tol;lenfäure. gttnächft mirb bcr So^fenfaure^attige gitf;alt ber unmittelbar angrengenben
•gautgeEett begierig aufgenommen, unb mittelbar mirb aud; Sfohlenbioppb aus ber nun
fpiilenbett Sltmofpl;äre attgegogen unb ueranlaht, in bie ^autgeEen eingubringen. ©iefeut
©inbringen fefjt bie geEl;aut feinen befonbern SBiberftanb entgegen. ©S ift nad;geraiefeit,
bah gerabe $ol;leufäure, begielieutlid; $ol;leubiopt;b am letd;teften bie geE laut paffiert.
Vadj aHebem ift eS rool;l geftattet, fid; uorgufteEen, bah ber atmofpl;ärifd;en Suft ber geringe
©emengteit 3M;lenbiopt;b burd; baS grün beleuchtete ©etuebe ber Vlätter unb ©tengel ent=
§ogen mirb, bah baS ^offlenbioppb beit grünen ^Blättern unb ©tengein lebhaft guftrömt,
in bie IßautgeEen einbringt, gu ^olilenfäure mirb unb burd; Vermittelung beS raäfferigett
gnf;alteS ber ipautgelleit in baS grüne ©emebe gelangt.
Sieben ben im oor(;ergehenben ausführlicher erörterten Aufgaben ^at bemnad; bie
ig au t aud; bie ß e itu n g ber £ o l;le itfä u re gu ben © te ile n beS V erb rattd ;eS , 51t
bem g rü n e n ©emebe, 51t v e rm itte ln .
Qm ©ütflange mit ben flünatifchen itnb anbent örtlichen Ver£;ältniffen unb entfpredfenb
ber gnbiuibualttät ber einzelnen Slrten ift befanntlidj bie £>aut uttenblid; mannigfaltig
aiiSgebilbet. ©iefe SJtaunigfaltigfeit ber SluSbilbung bezieht fid; aber uorroaltenb nur auf
bie Volle, melcfje fie als fdjii^enbe Umhüllung, als geftigungSmütel unb bergleid;en fpielt;
a ls S e ü u n g S a p p a ra t ber 5 fo l;leitfäu re , begiel;ent lid; a ls SB affern tan tel ober
ä u ß e re s SB aff ergemebe geigt fie u e rl;ä ltn iS m ä h ig g erin g e V erfd jieb en ljeiten .
Sin immergrünen ipflangett, meld;e au feud;tmarmen Orten madjfeit, mo bie ©ranfpiration
befchränft ift, unb mo baS Vobenraaffer üielfach bnrd; ben SBurgelbrucf gu ben tranfpi=
rierenben großen g lacp lätten t geleitet mirb, rate namentlich an ben tropifd;en Vananen,
Valuten, SJtangrouen, geigen, Sßfefferarten, finbet man bie mafferreid;en geEeit, meld;e über
bent grünen ißaliffabettgeraebe liegen, immer in mehrere ©d;id;teit georbnet. Sind; bei
allen benfenigen ©eraädjfett, bereit äufjerfte an bie Suft angreitgenbe 3 e^ eu fehr uerbiefte
SBanbungen unb infolgebeffen eilten befd;ränften gnneitraum l;abeit, mie g. V. an bem
bie Vadptfer befäuutenben Dleanber (f. gig. 3 auf ©. 285) unb ber in ben ueul;olläitbifd;eit
©ebüfd;bidid;teit heimifd;ert iproteacee D ry an d ra floribunda (f. Slbbilbttug auf ©. 274),
finbet man ben SBaffermantel aus einer hoppelten Sage uoit gellen gebilbet. ©ort, mo baS
grüne ©emebe uoit ©efäffbüitbeln unb d;loropht;lllofen, berbeit ^ellcjruppeu unterbrochen
ift, erfcheint auch bie mafferreidfe ‘gaittfd;id;t unterbrochen, unb eS reicht btefelbe überhaupt
nur fo meit, als ^3aliffabettgelleit entmicfelt ftnb. g n ben Vlättern ber ©räfer bilbeit
bie mafferreid;eit, farblofeit gellen Veiheit, roeld;e bem grünen ipaliffabengeraebe aufgelagert
ftnb ober biefeS ©emebe in einen förmlichen SEantel etnhüHen.
©er Vebarf beS grünen ©eroebeS an 5M;lenfciure richtet fid; ltad; bem Verbrauche
bei ber ©rgeuguug organifd;er ©ubftang. ©er Verbrattd; ift aber am größten gttr g eü ber
fräftigfteu Veleuchtuug unb auSgiebigften ©rraärmuitg beS grünen ©emebeS, unb er fällt
baher aud; mit ber ftärfften ©ranfpiration gufammeit. git fo!d;er geü mirb uoit ben raerf=
tl;ätigen ifkotoplaften im grünen ©emebe ben über ihnen liegeitbeit IgautgeEen mit größter
©nergie ber fol;lenfäurel;altige mäfferige ©aft endogen, mandpital fo ausgiebig, bah ein
rafd;er ©rfap gar nid;t möglich ift. ©abttrd; aber verlieren bie igautgeEen ihren ©ttrgor,
fie finfeit gufammeit, unb bie bisher pralle <gaut ntad;t ben ©inbruef ber ©rfd;laffung.
©amit biefeS gttfaminenftnfen ohne Vad;teil erfolgen faitn, ift folgenbe ©inrid;tuitg ge=
troffen. ®ie ©eüenraänbe berfeitigeit gellen, meld;e bie <gaitt, begiel;enttid; baS äußere
SBaffergeroebe bilbeit, ftnb gart, bünn unb biegfam, unb roenn fie einen ©eil ihres ©afteS
abgeben, fo raerben biefe ©eitenmänbe in galten gelegt, gang ähnlich mie an einem V(afe=
balge, attS raeld;em bie Suft auSgeprejü mirb. golgt bann nachträglich mieber eine güllung
ber geEeit mit glüfftgfeit, fo glätten fid; aud; bie galten mieber aus, mie an einem
Vlafebalge, in ben Suft eingeftrömt ift, unb bie gellen haben bann il;re frühere Straffheit
miebergeraonnen.
gm Saufe ber bisherigen ©arftellung mürbe immer nur uon ber guleitung ber M;len=
fäure burch bie an mäfferigem gellfafte reichen £autgeEen ber obern Vlattfeite gefprochen.
©S ift aber burd;auS nicht auSgefd;loffen, bah ber gleiche Vorgang auch auf ber untern
Vlattfeite fid; abfpielt, gttmai bann, menn baS grüne ©emebe nicht in ifkliffabengeEen
unb ©d;roammparend;pm gefd;ieben, unb menn bie £ au t gugleicf) auf ber obern unb untern
Vlattfeite mit Spaltöffnungen uerfel;en ift. ©a aber geroih bei 70 iprogent aEer belaubten
ipflangen bie Stnorbnung eine fold;e ift, bafs unter ber li'tdentofen, mafferreichen £ a u t ber
Dberfeite baS gkltffabengeraebe, unter biefem baS ©dpuammparenchpm unb unter biefem
bie mit Spaltöffnungen reichlich burdjfefete £ a u t ber Unterfeite folgt, fo fann aud; für
bie 3M;rgal;l ber mit grünem Saube gefdmtüdten f a n g e n angenommen merben, bah bie
£ a u t ber obern ©eite norgüglich bie guleitung ber ^ol;lenfäure gu ben ^SaliffabeugeEen,
bie £ au t ber untern ©eite uorgüglid; bie ©ranfpiration reguliert.
©ah aud; bttrd; bie Spaltöffnungen Äohlenfäure gu bem grünen ©emebe ©ingang
finbet, ift raenig mahrfcheinlicl;. g u r geü, mann ber Vebarf an M;lenfäure im grünen
©emebe am gröfjten ift, muh auch eine genügenbe SJtenge uon Väl;rfalgen an bie grünen
gellen abgeliefert merben, unb baS SBaffer, meld;eS ben ©ranSport ber Vährfalge uom Voben
her gu ben Keinen chemifd;en Saboratorien, als meld;e bie gJaliffabengeEen angufelfen ftnb,
beforgte, mirb burch bie Spaltöffnungen in ©ampfform rafd; entfernt. SBäl;renb aber
SBafferbampf aus ben Spaltöffnungen auSftrömt, fann mol;l nicht gleid;geitig burd; bie=
feiben Spaltöffnungen auch baS ^ohlenbioppb ber atmofpl;ärifchen Suft einftrömen, unb man
fann barauS folgern, bah, wenn überhaupt eine Slufnal;me biefeS ©afeS burch bie ©palt=
Öffnungen ftattfinbet, bieS hoch nur auSnal;mSmetfe gefd;ieht.
SBaS bie güllung ber ^autgeEen mit SBaffer unb Eohlenfäure anbelangt, fo märe
l;ier nochmals barauf l;inguraeifen, bah für nicht fettige ^flangen bie 2lufnal;me uon Vegen
unb ©au burd; bie Saubblätter bireft nadfgeraiefen ift (f. ©. 209). ®a Vegen unb ©au
immer geringe SVengen uoit ^ol;lenfättre unb aud; ©puren uon ©alpeterfäure enthalten,
fo ift biefe Slrt ber güllung ber ^autgeEen um fo meniger gu unterfcl;ä|en. Sin fehr
uieleit grünen Saubblättern ift bie ben ipaliffabengellen aitflagernbe Iitclenlofe § au t uom
SBaffer nepbar, bie gegettüberliegenbe, an ©paltöffnungen reiche ^ a u t bagegen infolge ber
uerfd;iebenften ©Errichtungen nicht nehbar, unb eS ift fel;r roal;rfd;einlich, bah in folgen
gäEeit mit ber gangen uehbaren ^ a u t ber obern Vlattfeite Vegen= unb ©aumaffer auf=
genommen mirb, inSbefonbere bann, menn biefe ^autgeEen fitrg uorl;er einen ©eil ihres
gnhaltes an baS grüne ©emebe abgegeben hatten unb etmaS gufammengefunfen maren.
g n uielen gäEeit muh aus ber gönn unb gegenfettigen Sagerung gefchloffen raerben, bah
bie güEung ber ^autgeEen nur mit bem uon ben SBurgeln l;eraufgefommenen mäfferigen
©afte erfolgt unb groar nur burd; Vermittelung beS grünen iJMffabengeraebeS, alfo beS=
feiben ©emebeS, meld;eS gelegentlich felbft mieber mäfferige glüfftgfeit uon ben föautgeEen
befommt. Vlau fönnte fich biefe periobifd; mechfelnbe Slbgabe unb 3lufnal;me fo erflären,
bah baS uom Voben heraufgefommene SBaffer geitrceilig, menn nämlich gerabe feine hohlem
fäure uerbraud;t mirb, uon bem ipaltffabengemebe an bie ^autgeEen abgegeben mirb, bamit
eS bort Ülohlenbioppb aus ber atmofpl;ärifcf)eit Suft augieht uub in Sfol;tenfäure uermanbelt.
gft baS gef(hel;en, unb ftellt fid; in bem i|3altffabengeroebe ein VebürfniS nach ^ohlenfäure
ein, fo nimmt biefeS ©emebe baS früher abgegebene SBaffer, aEerbingS je |t mitfamt ber
abforbierten Hol;lenfäure, gurüd.