
fi|enben Sornen zwar nidjt über bie ausgebreiteten Sölätter vor. ©obalb aber Siere bie
S3tätter berühren, werben biefe Ijorabgefdjlagen, bergen fich l)inter ber ©dmhwehr ber
Sornen, unb bie Siere weichen vor ben ihnen nun entgegenftarrenben fdjarfen ©pi^en zurüd.
©itt ganz eigentümliches Verhältnis zwifdjen grünen Vlättent unb Sortten beobachtet
man an ben meiften jener ^galbfträudjer, weldje ber alte S h eo p tjraftu S unter bem Stauten
hr DSa uct zufamtnengefadt Ijut, unb bie attdj heute noch in berfelben Söetfe bezeichnet werben
fönttett. Sin biefen ^albfträucljern, für weldje bie auf ©. 417, gig. 8, abgebilbete Vella spi-
nosa als Veifpiel gewählt fein mag, entwidelt jeber auS ben SBiitterlnofpett Ijervorwachfettbe
©prof an ber untern Hälfte grüne Saubblätter unb über biefen, häufig auch im Vereidjc
beS VlütenftaitbeS, grüne, mit feiner ©pij$e enbigenbe, in Sortten metatnorpljofierte ©eiten=
Ztveigleiit. Siefe Sortten, bie matt in manchen gäden, wenn fie nämlich in ber Vliitem
region erfdjeitten, attdj als uutgemanbelte Vlütenftiele attffaffett latttt, finb int Slttbegittne
tveidj unb faftreidj, enthalten itt ihrer Siittbe grünes ©ewebe ttttb funftionieren zuttädift
ganz fo wie bie neben ihnen fteljenben fdjittalen Saubblätter. SHS ©djufcmittel fpielen fie
wegen ihrer SBeidjljeit im erften galjre feine Siode. gut ^erbfte fallen bie grünen Saitb=
blätter von ben ©proffen ab, bie ©nben ber itt Sornen auSlaufenben gweige finb zwar
attdj abgeftorbeit ttttb abgeborrt, aber fie bleiben zurüd unb fallen nicht ab. gm Saufe
beS ©ommerS feft unb ftarr geworben, verleben fie jejd jebett, ber fie unfanft anfafjt, unb
fdjüpett natürlich auch h^uter ihren abgeborrteu ©nben int ttädjften gafpre auS bett
©eitenfnofpen heroorwadjfettbett Sriebe, welche wieber genau bie eben gefdjilberte ©nt=
widelung burdjiitachett. ©o entfielen mit ber geit ftruppige Vüfdje, vott bereit eripljerie
eine SJienge abgeborrter, horniger Slfte wegftarren, unb bie vielfach bett ©inbrud madjen,
als wären ihre gweigenbett im SBinter erfroren unb verborrt, unb als würbe ber ganze
©tod int Slbfterben begriffen fein. SiefeS SphrP9aua=©eftrüppe ift nidjt eben eine gierbe
beSjenigen ©elänbeS, auf welchem eS ntaffenljaft au ftrü t, eS bitbet aber eine Ijöcljl't cha=
rafteriftifche gormation in gewiffen glorengebieten. VefonberS reich au folcijem iphrpgatta;
©eftrüppe ift baS ntittellänbifdje gloreitgebiet, ttttb zwar finb bort Slrten ber verfdjiebett;
ftett gamitien in biefer gorttt attSgebdbet. Um nur einige Veifpiete zu bringen, feien von
©djottengewächfen Vella spinosa unb Koniga spinosa, vott Stofifloren Poterium spino-
sum, von ©chmetterlingSblütleru Genista Hispanica unb Onobrychis cornuta, vott ilorb;
blütlern Sonchus ceryicornis, vott SBolfSmildjgewädjfett Eupltorbia spinosa, von ©alz=
fräutent Noea spinosissima ttttb von Sippenblüttern Teucrium subspinosum ttttb Stachys