itnb wo aitdj bie pudjtigfeit ber Suft unb beg Sobeng nur geringen Schwanfungen unterliegt
(ogt. S . 249). 2ln feitdjtwarmen Stanborten bitrfte bie Sranfpiration aug ben S3lät=
tern geitwedig gang eingeftedt fein, nnb bann ift eg wohl notwenbig, bafj bie nötige Sdenge
roljen üftahrunggfafteg burch ben SBurgelbrud gu ben S lättern fjinaufgetrieben wirb, bamit
biefe bie nötige Sftenge non Siä'hrfalgen erhalten. S ag aufgetriebene SBaffer, meines bie Stälm
falge gelöft enthält unb itadj Slbgabe berfelbeu in ben b lättern überfliiffig geworben ift, wirb
bann aug (Spaltöffnungen, welche babttrdj gu „SBafferporen" werben, auggeprefjt.
p r biefe tropifdjen Slroibeen finb übrigeng bie auf fürgeftem unb gerabeftem SBege
ben rolien Staljrunggfaft gu ben S lättern leitenben Suftwurgetn auch infofern non großer
Sebeutung, weil eg nic^t feiten norfoinmt, bafj ber unterfte Seil beg Stautnteg im Sllter
gang abftirbt, fo bafj bann ber obere, burdj bie früher erwähnten furgen pftw u rg eln an
einem Saumftrunfe angeheftete Stammteil mit ber ©rbe in gar feiner bireften Serbinbung
me^r fleht. S ie (gaftwurgeln würben nicht genügen, ben Sebarf an fCüfftger Nahrung gu
beden, unb ber gange S to d wirb bann nur burdj bie feilartig gum Soben gefenften Suft=
wurgeln mit biefer Nahrung nerforgt.
Schon biefe wenigen Seifpiele geigen gitr ©eni'tge, bah ber S a n beg S tam m e g
unb ber SBurgeln, in fo fe rn burd) biefe © eb itb e bie Z u le itu n g beg ro h e n Stah =
ru n g g fa fte g gn bem o e rb u n ften b en g rü n e n ©ewebe e rfo lg t, m it ber S ra n fp i=
r a tio n im in n ig fte n B u fam m e n h a n g e ftefit. S a aber ber Stuf bau biefer ißflangem
glieber, namentlich bie Slrdjiteltouif beg Stammeg, and) noch non oerfdjiebenen anbern, erft
fpäter gn erörternben Sebengoorgängen abhängig ift, fo wäre eg nicht paffenb, biefe Se=
giehungen fdjon hier augfüljrlich gn erörtern, unb muh bereu Seljanblung einem fpätern
StbfdEjnitte oorbeljalteu bleiben.
5+ Qntm$ iut itüljrple nt imx gidlint t e ttubxamljis.
g-nljalt: Seitung ber S'täFjrgaje in ben SBaffer*, ©tein = unb ©rbpflangen. — 23ebeutung be§ SBaffergeroebeS
für bie Seitung ber 3täf)rgafe.
©g würbe wieberholt tjeroorgefjoben, bah in ben meiften großem ißflangen eine Sei=
lititg ber Arbeit ftattfinbet nnb gwar in ber SBeife, baff ein S eil ber gellen bie Slufnahme
beg SBafferg unb ber Stährfalge, ein anbrer bie Siufnahme ber Siäfjrgafe, wieber ein anbrer
bie Seitung unb 3 uführunS ^er flüffigen unb gagförmigen Nahrung gu ben Stellen beg
Serbraudjeg beforgt.
SBie bie bem Soben entgogenen wäfferigeu dlährfalglöfungen bem grünen ©ewebe gm
geführt werben, welche Sorridjtungen hierbei ing Spiel treten, unb welche ©rfdieiitimgen
beg ipftangenlebeng mit biefer B reitu n g im Bdantmenhauge j|e^en^ TOUrbe, fowett als
tljunlidj, im oorljergeljenben erörtert, unb eg erübrigt nun nodj, bie S e itu n g ber gag=
fö rm ig en S la h ru n g gm itte l gu befpredjen. Siefelbe ift bei weitem einfacher alg bie
Zuführung ber Stährfalglöfungeit. S ie widjtigften Stäfjrgafe, um bie eg fich h o b elt, finb
£ohlenfäure unb Salpeterfäure. S ie ^ohlenfäure wirb bem grünen ©ewebe ftetg burdj
Sermittelung non SBaffer gugeführt. Stuf fiirgeftem SBege bei ben SB afferpflangen,
bereu mit grünem ©hloroplnjd auggeftattete, fohlenfäurebebürftige ißrotoplaften nur burdj
eine bünne 3 eühaut son bem umfpülenben SBaffer getrennt finb, weldjeg SBaffer immer,
wenn auch nur äufjerft geringe Stengen Sloljlenfäure enthält. Unter bem ©influffe beg
Somtenlid)teg bilben bie grünen Bedö^ppen ber SBafferpflangen ein Slngieljungggentrum
fü r bie tofdenfäure; eg wirb biefe mit großer ©nergie aug bem ltmgebenben SBaffer
angefaugt, geht mit Seichtigfeit burdj bie Bedwanb Ijinbitrd) unb fotnmt fo bireft in ben
Sereich ber mit ©hlorophpd «uggeftatteten ißrotoplaften, alfo an jenen D rt, wo ihre
S paltung erfolgt. S ie non SBaffer umfpülten grünen Beden ber SBafferpflangen finb bem=
nach gttgleidj Saugapparate unb Berlegunggapparate für bie ßohtenfäure, unb eg bebarf hier
in ber Siegel feiner weitern Sermittelung unb feiner befonbern Seitung burch anbre Beden.
Sei ben S te in p fla n g e n oerhält eg fich ähnlich- 9tur tritt ber merfwürbige Um=
ftanb ein, b a | fie nur geitweilig thätig finb, nämlich nur bann, wenn fie oon Stegen,
S a u unb Stebel genügenb befeudjtet unb gewiffermaheit burch ^ e atmofpljärifchen Sdeber=
fchläge auf einige Beit unter SBaffer gefegt werben. $ n trodner Suft wirb iljre Sebeng=
thätigfeit fiftiert, fie Heben bann alg bürre Siafen unb trodne Sdjorfe wie tot an ben
Reifen. Sobalb fie genest werben ober in bie Sage fommen, geuditigfeit aug ber Suft
gu fonbetifteren, erwägen fie gu neuem Seben unb fangen bann bag atutofpljärifche SBaffer,
weldjeg immer geringe Mengen oon Jfoljlenfäure unb auch ©puren oon Salpeterfäure
enthält, mit großer Segierbe an fich. Sei ben fetfenbewoljnenben Saubmoofen finb bie=
jenigen Beden, in welche atmofpljärifcheg, fohlenfäurehaltigeg SBaffer bur<h Saugung auf=
genommen wirb, gugleidj aucl) biejenigen, in weldjeit bie Berlegung ber Sfohlenfäitre er=
folgt. Siefe Sdoofe oerhalten fidj bemnach gang fo wie SBafferpflangen, unb eg ift wohl nicht
überflüfftg, Ijier nodjmalg auf bie fchon früher einmal erwähnte intereffante Sljatfache ljin=
gu weifen, ba^ eg Saubmoofe gibt, weldje geitlebeng unter SBaffer oegetieren unb fich bort
alg edjte SBafferpflangen benehmen, ebenfogut aber auch auf Reifen forttommen, wo fie
wochenlang auggetrodnet oerharren unb nur bann ihre Shätigfeit wieber aufnehmen,
wenn fie oon atmofpljärifchen Siieberfchlägen geltest werben, ©g ift angunetjmen, baf
folcbie feuchte, mit SBaffer getränfte Saubmoofe bie p h ig fe it haben, bag ^oljlenbioppb aug
ber fie umfpülenben SCtmofptjäre eingufaugen. Sei bem Surihgauge burch bie mit SBaffer
getränfte Bedljaut wirb bag £of)lenbioppb gu Stoljtenfäure. Qu bem in ber betreffenben
Bede tljätigeu if>rotopiaften fommt wohl nur in SBaffer gelöfte $of)lenfäure. Sei ben
flechten gelangt bie ^oljlenfäure gfeidjfadg im SBaffer gelöft gu ben mit ©Ijlorophpd aug=
geftatteten ^rotoplaften; ba aber bei ben meiften gleüjten bie grünen Qzlkn nidjt um
mittelbar an bie Sltmofphäre grengen, fonbern burdj eine Sdjicht aug ^pphenfäben oon
biefer gefchieben finb, fo finbet hier bie Buleititng gu ben grünen Beden burdj Sermitte^
lung ber chloropljpdlofen ^pphenfchicht ftatt.
SCuch bei ben © rb p flan g en grengen bie oon djlorophpdfüljrenben ^rotoplafien be=
woljnten Beden nur fetten unmittelbar an bie Sltmofphäre. $ n ber Sieget ift bag grüne
©ewebe mit einem förmlichen Sßaffermantel umgeben. S e r Bedenteib in jeher p u tg ed e
eutljätt nämlich reichddj wäfferige glitffigfeit, ober mit anbern Sßorten, in ben auggewadjfe=
neu £autgeden bilbeit bie ^ßrotoplafien nur bünne, djloroptjijdtofe, burdj garte Stränge
oerbunbene SBanbbelege, wäljrenb ihre großen Seibeghötjten mit SBaffer erfüllt finb. Siefe
(gautgeden f^liehen fich bicf;t aneinanber unb finb an ber obern Seite ber S lätter nur fetten
oon Spaltöffnungen unterbrochen. SJieifteng bitbet auch bie ^ a u t an ber obern Seite beg
Statteg eine bem grünen Sßäliffabengewebe unmittelbar auflagernbe Schicht aug B^den
mit waffertjedem Inhalte, unb wenn bag totjlenbioppb ber Sltmofphäre oon biefer Seite
her gu bem grünen ^aliffabengewebe gelangen fod, fo muh eg gunädjft biefe w aff erreiche
Bedfdjidjt ber £ a u t paffteren, wirb babei gu Eohlenfäure unb gelangt aug bem SBirfunjp
{reife ber ^autgeden nicht gagförmig, fonbern in SBaffer gelöft gu ben barunterliegenben
grünen Beden beg faliffabengewebeg. SBenn bag grüne ifMiffabengewebe unter bem ©in=
fluffe beg Sonnenlichteg bie £of)lenfäure gur ©rgeugung organifdjen Stoffeg oerbraitäjt,
fo wirb eg baburch für bie S au er ber Seleudjtitng gu einem Slngiehungggentrum für