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bes gnnenraumeS, fo ba& biefer fdjliepd) faum mehr gu erfennen ift. derartige Z ^ n madjen
ben ©inbrud non gafern unb gäben; ©ruppen berfelben erfd;eineu als Bünbet unb «Strange,
Ratten nicht einmal eine entfernte &$ntt$ïeit mit ben Sellen einer Bienenwabe, unb auf
fold;e ©ebilbe raid bann and; ber SluSbrud gellig nidjt mehr paffen.
2lud; ber Stuêbruà S ellg em eb e ift gang bagu angetïjau, eine falfdje Borftedung non
ber ©ruppierung unb Berbinbung ber einzelnen ZeUfammern gu ueranlaffen. Unter einein
©eroebe bénît man fid; bod; eine Berbinbung fabenförmiger (Elemente, berart, baff ein Seil
ber gäben nach einer B ietung I;in paradet «erläuft, unb baff biefer S eit ber gäben ourd;
anbre ät;nlid;e quer burd;fd;offen, gefreugt unb «erklungen wirb. Bei einem ©ewebe,
j B einem «Stüde Seibengeug ober einem Spinnengemebe, werben bie gäben bemuacl;
burcb B e d in g u n g gufammenge$atten. SaS ift aber bei jenen Zeduerbiubungen, weldje
man Zellgewebe genannt f;at, burdjauS nidjt ber gall. Setbft bann, wenn bie Seile eines
fogenannten Zellgewebes eine fd;laud;förmige, fabenförmige ober faferige ©eftalt beftfeen,
liegen fie neben* unb übereinanber, finb wie bitrcf) eine Stittmaffe miteinanber oerbunbert,
niemals aber gefreugt, umfdjlungen unb uerfnüpft, wie bie gäben eines ©ewebeS.
Blatt t;at bie Zellen aitcf; mit Baufteinen oerglidjett, aber and; biefer Bergleid; ift nidjt
gutreffenb. SBenn fid; ein würfelförmiger Striftad aus einer Stodjfalglöfung auSbitbet, fo
fann biefer Borgang allenfalls, mit ber Zufammenfdjidjtung, mit bem Stuf* unb Stntagern uon
baufteinen uetgli^en luetbeit; ein ^pftanjenblatt entwickelt fid) abet nidjt bctbtttd), baf> ft )
anf eine fd;on oorljaitbene Sd;id;t eine weitere Sd;id;t uon Zedeu uon aufjen Ijer gugefedt unb
anlagert ; bie ©ntwidelung neuer Zöllen erfolgt Ijier im gnnern ber fd;on uorljaubenen, fie erfolgt
bitrcf bie Sfjâtigîeit ber in ben ZeHfammern eingefdjtoffeneu ^rotoplaften, unb biefe lie*
fern bal;er nidjt nur baS Baumaterial, fonbern finb gugleid; and; bie tljätigeu Sßerfleitte. ©e=
rabe barin erfaffen wir ja ben einzigen llnterfdjieb gwifd;en organifcfjen unb itnorganifdjen Bitbungen,
unb ans biefem ©runbe ift and; ber erwähnte Bergleid) unguläffig unb git oemteioen.
2lm anfd;anlid;ften «ermag man fid; nod; bie Zßl^u unb Z^duerbinbungen uorgufteden,
wenn man fie m it ben B e r u f u n g e n leb en b e r Söefen in p a r a lle le ft e ilt, wie baS
in ben «orljergeljenben Ze^ eu uud; wieberl;ott gefd;el;en ift. S ie lebenbigen ?f>roto=
plaften wohnen entweber als ©infiebter in ifolierten Sedfamtneru, °^er a^er f|e ^ en
gef eiligen Bereine, unb bie Zodfammertt, in bereu jeber je ein foldjeS lebenbigeS B3efen
tjanft, finb in grofjer Z«hl bicfjt gufammengebrängt unb miteinanber in feftem Berbanbe. gm
ledern gade finbet innerhalb eines jeben ijßftangenftodeS gewöl;nlid; eine S e itu n g ber
A rb e it ftatt, fo baff, äl;nlid; wie in jebem anbern ©emeinwefen, ein S eil ber ijßrotoptaften
biefe, ber anbre jene gunltion übernimmt. 2lud; werben bie ältern Zodfamment in fold;en
hflangenftöden uon ben lebenbigen ^ßrotoptaften gewöl;nlid; uerlaffen unb bienen bann häufig
nur als unbewol;nter Unterbau ber gangen weitläufigen Bel;aitfung, wetd;er mit £uft= unb
Söafferteitungen burdjgogen ift; bie iprotoptaften aber tjaben für fid; unb il;re Badjfontmen*
fd;aft neue Stodwerfe über ber alten uerlaffenen ©runbfefte aufgebaut unb uodgieljen jept
in ben fleinen Kammern biefer obern Stodwerfe iljre unermüblidje Slrbeit. Siefe Slrbeit
ber tebenbcn Sfkotoplaften beftel;t in ber 2lufnal;me uon Bal; r un g, Bergröjjerung be» Stör*
perS, SluSbilbung einer Badjfommenfdjaft, 2luffud;en jener Spiäfge, weld;e für eine etwaige
Überfiebelung fowie für bie Sluftebelitng ber Bad)fommenfd;aft bie günftigften Bebingungett
barbieten, unb Sicherung beS ©ebieteS, in weld;em ade biefe Arbeiten uor fid; get;en
foden, gegen nachteilige äußere ©inflüffe. ©S erfolgen biefe Arbeiten immer forgfältig ge*
regelt nad; Zeit unb Drt. Btandje finb in ihrem Berlaufe nur fd;wierig gu beobad;ten,
unb man erfennt fie erft an bem fertigen Sfkobttfte, anbre finb uon fel;r auffadenben ©r*
fd;einungen begleitet unb in ihrer Slnfeinanberfolge leicht gu iiberfel;en.
2 - g i w p n p n
3 n a 11: ©djnnmmenbe unb friecfjenbe ^votoptaften. — «eiuegunsen be§ ^rotoptaSmaä in Den geHtam*
mern. — Semegungen ber SSoIoocineeit, Siatomaceen, Dgcittarieett unb Batterien.
Sdjhnmntenbc unb friedjenbc ^'rotoplaftcn.
©ine ber auffadenbften ©rfd;eimtngen, weld;e bei ben StrbeitSleiftungen ber tebenben
«Protoplafteu beobachtet wirb, ift jebenfadS bie g eüw eitig e D rtS u e rä u b e ru n g , welche
ber gange «ßrotoplaft, fowie bie B erfd ;ieb u n g unb U m la g e ru n g , weld;e bie ein*
gelnen S e itd je n beS ^ r o to p ta f te n erfah re n . Stm freieften bewegen fidj begreiflidjerweifc
jene «ßrotoptaften, we(d;e nid;t in Zedfammcrn eingefd;loffen finb, fonbern ihre Bsol;nung
uerlaffen haben unb fid; in gtüffigfeiten herumtummeln. gl;re Z«ht fowie bie 3dannig=
faltigfeit il;rer ©eftalt ift überaus grofj. 9M;rere Saufenb Slrten uon Sporenpflaugen ent*
ruideln nämlich bei ©etegent;eit ihrer Berjitngung unb Bermel;ntng, möge biefe nun auf
gefd;led;tlid;em ober ungefd;led;tlid;em Söege erfolgen, folcl;e nadte ^ßrotoplaften, unb fd;on
baS 2luSfd;lüpfen berfclben aus ber Zedhautl;üde finbet in ungäljligen Bariationen ftatt,
wenn and; biefer Borgang im großen unb gangen in ähnlicher Söeife fid; abfpiett, wie er im
uorl;ergel;enben bei Y aucheria clayata gefd;itbert würbe. Balb entgleitet nur ein eingiger,
ucrhäftniSmäfjig großer Brotoplaft ber geöffneten Zedfammer, balb wieber gliebert fid; ber
Zedenleib, beuor bie Kammer fich öffnet, in mehrere, oft in fet;r uiele Seife, unb eS brängt
fii^ bann ein ganger Sdjmarm fleiner ^3rotoptaften Ijcruor.
S er gorm u a ^ finb biefe auSfdjwärmenben i]3rotoplaften fet;r abweid;eub. 2lnt häufigften
näl;ert fid; il;r Umrifj bem eines ©dtpfoibeS ober eines BogeteieS, aud; bimförmige, freifet*
förmige unb fpinbelförmige ©eftalten fomnten uor; häufig ift ber Körper ber ißrotoplaften
auch fd;raitbig gebrel;t ober forfgief;erartig gewitnben unb babei an bem einen ©nbe fpatel*
förmig «erbreüert ober feulenförmig uerbidt. Bon ber Oberfläche biefer Körper ftrcdett fid;
gewöhnlich fabenförmige gortfä^e uor, bie bei jeber Slrt eine gang befonbere Inorbuung geigen
unb aud; in d;rer Z ah^ unb ihrem SCuSutafe genau beftimmt finb. g u bem einen gälte
ift bie gange Oberfläche bid;t mit foldjen fitrgeit SB intperfäben befe^t wie bei Yaucheria
(f. Bbbilbung, S . 28, gig. a), in einem aubertt gälte bitben biefe gäben einen Strang bidjt
hinter bem fegeiförmigen ober fd;uabelförmigen ©nbe beS bimförmigen ?ßrotoplafteu, wie
bei Oedogonium (gig. b ), ober aber eS gehen uon irgenb einer S tede, am Ijäufigfteu uon
beut uerfchmälerten ©nbe, gwei ober uier lange, uitenblich bünne gäben wie bie güljlfjömer
eines Sd;mettertiugeS aus (gig. c, d). Blanche gönnen finb an ihrem einen ©nbe mit einer
eingigen langen ©eifjet uerfel;eu (gig. g), unb wieber anbre finb au bem fd;raubig ge*
brel;ten Seile mit nad; adelt Seiten abftel;euben Sßimpern befept, fo baff fie ein ftruppigeS,
borftigeS 2lnfel;en erhalten (gig. 1).
Blit ^ilfe biefer SBimperfäben, weld;e in eine fdjwingenbe unb gugleid; freifenbe Be*
wegmtg uerfe^t werben, f d)wimmen bie hrotoplaften im 2Baffer herum, gtir uiele berfelbeit
ift übrigens Sdjmintmen nicht ber gutreffeube SluSbrud, namentlich bann nicht, wenn man
an baS Sd;wimmen ber gifd;e burd; Bermittetuug ber gtoffen benft. Sl;atfäd;lid; ift mit
ber gortbewegung nad; einer beftimutteu Bidjtuitg eine fo rtw ä l;re n b e S re h u u g beS
ip ro to p laften um fein e lä n g e re 2ld;fe uerlntnben, unb man hat baljer biefe Bewegung
mit bem gortroden einer Singet uerglid;eit, obfd;ou aud; biefer Bergteid; nicht gang genau
ift, ba ja bei ben fd;wämtenben hrotoplaften bie gortbewegung in ber Bidjtung jener 2ld;fe
erfolgt, um wetd;e fid; ber gange Störper brel;t. 2lm befteu würbe nod; bie in grage ftel;enbe