xmterirbifcfjerx Stammteilen unb ben oon bicfen auSgeßenben Ixeberblattern fxnb es baßer
oottÜaU* bie unterirbifcßen Hurgelgebilbe, weldje als (Speicher für bie xm Saufe ber tim
je« SpetationSgeit oon ben oberirbifeßen grünen Organen gebilbeten «Stoffe am oortexl=
Ijaftefkn ben SBurgetn gufommetxben Munitionen, bie Serfcf)ieöenl)eit
ber u l x l T Z bie eigentümlichen Serßältniffe beS StanborteS unb MmaS bebtngen
eine gütle abmeießenber ©eftalten, bereu auffaUenbfte m ber botamf^en f t u n f ^
fonbere tarnen führen unb naCßfolgenb in ßtttge aufgegaßtt werben fotten. ^ x t Jiu d ftcb t
a u f baS S u b f tr a t, in welches b ieH u rg e ltx e iu b rin g e n , unb w e lk em fte ^ etrx eb » -
xuaffer unb l a ß r u n g en tn e hm e n , unterfeßeibet man ©rbwurjeln, Hafferwurgetn, Suftm
,lt e t b ® Ä S t h y p o g a ^ M N * * « tt S o l l e n M t f »
mit großer Äraft in baS ©rbreieß ein unb fxnb eutmeber ooEftanbxg ober raenx9jtenS an
bem faugenben Seite mit ©rbe bebedt. Hurgeln, weldje aus ber am einen @nbe beS £eim-
blattftaiumeS angelegten Harge ßeroorgeßen, finb oorwaltenb ©rbwurgeln. lu d ) bie fext-
lid) aus ben »ergebenen formen beS lie b erb tattftammeS ßeroorgeßenben Hurgeln fxnb
faft alle ©rbwurgeln, unb eS bürfte nid)t weit gefehlt fexn, wenn man bxe
70 «Prozent aller in ber ©egenwart tebenben Slütenpflangen als ©rbwurgeln begexeßnet.
S ie SB afferw u rg eln ober feßwimmenben SBurgetn (radices natantes) entfprxngen
feütid) an feßroimmenben Stämmen unb gwar meiftenS gebüffelt, feltener exngeln unb fxnb
feßwadj fdjraubenförinig gewunben. S ie werben fowoßl oon ben Stammen, bereit JSaub-
Hätte? ber Hafferoberfläöße aufliegen, als and) oon ben auf bem
menben laublofen, in P pllotlabien umgewanbelten Stammgebxtben (g. S . Lemna poly
rhiza, gibba, minor) auSgebitbet. Sei biefen ^flanjen ift and) bxe Sptbe ber äburge n
oon Haffer umflutet, ©etangen fte beim S ü d en beS HafferftanbeS auf ben {
Untergrunb, fo bringen fte bort nicht in bie Siefe ein unb oerwadjfen and; nxd)t xx b
©rbpartifeldjen beS Schlammes. S ie Sumpfpflanzen bagegen bohren fid) mit ben guerft
entwidelten Hurgeln am ©runbe ber oon ißneu bewohnten SBafferanfammlung in ben
Schlamm ein, wäßrenb fte bie fpätern, oon l)öl)ern Steugelglxebern auSgeßei‘lbe”
itn SBaffer flottieren taffen. S ie aus bem Samen ßeroorgegangene ©rft xugSwurget ber
SBafferfcljere (S tratio tes aloides) ift unterirbifd) im Sdjtaiume eingebettet, al o exgentlxd)
eine ©rbwurgel; nacßbein biefe abgeftorbeu xft, ergebt fxd) ber gange ^flangenfiotf, erß
fid) feßwebenb unter bem SBafferfpiegel unb entwidett aus feinem beblätterten ftxtjen «Stamme
fdiioiiumenbe Hurgetn; fpäter füllen bie Stüde wieber xn bxe ^xefe, unb bann werben bte
fdjwüumenben SBurgetn wieber gu ©rbwurgetn (ogt. S . 70). Umgeleßrt lommt eS Ijauftg
oor baf3 ©rbwurgeln gu SBafferwurjeln werben, l n ©rlen, Söexben unb litftern, weld)e
am Ufer ber Sädje w arfen, ließt man oft genug umfangreiche SBurgetgefteCßte, weldje über
bie ©rbe ber Uferböfcßttng hinauSgewadjfen finb unb im SBaffer flottieren; ja, uxertwui-
biaerweife »eigen mandje ©rbwurgeln, wenn fie in flteßenbeS SBaffer tommen, boxt em
rneT ü pigerel HadjStum als in ber ©rbe, unb es ift befanut, baß bie Hurge n ber oben
genannten Säume, wenn fie in SBafferteitungSrößren gelangen, fo wudjerub um fxd) 9™ eJb
baf3 in furger Seit bie lö ß ren ganj oerftopft fxnb unb ber SBafferjuflu^unteibiod)eu w .
S ie aus folgen le h re n herauSgejogenen SBurgelgeflechte haben bxe gorm langer ^ aar-
jöpfe unb finb unter bem lau ten äB u rje ljo p fe befamxt. ^ a itu th e n unb' oiele_ anbie
3 toiebelgetoäd)fe, ja felbft oerfd)iebene Saubhöt^er, tote j. S . lt)orue unb ^ohlaftamen,
bereit SBurjetn für gewöhnlich in ber ©rbe wachfen, tonnen auch mxt beftern ©rfolge g ro^
gesogen werben, wenn man ihre Gurgeln im Söaffer wachfen läfft, oorauSgelefet, ba§ btefe^
SBaffer baS richtige Itafs ber nötigen läh rfatje enthält.
Suftrourjefn. ©cTpnavolei'raurjetn. 711
S ie S u f tw u r je tn (radices aereae) fitxben fid) am Umfange aufrechter S trünfe oon
Saumfarnen unb in großer Itaunigfaltigfett an ben Stämmen ber Überpflanzen, zumal
ber Iroibeen unb Drd)ibeen, entwickelt, l n ben Sobea= unb llfopl)ila= lrten finb bie
Suftwurjeln fämtlid) fel)r ïtirj, aber fo gahlreid) unb fo bid)t geftellt, bajf fie gufammeu
einen förmlichen H antel um ben S tru n f bilbett. lu d ) an ben auf ber Sorte alter Säume
tüadjfenben Drchibeen entfpringen bie Suftwurgeln häufig in großer 3al)l fnapp nebeneiit=
attber, finb aber immer oerlängert, fabettförmig unb bilben förmliche Hähnen, wie g. S .
an bem auf S . 205 abgebilbeten Oncidium. l n anbern Drchibeen bagegen finb fie oer=
eingelt unb bann gewöhnlid) oiel bider, ziemlich ftarr, wellenförmig l)io= unb hergebogen
ober ffiraubig gewunben, wie baS beifpielStoeife an bem auf S . 100 abgebilbeten Sar-
cantlius ro stratu s gu fel)en ift. SBie fdfon erwähnt, erfcheixtett fie bei oielett Drd)ibeen
unb Iroibeen mit großer legelmähigteit eingeltx ober paarweife gegenüber oon ber UrfprungS=
ftelle ber S lätter am Stamme. Ille biefe ßuftwurgeln finb bxtrd) ben auf S . 203 erörterten
S au nicht nur gttr lufnaljme oon Haffer unb toäfferiger Söfxtngen ber lährftoffe oor=
trefflich geeignet, fonbern haben attd) bie f^ähigEeit, betx Söafferbampf ber fie umfpülenbett
Suft gu fonbenfieretx. S er Hel)rgal)t nach finb fie mit einer papierartigen p i l e umgeben,
feltener mit fogenannten 2öurgell)aaren bid)t befe^t unb bann oon famtartxgem Infehen.
Settere finb meiftenS roftbraun, erftere bagegen in trodner Suft weih, bei reichlidfeitx
©hlorophpHgehalte beS unter ber papierartigen ^itlle befinblichen ©etoebeS unb bei fettch=
teilt SBetter grünlich.
Soit biefen gur luffaitgung beS atmofpl)ärifd)en SßafferS geeigneten Suftwurgeln
loerbetx jene unterfd)ieben, bie gwar an oberirbifchen Stämmen entfpringen unb auch
Zum gröfjern Seile oon Suft umgeben finb, xoeld)eit aber bie Mäl)igfeit abgeht, ben Sßaf=
ferbampf ber fte umgebenben Suft gu fonbenfieretx unb atmofpl)ärifd)eS Haff er angufam
gen, bie oielmehr bis gur ©rbe l)tnabwad)fen unb bort einbriitgen müffen, um baS gu
erhalten, was fie an Haff er unb lä h rf algen bebürfen. H a n beobachtet biefe Hurgeü
gebilbe xnSbefonbere an flimmenben ißflangen, beren ältefte unterfte Stammglieber ab=
geftorben finb unb bann mit ber ©rbe nicht mehr in birefter Serbiitbuitg ftehen, beren grobe
S au|blätter aber eine oiel gröbere Heitge oon Haffer benötigen, als an ben gur Stühe bie=
nenbeu Saumftämmen gu gewinnen wäre. S ie auf S . 339 abgebilbeten großblätterigen
Iroibeen mit feilförmigen, 4—6 m langen, fid) gur ©rbe fenfeuben Hurgetn fönneu als
Sorbtlb für biefe gönn angefehen werben. Son ben befd)reibenbeu Sotauifern werben
foldje gönnen gwar Suftwurgeln genannt, wenn aber an ber oben gegebenen Uitterfd)ei=
bung feftgehalten xoirb, fo mürben fold)e Söurgeln richtiger als eigentümlich itxobifigierte
©rbwurgeln angufehen fein. S a übrigens wieberl)olt beobachtet würbe, baß bie Suft;
wurgeln einiger Drdjibeen, menu fie mit ber (Srbe in Serüßrung lommen, in biefe einbriitgen
unb betx S au oon ©rbwurgetn annehmen, fo ift auch bie ©renge gwifeßen Suft; unb @rb=
wurgeln oerwifeßt, unb es ergibt fid), baß, wie in anbern ähnlichen gälleit, alle biefe @in=
teilungen nur füttftlidje fxnb.
S ie S d )m a ro ß e rw u rg e ln (radices parasiticae) feitlen fid) in baS lebeubige ©e=
roebe oon Hirtpflangen ttub fangen aus biefem Stoffe, bereit fie felbft fowie ber ihnen
gttm luSgaugSpuntte bieitenbe Stamm gunt weitern luSbatte bebürfen. @S loerbeu bie=
felben and) ^auftorien genannt. S ie finb entweber oon toargen=, fd)eiben= ober lucßen=
förmiger ©eftalt ober bilben fogenaunte Senler, erinnern bisweilen and) an bte ©eftatt eines
igpphengeftechteS. Salb entfpringen fie feitlicß an einem oberirbifdjeit, halb au einem unter;
irbifcßeti Stamme, häufig gehen fie and) als feitlicße ©lieber attS unterirbifd)en Hurgelit
ßeroor. g ß r Itifbau unb ißre oerfd)iebenen ©eftalten mürben auf S . 161—197 fo auS;
füßrlid) befproeßen, baß hier auf baS bort Hitgeteilte oermtefett merbetx faun.