Unterlage, aus ber verwefenbett 33aumborfe, auf m elier bie betreffenbe ^flange als Über;
pflange erfcpeint. Qu trocfnen ißerioben ift bie StaprungSaufnapme folcper ipflanjen über;
pawpt unterbrochen unb eingeftellt; wenn aber nach ©intritt ber Stegengeit unb nach ^ n ;
gerer S auer beS SiegeuS Baffer über bie Oberfläche ber Säfte unb Stämme an ben Säumen
Ijerabriefelt, fo fpült biefeS bie gange Stinbe ab, roäfcpt fie gleichfaut reitt, unb baS Bafd;;
waffer, welches immer tiefer unb tiefer fontmt, bringt itid;t nur Heine, lofe geworbene
hartifetcpen ber Sorfe, fonbern auch burd; ben B ütb angewehten mineralifchen unb orga;
nifd;ett ©taub herab, löft auch auf biefem feinem Bege alles auf, waS löslich ift, unb gelangt
fo als eine Söfung ittineralifcper, uorwaltenb aber orgaitifcper Serbinbuttgen zu ben ber Sorfe
angefepmiegten Burgein, Stpigoiben unb <gt;pf;ett. 2lit ben uorfprirtgenben Seiften berfelbett
ftaut fid; baS Ijerbeiriefelnbe Baffer teilweife auf, lagert pier unb ba and; bie med;attifcp
mitgeriffenen ißartifeld;en ab unb führt fo biefen merfwürbigett Überpflanzen bie unentbepr;
liehe Nahrung gu. ©elbftoerftänbtid; wirb biefe Söfung non Stäprftoffeit non benfenigen
©emäd;feu, weld;e befähigt finb, mit ihren grünen b lättern ober mit allen ihren oberftäcp;
lid;eit gellen beS SagerS gltiffigfeit etngttfaugen, auch auf biefem Bege aufgenommen.
git foldjer Beife ernähren fich opne gweifel and; jene Überpflanzen, welche felbft
wieber an lebenben Überpflanzen t;aften. g n rauhem ©egenbeit fiubet man, bap bie grüne
Stinbe, ber ©teitgel, feltener auch bie grünen S lätter ber Biftel mit SJloofen unb gled;ten
befept finb, unb in tropifd;en ©ebieten ift eS eine gerabezu häufige ©rfepeinung, bah auf
ben grünen, noch lebenben blättern non Srbmeliaceen, Drdpbeen unb Sorantpaceen fid;
£aub= unb Sebermoofe, ja and; Heine Sromeliaceen angefiebelt pabeit, bie guoerläfftg feine
cigcntlid;eit ©cpntaroper finb unb mit ihren ©auggelleit nur ber biefen Oberhaut ber fie
tragenben lebenbigen Sanbblätter ober Stengel anhaften. B aS biefe Pflanzen non flüfftgen
Stoffen aufnehmen, wirb il;nen aorgüglicp bitrd) baS bie Unterlage abfpülenbe Siegen;
waffer gugeführt.
Sind; jene iJSftangenarten, non weld;en bereits (©. 1 0 1 ) erwähnt würbe, baff fte für ge=
wöhnlid; an ber SBorfeber Säume, mitunter aber and; an fenfred;ten, nicht zerflüfteten gels=
wänben angeHebt gefitnben werben, fönnen ihre Siäprftoffe auf eine äf;nlid;e SSBeife beziehen.
B eim eittegetSwanb auf ihrem ©d;eitel mit einem zufamutenhängeuben i}3flangenteppid;e über;
Zogen ift, ober wenn bie an ihrem Slbfalle etwa norfpringenben ©erraffen unb ©efimfe ©raS=
rafen, SJlooSpolfter unb oerfd;iebeneS Heines Sufdpwerf tragen, fo ift eS bei reid;lid;ent Siegen
unnermeiblich, bap baS Sie gen waffer, welches über bie B anb abfliept, gelöfte organifci;e 93er=
binbungen mitführt, gituächft erben non ben fallenben Siegentropfen allerbingS bie ©raS=
unb SJlooSpolfter auf ben ©erraffen unb auf ber SÜtppe ber gelSwattb geuept, bann wirb
fid; ber ihnen gur Unterlage bienenbe iguutitS mit ©Baffer tränfen; waS aber non biefem
igunutS nicht feftgehalten werben fann, unb waS and; niept in bie Sliffe unb ©palten beS
Reifens einbringt, fiefert non ber ©erraffe nach mtpen ab unb ziept fid; als näffenbe ©cl;id;t
über bie Dberfläd;e ber felfigen ©teilwanb gur ©iefe. ©>ie gelSwanb wirb babei gerabe fo
gewafd;en wie bie Slinbe ber Söaumftämme, unb eS ift auch unnermeiblich, baff Heine 33rucp=
ftüdcpeit organifd;er unb anorganifd;er üörper abgefpült, non bem ©iderwaffer mitgeriffen
unb weiter abwärts an norfpringenben kanten wieber abgelagert uitb angepäuft werben.
®ie S3apnen, weld;e folcpeS ©iderwaffer über bie fteilen Reifen herab einfcplägt, finb es
and;, an weld;en fiep bie ©ewäcpfe, welche oben erwähnt würben, anfiebeln.
©ewöpnlicp gefeüen fid; übrigens and; gaplreid;e anbre, meift mifroffopifepe ipflangen
bei, welcpe niept alle gu ben SßerwefitngSpflangen geftellt werben bürfen, bie aber, wenn fie
an folcpeu ©trombapnen beS ©iderwafferS gebeipeit wollen, barauf eingerichtet fein mitffen,
nadp zeitweiliger ausgiebiger ©urcpitäffung wieber wod;eit;, ja monatelang auSgetrodnet
an ber bürren gelSwattb auSparren unb zuwarten gu fönnen. gnSbefonbere finb fold;e
Stellen ein beliebter Slnfappunft für gledptenaitflüge, bie bann, wenn fie einmal einen
gröpertt Umfang erreicht haben, fd;on non fern auffallen, ©ort, wo in ßalfgebirgen gapU
reiche mit ©raSrafen unb uieberm öufd;werf bewaepfene ©erraffen bie ©teilwänbe unter;
breepeu, fiept man weitpin bie hellgrauen gelftn mit bunfeln, lotrecpt perabgiepenben 33än=
bern unb «Streifen bemalt, unb es madpt ben ©inbrud, als fei non ben ©erraffen ©inte
über bie B anb perabgefloffett. ©S begeid;nen biefe bunfeln ©treifen eben bie ©erinne beS
aitS bem ^untuS abfidernben BafferS, welches auper gaplreicpen anberit wingigen spflangeit
inSbefonbere mehreren fd;wärgUd;en ßruftenfteepten (Acarospora glaucocarpa, A spicilia
flavida, Lecidea fuscorubens, litliyrga 2c.) bie ©pifteng an ber ©teilwanb ermöglicht.
^lit SJtenge ber orgaitifcpett S ßerbinbitngen, welcpe baS non beit iguntuSlagerit
ber geisterraffen perabfidernbe unb baS über bie iöorfe ber »aumftämme abfliepenbe Baffer
gelöft gur ©iefe führt, ift übrigens eine ä u p e rft gerin g e. S ie genügt aber bod; ootlftänbig
bem SBebürfniffe ber an ben betreffenbeit ©teilen norfoinmenbeit Spflangett. S ie 2lnfprüd;e
welcpe biefe an ipren Siäprboben fteilen, finb eben fepr befd;eibene. ©S barf hier mopt auep
itocpmalS an jene fcpoit friiper (©. 93 u. 94) erwäpnten gälle erinnert werben, wo fiep bie
SJipcclieit non Sßilgen mit ben fauin nachweisbaren SDieitgen orgaitifcper SBerbinbitngen in
buit ©eipwaffer eine» ©epadptes unb in bem flareit ©ewäffer einer ^ocpgebirgSguelle be=
gnügten. ©S wäre biefen gälten pier and; nod; baS SSorfommen non SJlpcelien in ^olg;
röpren, burep welcpe flare ©ebirgSquellen geleitet werben, angureipen. g u folcpen aus
Äiefernftämmen angefertigten Siöpren, bie fchon japretang gur Bafferleitung beuupt wur;
ben, unb bereu innere £olgfd;icpteit längft auSgetaugt fein müffen, entwidelt fiep nicht fetten
baS Btjcelium beS plgeS L enzites sepiaria unb gwar in folcper Üppigfeit, bap eS grope,
gelblichgraue gloden bilbet, weld;e, non ber gnnettwanb ber Siöpre auSgepeitb, im ftrömen=
ben Baffer flottieren. ©d;lieplid; wadpfen biefe gloden in bem flareit geleiteten OueKwaffer gu
fo umfangreid;eit Spitgmaffen perait, bap bie Siöpreit gang nerftopft werben unb ber guflup
beS BafferS unterbrochen wirb. Unb boep ift baS burd; bie Siöpre geleitete ©uellwaffer an
ber ©influp; unb SluSflupftelle fo rein, bap man iit bem burd; Slbbautpfeit getnoitneiteit Sitid;
ftanbe aus Rimberten non.Sitern nod; feine ©pur einer organifepen SBerbinbung fiubet.
S^ei beut Umftanbe, bap bie nteifien SßerwefuitgSpflangeit relatin nur fo wenig orget;
ttifd;e Stoffe als Slaprung aufnepmen, überrafdpt eS um fo mepr, gu fepett, bap niete
berfelbett gu gem iffen g e ite u fogtifageit auper 9taub unb S3anb fommen unb plöplid;
in baS entgegengefepte ©ptrem nerfatlen. Beim ein reept ausgiebiges Bad;Stum gefd;il=
bert werben foll, fo peipt es, bie Singe feien wie p tg e aus ber ©rbe emporgefdpoffen,
unb eine ijßerfönlicpfeit, welcpe rafdp Karriere gemaept pat, wirb ein ©lüdSpilg genannt
tJU ber B ;at grengt bie Siafcppeit, mit welcper liep bie SlttSbilbuttg ber grud;tförper man;
cP er vottgiept, aitS gabetpafte. ©te auf ©ünger lebenben Ooprinus-Slrten entwideln
über Siacpt ipre langgeftielten, putförmigen grueptförper, unb bis gutit Sibenbe beS folgen;
beit ^tageS fiitb bie ^iite fepon wieber gerfallen unb in 33ermefitng übergegangen, unb mau
fiept au iprer ©teile nid;tS weiter als eine fd;warge, gerfloffene, einem gropen ©intenflepe
äpnticpe SJiaffe. S aS ©ewid;t beS binnen 24 ©tunben peraitgewacpfeiteit gntcptförperS
beträgt gewip baS SKeprfad;e non bem ©ewidpte beS gangen SSipceliumS, weldjeS ipn er;
geugte, unb eS ift gerabegtt unbegreiflich, raie biefeS SJipcelittiit, baS bodp wodpenlaitg fiep
nur inäpig entwidelte unb wenig an Umfang gunaptn, gang plöplicp unb in fo fttrger geit
bie Baffe noit Baffer unb bie Beuge orgaitifcper 33erbiitbuitgen, weldpe gunt Slufbatte ber
grueptförper nötig finb, aufzubringen im ftanbe war. Slttöp baS Dpnbtatt geigt äpnticpe
Slerpältniffe. 9iad;bent baSfetbe eitt paar gapre pinburdp immer nur einige Üfte feines unter=
irbtfdpett Stengels auSgebitbet pat, ergeugt es auf einmal binnen fürgefter grift fleifdpige
Stengel mit gropen Slüten, unb man fragt fid; erftaunt, wie eS ber nerpättniSmäpig bod;