über ben (Staubgefäßen unb Stempeln gufammen. ©ie bilbett bann ein fcßiißenbeS Ta<$,
unter beut fidj bie Temperatur ber Suft verhältnismäßig lattgfam änbert, unb unter wel=
djem bie etitpfinblidjett Slntljerett unb Farben gegen SluSftraljlung geftcßert ftnb.
©S muß übrigen^ auSbrücfticE) bewerft werben, baß, abgefeßen non beit oben ge=
nannten Tolbettpflangett unb einigen ©f'abiofen, in ben nteiften aitbern gälten neben beut
gefcßilberten Vorteile and; itodj attbre, fpäter gtt befpredjenbe Vorteile bttrdj biefe Sage=
ättberungeit erhielt werben, baß inSbefortbere ber ©djttß beS 33IütettfiaubeS gegen T au unb
Stegen mit biefent Stidenbwerben unb Schließen ber Blüten im ^^f^tmenßange fteßt.
©ine feßr auffadenbe, gegen ben SSärmeoerluft bttrcß nächtliche «Strahlung fdjiipettbe
©inridjtung beobachtet man aitdj an ben K e im lin g en ber © a in en p flan g ett unb gwar
benjenigen, weldje gm ei ©amenlappen ober Kotplebonen (ogt. ©. 10 unb 12) beftßen. ©o=
lange ber Keimling, oott fcßü^enben Rauten umgeben, fcßeititot im ©amen rußt, fittb bie gwei
©atnenlappen mit iljtet obern ©eite attfeinanber gelegt; fpäter, wenn bie Keimung ftatt=
gefunben, wenn baS Söürgeldjen in bie ©rbe eingebrttngen unb bie Samenhülle abgeftoßen
ift, rüden bie beibeit ©amenlappen aitSeittanber, feljren bie obere ©eite beut Fimmel gtt,
unb eS ift feßt ber oberirbifdje Teil beS KeimlittgeS einem attfgefdjlageneit 33udje vergleich2
bar. gtt biefer Sage fittb bie 33reitfeiten ber ©amenlappen beit ©onueitftraljleu auSgefeßt,
werben and) möglidjft burdjleudjtet unb burdiwärmt, unb eS latttt in ißnett, wenn fie grün
gefärbt fittb, bie 23tlbttitg organifdjer ©toffe aitS uttorganifdjer Staßrung ftattfinbeu.
©oldje Kotpleboneit fieljt matt manchmal attd) att Umfang gunefmten unb gang fo wie Sattb=
blätter wadjfett unb funftioniereit. g ü r berlei grüne Kotplebonen wäre es nun gewiß ein
großer Stadjteil, wenn fie bie im Saufe beS Tages empfangene Söärme in ber folgenbett
Stadjt wieber teitiueife, ja vielleicht gang verlieren müßten, gumat in Gegenbeit, wo bie
SJMjrgaljl ber ©amen bei ttieberer Temperatur ttadj Slblauf beS SBiitterS, itt einer geit,
in welcher bie Städjte ttocß lange bauern, leimt, muß mit ber SBärttte tljunlidjft gefpart wer=
ben, muß ittSbefoitbere ber Söärttteverluft bttrcß nächtliche S trahlung aus ben Kotplebonen oer-
rnieben fein. TaS gefcljieljt nun baburdj, baß fid; bie gleich ben blättern eines 33ttdjeS auS=
einattber gefchlagettett itttb mit ihren Sreüfeiten beut ^iutmel gugewenbeten Kotplebonen ttacß
Untergang ber ©onne aneittanber legen unb wieber jene Sage annefjmen, weldje fie feiuergeit
im ruljenbeit ©atttett iuneljatten. Tabttrclj fittb jeßt beibe Kotpleboneu mit iljrett fdpttaleit
Stäubern beut Fimmel gugewenbet, unb ber SBärmeuerluft bttrdj nächtliche ©traljlitng ift auf
eitt möglich ft geringes SDtaß ßerabgefeßt. ©s wirb bttrdj biefe Bewegung ber Kottjleboiteit, bie
att molfenlofen Slbenbett unb an offenen ©tanbplä^en auf freiem f^elbe rafcßer als bei bebed=
tem ßimmet unb an Orten, bie von beut Gegweige ber 33äume überwölbt werben, ftattfinbet,
auch n°d; ber Vorteil erreicht, baß bie Heilten Saubblättdjeit, weldje att ber erffcen Sltilage
beS ©tettgelS gwifcßen ben Kotpleboneit fidjtbar werben, über Stacht gugebedt fittb. Kommt
bann ber Sltorgen, unb ift bie Gefahr beS übergroßen SBärmeoerlufteS vorüber, fo Kappen
bie Kotplebonett wieber auSeinanber, um fidj neuerbingS in ben wärmettben ©trauten fo auS=
gtebig wie möglich Su fottuett.
Sltait beobachtet biefeS Stuf = ttttb guHappett ber Kottjleboiteit befonberS fcßöit bei beit
Klee= unb tgornfleearteit (Trifolium ttttb L otus), bei allen SJtintofeen unb S3auf)inien ttttb
gahlreicßen attbertt ^ülfettgewädjfen, weiterhin bei ben ©auerfleearten (g. 33. Oxalis Valdi-
yiana, rosea, sensitiva), bei ben Kürbiffen, (Surfen unb SMonen, bei ber ©ottnenrofe
(Helianthus annuus) ttttb beut ißarabieSapfel (Solanum Lycopersicum), bei ben Sitten
oott Mimulus unb M irabilis, bem Staben (Agrostem a G ithago), ber ©ternmiere (Stel-
laria media) unb nodj vielen attbertt.
Tttrdj ähnliche Sageänberungen, wie fie bie Kotplebonen geigen, fittb in vielen gälten
auch bie fogettanittett gttfatutttettgefeßten S Slätter gegen nächtliche ©traljlung gefcßüßt.
Silan oerfteljt unter gufammengefeßten Saubblättern foldje, bie an einem gemeinfatttett
©tiele Teilblättchen itt fieberförmiger ober ftraßltger Slnorbnung tragen, unb unterfdjeibet
oon ben erftent bie einfach unb bie hoppelt gufamtuengefeßten gönnen, je nacljbem ber
gemeinfame 33lattftiel nur itt einen eingigett Träger ber 33tättdjen fidj fortfeßt (f. untern
fteijenbe Slbbitbung, f^ig. 5) ober fidj itt mehrere foldje Träger teilt (gig. 1), wäßrettb man
oon ben leßtertt je tiadj ber 3 aßl am ©ttbe beS gemeittfatttett SBlattftieleS ftraljlenförmig
S a g e ä n b e r u n g e n ber S e t lb lä t t d j e n ju fa n u n c n g e fe fe te r 93I ä t t e r : I. 93tatt ber Mimosa Linilheim eri in ber S a g:
(M u tig, tion oben gefetjcn. — 2. ®a§[clbe in ber DtadjtfMung. — 3. 33tatt ber Amorpha fru tico sa in ber SngfMumj. —
4. ®a§[elbe in ber OtadpfMung. — 5. Statt ber Coronilla varia in ber Sagftettung. — 6. ®a§(d&e in ber 3iad)t|Mung. —
7. Statt bc§ T etragonololn ts siliq u o su s in ber Sagftettnng. — 8. ®a§fetbe in ber Stadjtftcllung.
gruppierten Teüblättdjeu breigäljlige (f. obenfteljenbe Slbbilbuttg, f^ig. 7), oiergäljlige, fünf:
gäljlige ic. unterfdjeibet. Tiefe gufammettgefegten Blätter fittb nun in einigen fällen, bereit
bereits ©. 313 gebadjt würbe, wäljrenb ber ntilben Slädjte auSgebreitet, im heißen ©otttten=
brattbe beS SUittagS bagegett gufammettgegogen. ^ tt ber weitaus größten SJleßrgaljl ber
gälte, gitntal att ben Sitten, beren ©tanbort in ber Sladjt ftarler Slbfüljltutg auSgefeßt ift,
wirb aber baS Gegenteil beobachtet, gut ©otittenfdjeine fittb bie glädjett ber Teilblättdjen
bem 33obett mehr ober weniger parallel gelagert, bie obere ©eite berfelbett ift bem tgimmel
gugewenbet unb wirb oon beit ©onnenftraljlen voll ttttb gang getroffen. 331iebe biefe Sage
audj ttocß nach ©onnettuntergang erhalten, fo müßten bie gläcljett ber 331ättdjen oiet SBärtne
Pftamcntelen. I. 3 2