ißffange gebraut, maS aEerbingS nur baburch möglich ift, baß bte feftc, geformte ©tärfe
burd) einen $ ilf3 ftoff, bie fpäter nod; ju befprechenbe Siaftafe, fo oft verflüffigt wirb, als
fie an§ einer gelle in bie anbre übergebt, g n mannen ©cmeben Ejäitft fie fid) fo febr
an, baff bie gellen gang mit ihren Hörnern vollgepfropft erfdjeinen (f. nntenftebenbe Ab=
bilbung, gig. 7 , 12). ©tärfe gehört gu ben midjtigften Veferveftoffen, b. tp gu benjenigeti
(Stoffen, iveld;e nicht fofort rt ad) ihrem ©ntfteßen verbraucht, fonbern vorläufig in Vorrats^
S3erfd)iebene gönnen ber © tä rte : 1. 9lu§ ben Samen be§ DJabenS (Agrostema Githago) — 2. 9lii§ einem Sßeijcntorne. —
3. 91u§ ber S23oIf§mitd). — 4. Slu§ einem Sltpnenfamen. — 5. 9tu§ einem 9Jiai§forne. — 6. 9ln§ bem SBuraelftode be§ 33lfiten[d)i(fe§
(Canna). — 7. 9lu§ ber ßartoffelfnoHe (in gellen eingefdjioffen).—8. 9iu§ ber ßartoffelfnolle (ifoliert, feljr ftarf tcrgröfjert). —
9. 9lu§ einem §aferforne. — 10. 9Iu§ bem ©amen be§ 2oI<f)e§ (Lolium temulentum). — 11. 7lu§ ber finollenälniebel ber Qeittoie
(Colchicum autumale). —12 9tu§einem[ReiStorne. —13.9tu§ einem £>irfeforne. ©ämtlidf) ftarf bergröjjert. S8gl. $ejt, ©.428 u. 429.
fammern ober Veferveftoffbel)ältern aufgefpeidjert merben, um erft fpäter, wenn baS Ve=
bürfttis ba ift, an geeigneter ©teile in Vermenbung gu fommen. ©ie fann g. 33. in ©amen
jahrelang unoeränbert unb mie tot verharren; ivenn aber ber ©ame leimt unb ber Heim=
ling auSrvad)fett foll, tvirb bie ©tärfe verflüffigt, begiehentlicfj in ein artbreS Hol)lenl)t)brat
umgeivanbelt unb fc^tie^Uc^ im madjfenben Heimtinge bitrch eine neuerliche Vermarktung
beim Aufbau ber geEßäute verraenbet. S ie in ben verfchiebenen ißflangenarten gebilbeten
©tärfeförner finb fotvohl nad) ber ©röße als and) nad) ber ©eftalt fel;r verfd)ieben. S ie
meiften großem ©tärfeförner geigen unter bem Vfifroffope abraedjfelitbe bläuliche unb röt=
lid)e goneit, roaS man auf Vedjmmg eines verfchiebenen, fprungtveife rvechfelnbeit 3Baffer=
gel)alteS bringt. S ie bläulichen gonen finb ärmer, bie rötlichen reicher an Söaffer. Viele
berfelben geigen aud) einen tvafferreid)en Hern, ber bei ber Hartoffelftärfe (gig. 8) unb
ber ©tärfe aus ben HnoUen beS Vlütenfd)ilfeS (gig. 6) epgentrifd), bei ber SBeigenftärfe
(gig. 2) gentral gelagert ift. An ©teile biefeS Hernes fann fid) infolge beS ©introdnertS
ber Hernfubftang and) eine fèöïjle auSbilben, mie g. 33. im ©tärfeforne ber 33ol)nen unb
anbrer £mtfenfrüd)te (gig. 4). g n ben meiften ißflangenarten haben bie ©tärfeförner eine
ritnbliche ©eftalt, jene beS VabenS (Agrostema G-ithago) finb bagegen fpinbeE unb feulen-
förmig (gig. 1), jene ber SBolfSmild)arten erinnern an fleine Vöhrenfnodjen (gig. 3), unb
raieber anbre finb edig unb fantig mie Hriftallfiguren (gig. 5,13). S aS lettere beobachtet
man inSbefonbere bann, raenn bie gellen, melche als VorratSfammern bienen, gang bid)t mit
©tärfeförnern vollgepfropft finb, raaS eine Hemmung beS 2öa<hStitmeS unb eine gegenfeitige
Abplattung gur golge hat. g n ber ©tärfe beS fèaferS foraie in jener beS VeifeS finb gal)lreid)e
Heine, ecfige Hörnd)en gu großem, ellipfoibifd)en Hörnern gufammengefittet (gig. 9, 10),
unb in ber ©tärfe aus ben gmiebeln ber geitlofe finbet man vier runblid)e Hörner, beren
jebeS eine Hernl)öl)le geigt, gu regelmäßigen ©nippen verbunben (gig. 11). Von ben beibeit
Hol)tenl)i)braten, melche in ber ©tärfe innig gemengt finb, bilbet bie ©ranulofe bie igaupp
maffe. Siefe ift im ©peid)el töSlid). ©ie mirb bal)er auch burd; gitfaß von ©petd)el auSge=
gogen, mährenb bie ©eEulofe unlöslich gurücfbleibt, ein Umftanb, melcher mit Vüdficht auf bie
33erbaulid)feit ber in sDiel)l unb 33rot fo reichlich enthaltenen ©tärfe von großer 33ebeutung ift.
An biefe ©toffe, tveld)e fogleich ober nach oorhergehenber Vaft als ^Baumaterial bei bem
Sßacptume unb ber ©eftaltung beS ißflangenförperS Vermenbung finben, unb ohne roeld)e
bie Vergrößerung unb 33ermel)rung ber gellen fomie bie Vervielfältigung ber ©eroäd)fe gar
nicht benfbar finb, reißen fid) anbre an, bie moßl felbft nicht gu 33aufteinen merben, mel=
d)en aber bie Aufgabe gufommt, au ber <gerftellung ber 33aufteine tßätigen Anteil gu nehmen,
bie 33ebingungen gu fdjaffett, unter benen bie ©rgeugung unb SBanberung ber 33auftoffe,
baS 2Bad)Stum unb bie Vervielfältigung ftattfinben formen, melche nachteilige ©inflüffe
abmehren, Sicht unb Söärtne regulieren unb fmnbert anbre Heine Vorteile vermitteln.
g u biefen ©toffert, melche man ^ ilfS fto ffe nennen formte, gehören gunächft bie brtrd)
ihre Vegiel)imgeu gu Sicht unb SBärme fo mid)tigen g a rb fto ffe : ©hï°rt)P^D^/ ißhpfoerpthrin
unb Antßofpan, beren Volle fcßon bei früherer ©elegenßeit erörtert mürbe, gum Seile im
nachfolgenbert rtod) gu befpredjen fein mirb. geruer gehören hierher jene Verbinbungen,
rveld)e bie Aufgabe haben, Siere gu ben $ flangen anguloderr, bamit fie bie ^Befruchtung
ober bie Verbreitung ber ©amen unb ©porert vermitteln, ober bereit Vebeutung barin liegt,
baß fie Siere, raeld)e bie ißffangen in lebensgefährlicher Söeife fd)äbigen formten, abfchreden
unb fern halten, g u bief er 33egief)ung finb neuerbingS garbftoffe gu nennen, melche in Vlüten
unb grüdjten auSgebilbet merben, bamit biefe jenen Sieren, beren Vefuch beit ^flangen er-
roünfcht ift, meithin fid)tbar merben: gunächft mieber Antßofpan, rvelcEreS bei ©egenmart von
©äuren rot, fonft violett unb blau erfd)eint, bann Antt)oranthin, baS bie gärbung ber meiften
gelben Vlitmen unb grüchte veranlaßt. AnberfeitS ift hier gu nennen jener fdjarlachrote, nod)
menig befannte, mahrfcheinlid) gu ben Anthracenen gehörige unb mit bem Hrapprot ver=
manbte garbftoff, melcher für viele Siere als Abfd)redungSinittel bient unb melcher g. 33.
in ben gruchtfefdjen ber ©d)lutte (P hysalis A lkekengi) fo auffalietib hervortritt.
Außer ben garbftoffert fpielen in berfelben Vichtung and) füß fchmecfertbe © toffe,
gurnal VoI)rguder, bann auch -Vanuit unb S ulcit eine michtige Volle. SBetm aud) biefe Volle
erft fpäter eingeßenber befprochert merben fattir, fo ift es bod) fdjon hier am iptaße, bara-uf
hingurveifen, baß g. V. bie Verbreitung ber ©poren beS VlutterforneS (Claviceps purpurea)
burd) Vermittelung einer von bem Vipcetium auSgefchiebetren füßen glüffigfeit erfolgt,
rveld)e von Ameifen unb anbern gnfeften begierig aufgefud)t mirb. gnbem nämlich bie
gnfeften biefe glüffigfeit fangen unb ledert, heften fie fid) aud) bie ©porert beS VlutterforneS