ltmranbcn. S er Sonn nach liejse fid; bie offene Biefenblume am beften mit ber Sölüte eines
BergifjmeinnichtS oergleidjen. S ie Sappen haben wenigstens einen übereinftimmenben, £)alb=
freisinnigen Umrifj, nnb ancf; ber fel;r furge Sd;lunb ber hinten geigt eine entfernte Sil;n-
lidjfeit. S o rt, mo baS napfförmige BHttelftüd, bem bie Staubgefäße nnb (Griffet eingefügt
finb, in bie Sappen übergebt, geigt fid) ein bider, fleifd;iger Bing, äljnlidh einer Bebenfrone.
®aS vertiefte SBittelftüd, ber Bing nnb bie anf ber obern Seite mit gal;lreid;en SBargen be=
fe|ten Sappen finb fCeifd;ig, nnb bie gange Blüte entroidelt einen unangenehmen SlaSgerud;.
©ntbedt mnrbe biefe SBnnberblnme guerft im ^al;re 1818 im In n e rn von S um atra gu ißnlo
SebbaS am SBannaftrome, wo fie anf ben SBurgeln wilber Sieben an Drteit, wo ber
Stoben mit ©lefantenmifl bebedt ift, fd;maro|t. Stufjerhalb S um atra ift fie bisher nod;
Rafflcsia Padma, auf obevfIätf;Itcf) bcrlaitfenben SBurjcln fcfimarotjenb.
nirgenbs gefetjen worben. Sagegen hat man noch oier anbre Baffleften anfgefnnben nnb
3war alle anf ben Sttfeln beS ^}nbifd;en DgeaneS, auf Saoa, Borneo nnb ben ^Philippinen,
^ n ber SBachStumSweife fowie and) in ber %oxm ber Blüten ftimmen fie mit ber eben
gefdjilberten Slrt überein, aber in ber ©röfje ber Blüten fielen fie mel;r ober weniger guriid.
S ie auf Sana oorfommenbe ßafflesia P adm a, non weld;er obenfteljenb eine Slbbilbung
eingef «haltet ift, beft|t Blüten, welche nur ben Sttrd;meffer oon ^ 2 m haben. S ie vertiefte,
etwas auSgebaudjte «Kitte fowie ber Bing, weld;er ben Blütengruitb befäumt, finb bei
biefer Rafflesia fd;mu|ig blutrot, bie wargigen Sappen haben faft bie $arbe ber mettfdp
li^en £ au t; bie Blüten ft|en ben fchlangenförtnig über ben buntein Söalbgrunb fid; l;iu=
giefjenben Söurgeln auf, uub es entftrömt ihnen ein nid;ts weniger als angenehmer $abaoer=
gerud;: alles ©tgentüinlid;f eiten, welche ben unheimlichen ©inbrud erflären, ben biefe ©ebilbe
auf bie crften uub and; auf alle fpätern Beobachter l;eroorbrad;teit unb nod; l;eroorbringen.
Sbäf;renb bie Baffleften fowie bie Slrten ber ©attungen Brugmansia uub S apria
ben tropifd;en uub fubtropifd;en ©ebieten SlfienS uub ber füblid) fid; anfdhliejjenben Snfel=
weit angehören, erfcheint bie ©attung Apodantlies auf baS tropifd;e Slmerifa Beföränft.
Sind; bie nteiften Pilostyles-Slrten gehören bem tropifdjen Slmerifa, gumal Brafüien,
@hde, Beneguela unb Beugranaba, an, nur eine Slrt, nämlich P ilostyles A ethiopica, ift
in beit ©ebirgen oon Slngola unb eine weitere Slrt, wie fdjon wieberholt erwähnt, in
Verfielt beobachtet worben. /
S n ©uropa ift bie merfwürbige ©ruppe ber Bafflefiaceeit nur burd; eine eingige
Slrt, nämlich burd) ben auf S . 183, $ig. linfS, abgebilbeten £ t;p o cift (Oytinus Hypo-
cistus), oertreten, unb gmar finbet fid; biefer bur<h baS gange mittellänbifdhe glorem
gebiet verbreitet. S en Bährboben für beit £t;pocift bilben bie Söurgelit ber für bie Bege*
tation beS SBütelmeerbedenS fo d;arafteriftifd;en Siftrofenfträud;er. SnSbefonbere bort,
wo bie ©rbfrume eine feid;te ift unb bemgttfolge bie SBurgeln -ber genannten Sträud;er
giemlid; oberflächlich oerlaufen ober teilweife auch blohliegen, trifft man unter bem ®e=
ftrüppe ber 3ifüof£n ben iQppocift in großer SBeitge angefiebelt. S a bie fdjuppenfön
migen Blätter, welche ben Stengel biefeS Sdjntaro|erS befleibeit, fd;arlad;rot gefärbt
finb, unb ba ber ^ppocift nicht oereingelt, fonbern in großer Beenge oorgufommen pflegt,
fo fiel;t man ftellenweife aus beit Süden ber ,3iftrofenbeftänbe ein ftammenbeS Bot Ijeroor=
leuchten, bttrch baS matt fchoit oon fern auf baS Borfommen biefeS Sd;inaro|erS aufmerP
fant wirb. S ie Blüten felbft, weld;e fid; gwifd;en ben roten, fdmppenartigen Sedblätteru
öffnen, finb gelb gefärbt, eine $arbenoerbinbung, weld;e in ber spftanjenwelt gu ben Sei*
tenl;eiten gehört unb bie and; biefer Sßflattge ein red;t frcmbartigeS 3lrtfet;eit oerleiht. Slufjer
ber im mittellänbifchen ^lorettgebiete oerbreiteten Cytinus-Slrt finben ftd) noch gmei weU
tere Slrten iit Blepifo uub eine auch im ^aplanbc, welche woI;l nicht auf Cistus-Sträucherit,
fonbern auf anbern ^olgpflangen, gumal auf Eriocephalus, fd;ntaro|en, bie aber in ihrem
Blütenbaue fowie itt betreff ber Berbinbung mit bem Sßirte oon bem Oytimis Hypo-
cistus nicht abweichen.
BUffcltt unb Bictttenblumetu
S ie fechfte, gttgleid; l e |t e B eil;e ber fd ;m a ro |e n b e it B lü te n p fla n g e it umfaßt
llbergewäd;fe oon bufd)igem 3litfel;en, mit oielgabeltg oergweigten Slften, grüner Binbe, grü=
neu Blättern unb beerenartigen fyrnchteit, bereu grofje Samen unmittelbar auf ben Slften
unb Sweigen jener Bäume leimen, welche ihnen als SBirtpflangen einen Seil ber Bahrung.
abtreten müffett. ©S gehören in biefe Beit;e ein S u |en b im füblichen Slften nnb oorgüglid;
im Snbifd;en 3lrd;ipel heintifd;e Slrten ber ©attung Henslowia aus ber Saittilie ber S ait=
ta la c e e n unb bann weit über breil;uubert Slrten aus ber Familie ber S o ra n th a c e e n . S ie
befanntefle unb oerbreitetfte ipflange unter biefen ift bie auf S . 190 abgebilbete europäifd;e
SJliftel (Viscum album ), weldje auch in Begtehitng ihrer SebenSweife als Borbilb für bie
gange Beihe gelten fann unb barum and; oor allen anbern hier befprod;en werben foll.
S ie fd;maro|t befanntlid; auf Bäumen unb gmar fowoI;l auf Saubhölgeru als auch auf
Babelhölgern. Slot hdufigften ftebelt fie fid; an folcheit Bäumen an, bereit Slfte mit einer
welchen, faftreicheit Binbe, inSbefonbere mit einem möglidjft bünnen unb garten ^orfgcwebe,
befleibet finb, wie baS bei ben SSeifftannen, ben Slpfelbäumen uub ben «Pappeln ber Sali
ift. S e r SieblingSbaum ber Biiftel ift jebenfaüS bie Sdpoargpappel (Populus nigra).
Sluf ben Slften berfelbeit gebeil;t fie in einer erftaunlid;eit Üppigfeit, unb bort, wo bie
Sdjmargpappel in fleiitent Beftänben wächft, bilbeit bie SJiifteln felbft wieber förmliche
Beftäube in beit Baumfronen, ©utlaitg ber Stifte ber Dftfee unb in beit Slugehölgeit längs
ber S onau bei SBiett, gumal im berühmten Krater, welchem bie S . 191 eingefdjaltete Slbbiü
bititg entnommen ift, trifft man auf manchen Sd;margpappeln 3Jtiftelbüfd;e, welche einen
Umfang oon 4 m unb eine StammeSbide 001t 5 cm beft|en, unb bereit bid;teS ©egweige