unb Sllpeitreben (Clematis unb A trag en e), finb attgbauernb, ihre Stämme nerhotgen, er*
icicfjen oft ein ziemlich f;ofie§ Sllter, unb bie jüngften non ben alten (Stämmen aitggeljen*
ben Verneigungen fönnen big gu ben Saumimpfeln ernpormnunen. SBemt man biefe
Stämme im Tunern eineg litte n ^Qochmalbeg gmifdjen ben aftfofen Striinfen roie Seile in
bie Saumfronen hinauf gef dpnungen fieht, fo fann man oerfidjert fein, ba£ fie fdjon gur
^eit, al» bie jefff mächtigen Säume noch niebere S äum ten marett, fiel) angeljeftet Ratten unb,
mit biefen gleiten S t r i t t Ipltenb, in bie £öhe famen. ©ie jungen Sproffe, beren S an k
blätter nod) flein, aufrecht unb bem Stamme angefchmiegt finb, erfd;einen befähigt, felbft
brnd; unfdjeinbare Süden beg ©egraeigeg im bidjteften ©eftrüppe emporpfommen, unb fie er*
innern in biefer Segiehung lebhaft an bie Söac^gtumgmeife ber fledjtenben Stämme. Sind) in*
fofern ftimmen fie mit ben fledjtenben Stämmen überein, bajj fie burch bag 2lugbreiten unb
p iü dfdffagen ifjrer S lätter unb Slattftiele förmliche 2lnferl)afen augbilben, mitteig melier
fie fid; an bie querlaufenbeit .gmeige beg ftü|enben ©eftrüppeg aufhängen. ©ag ift na*
mentlid) an ben Sbalbreben unb an ber auf S . 651 abgebilbeten Sllpenrebe ber p K , melche
Sffangen gegenftänbige S lätter befreit, beren Stiele unter nahegu rechtem Söinfel uom
Stamme abftehen. ©ie Stiele ber ©eilblättchen unb bie Spreiten biefer SIättd;en oerooll*
ftänbigen noch bie Silbung eineg 2lnferl;afeng unb p a r baburch, bajj erftere fid) unter
einem ftumpfen SBinfel p bem p u p tftiele abmärtg fenfen unb ledere nach ber ©ntfal*
tung jier Spreite fid) bogenförmig frümmen, moburch ein förmlicher SBidel gebilbet mirb.
^jn ben erften Stabien ift, toie gefagt, ein ltnterfdjieb groiffhen ben fledjtenben Stämmen
unb ben Stämmen mit Stingelranfen eigentlich nicht p erfennen. ©erfelbe tritt erft Ijeroor,
fobalb bie untere Seite ber Slattftieldjen mit irgenb einem groeige beg ©eftriippeg in Se=
rührung fommt. ©iefe S e rü h r u n g , raenn fie nicht allg u flü d jtig ift, m irft alg Steig
a u f bie S la ttf tie le unb h a t gur p l g e , bafj ficj biefe S tie le um ben berühr*
te n g ro e ig früm m en unb ih n rin g fö rm ig um fd ;lin g en . ©ie Stiele frümmen fid;
Itetg nach jener Seite hin, melche berührt, beziehentlich gebrüdt raorben ift. ©a bie Statt*
ftxele auf aßen Seiten gleidj empffnblidj finb, fann bie Krümmung nach oben ober unten
ober auch feitlid; erfolgen, je nad)bem eben bie Serührung hier ober bort ftattgefunben
hat. Selbft ber bauernbe ßontaft mit imarbünnen Slütenftielen genügt, um bie Siingbil*
bung gu oeranlaffen, unb eg mürbe burd) Verfuge nad;gemiefen, bah ber fortgefefffe ©rttd
emeg p b e n g , an raelchem man bag ©eraicht non nur 4 mg befeftigt hatte, bereitg eine
Ärümmung gur p lg e hatte, ©eraöhnlich bitbet ber gereigte S tiel eineg ©eilblättdjeng einen
®((e.r, r f ei' feltener mehr ringförmige Umläufe um ben erfaßten .gmeig, mie bag an ber
abiuibung auf S . 651 gu feheiUft. häufig fommt eg auch »ar, bah benachbarte Stämme
besfelben ^flangenftodeg burch bie kaufen oerfnüpft unb gu unentrinnbaren Knäueln oer*
fdilungen merben. ©ie Sianfenbilbung ber reigbaren Slattftiele mirb bei oieien ber hier*
Ijer gehörigen f a n g e n mefentlich baburd; geförbert, bah bie jüngften ©lieber ber Sproffe
ähnlich mie jene ber minbenben Stämme, menn auch meniger regelmäßig, im Greife herum*
fdjrarngen, mag gur p lg e hat, bah mit ben reigbaren SlattfKelen möglicjft oiele .gmeiqe
isalme unb S lätter ber gur Stühe bienenben Stauben, Sträud;er unb S ä um te n in Se*
rührung fommen. © ie gu k a u f e n m erbenben re ig b a re n S la ttf tie le fd p in g e n
a b e r felbft nicht, unb baburch unterfReiben ficj bie Siingelranfen mefentlich non jenen
ber folgenben ©ruppe, bie alg fdpingenbe Sianfen begeidjnet merben.
©en Stämmen mit fe g o in g e n b en S tan fen geht bie P h ig feit ab, an pigmänben
ober an ber Sorfe bider Saumftrünfe emporguflettern, unb fie finb ähnlich ben norher*
gehenben nur barauf eingerichtet, £alm e, S lätter unb bünne ßrneige anbrer aufrechter
Spangen alg S tü |e gu benufcen, fid; an ihnen gu befeftigeu unb mitteig fpiraliger trüm *
mung ber befeftigten Stanfen emporgugiehen. ©ie f a n g e n , melche mit biefen Stämmen
auggerüftet finb, bebürfen meit mehr ßidjt alg jene mit ringelnben Staufen, uttb bie beften
unb günftigften Stanborte finben fie in offenen, mit einzelnen Saumgruppen befehlen £aitb*
fchaften, an bem mit ©ebüfd; umfäuntten Staube beg £od;raalbeg unb auf grafigen, mit
Stauben beraadffenen, fonnigen P u ren . ,graifd;en ben oielfältig üerfd;ränften p e ig e n
eineg ©eftriippeg fi<h burdjguflechten, ift nicht ihre Sache. Sin fold;en Stellen finb bie Stin*
gelranfen am P a h e , niejt aber Staufen mit langen, fchmingenben p b e n , meld;e inmitten
S t a n t e n b e r J J a u n r ü b e (Bryonia). SBgl. $ e j t , 656 u. 657.
beg biihteu ©eftriippeg ihre Semegungen entmeber gar nicht augfül;ren fönnten, ober, menn
fie biefelben ooHbringen, bodj bag angeftrebte fffet, nämlid; bag nadjlräglidje £iitaufgiehen
beg Stamnteg, nid;t erreid;en mürben.
©ie unterften ©lieber ber über ber Gerbe heroorroaclffenben jugenblid;en Sproffe ent*
behren ber Staufen, unb bie Stämme biefer Sproffe merben nur burch tue ©urgeggeng il;rer
©emebe aufrecht erhalten. S ei manchen Strten tragen mohl auch bie ficj guriidfdjlagenben
unb bann raagered;t abftehenben, fteifen Slattftiele ober bie eigentümlid; miberl;afig geftal*
teten Slattfpreiten bagu bei, bie jungen ©riebe an bie angrengenben anbern Sffangen an*
guhängen unb aufred;t gu erhalten, p t r bie obern ©lieber beg bjöbjer unb höher madffen*
ben Sproffeg mürben aber biefe Stiihen nicht augreichen, unb an biefen obern Sprohgliebern