©teilen, rao fie miteinanber in 33erüE>rung tommen, gleichfalls oerraachfen. ®a fiel; biefe
Suftraurgeln in ber garbe non ben grau geraorbenen ©tammteilen t'anm unterfefjeiben, ift
man bei Betrachtung älterer ©luftaceen fattm im ftanbe, auf ben erften Blid gu erfennen,
maS ©tamnt unb raaS SBurgel ift. igat eine ber ©luftaceen ben jungen ©tamm einer Saline
in ber angegebenen 2Seife mit ihrem ©itterraerfe umfangen, unb mach ft ber ©trunf biefer
SPalmenftrun!, üottbett gttterbilbenben Stammen einer (Stuftacee (Fagraea obovata) al§ Stille benutjt. Sßgt. £ejt, S.639.
Balme in bie ©ide, fo erfdjeint bann baS ©itterraerf feft an jenen angeprejjt. ÜDiandje
•Steige ber Clusia fterben infolge beS ©rttdeS ab, auS aitberit altern ©tummeln tommen
aber neue belaubte Triebe fjeroor, raeldje bie früher befchriebene äßadjStumSraeife roieber=
holen, unb beren ©eitengraeige fidj rcieber gu ©ittern uerffrönten tonnen. 2ln manchen
©lufiaceen oerffadjen bie anliegenben ©tämme unb liegen bann als bide ©urten ber Unter=
lage auf; audj neue Suftraurgeln entraideln fidj halb hier, halb bort aus ben altern ©tamrm
gliebern, unb fo entftefjt nadj unb ttadj ein unentmirrbareS ©itterraerf, raeldjeS ben
ißalmenftrunf ringsum fo bidjt umfteibet, bah oon bem ©trunte felbft gar nichts meljr gu feljeit
ift. 2ln ben Ufern beS dtio ©uama in Brafilien fah 3Jtartiu S gange Leihen ber 3Jiacauba=
Salute (Acrocomia sclerocarpa) mit Clusia alba übergogen. ®ie Clusia bilbete um jeben
ber 10 m hohen ißalrnftrünfe ein ringsum gefdjloffeneS 9toljr, raeldjeS £aub unb Blumen
tru g , unb aus beffen ©nbe bie erhabene ifMutenfrone Ijeroorragte.
©er roittbenbe © tam m (stirps volubilis) gelangt babttrdj in bie <gölje, ba(j er fich
an aufrechte ©tilgen anlegt unb fidj um biefe entlang einer Schraubenlinie emporrainbet. 2lls
©tühe bienen in ber freien Olatitr entraeber ipfaljlftämme ober auch bie ©tämme anbrer
flimmenber ©eroädjfe. g n ©arten benufd man auch ©täbe, ©chnüre unb ©räljte, roenn man
SBättbe ober ©paliere mit minbenben Sßflangen übertleiben raill. Ttan übergeugt fid) leidet,
bah felbft feljr feine gäben als ©txtfee oortrefflidj brauchbar, bide ißfäljte unb umfangreidje
Baumftrünfe bagegen gtt biefem graede nicht geeignet ftnb. g ü r einjährige rainbenbe ©tämme
finb pfähle im ©ttrdjineffer oon 20 bis 25 cm fdjott gu bid, als bah fie noch umfdjlungen
raerben tonnten, gette auSbatternben unb oerljolgenben minbenben ©tämme, roelche man
Sianen nennt, ftnbet man mitunter um ©ättlen oon 30 bis 40 cm ©ttrehmeffer geraunben, fo
g. B. jene ber Glycine Chinensis in ben fiaubengängetx beS p artes oon SDUramare bei ©rieft
unb jene non Euscus androgynus im ©arten oon $era bei Sonbon. gtt tropifdjen ©egenben
fiefjt man felbft an Baumftämmen, raeldje eine ©ide oon 40 bis 50 cm befijgen, rainbettbe
f a n g e n fidj emporgiefjen; es ift aber in biefen gälten feljr matjrfcheinlich, bafj ber Baunt=
ftamm gttr g eit, als er untrounben mürbe, bie angegebene ©ide nodj nicht befeffen hatte
unb biefelbe erft fpäter erlangte, greilidj fann baS nur unter befonbern günftigen Ber=
hältniffen gefdjeljen; beim biemeiften auSbauernbett, Ijolgig geworbenen fdjtingenben ©tämme
oertragen feine ftarfe Zerrung unb SängenauSbeljnung, unb eine folche mühte bodj jebeS=
mal erfolgen, mentt baS Bäumchen, um beffen ©trunf' eine auSbauernbe ©djlingpjfange
eine oerljolgenbe ©djlinge gelegt hat, ftarf in bie ©ide madjfeit mürbe, ©ie minbenben
©tämme ber auf ©. 149 abgebilbeten L onicera merben nadj erfolgter Berholgung guoer=
läffig nicht mehr länger, rairfen batjer auch rate eine ©roffelfdjlinge auf ben im fräftigften
©identüadjStüme beftnblidjeit jungen Baitmftamm, finb auch im ftanbe, iljn gu ftrangulieren
unb baS Slbfterben beSfelbeit gu oeranlaffett. gft ber abgeftorbene ©tamm, welcher gur
©tiihe für bie fiiane gebient hatte, gegen SBitterungSeinflüffe nicht fehr miberftanbSfähig,
unb tritt nadj fttrger geit eine Bermoberttng beSfelbeit ein, fo fann es oorfommen, bah
bie ©tüjje gerbrödelt, in 2)tober unb ©taub gerfällt unb oon ben Söinben fortgeraeht rairb,
mäljrenb bie raiberftanbsfäljigere Siatte erhalten bleibt, fo bafj bann innerhalb ber 2öin=
bungeit beS ftrangulierenben SianenftammeS feine ©pur meljr oon ber ©tü^e gu fehen ift.
©o manche Siane beS tropifdjen SBalbeS fcheint im jttgenblidjen guftanbe irgenb eine
lebettbe Sßflange mit mäfjig bidem aufrechten ©tamme als erfte ©tü£e benu^t gtt haben
unb über biefe iit bie fronen höherer Bäume emporgefontmen gu fein; nachträglich ift bie
erfte untere © tü |e gu ©runbe gegangen, mäljrenb bie bem obern ©eile ber ßiaite gur
©tüjje bienenben Battmgraeige noch lebenSfräftig blieben unb einen guten £>alt bilbeteit.
graifdjen biefen obern Baumgraeigen unb bem Boben erfcheiut bann ein aufrechter,
forfgieljerförmig geraunbener, ftüpenlofer Sianenftamm attSgefpannt, ber fidj feltfam genug
auSnimmt unb in feiner abfonberlichen gönn nur noch t>oit ben fpäter gu befpredjenben
gerattnbenen Stämmen ber Bauljiitien unb ben Slffenftiegen übertroffen rairb. SBenit ber gur
©tüjge benupte junge jfßfaljlftamm fich nicht ftrangulieren läfjt, raenn er fefter unb fräf=
tiger ift als ber iljn umrainbenbe ©tamm, fo rairb fpäter, raenn beibe in bie ©ide raad)=
feu, ber Ie|tere unterliegen; bie ©djlingett, toeldje fidj um ben jungen ißfaljlfiamnt Ijen
umlegen, raerben gunädjft ftraffer gefpannt, unb eS finb maitdje ©inridjtungen getroffen,
raelche es oerhinbern, bah bie Spannung fofort nachteilig auf bie Beraegung ber ©äfte im
SPftanaenteöeu. I. 41