füblihe Slfrifa bewohnt, tüä£)rertb bie anbern in Srafilien unb SBeftinbien heimifdj ftnb.
Dieben fp a te tfö rm ig e n geiDöfjntid^en S lä t te r n befipen bie meiften biefer ©enlifeeit
and) S la ttg e b ilb e , bie in F a llg ru b e n u n tg e fta lte t finb. Febe Fallgrube befiehl aus
einem engen, langen, cplinbrifdjen Schlauche, m elier au feinem blinben ©nbe blafenförmig
erweitert, an ber gegenüberliegenben fin a le n DJiünbung mit gwei eigentümlichen, fdjraubig
gebrelfteit, banbförmigen Fortfäpen befejst ift. S ie Shlauä)münbung ift mit fe^r Keinen,
fpijjen, einwärtt gefrümmten ^äbnen befe|t, unb ber röhrenförmige Seit bet Schlauchet
ift entlang feiner ganzen Funenwattb mit unzähligen Keinen Sörfthen autgefleibet, bie non
Sarracenia purpurea. 33gl. Sejt, ©. 117 unb 122.
leiftenartig in ben Fnnenraum oorfpringenben .gellenreihen autgehen unb mit ihren fcharf gu=
gefpipten ©nben nach abwärtt gerichtet finb (f. Slbbilbung, S . 115, Fig. 5). Dlufjerbem finbett
fich über bie gange SBanb nerftreut unter unb gwifhen biefen Rabeln noch Keine, runblidje,
au§ tner ober acht gellen gufammengefepte, wargenförmige Srüfen. S e r ©runb bet blafem
förmigen £ohIraumet, in welchen ber Schlauch unten übergeht, ift ohne fpifge Sorflen unb
geigt nur reihenweife geftellte Srüfen. Mleine SBürmer, RKlben unb anbre ©liebertiere,
welche burch ben SRunb bet S h la u h e t einbringen, fönnen leiht bit gum erweiterten
©runbe gelangen. Sobalb fie aber ben Rüdweg angutreten oerfucheti, ftarren ihnen bie
Spieen oon taufenb Keinen Sorften entgegen. S ie finb gefangen, oerenben, unb et werben
bie gerfefcungtprobufte ihrer Seihname burh bie erwähnten Srüfen im ©rttnbe ber Slafe
unb an ben Söanbungert bet Schlauchet auf gef äugt.
F ür eine gweite Reihe non Sierfängern au t ber ©ruppe ber Schlauch= unb Männern
pflangen fönnen a lt SSorbilber bie an ber ©renge oon S rttifh ; ©uapana in ben ©ebirgen
oon Roraima auf moorigen ©rünben heimifhe Heliamphora nutans unb bie in Sümpfen
Sierfcmgenbe ^Pftangen mit gattgru&en. 117
bet öftlicljen Rorbamerifa oon ber ^ubfonbai herab bit Floriba weitoerbreitete S arracenia
purpurea (f. Rbbilbnng, S . 116) gelten. Sei beiben finb bie in S h l ä u h e me=
tam o rp h o fie rte n S lä t te r ro fe ttig g e fte llt, lieg en m it ih re r S a f i t ber feuchten
©rbe a u f, frümmen fic(j oon ba bogenförmig empor, finb ungefähr in ber Dritte etwat bla=
Hg aufgetrieben, an ber DRünbung bagegen w ieber v e re n g e rt unb gehen b o rt in bie
o e rh ä ltn itm ä jg ig fle in e S la ttf p r e ite über. S ie Slattfpreite ift oon roten Striemen
wie non Slutabern bitrhgogen, hat eine mufhelförmige ©eftalt unb wenbet ihre fonfaoe
Seite bem einfallenben Regen gu. S ie bient atth, wenigftent bei S arracenia purpurea,
gum Ruffangen ber Regentropfen, weihe non ihr in ben ©runb bet S h la u h e t hinabfliefjen
unb biefen mehr ober weniger f)t>h mit SBaffer füllen. Slut ben bogig gefrümmten S h lä u h e n
uerbunftet bat SB aff er nur fehr langfam. Selbft bann, wenn et eine SBohe lang niht
geregnet hat, finbet man in ber Siefe oon früher her noch immer etwat Söaffer ange=
famntelt. S ie Bellen, weihe bie Fnnenfeite bet S h la u h e t autfleiben, finb wie bie Shmelg=
fhuppen auf bem Rüden einet £ecf)tet angeorbnet (f. Rbbilbung, S . 115, Fig. 2); bie gegen
ben «gohlraitm uorfpringenbe SBanb feber biefer Bellen geftaltet fih gu einer ftarren, nah
abw ärtt gerihteten S p i|e , unb je weiter n ah abw ärtt, befto länger werben biefe Spieen.
S ie mufhelförmige Slattfpreite über ber uerengerten DRürtbung bet S h la u h e t bagegen trägt
Srüfenhaare, weihe Ißonig aittfheiben, fo baj) bie Umgebung ber S hlauhm ünbung mit
einer bünnen Sd;id)t bet filmen S aftet übergogen ift.
S u r h biefen &onig werben nun gasreiche Keine Siere angelodt, teilt geflügelte, weihe
angeflogen fommen, teilt ungeflügelte, weihe eine eigentümliche, an ber fonfaoen Seite bet
S h la u h e t uorfpringenbe Seifte gum ©mporfriehen benagen, ©elangen biefe Räfher bet
£ o n ig t uon ber Slattfpreite weg in jene Region ber fhlauhförmigen Manne, weihe mit
ben n ah abwärtt gerihteten glatten unb fhlüpfrigen Bellen tapegiert ift (f. Slbbilbung,
S . 115, Fig- 2), w at fehr leiht gefhiefd, fo finb fie auü) fo gut wie oerloren; fie gleiten
über biefe Bellen n ah abwärtt; jeber Serf uh, wieber in bie ßöhe gu fommen, wirb burh bie
tiefer unten bie Sßanb befleibenben, abwärtt ftarrenben nabelförmigen S p i|e n (f. SlbbiK
bung, S . 115, Fig- 4) uereitelt, unb fhliejslih fallen fie in bie mit äßaffer gefüllte Siefe,
wo fie ertrtnfen unb uerwefen. S ie Sßrobufte ber Serwefung aber werben uon ben Dber=
hautgellen im ©runbe bet S h la u h e t a lt Rahrung aufgefaugt. Manchmal ift bie Menge
derartig uerunglüdter Siere fo groji, bajg fih uon ben gerfallenben Seihen ein wiberliher
©eruh entwidelt, ber ben S h lä u h e n entfteigt unb fih auf ziemliche ©ntfernung bemerfbar
mäht- Fm Freien follen bie fannenförntigen S h lä u h e oft bit gur «Witte mit erfäuften
Sieren erfüllt fein, unb et wirb ergäbt, baff fih bann auch Sögel einftellen, weihe einen
S eil ber toten Siere au t ben S h lä u h e n herautpiden.
Db bie Flüffigfeit, weihe ben ©runb ber S h lä u h e erfüllt, nur au t Regeitwaffer be=
fleht, ober ob biefet Regenwaffer n ih t boh uieüeiht burh eine au t ben briifenartig grup--
pierten Bellen (f. Rbbilbung, S . 139, F^Ö- 7) herftammenbe Slittfheibnng bet S arracenia-
S la tte t ueränbert wirb, ift noch zweifelhaft, ©in über 4 cm langer Saufenbfufj, welcher
im Saufe ber Radjt in einen ber S h lä u h e ber S arracenia purpurea fiel, war nur gur
Hälfte unter SBaffer gefommen, bie obere Hälfte bet Sieret ragte über bie im Sä)lauh=
grunbe angefainmelte gfüfftgfeit empor unb mähte lebhafte Serfuhe, gu entfommen; ber
untere Seil aber war nah wenigen Stunben n ih t nur bewegungtlot geworben, fonbern
erhielt infolge bet ©influffet ber umgebenben Flüffigfeit and) eine weijje Farbe, war wie
maceriert unb geigte Seränberungen, weihe an ben in gewöljnlihet Regenwaffer gefaUe=
nen Saufenbfüfjern in fo Ktrger geü n ih t beobahtet werben. S inb einmal mehrere in bie
Falle gegangene Siere in gerfefmng übergegangen, bann färbt fih bie Flüffigfeit braun
unb befommt gang bat Rnfehen einer Fauche.