488 £öad)gtum unb äßäume.
öon bei* Süebeiung bis ju r Hötje oon 2500 m in ben Sllpen oorfommen, rate namentlid)
Pimpinella magna, Libanotis montana, Ohaerophyllum Cicutaria unb Laserpitium
latifolinm. ©a fid) IjerauSgeftellt hat, baß bie 33lütenfarben als InlodungSmittel für
Qnfeften eine eminente 33ebentung haben, nxödjte man raof)l and; in biefen fällen an irgenb
eine Sejie^nng gnm Qufeftenbefitdje benfett. Ohne eine foldje 33ejief)ung gang ableugnen ju
wollen, barf man anberfeitS and) bie SSiöglidjfeit nicfjt auSfcftliefsen, baß Ijier in bei Sölüte baS
2lntl)ofpan eine ähnliche 9ioHe fpielt raie in ben ©peljeit bei ©räfer unb in ben ©edfdptppen bei
<Seggeit unb ©imfert, unb baß in bei falten alpinen Siegion baS, raaS an bkeft gugeleitetei
SBäime abgel)t, bnid) jene Söäirne eifert wirb, raeldje buid) SSeimittelung beS 2lntl;ofpanS aus
ben £id)tftial)len gewonnen raiib. Qüi biefe luffaffung raüibe aud) bie ©rfdjeinung fpiecf;en,
baß mehrere ^Taigen, raeld;e im rammen ©outmei weiße 33lüten entraid'eln, raie 3. 33.
Lamium album, im ©pätljeibfte, raenn [ie gitm jraeitenmal bei felji niebeiei ©empeiatui
blühen, 33lumenfronen auSbilben, beien obeie ©eite 10t übellaufen ift, unb baß im SBintei
unb an fioftigen ©tanboiten and; bie ©tialjlenblüten mancher Korbblütler, raie 5. 33. beS
befannten SftaßliebdjenS (Bellis perennis), an jenei ©eite, welche im gesoffenen Kopfs
djen beut Fimmel, im offenen Köpften bem 33obcit gugeraenbet ift, 10t gefäibt finb.
©iufluß bei* ÜSätute auf bie ©eftalt unb bie Scvbieitnug bet* fßftangcn»
Qm Hochgebirge, in bei Sicilje beS eraigen ©djneeS, unb überhaupt in allen jenen
©ebieten, rao bie Sßäime ben fßftanjen äußerft fnapp jugemeffen ift, fällt neben bei reid)=
lidjen 2lntl)ofpanbitbung inSbefonbeie auch baS SUebrigbleiben obei, oieüeidjt beffei gefagt,
baS 2infd)miegen b ei 5ßflangen an ben 33oben auf. ©eraölmlid) raiib biefe @ifcfjei=
nung aus bei großen ©dmeemenge eifläit, raeldje fid) in jenen fioftigen Höhen raäljienb
beS langen SBinteiS geltenb machen foll, unb man glaubt, baß bie ^odjalpenpflanjen buid)
bie angegebene Qoint unb Sage ihrer ©tengel unb 33lättei gegen bie Siadjteile beS ©dmee=
biudeS gefdjüßt feien. ©aß bei ©dmeebiud einen mittelbaien (Sinfluß auf bie ©eftalt unb
Stiftung bei ©tengelbilbungen nimmt, fann raot)l nidjt in Slbiebe geftellt raeibett, unb
eS foH auf ben nächften 33Iättem biefei (Sinfluß au einem befonbeiS lefjueid^en 33eifpiele,
nämlich an bei Segföfjie, ausführlicher eiläuteit raeiben; abei baS 2lngefd)miegtfein bei
Hochalpenpflanjett an ben 33oben fann bod) um jum ©eile auf biefe llifadje guiücEgefüfjit
raeiben. 28er ba glaubt, baß bie ©dmeemaffen in ben igodjgebiigen mit gunehmenber
©eeljölie immei mächtiger unb wuchtiger raeiben, ift in einei aigen ©äufchttng befangen,
©ie SJfenge beS gefallenen ©djneeS nimmt n u i bis ju i ©eelrahe 001t 2500 m, alfo um bis
ju i obem ©renje bei 33ufdjraälbei aus Segföljien, graergraachholbei, Sllpenerlen unb
Sllpeniofen, 311, oon ba an nimmt bie 9üebeifd)lagSmenge raiebei entfliehen ab, unb in
bei ©cef)ö^e oon 3000 m ift bei ©djnee nicht mächtiger als tief unten in ben ©Ijälem.
3Bo bie winterliche ©dpteebede im 33eieicfie bei ©ebiige bie größte SMchtigfeit erreicht,
lagen noch 33äume übei ben 33oben empoi, boit fielen noch Qichten, S a ite n unb gilben,
unb biefe finb buid) bie große ©laftigität if;iei graeige unb buid) bie abfS ffige Stiftung
if)iei altem 3l)te befähigt, fel)i große ©d)neelaften ju eitiagen, oljne 3U beiften unb gefnidt 31t
raeiben. ©ie buid) felji oeilängeite, bem 33oben angepreßte ©täntme unb graeige auS=
gejeidmeten SBeiben beS Hochgebirges (Salix serpyllifolia, S. retusa, Jacquiniana, reti-
culata), oon welchen auf ©. 489 eine älbbilbung eingefchaltet ift, roadjfen aber noch weit
über bei 33aumgienje in einer ©eehölje, rao bie ©chneemenge fchon raiebei abnimmt unb
auf feinen Qall größer ift als in ben ©fjälein, rao ipttrpui= unb Soibeeiraeiben, bie fünf=
mannige unb bie großblätterige SBeibe an ben Ufern bei 33äd)e iljie geiaben ©tämnte
©inftuf; bev Sßärme auf bie ipftanjengeftalt. 489
mehrere ÜDieter hod; über ben 33oben erheben. 2Iud) ift 511 beadjtcn, baß bie bem 33oben an=
gepreßten <go^öett,äd)fe in bei Hodjalpeniegion feßr häufig an ©teilraäuben angefiebelt
finb, rao bei ©d;nee nicht gut liegen bleiben, auf feinen Qall fid) mädjtig mtffchid;ten unb
einen ©rucf auf bie ©tämme unb graeige auSüben fann. ©ie perlidje tl)i;mianblätteiige
SBeibe (S alix serpyllifolia) fdpniegt ficß mit befonberei Vorliebe ben ©eitenraänbeu bei
S U p e n fö e ib e ti mit bem S9obett angcf^micgten ©tammen unb gtoeigen auf ber Siovbfeite bc§ SBtafer in S ir o t
SSgl. Sejt, @. 488.
Qelfen an unb übeigieht biefe mit einem förmlichen ©eppicße, unb bei graeigraegbont (Rhamnus
pumila) fommt auSfddießlid) nur an fdjroffen ©ehängen 001, rao ei in ben Süßen
bei fdpnalen QelSgefimfe rauigelt unb, oon boit aus raeitcrraad;fenb, bie fenfredjten Qelfem
raänbe raie ©pßeu übeifpinnt.
Qit allen biefen Qällen ift oon einem maßgebenben (Sinfluffe beS ©dpieebrudeS auf
bie ^flanjengeftalt feine Sfebe, unb man muß fid) nad) einem anbein (SrfläiungSgiunbe
itmfehen. ©ollten eS nicht heftige SBinbe fein, welche baS 2luffommen oon Holjpflartjen
mit aufrechten ©tammbilbungen in bei Hodjalpeniegion unmöglxd) mad;en? SBeitn man