nicht grofie forallennrtige ©tod anfängt, in fo htrjer ged fo nie! Siährftoffe §u gewinnen,
als junt Slufbaue biefer blühenbett ©tengel notwenbig finb. SBir ftetjen ba eben roieber nor
bent grofjen Siätfel bet fperiobizüät, auf beffen Söfurtg wir notläufig nodj n e r v te n rnüffen.
git Seziehung auf bie Q u a litä t b et S ia h ru n g finb bie SerwefungSpflanzen weit
w ä h le rifd je r, als man erwarten möchte. GSewiffe p l j e finben fid) jw at allenthalben ein,
wo Pflanzen in Serwefung übergeben, unb eS ift ganz gleichgültig, aus welken Sitten
bet Sftober Ijetnotgegangen ift, bet ihren Sdpcelieit als Stätjrboben bient. Sind) für bie
in SDammerbe niftenben Drdjibeen fowie für bie weiften an bie Saumborfe gehefteten
£attb= unb Sebetmoofe ift es in bet Siegel ohne Gelang, ob bet bie Unterlage bilbenbe
S annt 51t ben Stabeihölzern ober Sanbljölzern gehört. Slbet feht niele Sitten finb benn
bod; an ganz beftimmte in Berwefititg iibetgegangene Pflanzen = ober Suerrefte gebun=
ben. Um in biefet Seziehung einige Seifpiele 51t bringen, fei erwähnt, bafj gewiffe Heine, ju
ben <QUtpiljen gehötenbe Sitten non Marasmius nur auf netmobetnben gichtennabein, ein
anbrer Heiner Sßilz, A nten n atn la pinophila, nur auf abgefallenen STannennabeln, baS
bttnfeln, Heinen Settern gleidjenbe Hypoderma L a n ri nur auf ben faulenben Sorbeew
blättern unb bie winzige S eptoria M enyanthis nur auf ben unter SBaffer nerwefem
ben blättern beS gieberfleeS (Menyanthes trifo liata) norfommt. ®ie zimtbraunen tgüte
beS L enzites sepiaria warfen nur aus ben gefällten abgestorbenen ©tämmen bet Stabel=
hölger, bie ruhigen, fd;war§en grudjtförper ber B u lg aria polymorpha nur aus ben ge=
fällten ©tämmen non ©id)en |eraitS. (Sin Heiner, fdjeibenförmiger, weiter, oben fchwarj
punt'tierter Sßüz, StamenS P oronia punctata, wirb nur auf Shthflaben, ein anbrer ^3tlg,
G-ymnoascus uncinatus, nur auf faitlenbem Sltäufefote unb Ctenomyces serratus nur auf
nerwcfenben ©änfefebertt gefunben.
Qajs auch manche SJtoofe bei ber SluSwald ihrer Unterlage fetjr eigenfinnig finb, würbe
fdjon angebeutet (f. ©. 95). SBie in ben Sltpen baS Splachnum ampullacemn auf bem
nerwefenben Slote ber Sünber, finben fich im arfüfchen ©ebiete bie pradjtnollen grofjfritdjtigen
Splaclmum luteum unb rubrum nur auf Sfenntierfot. T etraplodon urceolatus trifft
man im <godjgebirge nur auf ben in Serwefung übergegangenen ©pfrementen ber ©emfen,
giegen unb ©chafe, T etraplodon augustatus bagegen auf ben ©pfrementen non gleifcfp
freffern unb T ayloria se rra ta auf gerfe&tem SDcenfä^enfote in ber Stälje ber ©ennhütten.
©ehr intereffant ift auch baS Sorfommen eines anbern zu ben ©pladjnaceen gehörenben £aub=
moofeS, ber T ayloria Eudolfiana. ©ewöfmlidj wächft baSfelbe auf ben Säften alter Säume,
zumal alter SHjorne, in ber Soralpenregiott, unb man ift oerfud>t, zu glauben, bah eS in
betreff feines StährbobenS eine SlttSnahme non ben anbern ©pladjnaceen hübe, ©ieljt man
aber näher nach, fo überzeugt man fid), bah auch biefeS SJtooS nur auf bem in Serwefung
übergegangenen Stote non Stieren lebt, Stegelmäfsig beobachtet man nämlich in ber Unter=
läge Stefte non zerlleinerten 3Jiäitfe= unb Sogelfnodjen, unb eS fann feinem gweifel itnter=
liegen, bah fid) biefe T ayloria zur Slnfiebelung bie ©pfremente auSgewäljlt hat, weldje non
Stauboögeln auf bie Säfte alter Säume abgefejd würben. Sind; non ben auf ber Saumborfe
felbft lebenben Saubmoofen ift übrigens ein gall erwähnenswert. SBährenb für bie weiften
Slrten ber ©attung Dicranum ber SJtober aus ben ©trünfen non Siabelljolzbäumen bie be=
liebtefte unb gefuddefte Unterlage bilbet, finbet man eine Slrt, nämlich Dicranum S auteri,
regelmähig nur auf ber Sorte ber Siotbudje. ®ie nerwetterte Stinbe biefer Suche erfdjeint in
ben fubalpinen ©egenben non ben prächtigften fmaragbgrünen gellen biefeS SJtoofeS über=
Zogen, wäljrenb auf ben nebenfteljeuben gidjten unb liefern feine ©pur beSfelben zu fehen ift.
SPftansctt mit gölten nnb ganggruhett fiir Siere*
Mehrere Spflanzen geigen ©inriddungen, bie augenfdjeinlid) bagu bienen, bie auf bie
S lätter angeflogenen ober aufgefrodjenen fle in e n £ ie r e zu fa n g e n unb feftguhalten unb
eS würbe burch eingehenbe Uuterfuchungen ermittelt, bah ber gröbere Seil biefer Sflamen
bte erbeuteten Siere in ber einen ober anbern Söeife als SahrungSquelle auSnupt Ru=
inei/ t e rf ^ fe ite n , wel^e erbeutet werben, unb non baljer fchreibt fich bie Sezeidmung
„mfeftenfreffenbe Spflanzen^, welche man für bie in Sebe fteljenben ©ewächfe gebraudjt
hat S a es ganz m ö g lic h baS gleifdj ber gnfeften ift, weld;eS zur Nahrung bient würbe
auch ber Slawe „ßarmooren", „fleifdjfreffenbe" ober niedeicht beffer fleifchoerzehrenbe
2(nroenbunS S^radjt, unb ba baS SBidjtigfte bei bem ganzen Sorgange eigenH
ltdj bte Serbattung, beziehentlich bie Slufnaljme organifdjer Serbinbungen aus ben gefangenen
unb n er en beten Vieren ift, fönnte man jene STierfänger, welche mit SluffaugungSorganen
für ba» gelofte gletfch nerfehen finb, auch fleifch n erb au en b e Sßflanzen nennen 2öie
aus ben folgenben Erörterungen heroorgehen wirb, becft fich übrigens feiner biefer Slawen
üoUftanbtg mit ben merfwürbigen Sorgängen, unb eS ift auch faum möglich, eine niefit allzu
fcf) wer faltige, munbgerechte furze Segeichnung zu finben, weldje alle SJlihoerftänbniffe im
uorhtnetn ausfehtieht.
git runber ^uh^ lunn man bie ©ewädhfe, burch welche Stere gefangen unb als Slah=
rung auSgenufet werben, auf fünfhunbert oeranfplagen, g n biefem nerhältniSmähig fleinen
kretfe tft aber bte SJtaumgfjltigfeit ber Einrichtungen zum gange unb zur SlahrungSauH
nähme fo groh, bah eS zur überfidjtlichen ©arftellung notwenbig wirb, mehrere Slbteilungen
unb ©nippen 3u unterfd;eiben. ß u n ä # ergibt fich «iS erfte A b te ilu n g eine Sieihe non
gormen, an benen ^ o h tr ä u m e au S g eb itb et fin b , in weldje fle in e STiere zw ar
htnetn=, ab e r nicht m ehr h erau S fom m en fö n n en . Sin ben gang= unb S erb a u u n ci
orgauen ber hierher gehörigen Spflanzen finb feinerlei äufserlich fidjtbare Sewegungeu zu be=
obachten, unb babttreh unterföheiben fte fich uon ben gormen einer zw eiten S lb teilu n g
welche in fo lg e e in e s non ben b erü h ren b en S T ieren auS gehenbenS leizeS beftimmte/
B ew e g u n g en n o llfü h re n , welche zum gwede haben, bie Seide mit möglidhft viel Ser=
bauungSfaft zu überziehen, ©üblich ergibt fich uodj eine b r ü te S lb te ilu n g , beren gor=
men weber gallgruben zeigen, noch uudj befonbere Sewegungen ausführen, b eren S lä t te r
ab e r zu S e im fp in b e ln g ew orben fin b , an welchen bie STiere Heben bleiben unb auch
nerbaut werben.
SMe erfte unb umfangreichfte ©ruppe ber erften Slbteilung ift jene ber U trifu la =
d e n ober SBafferfchlaitchgewächfe. g h r e gangnorrichtungenftellen flein e S ta fe n bar
bereit S Jlunböffnttng burch eine k la p p e nerfchloffen ift, welche wohl ein ©inbringen
tn, beu ^ h lra u m ber Slafe geftattet, aber eine Slüdfeljr aus bemfelbett unmöglich macht
®te Utrifularien finb Sßflanzen otjne SBurzeln, welche fich unter SBaffer fdjwebenb erhalten
unb je nach ber gahreSperiobe halb zum ©runbe ber Söafferanfammlung hinabftnfen halb
wteber in bte oberften ©chichten emporfteigen. SBenn ber Söinter heranrüdt unb b a s ie r *
leben tn ben obern erfaltenben unb erftarrenben SBafferfchichten zu ©nbe geht, häufen fuh
bte S lätter an ben ©pihen ber flottierenben ©teugel zu fugeligen Söinterfnofpen, bie ältern
^ etIe ber ^ en9et ben Slättern fterben ab unb ihre bisher mit Suft gefüllten Siättme
füllen fich mit SBaffer, fie finfen in bie STiefe unb ziehen babei aud; bie SBinterfnofpen mit
hmab. Stach überftanbenem SBinter ftreden fich biefe Jfnofpen, löfen fich uon ben alten
©tengein ab, fteigen in bie obern SB aff erf chichten, wo fich bereits unzählige fleine 2Baffer=
tiere herumtummeln, empor unb entwideln hier in rafcher Slnfeinanberfolge zweireihig