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Snljatt: gtec^ten. — ßmä^rungSgenoffenfc^aft grün Maußter Stütenpfranjen unb tf^orop^rrfreier
mpceUen. — gic£)tenfpargel. — 5pflnnäen unb Stere, eine grofte @rnä^rung§genoffenfc|aft.
<ylcd)tCU.
Von botaniföhen ©djriftfteßern, reelle bie Vegetation eines begrengten ©ebieteS fd;il*
bent, werben häufig bie ^ffangenarten als „Vürger" beS betreffenben SanbeS begeic^net.
©ie Verljälthiffe, unter welchen bie ißflangen leben, werben mit ftaatlichen ©inrtchtungen
in ißaraßele geftellt unb inSbefonbere bie Vegiehungen ber f a n g e n untereinanber mit bem
Sebett unb ©reiben ber menfdjliäjen ©efeßfchaft nerglichen. 3 U folgen Vergleichen hat
nicht am menigften ber Umftanb beigetragen, bah man in ber ©hat häufig Gelegenheit hat,
31t fehen, wie bie in einer ©egenb gufammenlebenbett ißflangenarten nielfach aufeinanber
attgewiefen finb, wie fie fidf in einem fielen SSettfampfe um bie Rafjrung, um ben Voben,
um Sicht unb Suft befinben, wie bie einen non ben anbern auSgebeutet unb unterbrüdt,
anbre mieber non ihren Aadjbarn unterftüht unb gefehlt werben, unb wie nicht feiten gang
uerfcf)iebene Arten fid; nereinigen, um fo einen gegenfeitigen Vorteil gu erreid^en.
SBaS bie Ausbeutung ber einen burd) bie anbern anbelangt, fo würbe biefelbe in einem
norljergehenben Kapitel bereits eingehenb befprochen, unb es würbe bort auch erörtert,
bah bie Vegeidmung „©dfntaroher" nur auf jene ©ewädjfe in Anweisung gebradjt werben
fann, welche bem lebenbigen ©eile anbrer Organismen ©toffe entgehen, ohne bafür einen
©egenbienft gu erweifeit. ©er Sßirt, bem ber ©dpnarober ftd) aufgebrängt hat, beeft ben
©ifd) unb liefert ©peifen unb ©etränfe, ohne befahlt gu werben. 9Jtan follte glauben,
bah nichts leichter unb einfacher fei, als biefeS Verhältnis gu ermitteln, unb hoch unterliegt
bie $eftfteßung beS ©dhmarobertumeS in einzelnen fräßen manchen ©dhwierigfeitert. ®ie
^auptfehwierigfeit liegt inSbefottbere barin, bah ntan nidht immer mit Veftimmtheit fagen
fann, ob ber SBirt nid^t bodj meßeidß einen Vorteil non ber ihm auffifcenben unb ihn
auSfaugenben Sßftange hat. SBäre aber baS ber $ a ß , bann ift bie teuere fein ©<fmaro|er
mehr, unb bas Verhältnis beiber wäre nielmehr ein einfacher ©aitfdfnerfehr, eine wechfel*
feitige Unterftüfeuug, eine f rieb lief; e © e n o ffe n fd ja ft gu b eib erf eiligem V o rte ile .
Vei Vefprecfjuttg ber gweiten Reihe ber ©djmaroherpflangen würbe bereits (©. 165)
erwähnt, bah btejenigen ©ewädjfe, an welche ftd; bie Augentroftarten mit ©augwargen am
heften, feinen erfidßlichen Radjteil infolge biefer Verbinbung haben. ©aSfenige SBürgeldjen,
mit welkem bie ©augwargen nerwadjfen, geht gwar im ügerbfte gu ©runbe, aber audj ber
Augentroft borrt gu biefer 3 ßit ab, unb eS wäre nicht unbertfbar, bah bie brauchbaren
©toffe, welche in ben grünen Vlättern beS AugentrofteS norhanben finb, noch fitrg nor bem
Abborren in bie ABirtpßange übergeführt unb bort in bem nicht abfterbenben ©eile ber SBur*
gel rechtseitig als Refcroeftoffe beponiert werben, unb bah fo bie Söirtpflange non bem Augen*
trofte fcljliehlid; hoch noch einen R u|en gieht. 2öaS hier für ben Augentroft unb bie mit
il)m nerbunbenen ©räfer als ßftöglidjfeit hiagefteßt fein mag, ift an anbern ©ewädjfen
gur ©hatfache geworben. SDiatt fennt nämlich ^flangen, welche fich müeinanber gu ©inent
Organismus nerbinbeit unb bann in ihren Verrichtungen fo ergänzen, bah fchliejslich beibe
©eile baburd) ihren Vorteil haben. ® ie eine Sßftange n im m t R äh rfto ffe a u s ber
U n te rla g e unb a u s ber S u ft a u f unb le ite t b iefelb en in bie gweite ^ fla n g e üb er,
in b eren g rü n e n g e lle n baS R o hm a te ria l u n te r ©influjg beS ©onnenlicifteS gu
o rg an ifd h en V e rb in b u n g e n u e ra rb e ite t w irb. ® ie h ier erzeu g ten o rg a n ifd je n