auflagern. SSürben nun bie fämttid^en geformten Körperdjeit, welche ber (Saft einer langen,
uertifat gefteüten 9iößre enthält, gu 33obeit finfen, fo fönnte alterbingS eine förmliche ©ntbolie
entfielen, meldje nichts roeitiger als vorteilhaft märe. Das SBaßrfcßeinlichfie aber ift, baß
bie 33ebeutung ber ©cßeibemänbe in ber bitrcß fie nerantaßten Stoffroanblung liegt. @S
tann mit Sicherheit angenommen merben, bah jene ©toffe, roelcße nicht nur bie aus ©ettu*
lofe befteßeiibe Duermaitb, foitbern and; ben aus iprotoplaSma befteßenbeit SBaitbbeleg ber
Zellfainmern paffieren müffen, bei biefer (Gelegenheit bttrd; ben ©inflnh beS tebenbigen
Protoplasmas eine 33eräitberung erfahren, baß bie ßagerttng ber Sltome eine anbre mirb,
ober baß neue Sltonte in bie SSerbiitbuitg eintreten, anbre attSgefdjiebeit merben, Ettrg Um*
lagerungen unb Umfeßungen ftattfinben, welche gur ^olge haben, baß bie geleiteten Stoffe
an ihrem Ziele, in Oer paffenbften SSeife gubereitet, anlangen. Damit aber Eomiitett mir
nodpttalS auf ben fcßon früher ßingefteüteit mistigen ©aß gurüd, baß biefe Z e^ en '
re ih e n nicht n u r bie 33ebeutuitg e in e r 33aßit haben, auf raelcßer bie an ber 2luS=
gangSftation gebilbeten ©toffe unneränbert gur ©nbftation geliefert merben, fonbertt baff
fie gugleich © tä tte n fo rtm ä ß re itb e r S e rm a n b lu u g unb Z u b e re itu n g ber © to ffe
für ben 33ebarf an ber ©nbftation fitib.
SSebeufung beb Slutljoftjauö für bie iföanberung unb SSaitblung ber ©toffe»
£>crbftlidje iBerfärbuug beb ßaubeö.
3JUt ben im oorßergeßenben mitgeteilten ©rgebniffen ber Unterfttdjungen über 2lb*
unb Z e itu n g fteßt and) im Zufuutmenljange, baß jene ©toffe, melcße bei ber Sßanblung
ber Koßlenhpbrate unb ©imeißftoffe beteiligt finb, entlang bem ganzen non biefen ein*
gehaltenen SBege unb nidjt nur am Anfänge unb am ©itbe ber 33aßtt beobachtet merben.
Zn beit Zettengügen, roeldje bie 33aßtt ber Sßanberftärfe bilben, finbet ftd; g. 33. attentßalben
Dtaftafe unb, mentt biefe Zeäengitge naße ber Dberfläcße nerlaufen, regelmäßig aud; jener
Zarbftoff, meldier als StntßoEpan angefprodjeit mirb, unb raelcßem nacßfolgenb eine etroaS
eingeljenbere 33efprecßung gemibntet fein füll.
Zn feßr nielett gällett ift bie 33aßn ber manbernbeu ©toffe fcßon für baS freie Singe
baburcß erfettttbar, baß bie betreffenben ©teilen blau, niolett ober rot gefärbt finb. Db
alle biefe Zarbentöne mirflicß nur von ©inem Zarbftoffe, ber je uad; ber ©egenmart ober beut
Zeßlen non ©äuren rot, niolett ober blau ift, ßerftammen, mag baßiugeftellt bleiben. Zu
ißrer djeittifdjen Zufammenfeßuttg finb bie Zorbftoffe nocß roenig begannt, unb eS märe nicht
unmögliüj, baß bermalen nod; eine gange ©ruppe berfelben unter bem Siameit „Stntßofpan"
gufammengefaßt mirb. Zur bie hier in Siebe fteßettbe Zruge ift baS gtemticß gleichgültig, mie
eS für biefe Zra Se au^ gleichgültig ift, auf meldje 3ßeife Slntßofpan in ben f a n g e n ent*
fteßt. Zu biefer 33egießung fei ßier nur ertnäßnt, baß bie Slngabe, roonacß baS Slntßofpan
aus ben in jungen ipflangenteilen norßanbenett ©ßloropßt)llEöriterit ßeroorgeßen fott, nicht ■
in allen Zöllen richtig fein fann, meil biefer Zarbftoff gerabe in ben gang dßloropßpll*
fre ie n © cßm aro ß ern , in ben 33alaitopßoreen, Siafflefiaceen unb gnjbnoreen, in ber ©cßup*
pettrourg, bem Dinget, Dßnblatte uttb gaßlreicßen anbertt beS ©rünS entbeßrenben ©eraäcßfen
regelmäßig oorfommt. Zu grütt belaubten ipftangen trifft man baS 3littßofpan befonberS
häufig an benjenigen ©teilen, meldje arm an ©ßloropljptt finb ober beS ©ßloropßpttS non
Slnfang an entbehren, in 33Iüten unb Z rü d jtett, e n tla n g beit S tippen ber Sattb*
b lä tte r unb 0 orgüglich in ben 3 3 lattftielen unb fra u tig e n © ten g eln . Slit §unber=
ten ben nerfc^iebenften Zaotilien angeßörenber Slrten finb bie 33lattabern unb 33lattrippen,
bie Slattftiele uttb 33lattfd)eibeit niolett, rot ober bläulich gefärbt; unb eS erftredt fid) biefe
Zärbung gerabe fo roeit, als bie barunterliegenben ©efäßbünbelfcßeiben reidjen.
Db baS Slntßofpan auf bie in ben angegebenen 33aßnen manbernbeu ©toffe eine pßoto*
djemift^e Söirlttng auSübt, ober ob ißnt nur infofern eine 33ebeutung gufommt, als es ßicfjt*
ftraßlen gurüdliätt, meldje bie auf ber Söanberuitg begriffenen ©toffe gerftören mürben, ift
ferner gu fageit. Zur bie leßtere Slttffaffung fpridjt ber tlmftanb, baß fid; baS Slntßofijan
längs ben bemSicßte aitSgefeßteit33aßiten niel reichlicher eiuftellt als an ben befcßatteteu, unb
baß in ben befcßatteten te ile n biefelben Sßanblungen unb Sßanberungen ber ©toffe ftatt*
ftnben mie in jetten, raelcße bem grellen ßidjte auSgefeßt finb, rcenn bie oberflächlichen, bireft
oott ben ßichtftraljlen getroffenen Zetten burcß SlnthoEpait gefärbt finb unb baburcß bie barttn*
terliegeitben SSaßnen ber manbernbeu ©toffe gemiffermaßen befchattet merben. Sind) ift eS
auffattenb, baß ipflangenteite, metd;e mit paaren gang bid;t betleibet finb, faunt jemals 2ln*
thofpan entmideln. Das alles läßt barauf fdjließen, baß Stntlfjofpan, menn eS an ben ©teCCeit
erfcheint, melcße unmittelbar non beit £id)tftral)len getroffen merben, norgüglich als © chat=
te n b e d e , begießentlid) als © d ;u ßm itte t gegen gerftörenbe ß ic ß tftra h le n mirtfam ift.
©S mag hier auch noch einer anbern feßr auffattenben ©rfcheinung gebaut merben.
SB^tn man bie gang chtorophpttfreien, mit f^uppenförmigen Slieberblättern befehlen Slhigonte
ber Zuhumurgarten, g. 33. ber D e n ta ria bulbifera, aus ber bunfetn SBalberbe attSgräbt, fo
erfcheinen fie fd)ön roeiß, mie aus ©Ifenbeiit gebrechfeit, ßegt man fie auf ben 33oben emeS
©laSgefäßeS, übergießt fie mit SBaffer unb ftettt baS ©efäß fo in bie ©onne, baß bie Siljigome
non ben ßidjtftrahlen getroffen merben, fo erhalten bie meißen ©chuppen in fürgefter Zeit
einen SCußauch non 33iolett, uttb in roettigen Dagen finb bie gangen befdmppteu Slfngome tief
niolett gefärbt. Siljulich nerihalten fid) auch bie Sihigome mehrerer Strten non ©chaumfraut,
33eilcheit, ©djuppenmurg 2c.; nur braucht eS ba etmaS länger, bis bie niotette Zärbung
hernortritt. Die aus bem Dunfet ins ßette ßid;t geftettten ©eraebetörper fliehen ben für ge*
miffe ©toffe nachteiligen ©influß beS ßid;teS gu paraltjfieren, unb eS ift baßer baS Stnthofpau
nid;t nur als ein ©d;ußmittel beS ©ßlorophpttS (ngl. ©. 364), fonbern auch anbrer (^emifdjer
33erbittbuttgen aufgufaffett. Daß bemfelbett übrigens auch nodj eine roeitere mistige 33ebeu=
tung itn ßeben ber ^3flangen gufommt, fann erft im nächfteit Slbfdmitte erörtert merben.
SSietfach tritt baS S ln th o fp a n n u r n o rü b e rg e ß e n b auf unb groar nur bann, roeitn
© to ffro a n b e ru n g e n in g ro ß a rtig e rn t Sttaßftabe ftattfin b en . Söenn ©amen feinten,
bereu Sieferoeftoffe in bem rafd; a u ffp rie ß e n b e n K eim lin g e geleitet merben, fo nament*
tieß in bett Keimlingen, meldje aus meßlreichen ©amett von Knöterichen, Sttelben, ipalmen,
©räfern 2c. hrroormathfen, fommt regelmäßig auch 2tntf)ofpan gum Sßorfdheitte, roätjrenb
eS fpäter roieber gang ober teilraeife nerfchminbet. Sßentt im Zrüljlittge bie ßaubfnofpen
unterirbifeßer SBurgelftöcfe ober oberirbifdjer Zweige fieß gu entmideln beginnen unb bie in
ben fnofpentragenben ©tammbilbungeit non ber leßten ^öegetatiouSperiobe ßer bepottierten
©toffe. in bie ju n g e n ß a u b b lä tte r ber K nofpen roanbern, um bort bei roeiternt 2luS=
baue nerraenbet gu merben, fo erfdjeitten biefe 33lätter in ben meiften Zöllen uießt grün, fott*
bern rotniolett ober rotbraun gefärbt. ©S genügt in biefer 33egießuttg, auf bett ©ötterbaum
(A ilanthus glandulosa), ttöalnußbaum (Juglans regia), bie ipiftagie (P istacia Terebin-
thus), ben iperüdenftraud) unb ©ffigbaum (Rbus Cotinus unb Ritus typhynum), ben
ZubaSbattm (Cercis S iliquastrum), bie 33erberibeen (Mahonia, Podopltyllum, Epimedium),
bie Slmpelibeen (Yitis, Oissus, Ampelopsis), beit Drompeteitbaum (Oatalpa syrin-
gaefolia), ben ^irfdjßolber (Sambucus racemosa), ben Kirfcßbaum (P runus avium),
ipfingftrofen unb ©tranbitelfett (Paeonia unb S tatice), Stßabarber unb Slmpfer (Rheum
unb Rumex) als allgemein befannte Z°^wett ßinguroeifeit. ©päter, meint bie Z e itu n g ab*
getßan ift, bte ßaubblätter auSgeraadjfett ftub unb felbftäitbig gu fuuftionieren uermögeit,
tritt baS ©ßloropßpli mit feiner grünen Zar^e ßeroor; bie 33lätter merben grün, unb
baS Slntßofijan verliert fid) eutmeber gang, ober bleibt boeß nur bort gurüd, roo bie ipftange
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