fprieften Rimberte oon grünen, bicfjt belaubten Stämmdjen fjernor, unb and) bie Sporern
geljättfe, toeldje winzigen antifen trü g en ähneln unb ju beut fjierlidjften gehören, «aS bie
gjfooStoelt aufweift, «erben fidjtbar. Shnlt<$ wie Splaclmum ampullacenm auf bent $ote
ber Nittber, finbet fidj T etraplodon angustatus auf ben E lem e n te n non gleifdjfreffern
angefiebelt, unb eS fann feinem ^weifet unterliegen, baft biefe foraie überhaupt bie meiften
Spladjnaceett edjte BertoefuttgSpflanzen finb. Sf)nlid;e§ gilt non ben aus ben Hormidium-
ßeden auSgefdjlüpften grünen Euglänen, welche in ben ©ebirgSbörfertx unb audj bei ben
Sennhütten bie ftinfenbe Sauere in ben ©üngergruben unb in ben Sßfüfcen nädjft ben Bielj=
ftädetx erfüllen unb fidj fo maffenftaft oermeljren, baf3 bie glüffxgfeit binnen wenigen Sagen
nicht me^r braun, fonbern grün erfdjeint.
Es gibt alfo «pflanzen, welche, obfdjon axtSfdjlieftlich organifdje Berbinbungen aus bem
Nährboben aufnehmenb, bennoch Eljorophpd enthalten unb jmar in fo großer Blenge, baft
beffen Borfommeu burcftauS nicht als uebeitfädjlidj angefehen «erben fann. S arauS
barf aber gefolgert «erben, erftenS, baff ber M a n g e l an E ljloropljxjll fein Erfen=
tittngSzeidjen ber B erw efungS pflanzen ift, unb g«eitenS, bah bie aufgenommene or-
gaitifche Nahrung oon ben eben genannten pflanzen nicht fofort itnoeränbert jum Stufbaue
unb SluSbaue ihres SeibeS oermenbet «erben fann, fonbern baft biefelbe gerabe fo «ie bie
mineralifdje oor ber Benoenbung als Baumaterial noch mannigfache Beränberungen burdp
machen, alfo geroiffermaften nodj oerbaut «erben muh. @3 ift wahrfcheinlich, bah bie grü=
neu BerwefungSpflanzen ben Mjlenftoff ihrem Nährboben in einer f$otm unb Berbinbung
entnehmen, in ber er jur Erzeugung oon 3 e^fb0ff unb anbern ^oljlenhpbraten nidjt ge=
eignet ift. SDeit nicht grünen BerwefungSpflanzen muh ber au3 bem Näljiboben auf=
genommene ®of)lenftoff in einer Berbinbitng gufommen, «eiche bie ©egenwart be3 Ehloro=
pljpdS überhaupt überftüffig madjt, womit freilich nidjt gefagt fein foH, bah addoon ben
nicht grünen BerwefungSpflanzen aufgenommenen organifdjen Berbinbungen fofor^ unb
oljne oorljergeljenbe Utnfeftitng al3 Bauftoffe oerbraucht «erben fönnen.
Überbtidt man unbefangen alle biefe Berljältniffe, fo brängt fich bie Überzeugung auf,
bah eine fd ;a rfe © re n je g « ifd )en ben «P flanzen, « eld je o rg a n ifd je , unb jenen,
« eld je a n o rg an ifch e B e rb in b u n g e n au3 bettxN äljrb o b en a u fn e hm e n , n id jt be=
fle h t, unb bah e3 gewih ^Pflanzen gibt, «eldje bie einen wie bie anbern Stoffe gugleidj
auf faxt gen fönnen. ®iefe Überzeugung «irb auch noch bttrdj ben Nachweis befeftigt, baft
Pflanzen, «etd^e in fünftlidjen ßöfungen oon mineralifdjen Näljrfatzen unter NuSfdjluft
organifdjer Berbinbungen mit Erfolg tjerangezogen «erben fonnten, bei «ieberljoltem Ber=
fitdje audj bie ihnen gebotenen organifdjen Berbinbungen nicht ganz oerfdjntäljten, fonbern
einige biefer Berbinbungen (Igarnftoff, ^arnfäure, ©Ipfofod ec.) unzweifelhaft aufnahmen
unb zu Beftanbteiten iljre3 ßeibeS oerarbeiteten.
«Kenn « ir aber troft ber Unmöglichfeit, eine fcharfe ©renze zu ziehen, bennoch bie
Stufnahme organifdjer Berbinbungen befonberS beljanbeln, fo'gefdjieljt ba3 nur barum,
weil eine foldje ©tieberung be3 (Stoffes ben beften Einblid unb bie befte Überficht in unb
über bie fonft nur fdjwer barftedbaren Berhältniffe ber Nahrungsaufnahme-gewährt, $tx
ben einzelnen fällen «irb man fidj bei ber Entfdjeibutxg ber $rage, ob eine gegebene
«Pflanze auSfdjliehlidj ober bodj oorroattenb auf organifdje Nahrung aus oer«efeuben tieri=
fdjen unb pflanzlichen Neften angewiefen ift ober nidjt, auf ^ulütroerfudje zu fti’tften hüben
unb bei bem Blangel befferer SCnljaltSpunfte audj bie Ergebniffe ber gröbern Berfudje ber
©ärtner nidjt uubeadjtet laffen bürfett, aGerbingS mit bem Borbeljalte, bah ^ efe lefetern
ntöglidjer«eife burcf» fpätere epafte Berfudje ntandje Berichtigung erfahren «erben.
BerUJcfuttgShflftuzeu im Gaffer, auf ber Borfe ber Bäume uub au helfen.
Bon befonbern fällen ber Stufnaljme organifdjer Berbinbungen aus oerwefenben $ör=
pent ift zuerft ber S ö a ffe rp fta n z e n zu gebenfen. B5o im Bleerwaffer ein reidjeS Sier=
unb «Pflanzenleben entfaltet ift, fehlt eS audj nidjt an reidjlidjen Nbfäden, unb audj ber
Sob uub bie Berwefung halten bort reiche Ernte. Sin foldjen Orten ift felbftoerftänblidj
bie Beenge ber im dB aff er gelöften, burdj fjerfeftung gebilbeten orgauifcheit Berbinbungen
eine gröbere als bort, «o bie Begetation unb bie Sierwelt mehr zurüdtreten. fiängS ben
Ztüftcn, inSbefonbere in ben feilten Einbudjtungen berfeiben, ift im Bleere eine «eit man=
nigfaltigere glora unb ftauna anzutreffen als in weiterer Entfernung oom Ufer. Natur=
gemäh ift audj an foldjen Steden bie ßaljt ber Sier= unb «Pflanzenleidjen eine gröbere
Eine p d e organifdjer «Reffe «irb bei ber g lu t unb burdj bie anlaufenben «ffieden bei Stür*
men an bas Ufer geworfen, oerweft bort «äljrenb ber Ebbe, «irb bei ber nädjften glut
teilweife «ieber zurüdgcljolt, neuerbingS ausgeworfen, unb fo ift nidjt nur ber S traub ein
immer gut befe^teS Seidjenfelb, fonbern audj baS Nleerwaffer längs beS StraitbeS ift mit
ben 3erfehungSprobuften ber toten Organismen meljr erfiidt als auf holjer See.
SBo zubent bie Ntenfdjen fidj angeftcbelt haben, in ber unmittelbaren Umgebung oon
Seeftäbten, wirb bie Blaffe ber Nbfälle unb SluSwurfftoffe nodj erheblich oermeljrt, unb baS
döaffer in ben £äfeu, in ben ruhigen Buchten hinter ben Steinmauern unb nädjft ben Blün=
billigen ber Kanäle unb ZUoaten enthält fo grohe Biengen in ^erfepititg befiitblidjer or=
ganifdjer Nefte, bah bereu ©egenraart fdjon burch ben ©erudj zu erfennen ift. ©erabe an
foldjen Orten aber entraidelt fidj eine ungemein reidje Begetation oon SBafferpflanzen. Nidjt
nur ber feidjte ©runb, alle Steine uub ipfäljle, bie Kaimauern, bie Bojen, felbft ber $iet
unb bie «plauleit ber längere ^eit im ^afeit feffgeanferten Sdjiffe erfdjeiiten mit Uloen,
Sangen, gabenalgen uub ^loribeeit überwuchert. Nidjt wenige, wie z- B. ber fogenannte
Bleerfalat (U lvaL actnca), mehrere Slrten oon Gelidium, B angia unb Ceramium, bann bie
grohe C ystosira barbata, gebeitjen in foldjeut oerunreinigten dßaffer am beften unb üppig=
ften, unb eS fann feinem Zweifel unterliegen, bah bieS auf Nedjmutg ber gröhern Blenge
organifdjer Berbinbungen zu fefcen ift, welche baS Bleerwaffer an foldjen Steden enthält.
Slbcr nidjt nur oerunreiitigteS Bleerwaffer, audj aitbre SBafferanfammlungen, «eldje
bie «probufte ber Fäulnis gelöft enthalten, haben iljre eigentümliche Begetation. Stuf
baS Borfommen grüner Ettglänen in ber ^andje oon Süngerftätten würbe bereits Ijim
gewiefen. Es ftubett fidj biefe Euglänen audj in ben fleinen ^pfüpen unb auf ber mit
Urin gehäuften unb mit oerfdjiebenem Unrate gemengten naffen Erbe am $uhe befdjat=
tenber Blauem in unreinlichen, abgelegenen Straften ber Stäbte. S o rt ift audj bie ^ei=
mat einer Blenge aitbrer winziger Pflanzen, weldje ben im übrigen nichts weniger als
appetitlichen Boben nadj Negenwetter mit ben bunteften färben bemalen. Neben ben fdj«ar=
Zen Rieden ber O scillaria a n tliaria unb ben fpangrünen häuten ber O scillaria tenuis
Ijebt fich Iper P alm ella cruenta mit blutroten unb Ohroococcus cinnainonieus mit ziegel=
roten Rieden ab. Ebenfo eigentümlich tff bie Begetation, «eldje bie oon ftinfenber glüfftg=
feit überriefelte Erbe an ben Bfünbungen ber tloafen unb SlbzugSgräben überfleibet. «ffieife
Stredeit ftub bort mit bem grünen, ben Schlamm überfpiuueuben Hormidium murale
unb ber lebhaft fdjwingenbeit, bunfeln O scillaria limosa überzogen, unb oor allen madjt
fidj Ijier bie rätfelljafte Beggiatoa yersatilis breit, «eldje auS ber fdjleimigdjäutigeu, weift=
lidjeu ©runbmaffe lange, fdjioingenbe f^äbeit auSfenbet, bie nadj Sonnenuntergang heroor=
friedjen, um bann bis zum nädjften Sage in unzählige Stäbdjenbafterien zu zerfadett. Nuch
bie rote Schneealge, «eldje auf ber Safel bei S . 22 abgebilbet ift, lebt auf Sofien ber
burdj ben Sbinb auf bie EiSfelber oerfdjlagenen ipodenzellen, $nfeftenleidjen unb anbrer
spflattjenleben. I. 7