gum lugganggpunfte für ein Sünbet tanggeftredter, bidwattbiger Saftgellen, bie oierte gum
Silbttuggl;erbe für mehrere gartwanbige, grofje $J3arencht)mgellen werben. 2Bie bag fomrnt,
ift fdfjwer gu erf täten, unb wir teiften and; barauf 33er§id^t, an biefer ©teile einen ein=
ge^enben Erfläruuggoerfud; gu machen. Stur fo oiel fei bemerft, baf3 ber Inftoh gu biefen
Umgeftaltungen gwar non aufjen fomrnt, bah and; auf bie ©röfjenoerfjältttiffe ber fid; bil=
benben ©auergewebe äußere Serhältniffe einen mafjgebenben Einfluh nehmen, bah aber
bie gornt, ber Umrih, bie beftimmte ©eftalt, welche bie eingelneu gelle» im ©auergewebe
erhalten, ebenfo wie bie räumlid;e Inorbnung ber fo oerfdnebentlid; auggeftalteten gellen
Don äußern ©inftüffen unabhängig ftnb. ©teid;wie in einer ipflangenart fd;on bie erften
©djeibewänbe in ber fich teifenben ©cheitelgeüe im oorl;incin beftimmte Sagen einnehmen,
erfolgt and; bie weitere 3)tetamorpt;ofe ber ©ochtergeüen innerhalb ber burd; bie fpegiftfd;e
^onftitution beg ißrotoptagmag gegogenen ©rengen, unb eg ift bie Umgeftaltung ber gellen
beg Silbungggewebeg in gellen beg ©auergewebeg nad; einem feber ©pegieg eigentümlichen
unb fid; oererbenbeit Baupläne geregelt.
©egen biefeg aug gasreichen ©hatfachen abgeleitete ©efep ber U n a b l;ä n g ig fe it beg
S a u p la n e g unb ber g e lle n g e fta lt oon ä u ß e rn E in ftü ffe n fd;eint bie Erfahrung
gu fpredjen, bah burch gug unb ©rud Seränberungen im Umriffe ber eingelneit gelten
bewirft werben fönnen. kugelige gelten mit etaftifchen, fchmiegfamen SBanbungen fönnen
burd; gug in ettipfoibifd;e umgeänbert werben; infolge aüfeitigen ©rudeg fann eine fuge=
tige gelte bie ©eftalt eineg Stl;ombeubobefaeberg, bur<h feitlichen ©rud bie ©eftalt eineg
fedjgfeitigen ißrigmag annehmen. S ei Erörterung biefer Sert;ättniffe hat mau aud; barauf
t;ingewiefen, bah Erbfett, welche in einem würfelförmigen, bidwanbigen ©efäfje burd; ilber=
gieren mit Söaffer gum Stuf quellen gebracht werben, bie ©eftalt oon 3tt;ombenbobefaeberu
annehmen, weil baburdh bei möglichfter Staumerfparntg feber eingetnen Erbfe ein mögtid;ft
großer Staunt gegönnt ift. Sind) würbe an bie Erfahrung erinnert, baff bie ©truftur ber
fdfieferigen ©efteine oon beut auf bie SDcaffe wirfenbett ©rüde abhängig fei, infofern näm=
tid;, atg bie ©<hidhtungg= unb ©d;iefentnggflächen immer f entrecht ftet;eu gur Stid;tung beg
ftattget;abten ©rucfeg. ©o wertooU aber biefe ©hatfachen gur Erftärung ber gormoerhätt=
uiffe anorganifcher Körper finb, für bie hier in Stebe fte|enbe grage haben fie nur wenig gu
bebeuten. ©ah fphärifche gellen, auf welche oon allen ©eiten ein gleid;mähiger ©rud entwirft,
bie ©eftalt oon ©obefaebern annehmen fönnen, wirb niemanb beftreiten; aber biefe
©eftalt wirb auf bie Siachfommen nicht oererbt, in ber nächften ©eneration wirb in ber=
felben ißflange wieber eine ©ruppe fphärifd;er gellen an ber betreffenbeit ©teile entftel;eu
uttb burchaug nid;t eine ©ruppe bobefaebrifd;er gellen, ©ie leptern werben nur bann wie=
ber gum Sorfcheine fontnten, wenn bie erwähnten ©rudfräfte fleh wieber geltenb mad;en.
Sßie wenig übrigeng äuffere Einftüffe bie ©eftalt unb bie ©ruppierung ber ®auer=
gelten beftimmen, geht fd;oit baraug f;eroor, bah einem unb bemfeiben Silbungggewebe
unter bemf eiben ©rüde, bei berf eiben ©emperatur unb ber gleichen Seleuchtung fnapp nebem
eiuanber bie oerfchiebenften ©auergeHen entftel;en, unb bah anberfeitg bie ©eftalten unb bie
©ruppierung biefer gellen feine wefentlid; attbertt werben, wenn fid; bie luggeftaltung beg
Silbuttgggewebeg unter gang anberm äuffern ©rüde ober artbrer ©emperatur oollgieht. 2Bir
fommen bal;er immer wieber auf bie wid;tige ©l;efe gurüd: © ie oon au h e n l)tv auf
bie ißflange w irfe n b e n K rä fte finb n u r I n r e g u u g g m itte l beg © eftattu n g g p ro =
gejfeg. © iefe r o o llg ie h t fich u n a b h ä n g ig oon äufseru E in flü ffe n in ein er fü r
jebe SCrt feftg efteltten , in bem e ig e n a rtig e n l u f b a u e beg leb en b ig en i]3roto=
p tagm ag b e g rü n b e te n Sßeife.
VII. 2>it ^ftanjeitgcftoltcn nl§ tiottcnktc ©nutoevfe.
1. Stuftulfitfr trxm irr räjrlligrn ptlnmc mm Pflinufitllacl'.?.
Sille fßflangert finb fterblich, allen fomrnt aber auch bie gähigfeit ju , ftdh rechtgeitig
gu erneuern unb gu oerfüngen, fo bah tvofs ber geitlid; begrengten ©auer unb troh ber Ser=
gänglidjfeit ber Eingelwefen bie gegenwärtig auf Erben lebenben Irte it in ihrem Seftanbe
bod; nid;t gefährbet finb. ©ie Serjüngung erfolgt ftetg burd) Sermütelung beg i|3roto=
plagmag einer eingetnen gelle, burd; ein ©d;leimftümpd)en, bag wegen feineg wingigen Utm
fangeg nur in ben feltenften fällen mit freiem lu g e wahrgenommen werben fann. ©ie
mächtigfte i]3alme muh £>ei ber Serjüngung burd; biefeg ©tabium ber Eingelligfeit gerabe
fo hiuburchget;en wie ber fteinfte ©djimmelpitg, unb eg befteht nur infofern ein Unterfd;ieb,
bah bei ben groben, meifteug auch langlebigen ©ewäd;fett längere geit oergeht, big biefeg
©tabium eintritt, währenb bei ben fleinen ijßftangenformen im Saufe eineg $ahreg mehrere
©enerationen ftdh ablöfen unb erfe^ert fönnen. gmmer wädhft ber ?ßrotop!aft in ber wingigen
SerjüngungggeHe auf Soften ber Umgebung, geftaltet fi<h in ber feiner I r t eigentümlichen
SBeife unb teilt fich, wenn er eine gewiffe ©röjje erreicht hat, in gwei ober mehrere ^3roto=
plaften, welche bie gäl;igfeit geerbt haben, fich neuerbingg gu teilen.
^ e b e r eingetne b ie fe r iß ro to p ta fte n ift alg ein ^ n b io ib u um au fg u faffen .
luch bann, wenn bie burch fortwährenbe ©eilungen entftanbenen nachbarlichen ißrotoplaften
miteinanber in Serbinbttng bleiben, wag meifteng ber galt gu fein pflegt, behält bod;
jeber eingetne einen gewiffen ©rab oon ©elbftänbigfeit unb Unabhängigfeit, unb aug bem
Serbanbe loggeriffen, ift er uid;t notwenbig bem Serberben preiggegeben, fonbern fann,
oon feinen ©enoffen räumlich getrennt, unter günftigen Umftänben ftdh oergröhertt, teilen
unb weiterwachfen. S ei nidht wenigen Ir te n , welche bie ein g elltg en genannt werben, ift
eg fogar herfömmtid;, bah jeber ^ßrotoplaft fofort nach feiner Silbung ftdh räumlid; abtrennt
unb fetbftänbig weiterlebt. SJterfwürbig ift, bah hoch für alle biefe eingelligen g a n g em
arten eine geit fomrnt, in welcher fie fich wieber auffud;ett unb gu oerbinbett trachten, bie
gelt ber P aarung, welche freilich im Sergteidje gu ber ^ßeriobe beg tfolierten Sebeug nur
fel;r furg bemeffett erfdheint. luch fonffc ift eine gewiffe gufammengel;örigfeit ber aug einer
gelle heroorgegangenen räumlich gefd;iebenen gnbioibtten nicht gu oerfennen. ©o wie mau
bie Staupen, welche aug ben oon einem Schmetterlinge gelegten Eiern augfriedhett, fid; nicht
gerftreuen, fonbern gemeinfame güge unb ^Säuberungen augftil;ren fleht, bemerft man aud;
bie ©chwärme ber Spliaerella pluvialis gruppenweife oon einer ©teile gur anbern fchwim=
men unb einen geeigneten ißtah gur Siebertaffung augwäl;ten. luch bie eingetnen gellen
ber ©iatomaceen unb ©egmibiaceett büben folche auf befdhränftem Staunte lebenbe Familien,
unb eg muh &ei ih»^» gerabe fo wie bei ber aug bem Said;e eineg $ifd;eg heroorgegangeneit,
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