S ehr auffaüenb meidjt 001t beit Sdjlättdjen ber S arracenia purpurea ber gdngapparat
jener ^ßftangen ab, für reelle als Seifpiele bie in beit (Sümpfen non Stlabama, gloriba
unb (Earoltna heintifdje S arracenia variolaris ttnb bie in ber Seeljöfje non 300 bis 1000 m
in Kalifornien oon ber ©renje DregottS bis p beut Sütount Shafta an moorigen Stellen
madjfettbe D arlingtonia Oalifornica aufgeführt werben mögen. Sei beiben ift bie fauer
reagterenbe glüffigfeit, meldje beit ©ruitb ber Schläudje erfüllt, guioertäffig nur oott ben
®d)laud() = unb ß a n n e ttb f(a n je n : 1. Sarracenia yariolaris. — 2. Darlingtonia Oalifornica. — 3. Sarracenia iaci-
niata. — 4. Nepenthes villosa, um bie §älftc toerfleinert. 23gl. S ejt, ©. 115, 118, 120 unb 125.
gellen im Ämtern ber ^ölplung felbft attSgefdjiebeit, unb eS ift gan§ unmöglich, baß aud;
nur ein tro p fen beS auf bie ^Pflanje nieberfadenben dtegenS ober Gattes in baS in n ere
ber ^öljluitg gelange. S ie 2luSl)öl)luitg beS S la ttftie le S ift bei beiben g e n a n n te n
ip flattjeit fd jlau d p ober rö h re n fö rm ig unb itadj oben $u n u r menig ermeitert. 31 nt
o b e n t @itbe ber Dlötjre ift ab er bie dtüdfeitre jebeS S ta tte S fappeit^ ober helm=
a r tig a u S g e lp h lt unb bitbet ein fupp eiförmiges ©emölbe, mie eS an obenfteljenber 3lb=
bitbung, gig. 1 unb 2, p fe£)en ift. S ie SDÏünbung beS SdjlattcheS, beziehentlich ber ©ingang in
benfelbett ift infolgebeffen oerftedt unb ftellt einen Sdjliß ober ein Sod; unter bent !uppelför=
titigen ©emölbe bar. S ie Slattfpreite ift bet Sarracenia variolaris p einem fleineit, bie
Schlaudpnünbttng üb erb ad) enbett, bei D arlingtonia p einem fifdjfdjmanprtigeit, nor ber
Scblaudpuünbung herabhängenben Sappen uingemanbett (f. 3lbbilbitng, S . 118). Söäljrenb
ber untere Seit einfarbig grün ift, erfdjeint ber obere S eit beS SchlattdjeS, namentlich bie Kup=
pel unb baS lappenförmige Stnljängfel, rot gerippt unb geäbert unb ftelleitmeife gan§ purpurn
überlaufen; pifdjen ben 3lbern aber ift bie Sßaitbung oerbünnt, burdjfdjeinenb, blaßgrün ober
roetßlid), unb eS ntadjen biefe burdjfdjeinenbett hellen $lede, umrahmt oon ben purpurnen
ober grünen Rippen, ben (Einbrud Heiner genfterdjen, p rn a l bann, raemt man non innen
her gegen bie Kuppel p blidt. S ie 3)ienguitg non ©riiit, diot unb dßeiß gibt ben obent
Seiten ber Ölatter ein buntes SluSfeljen, fo baß man fie non fern für ölttmen hatten föitnte.
Dhite 3roeifel merbett auch burd) biefe bunten färben $nfeften angelodt, meldje fomoht
um bie 3Jiünbititg als and) an ber innern Seite ber Kuppet <gonig abgefchieben ftnbett ttitb
biefeit begierig fangen unb teden. ö ei Sarracenia variolaris ift pbetn auch an ber Sdjrteibe
einer breiten Seifte, meldje oorn öoben bis p r dliünbuitg am Schlauche hin au fp h t, £mitig p
fetjen, unb eS bilbet biefe Seifte einen beliebten 5ßfab für bie ungeftügelten Büfetten, p rn a l
Slmeifett, meldje befoitberS eifrig beut gültig ltadjgeljen. freilich ift eS für fie ein ^3fab §uut
öerberben, beim meint fie, allmählich ber honigbefäumten Seifte folgeitb, p r dJiüttbung beS
SdjlattdjeS gefommett unb bort eingebnutgett finb, geraten fie faft unoeritteiblidj auch auf bie
glatten, abmärtS gefeljrteit Spüjett ber Oberhautgelleit, bie gait§ ähnlich mie bei S arracenia
purpurea geftaltet finb, nermögen ficß fner nidjt p halten unb glitfdjen in bie Siefe beS
SdjlattdjeS hinab. Kleine geflügelte Qnfefteit, roeldhe aitgefXogeit mären unb im Piment ber
Scßläudje ins dfutfcßen tauten, benttßen bann moljt and; iljre glttgel, um fidj p retten; fie
fiitben aber niemals bie fdjief abmärtS gerichtete, in Sdjatten geftellte Öffnung, bie fie als
(Eingangspforte benutzt hatten, fonbern fitzen regelmäßig burch bie Kuppet p eitttommen,
ba üoit ihnen bie oerbünnten Stellen ber Kuppel, burdj meldje baS Sicht in ben $ttnen=
raum beS SdjlattdjeS einfällt, für Södjer gehalten raerben, burch meldje ihnen ein (Entrinnen
noch möglidj fdjeint. SBie aber bie fliegen an bie ©laStafeln ber genfter in beit
Stuben anprallen, menn fie bort einen SCttSmeg ins $reie 31t fiitben hoffen, ganz ähnlich
ftoßeit bie itt bie Sdjläuclje ber S arracenia v ariolaris unb D arlingtonia Oalifornica ge=
fomnteneit fleineit Büfetten, melche ftdj burch Saoonftiegen retten molleit, an biefe gefenfterten
Kuppeln an, fallen aber immer mieber mie in eilte gifterne in beit ©tunb ber Sdjlättdje hinab.
S inb fie in bie bort auSgefdjiebette ^Tiiffigfeit oerfunfett ober mit berfelben auch nurteilroeife
in Berührung gefommen, fo merben fie betäubt, aber nicht fogleidj getötet. Manchmal finb
fie nod; p e i Sage nad; ihrer (Einferferung aut Seben, unb eS märe baljer irrig, p glauben,
baß bie glüffigfeit in ber Siefe ber Kanne auf bie iit bie galle gegangenen Siere als töb-
liclj eS ©ift einmtrft; motjl aber beförbert fie bie Ißermefung unb beit 3 erfa^ ber im Kerler
oertpngerten unb erftidten Siere, unb eS enlfteßt, mie bei ben früher befprodjetten Sd)laudp
pflattjett, eine braune $aud)e uon feljr unangenehmem ©erudje unb ein 2Ibfaß aus feften,
ferner jerfeßbaren Steletteilen, beit gtügelbedeit, Klauen ttitb 33ruftfdjilbertt ber oerfchiebe=
nett Käfer, SBattjen, fliegen, Slnteifen unb anbent oerungliidteit fleineit $nfeften.
S ie SOienge ber gefangenen Siere ift eine feßr bebeutenbe; in ben fdjlaudjförutigen Kait=
neu ber an ihren natürlidjen Staitborten gemadjfetteit S arracenia variolaris, meldje eine
Sänge uon 30 cm erreid;en, fiitbet man bie tierifcßeit diefte gemöhnlid) 8—10 cm ßodj auf=
gefdjidjtet, ja felbft Schichten oon Seichnamen in ber £öhe uon 15 cm murbett in benfelbett
beobachtet. 3thnlid;eS gilt ooit D arlingtonia, bereit bis p 60 cm hohe Schläuche am Schluffe
einer StegetationSperiobe 10 — 18 cm hohe Säger uon Sitfeftenreften bergen. Sabei ift
p bemerfeit, baß fidj in ben Sdjtäudjen ber S arracenia variolaris oormattenb fltigellofe,
auf ber (Erbe fried;ettbe, int ©ruitbe ber f^anggruben ber D arlingtonia bagegen tueifteitS
geflügelte ^ufeften fiitben. S er ©runb ßierooit ift leicht einpfeheit. S ie erftgenannte ipflaitje
fcßeibet an ber Seifte, raelcße oon ber Sltünbung beS Sd)laitdjeS bis pm 33obett hcrabjieht,