BBeld)er ©egenfajj, menn mir oiellcidjt itocT) um taufenb Schritt raeiter in bie t)od)
geraölbten fallen eines gefd)loffenen BBalbeS eintreten, rao fiel; im fdjattigen ©runbe menig
ober gar fein S an bilbet, unb mo bie über bem braunen ©rbreiche fiel) auSbreitenben ^Blätter
and) niemals einer Surdjnäffung auSgefejd finb! S o rt gibt es fein gmeifarbigeS ßaub, feine
Söfättcr, bie oberfeitS grün unb fal)l unb unterfeitS meifjfilgig erfeffeineu, ebenfo roie bort
and) ipflangen festen, meld)e gleich ber auf ben Btooren mad)fenben P rim u la farinosa eine
mit 2ßad)Sfd)icI)tcu bief belegte untere B lattbreite aufmeifeu mürben. Sagegen finben fiel)
bafelbft $arne, mie g. B. ber norbifcfje Bippenfarn (Bleclmum Spicant), bereu Blätter mit
(Spaltöffnungen oerfel)eit finb, bie gänglid) u n g efd jü h t a u f bem S c h eitel toellenför=
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S p a l t ö f f n u n g e n : 1. glfidjcnaufidjt eines StiideS aus bem üßebcl beS ^-avncS N eplirodinm F ilix mas. — 2. Duerfdjuitt
burd) bicfcS Stücf. — 3. gdiidjenanfidp eines Stütfeö au§ bem SBlatte bau Peporom ia arifolia. — 4. Querjdmitt burd) biefeS
Stl'td; 350fttd) toergröfjert.
m iger B o rm ö lb u n g en beS B la tte s m ünben. 2lber nidjt nur in ben fül)len ©egenbeit
beS BorbenS, auch in ben tropijdjen Saubfdjaften mieberl)olt fid) biefer ©egenfajg in betreff
beS fiaubeS an ben ipftaugen ber offenen Sumpflanbfd)aft unb jenen beS SBalbinnern. Sind)
bort finbet man unter bem gefd)loffenen Saubbadje mächtiger Bäume, mo bie näd)tlidje
3luSftral)lung ocrljinbert ift unb ber S au fel)lt, niemals ©cmäd)fe mit unterfeitS rneijj
behaarten Blättern, mol)l aber folcfje mit gang itngefd)übten, auf erhabenen, oorgemölbten
fü n fte n ber Dberl)ant münbenben Spaltöffnungen, mie g. B. an Pomaderis phylicifolia
unb an ben Blättern ber ipfefferarten, g. B. ber P eperomia arifolia (f. obenftel)enbe
Bbbilbung, $ig. 3, 4).
©ine fel)r nterfmürbige ©inriditung, burd) meld)e bie Spaltöffnungen oor Bäffe be=
mahrt merbeu, beftel)t barin, baf3 bie Dberflädje ber non ihnen burd)fe^ten ^ a u t mit
ungäl)ligeu papitlen= ober gapfenförmigen (geroorragungen unb bagmifd)eu ebenfo uugäly-
Ugen Bertiefungen oerfehen ift. gallenbe Sropfen rollen über fold)e $läcljen ab; baS
SBaffcr oermag bie atmofpl)ärifd)e Suft aus ben Bertiefungen nid)t gu oerbrängen, unb
es erffeinen bal)er Blätter unb Stengel, fomeit il)re Oberhaut bie angebenteteu Unebcm
l)citen geigt, mit einer bünnen £uftfd)icl)t iibergogen. S a bie Spaltöffnungen in ben flei=
neu Bertiefungen liegen, fo bleiben fie ftetS uubcnejgt unb fommen felbft bann mit beut
Blaffer nidjt in Berührung, menn ber betreffenbe ipflangenteil gang untergetaudjt mirb.
S ie Unebenheit beS Blattes mirb cutmeber baburd) oeranlafjt, baff fid) bie Bufjenmänbc
eines SeileS ber igautgellen ftarf nad) aujjen mölbcu, ober aber in ber Bleife, bajj fid)
oon ben £>autgellen unb gmar oon jener BerbidungSfd)id)t ber Bujjenmanb, bie man
5lutitula nennt, gapfenförmige (nicht l)el)le) Borfpriinge erheben, an meld)en bie Suft fo
feft abljäriert, bah fie felbft burd) ftarfen S ru d beS Blaffers nicht entfernt merben faun.
S en burd) p a p ille n a r tig o o rg em ö lb te ig au tg ellen g eb ilb ctcu S d)itj3 ber S p a l t ;
Ö ffnungen gegen B äffe finbet man inSbefonbere bei Sumpfpflangen, meld)e einem med)=
felnben Blafferftanbe auSgefejü finb. $m Ufergelänbe ber Bäd)e unb glüffe unb and)
bort, mo auffteigenbeS ©runbraaffer Sümpel unb Seid)e bilbet, faun es oorfommen, bajj
bie iflflangeu mochenlaug unter Blaffer gefegt, bann aber mieber 3Bonate Ijinburd) oon
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S d ju fe b e r S p a l t ö f f n u n g e n g e g e n Ra f f e burd) p a p i l l e n a r t i g Po r g e t o ö l b t e ^ a u t j e l l e n : 1. Duerfdjnitt burd)
ein S titd be§ SölatteS non Glyceria sp ecta b ilis. — 2. Querfdjnitt burd) ein S tiid beS SBlatteS Pou Carex paludosa;
200fad) nergröfiert.
Suft umfpiitt merben. S ie Bcel)rgal)t ber au folcl)eti Drten machfeitben iflflangen, inS=
befonbere bie Bicbgräfer (g. B. Carex stric ta unb paludosa), bie Binfeit (g. B. Scirpus
läcustris), bie meiften l)od)roüd)figeu, rohrartigen ©räfer (Glyceria spectabilis, P h alaris
arundinacea, E u lalia japonica), bann bie in ©efellfdjaft ber Biebgräfer mad)fenben
Stauben (g. B. Lysimacliia tliyrsiflora, Polygonum ampliibium) unb nod) oiele anbre
Sumpfpflangen, finb ber ©cfal)r, bajj il)re Spaltöffnungen mäl)renb ber 3eit beS Untern
getaud)tfeinS benejgt merben, baburd) entrüdt, bajj ein Seil ber igautgellen in ber Uut=
gebitng ber Spaltöffnungen papillenartig oorgemölbt ift, mie eS bie obenftel)enbe Slbbilbititg
gur 2lnfd)auitng bringt.
S ie Bambus fomie bie ben Bambus fo äl)nlid)en ©räfer A ru n d in aria glaucescens
unb Pliyllostacliys bambusoides, meiterl)iu einige Biebgräfer (g. B. Carex pendula)
geigen bagegen bie ermähnten g ap fen fö rm ig en 2luSmüd)fe ber S tu tifu la , mie fie am
Surcl)fcl)nitte beS Blattes einer Bambusa in Bbbilbuitg, S . 272, gu fel)en finb. Sand)t
man ein fold)eS Bambusblatt unter Blaffer, fo fiel)t man ein überrafchenbeS Bilb. S ie
Oberfeite, meld)e frei oon Spaltöffnungen, bunteigrün unb mit ebenfläd)iger, glatter igaut
oerfel)en ift, mirb in ihrem gangen Umfange genest, behält ihre bunfle $arbe unb erfefjeint
glaugloS; an ber untern Seite bagegen, melcl)e mit Spaltöffnungen befäet, bläuliü)grüit
unb mit Saufenben oon JUitifülargapfen befejgt ift, läfjt fid) bie Suft burd) baS Blaffer nicht
oerbrängen, unb eS erglängt biefe mit einer Suftfd)id)t übergogeue Seite unter Blaffer mie