jefct eine feilt fonzentrierte Söfttng bet genannten «Stoffe, beg 3 lI$ er3/ ber otganifdjen
S au ten unb bet verriebenen Salze bat. S ie fjat and; ade ©igeitfcfjaften einet folgen
fonzentrierten Söfung; namentlich l;at fie bie ^äljigfeit, fli'iffigeg Söaffer aug bet Umgebung
anjufaugen. $ u betfelben SBeife abet mitb infolge bet Berbampfung auch ber Snljalt
einet mit Suft in Berührung ftehenben 3®do fonzentrierter unb erhält bamit bie gähig=
feit, aug bet Umgebung $lüfftgfeit anzuziehen, beziehentlich anjttfaugen. Schließen nun
Ztvei gellen aneinanbet, beten S äfte betreiben Konzentrationggrab befreit, unb fommt nur
eine in bie Sage, SBaffer augjubünften, fo mitb babntch bet bighetige ©leidjgemichtgzuftanb
graifchen beiben geftört. ©g hetrfcht abet bag Beftreben, bag ©leidjgeraidjt mieberf)erzu=
ftellen, unb eg nimmt bie «gdtte, beten S äfte burdj Berbampfung beg SBafferg fonzentrierter
gemotben ftttb, raäfferige glüffigfeit aug bet Sladjbarzelle auf. ©enft man fid) nun eine
Kette faftreichet 3ellen, melche bittch filtrationsfähige SBänbe miteinanbet verbunben ftnb,
in bet SBeife gelagert, baff nur bag oberfte ©nbglieb bet Kette au bie atmofphärifdje Suft
angtenjt, fo m itb b e t burd) S lu g b ü n ftu n g fo n z e n trie rte r gem otbene S a f t b iefer
o b etften 3 el^ e gunächft a u f bie u n m itte lb a r a n g te n je n b e tie fe re 3 eHe eilte
S a u g ro itfu n g angilben. 3nbem abet biefer zweiten 3eüe glüfftgfeit entzogen mitb,
erfährt and) il;t S aft eine Konzentration, unb fie übt infolgebeffen auf bie brüte, biefe in
ähnlicher SBeife auf bie vierte, fünfte, fecljfte 2c. ^elle nach abmärtg eine faugenbe Söitfuug
aug. S o entftel;t eine Unzahl von Sluggleidjgftrömungen zmifchen ben benachbarten gellen,
roefdie aber fo lauge, alg bie mit bet atinofphärifdjen Suft in Berührung ftehenbe oberfte
3elle SBaffet augbünftet, niemalg zu einem tvirflidjeit vodftänbigen Sluggleiche führen, fid)
vielmehr zu einem einzigen a u fm ä rtg gerichteten S tro m e fombinieren.
©in folchet S trom fommt nun thatfä<hli<h an allen lebeüben Pflanzen zu ftanbe, beten
obetitbifche, von Suft umfpülte ©eile augbünften, unb beten untere ©eile mit einem feuchten
Slähtboben in SSetbinbitng flehen. SJiait h<ü benfelben © ra n fp ira tio n g fttom genannt.
Seine Quelle ift bie glüffigfeü, melche burch bie Saugzellen bem Scähtboben entriffen mürbe,
bie nun unter bie &errf<haft bet lebenbigen i]3flanzenzellen gefommett ift, unb für melche
bie alte, recht paffenbe Bezeichnung „roher S iah ru n g g faft" beibehalten bleiben mag; fein
3iel unb feine Stiftung rairb burch bie Sage ber augbünftenben 3ellen befümmt, unb feine
Bahn mitb gebilbet burd; bag £>olz, melcheg in ben Stämmen alg mächtige Sdjidjt zmifchen
Bütbe unb SJtarf eiitgef(haltet ift, fomie burdj Bünbel unb S tränge aug verholzten 3elleit
unb ©efäfett, tveldje ben Stengel bttrchzieljen, tief unter ber ©rbe burch ©nippen parend;p=
matifdjer 3eden mit ben Saugzellen ber SBurzelenben ober mit beit bie Saugzellen er=
fepenben £pphen eineg SKpcelmantelg in Berbinbung ftehen, nach oben aber in bie Saub=
blätter übergehen, bort alg Stippen in ber Blattmaffe erfdjeinen, fich in ein unenbliüj fein
Zerteiltes Siefs Heiner Stränge auflöfen unb ganz nahe an ben augbünftenben 3ellen ber
Oberfläche enbigen. ©ah rairflich bag £olz ben ©ranfpirationgftrom leitet, zeigen zur ©e=
nitge alte Bäume, bereu Stamm längft hohl gemorben, bereu SDfarf verraittert unb f)eraug=
gefallen ift, unb bie auch ber Stinbe an ihrer Baftg ringgum beraubt raorben ftnb. $tt ben
Ölbaumpflanzungen am ©arbafee, bereit eine auf S . 253 abgebübet erfcheint, fleht man
häufig Bäume, bereu unterfter Stammteil nicht nur entrinbet unb auggefmhtt, fonbern and;
mehrfach bttrd)löd;ert unb burdjbrochen ift, fo bafj ber obere ©eit beg Baumeg roie auf zmei
Stelzen ruht unb auch mit bem Bobeit nur burch bie rinbenlofen, ganz unb 9ar aug £olz=
Zellen unb ©efäfjeit zufammengefe|ten, nach abmärtg in bie SBurjeln übergehenbett Stelzen
verbunben ift. llttb bennoch ftnb biefe Dlbäunte noch lebengfräftig, treiben alljährlich neue
3meige unb Blätter, blühen unb fruchten unb beden ihren Bebarf an Siahrung aug bem
Bobeit burch 3 uf^ffe, melche nach aufmärtg feinen attbern SBeg alg ben burch bag £>olz
biefer Stelzen haben.
D lib e r tfja tn am Ufer be§ ©arbafee§. Sögl. S e it , @. 25