178 S t u f n a ßme b e r 9 t at)runö burd) bic ©d jma ro jjerp flc i'n jen .
Böhrwurzel Inlbett nur ganz furze ßäppiißen, welche in ben fdpitaropenben Knollenftod wenig
einbringen, unb an wetd)e ficf) bic inzwifd)cn in bem KnoHenftode entftanbenen ©efäßbünbet
fo anlegen, baf? fie für bie geraben $ortfepttngen berfelbert gehalten werben Sonnten.
®ie fchmaropenbcn Knollenftöde, einmal mit ber Bäl)rmttrzel in bcr angegebenen Sßeife
oerwachfen unb burd) biefe Verbinbuttg mit Bal)rung oerforgt, umwudjern bie Bährwtttzeln
berart, baß biefe wie burcfjgeftedt crfdjeinen, ober baff man zu glauben oerfucßt wirb, biefe
SBurjeln feien ans bem Knollcnftode felbft tjeroorgegangen. S ie finb immer runblid),
außen braun, warzig, aber unbcfd)uppt unb entwidcln niemals unmittelbar bie Blüten=
fdjäfte, fonbern erzeugen zunäcßft mehrere weißliche ober gelbliche äluStäufer non ber
©ide eines gebert'ieleS bis 51t jener eines Ringers, bie unter bem Bobeit horizontal fort=
frieren , fiel) oerzweigen, babei fiel) mit anberu Verzweigungen gegenfeitig freuzeu, an
ben BeriihrungSftellcn oerwachfen unb fo mitunter ein Bcpwerf bilbeit, baS fiel) mit bem
braunen SBurzelwerfe ber Bät)rpflanze in faunt entwirrbarer äüeife oerflicht unb ocr=
ftrict't. 2Bo ein foleljer äluStäufer mit einer lebenben SBurzet ber SBirtpftanze in Kontaf't
fomutt, fcßwitlt er an bcr Berührungsfläche alsbalb an, wirb bort zu einer fnollig auf:
getriebenen Blaffe unb oerwädjft mit bcr BBurzel in bcrfelben Söeife wie bie aus bem
Samen ßetoorgegangenen Knöllchen. ©in folcheS Bcp oou äluStäufern, welches mit bem
SBurzclwerte ber Bäf)rpftanzc an mehreren Stellen burd) erbfengrofje Knollen oerwachfen
ift, tonnte immerhin mit bem SXcelje oerglid)en werben, welches bie L atlirae a um bie 2Bur=
Zein il)rer 2Birtpflanken fpinnt; bod) bcftel)t, abgcfel)cu oon ber ©röße, ber wefentlid)e Unter=
fd)ieb, baf) fiel) aus beit weißen $äben bcr oerzweigten unb mit Saugtoarzen befepteu
SBurzel ber L atliraea niemals Blütenftönbc cntwicfelu, toäf)renb bie SCuSläufer ber He-
losis zum äluSgangSpitnfte für bie Btütenftänbe werben. äln ben Seiten ber biderrt, cptin=
brifcheti äluSläufer entließen nämlich Söarzen, in bereu Uniterm fiel) bie Knofpeit für bie
Btütenftänbe auShilben. $ ie igaut ber SBarze reißt bann am Scheitel auf unb tülbet einen
Steinen Becher, aus welchem ber uadte, ititbefdpippte, oben burd) einen eiförmigen Kolben
abgefd)toffene Schaft cutporwächft. SDa bie äluStäufer horizontal unter ber ©rbe oerlaufen,
bie Schäfte aber Scrzengerabe 0011t Bobeit fiel) erheben, fo ftel)en bie lextern immer fenf*
recht auf beit äluStäufern, als bereit slfte fie aitfzttfaffen finb.
SDic zu Köpfchen gruppierten, aber im Kolben eine gefcßloffcne Blaffe barfteienben Blüten
finb burd) eigentümliche ©edfcßuppen geftüpt, bereit jebe einzelne einem Bagel mit facettiertem
Kopfe oergleichbar ift. SDiefe facettierten Köpfe fd)ließeit hießt zufammen, woburd) ber ganze
jitgenblid)e Btütenftanb wie mit einem gefelbertert ganzer umgeben crfcheiut unb mit einem
gefcßloffetten Kiefernzapfen einige äH)itlid)feit erl)ält. Bad) unb nach Söfen fiel) aber biefe uagel=
förmigen SDedfchuppen loS, fallen ab, unb es werben auf biefe SBeife bie Blüten fid)tbar,
bie bisher oon bem ganzer überbedt waren. Bad) bcr Samenreife get)t bcr ganze äluS=
lättfer, aus welchem ber Btütenftanb eutporgewachfen war, unb gewöhnlich auch ber Knollen,
welcher biefeut äluStäufer zum äluSgangSpuitlte biente, zu ©rttitbe, unb ein attbrer Knollen
bcS oben gefd)ilbcrtett BepeS, beziehentlich bic oon biefeut auSgel)ertben äluSläufer toerbeu
Zum 2luSbitbuugSl)erbe für nette Btütenftänbe. gufofern Samt mau biefe Helosis-ätrten and)
als auSbauernbe pflanzen bezeichnen, wäßrettb bie Bleßrzaßl ber aitberit Balanophoreett auf
biefe Bezeichnung feinen älnfprttd) machen Sann, ba bei biefen ber ganze S to d ttad) bem Ver=
blühen unb äluSreifett ber Samen alsbalb abftirbt unb zu ©runbe gel)t. SDie blül)enben
Kolben ber Helosis-ätrten haben eine purpurrote ober blutrote $arbe unb führen in Brafüien
aud) ben Bauten Espigo de sangue. Bisher finb nur brei Helosis-ätrten be.Sannt geworben,
bie im äquatorialen älntcriSa, auf ben älntitlen unb oon Blepifo bis Braftlieit oerbreitet finb.
Blit Helosis nal)e oerwanbt unb burd) bie nagelförrnigen, facettierten ©edfcßuppen beS
Zapfenförmigen BtütenftanbeS übereinftirnmenb, aber burd) bie ganz anbre 2ßad)StumSweife,
93aranop0ovccit. 179
Ztintal burcl) beit Blanget ber äluSläufer, wieber abweießenb ift bie ©attung Corynaea,
bereu oicr älrten in ben älnbeS SübamerifaS, in ißeru, (Scuabor unb Beugranaba auf*
gefunben würben, wo fie gleich ben aubern Batanophoreen auf Baumwurzeln fcT;iuaropcn.
(Sitte bcrfelben, Corynaea T urdiei, ift barttm bemerfenSwert, weit fie auf ben 28ur*
Sein ber gicbeninbenbäume lebt unb burd) ihren purpurnen, oon einem weißen Schafte
getragenen Kolben feßr auffällt, ©in anbrer au Helosis fiel) anfd)tießcnber SBurzelfcßma:
roper, ber einzige Vertreter biefer oorwaltenb amerifanifdjen ©nippe in älftett, ift Eliopa-
locnemis phalloides (f. älbbübuug, S . 177, %xq. 1). ©erfclbe finbet fiel; angefaugt au
ben SBurzelit oon feigen, (Sichen unb oerfcI;iebenen Statten im Berglattbe gaoaS unb im
öftlicßen Himalaja unb zählt zu beit größten aller Batanophoreen. Sein fleifd)iger, gelb:
lid)= ober rötlid)brauner Knollenftod erreicht bie ©röße eines BlenfcßenßaupteS, bie Blüten:
Zapfen, welche aus beit Budetn biefer ftumpigen Blaffe 51t 2—6 h^roorbrecOeit, werben
über 30 cm lang unb 4—6 cm bid, finb lichtbraun unb ahmen bie $ornt eines (St)fabeen=
Zapfens nach. -Bie Corynaea unterfdheibet fiel) and) Rhopalocnemis, welche in bcr älbbik
bttttg, S . 177, $ig. 1 , um mehr als bie Hälfte oerfteinert bargeftellt ift, oou Helosis
burd) baS fehlen ber aus bem Knollcnftode heroorgeßeitben äluSläufer.
ätls eine weitere ©nippe ber fdpnaropenben Batanophooeen werben bie Sopf)opl)t):
tceu unterfchieben, weld)e oon allen bisher befprochenen ©nippen babttrd) abwettßen, baß
ihre Blüten in getrennten, runbliü)eu Köpfchen einer fleifd)igeu, aus bem Knollcnftode her*
uorgewachfcucit ungeteilten Spinbet attffipen. S ic gehören wieber bem zentralen älmerifa
au unb werben in brei ©attungeu geteilt (Lopliopliytum, Ombropliytnm unb L atliro-
phytum), auf welche näher einzugehen \)iev zu weit führen würbe. Bur bie in mancher
Beziehung oon ben aubern Batanophoreen abweidjeube unb namentlich mit Büdfid)t auf
bie eigentümliche Berbinbuitg mit ber SBirtpflanze genauer befannt geworbene ©attung
Lopliopliytum oerlangt eine befoubere Berüdfidjtigung. ®aS in ben brafilifd)en Urwäl=
beim auf ben Söurzetn ber Blimofeen, zumal auf jenen ber Inga-B äum e, auffißenbe Loplio-
phytum mirabile (f. älbbilbung, S . 180, gig. 1) finbet fiel) fteltenweife fo maffenhaft, baß
S treden beS oon Inga-2Burzelu bebedten SBalbgrunbeS im Umfang oon 20 bis 30 Sdßritt
ganz unb gar oon bemfclben überwuchert erfeßeinen. Bon abgefallenem Sattbe unb einer
leichten Sd)id)t ©ammerbe bebedt, fipen bort ben Baumwurzetn Rimberte oou großem unb
Heinerit Knolleuftöden auf. ®ie meifteit haben bie ©röße einer $auft, einzelne aber wer=
ben auch topfgroß unb wiegen bann 15 kg unb barüber. ®ic unmittelbar burd) Ber=
größerung ber auf bie Söurzeln geratenen Santen entftanbenen Knöllchen, wenn fie etwa bie
©röße einer (Srbfe beftpen, finb fcpoit mit bem £>ofze ber angefallenen äBurzel oerbunbett.
®ie Binbe fowoßt als ein £eil bcS Rotzes finb oou biefer 2öul|et an ber Stelle, wo fiel)
ber Sßaraftt angelagert hat, reforbiert. Qu ben babttrd) in ber SBurzel entftanbenen flachen
äluSfd)uitt ift baS ©ewebe bcS fleinen KnodenftodeS breit unb feft eingefügt, unb einzelne
furze, zapfenförmige Bürtbel beS geloderten Rotzes ber Bä()rwurzel erfdjeiiteit in ben ^ a ra
fiten l)ineingcwad)fcn. älber and) in bem fiel) oergrößernben Knotlenftode bilben fiel) ©e=
fäßbünbel aus, unb biefe oerbinben fiel) mit ben erwähnten Bünbeln ber Bährwttrzel, in
beut fie biefen entgegenwad)fen.
(SS ift bann bie ©renze zwifeßen ©rnäßrer unb ^araftt oft mit Sicherheit gar nicht
mehr feftzuftetlen, ja, was baS Bterfwürbigfte ift, man finbet in biefen Bünbeln gellen, oon
welchen man and) mit Büdficßt auf ißre ©cftalt nicht zu «beftimmen im ftanbe ift, ob fie bem
einen ober anberu angehören. ®te mit Sicherheit ttod) bem .föolze ber Bäßriourzel angehören:
ben .gellen beftpen puuftierte SBaubungeit, bie unzweifelhaft im fchmaropenbett Knollcnftode
entftanbenen Bünbel zeigen bagegen gellen, welcße nepig oerbidt finb unb bie bei geringer
Vergrößerung wie qucrgeftrid)elt auSfel)en. ©ort, wo biefe punftierten unb genepten gellen