$ieberblätter gang fo mie gerabfdjäftige Valuten ausbreiten. S ie untenftetjenbe Stbbilbung
geigt int igintergrunbe ben Raub eines EBalbeS, an beffen Säumen ficf) einzelne ©pemptare
Snbifdje ßtettcrt>atmen (SJfotang). Sfad) einer Spijotograptjie.
einer folgen Rotangart emporgegogen haben. S3iele ©tunben beS S£ageS mögen oergehen,
wo wegen beraötften Rimmels nnb wegen großer $eudjtigfeit ber Suft bie SEranfpiration
au§ bett hod) oben in ben fronen anbrer Säume fid) breit madfenben S lättern eine äußerft
geringe fein rairb; bei fräftig mirfenbem ©onnenfdjeine ititb [tarier ©rroärmung ber S tätter
aber rairb bann eine gewaltige EJfenge non Sßafferbampf in Eurger $eit an bie Suft ab=
gegeben merben müffen. ®iefe SBaffermenge foE erfeßt tnerbeit unb graar rafd), noch bagit
burd) Sermittelung eines 180 m taugen unb nur einige Zentimeter biden ©tarnmeS.
®amit baS möglich rairb, muß aEeS, raaS bie rafdje gortberaegung beS EBafferS unb ber
in benfeiben getöften Räljrftoffe auf bem langen SBege behinbern fönnte, es müffen inS=
befonbere bie Söiberftänbe in ben leitenben R ö|ren möglidfft befeitigt werben. ®ie $ort=
beraegung non gtttffigfeiten rairb aber in einem banale befto mehr erfdjraert unb nerlang=
famt, je enger biefer ift, raeit batttt non ber burdjgeleiteten glüffigfeit nertjältniSmäfig
niet an ber imteru glädje beS Banates abßäriert, unb es ift baljer gur ©rgtelung einer
rafdjen $ortberaegung nötig, biefe Stbhäfion möglicfjft gu nerringern. $ aS genießt nun
am einfadjften burd) © rra e ite n tn g beS b a n a le s , weil babitrd) bie abljärierenbe $läd)e
im Serßältniffe gur größer« ER affe ber burd) geleiteten glüffigfeit nerlleinert rairb. $ n ber
£ § a t finbet man nun in ben ©tämmen ber JU e tte rp a lm e n relatin feßr weite Röhren,
burd) raetdje eine große Eftenge non glitffigfeit in Eurger Zeit non ben Eöurgeln gu beit
tranfpirierenben Slattftächen beförbert werben fann unb in EBirflidifeit and) beförbert
rairb. ®ie Eletterpatme Calamus angustifolius geigt SeituttgSröljreu non mehr als V2 mm
unb bie in ber Rbbitbung, ©. 336, bargeftellte Rotangart non nafjegit x/a mm SDurdjmeffer.
EßaS liier ittSbefottbere non ben Rotauge ober tletterpalmen gefagt ift, gilt auch non
aEen anbertt unter bem Eianten S ia n e n befannten ©d^liitg- unb ^letterpflangen, unb
graar finb ihre ©aftteitungSröhren um fo weiter, je länger bie ©tärnrne unb je größer bie
nerbunftenben S lätter finb. S ei feEjr nielett Sianen fann man bie Eftitnbungen ber leiten*
ben ©efäße mit freiem Stuge beuttidj erfennett, wie baS g. S . im Qaterfdinitte ber in na=
türlicßer ©röße auf ©. 338 abgebilbeten Siane ($ig. 5) ber $aE ift. ©ine Eöeite non
1la mm ift bei ben ißaffifloren unb Slriftoloc^ien unb überhaupt bei ben meiften ©c^ling-
unb ^letterpflapen feine ©eltenE;eit, unb an manchen Sianen tmt man fogar einen ®urch=
meffer ber SeitungSröfiren non 0,7 mm beobadjtet.
©ine gang befonberS merfraürbige 2Ert ber Zuleitung beS SobenroafferS gu ben grünen
Stattflächen geigen einige großblätterige, an Säumen ßinauffletternbe tropifcße Slrotbeett,
raeldje m it S u ftra u rg e ln o erfeljen finb. ®iefe ©eraädffe ßaben eigentlich graeierlei
Suftraurgeln: fürgere, raageredjt nom ©tamrne auSgeßenbe, mit wetten fie ftdj an bie
Unterlage, geraöhnlich an alte Saumftrünfe, anftammern, unb bann längere, welche tnie
©triefe lotrecht gur ©rbe ßerabgeßen. SDiefe leßtern erreichen an ber auf ©. 339 abgebil*
beten mepifanifdien T ornelia fragrans (Philodendron pertusum) bie Sänge non 4 bis
6 m unb ben $Durd)meffer non 1 bis 2 cm. ©ie finb gleichmäßig bid, branu, glatt, um
neräftelt unb gang gerabe. ©obalb fie fjerabraadifenb ben Sobett erreichen, beugen fiel;
iljre ©nben unter einem naßegu rechten Söinfel um unb fenben eine Eftenge ©eitenraürll-
d)en in bie ©rbe, raeldfe in einen förmlichen ißelg non ©auggeEen (SBitrgelhaarett) gehüllt
finb. ©S rairb bann baS umgebogene ©nbe fogar etwas in bie ©rbe hineingegogen unb
baburch bie gange Suftraurgel giemlich ftraff gefpannt. Regelmäßig entftefjen unter febem
neuen S tatte je graei folcße feilähnliche Suftraurgeln, unb es fießt fo aus, als ob biefe
©ebitbe bagit norhanben mären, um bem baritberftehenben großen, üppigen S latte auf
fürgeftem SBege ben nötigen RaßrungSfaft aus bem Soben guguführen. Sa, es fieljt nicht
nur fo aus, fonbern eS ift aud) roirflidh fo, unb raaS befonberS bemerfenSroert ift, es
fpielt bei biefer ^ttfußr ber Söurgelbrud eine Ijernorragenbe Rotte. SDurchf^neibet man
eine biefer fetlförmigen Suftraurgeln fpannentjod) über bem Soben, fo fießt man fofort
raäfferige glüffigfeit aus ber ERitte beS OuerfchnitteS heroorqiteEen. $ e r ^otgförper, weh
d;er hier einen mitttern ©trang bitbet, enthält, ähnlich bem ©tenget ber Sianen, auffaEenb
weite SeitungSröhren, unb bie ERenge ber ^luffigfeit beträgt innerhalb 36 ©tunben nicht
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