in ben g rü n e n S e lle n ift. Vleibt in einer Pflange ber 3ufltt^ frifc^ gebilbeter kohlem
hpbrate aus, fo fann and) feine Söiebergeburt ber ©iraeijsftoffe erfolgen; anfänglich mirb
noch ctdeS, maS überhaupt an oeratembaren (Stoffen in ber Pflange ftedte, gur $ortfehung
beS VetriebeS h^^Ö^OQeu, bleibt aber ber Suflufi frifc^er ko£)leul)t)brate batternb aus, unb
finb felbft bie lebten Veferoen oerbraudjt, fo tritt eine ©rfdjöpfung ber Pflange ein; fie hat
gu atmen unb gu leben aufgehört. Man hat beredinet, bah in einer Pftange, melier ber
Sufluh frifd) gebilbeter kol)tenf)pbrate fehlt, bis über 50 progent ihrer Sttbftang oeratmet
toerben fönnen, el;e fie an ©rfdiöpfung gu ©runbe geht. SaS ift g. 33. an ben fdjon er=
mahnten kartoffelfnoden ber $ad, roeld)e im bttnfeln dtaume Stengel entraideln, bie aber
oergeilen, b. fp ftd; ungemein ftrecfen, raährenb bie Slnlagen ber Saubblätter feljr flein unb
oljne ©hlorophpd bleiben. ©S fiitbet hier im tiefen S unfel feine Steubilbung non kohlem
hpbraten, aber fort unb fort Stauung ftatt unb groar fo lange, als überhaupt noch §u oer=
attnenbe Stoffe norhanben finb. $ft enblidj alles, maS in biefer Dichtung nerraenbbar mar,
nerattnet, fo fterben bie Sproffe ab. Sfro Srodengeroidit ift aber nur halb fo grofj, als
baS ber knode mar, aus ber fte heroorgegangen; bie anbre <gälfte mürbe oodftänbig oer=
atmet, in kol)Ienfättre unb Söaffer xtmgemanbelt, melche fleh rafch oerflitchtigen.
Sonnenlidjt, ohne meldjeS bie Setlegung ber kol)lenfäure unb bie Vilbung non ko£)len=
hpbraten nicht ftattfinben fann, ift für bie Atmung nicht notmenbig. S ie Stauung fann
im oödigen Sttnfel nor ftch gehen. Unterirbifdje Seile: Söurgeltt, Knollen, groiebeln, Vf)i=
gome, SlttSläufer, beSgleicheti bie Sdpcelien unb Sporenträger ber unter beut bauten pilge
gufamntengefahten Pflangen, ebenfo bie in bie ©rbe gefenften Samen, atmen in ber Sunfed
heit. S ie Sltmung erfolgt felbft in finfterer Stacht. S ah baS SöadjStuto, ber midhtigfte
ader bttrd) bie Sltmung angeregten Vorgänge, burd) ben CSinfluh beS Siebtes befchränft mirb,
foll bei Vefpredjung beS Söad)StumeS erörtert roerbett. konzentriertes Sicht neranlaht eine
rafdje Oppbation unb ^erftörung beS betroffenen SeileS, melche aber nidjt mehr als Sit=
mung ber Pflange angefeljen merben fann.
Sßcmues unb Sicbtcntioideluug.
S a ber Vorgang ber Sltmung eine Verbrennung non koblenftoffoerbinbungen ift unb
jebe Verbrennung non koblenftoffoerbinbungen burd) ©rböbung ber Semperatur geförbert
mirb, fann man ermarten, bah auch bie S ltm ung in ber P fla n g e um fo a u s g ie b ig e r
fe in m irb , je höhst- bie S e m p e r a tu t ber gu n e ra tm e n b e n S to ffe unb bie Sem=
p e r a tu r ih re r U m gebung ift. Sit ber Sliat mürbe auch beobachtet, bah bie koblem
jäureauSfcheibung, beziehentlich bie Sltmung mit guneljmenber Semperatur fidf fteigert.
SlderbingS nur bis git einer geraiffen ©renge. S ie fann fchon bei 0° beginnen, erreicht
bann einen igöhepunft, meld;er je nach ben oerfdjtebenen Slrten gmifchen 15 unb 35° liegt,
nimmt aber meiterhin rafcb ab. Unter bem ©inflttffe oon Seinperaturen, melche ein ©erinnen
ber ©iroeiffftoffe oeranlaffen, uttb bie eine Sötung beS lebenbigen Protoplasmas gur golQe
haben, Ijat and) bie Sltmung ihr ©nbe erreicht.
S e r gur Veratmung ber kofdenlipbrate nötige Sauerftoff mirb, roenn bie Sltmung ein=
mal im ©ange ift, ber umgebettben atmofphärifchen Suft entnommen. Slber ber erfte Slm
ftoh gur Sltmung erfolgt nicht oon biefer Seite her, ober, mit anbern Söorten, nicf)t ber
e in b rin g e n b e S a u e rfto ff ift e s, m e lie r bie erfte S tn reg u n g gur S ltm ung gibt.
Säht man in getötete ipflaitgen Sauerftoff einbringen, fo merben fte foroenig gunt Sltmen
gebradjt roie Sdjmetterlinge, roeldje infolge oon Sauerftoffentgiehung erftidt finb, unb bie
man nachträglich toieber an bie frifdje Suft bringt. S er Sauerftoff fann meber in oodftänbig
erftidten Pflaugen noch m oodftänbig erftidten Sieren jene Vemegungen ber Sltome oer=
anlaffen, melche bem Seben eigentümlich) finb. S a nur lebenbe Pflangen atmen fönnen,
fo muh alfo baS Sltmen bitrdi eine k r a f t , roeldje in bem l ebenben P ro to p la sm a
fre i m irb , burd) jen e fpegififdje k r a f t , melche a ls S e b e n S fra ft gu bezeichnen
ift (f. S . 49), ü e ra n la fjt merben. S ie erfte Veraegttng, begiebentlid) ber erfte d;e=
mifche Vorgang, mit roeldjem bie Sltmung beginnt, fdjeint eine Spaltung ber ©itoeifcntolefüle
im lebenben Protoplasma gu fein, jener oor fttrgem (S . 432) gefdjilberte Vorgang, bem
gufolge baS ©troeijj fid) in Slfparagiit unb ein ko£)len£)t)brat, otedeidjt auch in Slfparagin,
ein kohlenhpbrat uttb ko£)tenbioppb fonbert. SaS Vächfie märe bann aderbingS ein £er=
beigieljett beS SauerftoffeS aus ber atmofphärifchen Suft, aber mohlgemerft, nur ein &er-
betgiehen b eS felben gur g o rtfe p u n g ber fp o n ta n in bem leb en b ig en p ro to =
p la fte n e in g e le ite te n S to ffm a ttb liu tg .
2Öie bei jeber Verbiitbuitg beS SauerftoffeS mit anbern Stoffen, inSbefonbere bei jeber
Verbrennung oon kohlenftoffoerbinbungen, mirb auch bei ber S ltm ung SBärme frei.
Scidjt immer ift biefe Sßärme in bem pflangenteite, in meinem fie entbtmben mirb, leicht
nadjgttraeifen. S urdj Verbunftung beS SBafferS unb bttreh SluSftrahlung mirb in ben ober=
irbifchen Organen, gumal in fläch en fö rm ig a u S g e b re ite te n S a u b b lä tte r n , ber ©r-
märmung beS betreffenben atmenben PflangettgemebeS entgegengerairft. Slud) mirb unter bem
©infTuffe beS Sonnenlichtes im Sattfe beS SageS gerabe in bem grünen Saube kohlenftoff
rebugiert, ein Vorgang, melier mit Vinbung oon Söärme £anb in §anb geht. S a nun
biefer Vorgang bie Sltmung in ben grünen Vlättern gemiffermahen oerbedt, fo ift eS begreife
lid), bah in ben Saubblättern bie burclj bie Sltmung frei raerbenbe Söärme nur feiten maljr=
nehmbar ift, bah vielmehr grüne Saubblätter fid) in ber Siegel fühl anfühlen, ^ a , es ift
fogar mahrfd;einlich, bah bie angenehme kühle unter einem fdjattenben Saubbad;e nid;t
nur burch bie Slbhaltung ber Sonnenstrahlen oeranlaht toirb, fonbern bah a»«h baS @in=
fangen biefer Sonnenftrahlen, bie Vinbung ber Söärme, bei ber ©rgeugung ber erfteit kol;len=
hpbrate in ben grünen Vtattfläöhen an ber Slbfühlung ber bie Vlätter umfpülenben Suft
beteiligt ift. Söo aber biefe Umftänbe nicht in Vetracht fommen, ift bie entbunbene Söärme
ber atmenben pflangenteile gerabe fo mie im tierifhen körper nachraeisbar, unb roenn
attnenbe grüne Vlätter meber oerbunften, ttod; Söärme gegen ben £immelSrattm auSftrahlett
fönnen, mettn überbieS ein Vorrat oon kohlenhpbraten in ihnen aufgefpeidjert ift, mirb bie
bei bem Sltmen frei raerbenbe Söärme auch in ber nädjften Umgebung fid) fühlbar machen.
Vod) mehr gilt bieS oon u n te rirb ifd ie n 3 ro ieb e lu unb k n o lle n , bei melchen nicht
nur Verbunftung unb SluSftrahlung gang ober teilmeife unterbleiben, fonbern bie auch als
chlorophpdlofe ©ebilbe nicht fähig finb, kohlenljpbrate felbft gu ergeugen, unb baher auch
feine Söärme binben.
ähnlich mie biefe atmenben unter irbifchen Organe oerhalten fid) auch feim enbe
S am e n unb beS ©l)loropl)t)dS entbehrenbe keimlinge, oorauSgefept, bah fie toieber gegen
Verbunftung unb SluSftrahlung gefd)tipt finb. Sebhaft atmenbe, in keimung begriffene
©erftenförner, roenn fie bid)t gehäuft beifamntenliegen unb baburd) bie entbunbene Söärme
mehr gufammengehalten toirb, erhöhen bie Semperatur ihrer Umgebung in recht auffadem
ber Söeife. Sdalg ift bekanntlich gefeimte ©erfte, unb bei ber Vereüung oon Vtalg mer=
ben aufgehäufte ©erftenförner gttm keimen gebraucht, hierbei mirb nun bie Semperatur
ber unmittelbaren Umgebung um 5—1 0 ° über bie Semperatur ber atmofphärifchen Suft,
toeld)c bie gufammengehäuften ©erftenförner oon atthen umfpült, erhöht. Sehr lehrreich
ift attd) bie ©ntbinbung oon Söärme in ben S djroämmen. Stefe entnehmen bie or=
ganifd)en Verbinbungen, aus melchen fte ihr Sdpcelium unb ihre Sporenträger auf*
bauen, aus anbern lebenben Organismen ober aus ben oerroefenben Steften abgeftorbener