©eibenfleib trüge (f. untenfteßenbe Slbbilbung). Uber bie Sebeutung biefer £aare fann fein
Zweifel auffommen; fie fdßüfcen eben baS non ißnen überbedte grüne ©ewebe gegen bie ©onne
unb zwar fo fange, bis bie £ a u t bort genügenb üerbicJt ift. Siadjbem biefe Serbidung er=
folgte, glätten fid) bie galten (gig. 6), baS S ta tt nimmt ftatt ber nertifalen eine horizontale
Sage an; bie Stüdfeite beSfelben ift bann non ber ©onne abgeroenbet, unb bie Stolle ber £aare
ift auSgefpielt. ©ie finb je |t überflüffig geworben unb fallen in ber Sieget ab ober finb, wenn
fte fich an ben ©eitenrippen erhalten, nerfnittert, unfeheinbar unb bebeutungStoS gemorben.
2ln biefer ©teile ift wohl auch noch ber troefnen, häutigen ©cßuppen au ben jungen
garnblättern ju gebeuten. Setrad)tet man bie nod) fpiralig jufammengeroHten, aber hoch
E n t fa ltu n g be§ Vucfjentaubeg: 1. ®iebnnfeln ßnofbenfttjupben auSeinanber gebrangt, oben bie IjäutigenNebenblätter fitfW
bar, treidle bie Saubblätter bert)üHen. — 2. ®ie Entoicfelung weiter öorgefdjritten; bie gefalteten Saubblätter werben ätrifetjeu
ben Nebenblättern fic&tbar. — 3. ©erfelbe gweig nod) Weiter entwidelt. — 4. Otüctfeite etneS gefalteten jungen Vud)enbtatte§. —
5. Ein ©tüd beSfelben VlatteS; bie Vertiefungen ber galten bon Seibenijaaren überbedt. - 6. glädjenanfidjt eine§ entfalteten
SSudjenblatteS; bie Nebenblätter weit unb im Nbfatten begriffen. - 7. Dueifdmitt buid) ein Statt, fentredjt auf bie Ntittelribbe. -
8. ©urdlfdmitt parallel äur SDtittelrippe. Vgl. S e it, <S. 324—328.
fdjön über bie Erbe emporgehobenen unb bem SInpralle beS SBinbeS auSgefeßten SBebel
beS nächftbeften SßalbfarrteS, etwa jene non Nephrodium F ilix mas, fo fällt auf, bah
non bem frifeften ©rün, weldjeS biefen g arn fpäter fchmüdt, nod) nichts zu fehen ift; ber
unterfte Teil ber SFütelrippe unb auch bie ©eitenrippen beS SlatteS finb wie mit ©prett
überbedt unb ganz tnit troefnen, häutigen, braunen ©puppen unb gehen befeßt. ©päter,
wenn fidj baS S ta tt mehr unb mehr aufrollt, breiten ftiß allerbingS auch beffett grüne
giebern aus, aber bann finb and) bie gellwänbe fcßon genügenb nerftärft xtnb bebürfen
nicht mehr ber fpreuartigen Umhüllung. Stod) auffallenber ift biefe ^üUe aus ©preu=
fcßttppen an ben garnen, weldje an fonnigen, felfigen blähen unb als Überpflanzen in
ben Stilen ber Sorfe alter Säume in tropifdjen ©egenben waeßfen, unb biefen oerbteibt
fie and) zeitlebens, worauf fchon bei früherer ©elegenheit ßingewiefen würbe.
Saubfall*
©o wie zahlreiche Erfdjeinungen bei bem igeroorbredjen unb ber Entfaltung beS Sam
beS zu Segintt ber SegetationSzeit non ber Tranfpiration abhängen, ebenfo ftehen aud)
mehrere Sorgänge am Enbe ber SegetationSperiobe, nor alten ber S a u b fa ll, mit ber
Tranfpiration in urfäcßlidjem gufammenßange. grüher ober fpäter fteUt natürlich jebeS
S la tt feine Tßätigfeit nollftänbig ein, ftirbt, löft fid) non bem ipflanzenftode, bem eS
feine SDienfte geleiftet hatte, unb fällt zu Soben, um bort zu nerwefen. g n ©egenben,
wo bie ^Pflanzenwelt ununterbrochen baS ganze g aß r tßätig fein fann, tritt biefeS Slbwer-
fen ber S lätter nicht auffaKenb ßernor; in bem SJiaße, als neue S lätter unter ben fort=
waeßfenben ©ipfeln ber ©proffe entstehen, werben bie tiefer ftehenben ältern beSfelben ©prof=
feS weif unb hinfällig; ber Saubfall ift bort ein ganz allmählicher, erftredt fid) über baS
ganze gaßr, wie fich bie Entwidelung neuer S lätter über baS ganze gaßr auSbehnt. g n
©egenben, wo bie flimatifdjen Serßältniffe eine ununterbrochene, über baS ganze g aß r fid)
auSbel)nenbe Tßätigfeit ber Pflanzen nicht zulaffen, ift baS wefentlid; anberS. S o rt werfen
nicht nur niete Säume unb ©träitcßer, fonbern aud) niete niebere ffewäcßfe zu beftimmter,
alljährlich wieberfehrenber geit ihre gefamte Saubmafje innerhalb einiger Tage ab unb
erfeßeinen bann eine längere ißeriobe hiuburch mit entblätterten gweigen fcheixxbar leblos
unb abgeftorben. TaS gilt fowol)l für ©ebiete, in welchen ber furzen Stegenzeit eine lange
ffSeriobe ber Trodenßeit unb <giße folgt, als auch für jene rauhem Sanbftriche, wo eine
länger bauernbe groftperiobe als eiftger Sßinter fich geltenb macht unb baS ißflanzenleben in
ftarre geffeln fd)tägt. g n jenen tropifeßen unb fubtropifchen ©ebieten, wo bie atntofpßäm
faßen Stieberfaßläge niele SJtonate lang auSbleiben, ftehen bie Saubßölzer fchon zu Seginn
ber heißen, trodnen gaßreSzeit entblättert ba, bleiben Sttonate hiuburch in biefern ©cßeim
tobe unb belauben fid; erft wieber, wenn bie füßlere Stegenzeit eingetreten ift unb ber attS=
geborrten Erbe baS belebenbe Staß wieber zugefül)rt wirb, dagegen fällt in jenen Sanb=
ftrießen ber gemäßigten gonen, in welchen eine faßarfe@renze non Stegenzeit itnbTrodenperiobe
nicht beftel)t, unb wo in jebent SJtonate atmofphärifdhe Stieberfdjläge norfommen, baS Saub
Zit Seginn ber Sfälteperiobe non ben Säumen, unb erft nach Slblauf beS SöinterS fprießt
wieber frifcfjeS ©rün aus ben ^nofpen ber gweige hemor.
ES fdjeint allerbingS fonberbar, baß ber Saubfall baS eine SJtal mit bem Seginne ber
Hätte, baS anbre fötal mit bem Seginne ber £iße zufammenhängen foll. Unb bennoeß ift
eS fo. # ß e unb Hätte finb eben nur bie fernem Urfacßen; bie näcßfte U rfadje beS Saub=
fa tte S ift eine © e fä ß rb u n g ber © r a n f p ir a tio n , unb biefe fa n n eb enfow oßl bureß
^ iß e wie burd) H ä tte h e rb e ig e fü ß rt werben. S ie ©efäßrbung ber Sranfpiration
bitrd) anbauernbe Srodenßeit in Soben unb Sttmofpßäre bebarf faum einer befonbern Er=
örterung. SJtan fann biefe Sezießungen in bie wenigen SBorte faffen: baß für jeben non Suft
umfpülten f)3ftanzenftod baS Slbwerfen ber tranfpirierenben gläcßen bei beginneitber Sitrre,
baS zeitweilige Einftetlen ber ©aftbewegung, alfo ber fogenannte ©ommerfcßlaf, eins ber
beften ©cßu|mittel gegen bie ©efaßren einer zu weit geßenben SluSbünftung unb Ser=
trodnung bilbet. ©eßwieriger ift eS, bie Sezießungen zwifcßeit bem Saubfalte unb bem
Eintritte ber Hätteperiobe ftarzuftellen, unb eS ift angezeigt, junäcßft auf einige biefe Se=
Ziehungen erläuternbe üutturnerfueße ßinjuweifen. SBentt ber Soben, in welchem Pflanzen
mit lebßaft tranfpirierenben Saubblättern (fDtelonen, S abaf unb bergleicßen) fultiniert wer-
ben, auf einige ©rabe über bem Stullpunfte abgefüßlt wirb, fo tritt naeß furzer geit ein 2Belf=
werben ber S lätter ein unb zwar auch bann, wenn bie geueßtigfeit beS SobenS unb ber
Suft fowie bie Temperatur ber Suft für bie betreffenben ^Pflanzen nod; ganz entfprecßenb
fein würben. Surcß bie ^gerabfeßung ber Temperatur beS ErbreidjeS wirb bie faugenbe