au f iß re n © ta n b o rt in © ru p p e n g u fam m en g u ftellen unb in bcn oier Abteilungen:
S B afferp ftan g en , © te in p fta n g e n , © rbpflangen unb Ü b e rp fta n g e n , untergubringen,
wogu freiliß gleiß and) bie Berner fung beigefeßt werben muß, baß eine fßarfe ©renge jwi=
fdjen biefen ©nippen n iß t befteßt, baß alte wieber bttrß ga^rreic^e NJittetftufen w e rfe t
weife verfettet finb, unb baff eS pflangenformen gibt, weiße in bem einen ©ntwidelungS*
ftabium biefer, in einem anbent jener ©nippe angeboren.
2BaS gunäßft bie SB afferp flan g en anlangt, fo entnehmen biefe ißre Nahrung auS=
fßtießlid; ober gum größten STeite bem fie umfpütenben SBaffer. ©inige erhalten ficd) frei
fßwebenb ober fßwimntenb in ber glüffigfeit, bie meiften aber finb mittels eigner $aft=
organe irgetibwo unter SBaffer fijiert. Nlandje am ©ntnbe ber SBafferanfammlitngen im
©ßtamme wurgelnbe ©ewäßfe vermögen bei hoßem SBafferftanbe itjre Nahrung aus bem
SB aff er, bei nieberm SBafferftanbe aber and) teilweife ber Atmofpßäre gu entnehmen, unb
eS bilben biefe ampßibifßen ©ewäßfe ben Übergang non ben SBafferpflangett gu ben ©rb=
pflanzen, ©ie Saßt ber © te in p fta n g e n ift eine oergleißSweife feßr geringe. @S finb
hierher jene gteßten unb Nioofe gu gälten, welche unmittelbar ber Oberfläche ber ©efteine
anhaften, unb betten bie fliiffige Nahrung bireft aus ber Atmofpßäre gugefüßrt wirb. Alle
©teinpftangen finb barauf eingerichtet, baß fie bei länger bauernbem Ausbleiben atmofpßä=
rifßer Nieberfßläge unb bet feßr trodner Suft oßne Naßteil gang auSborren unb ißre
SebenStßätigfeit geitweilig unterbrechen tonnen. N ißt alle an getSwänben waßfenben Pftam
gen finb übrigens als ©teinpftangen im engern ©inne aufgufaffen, ©iejenigen, weiße in
ber bie Klüfte, Niffe unb ©palten beS ©efteineS erfiillenben ©rbe wurgeln, finb als ©rb=
pflattgen gu begegnen. S u ^en © rb p fla n g en gehört woßt meßr als bie Hälfte ber jept
lebenben ©ewäßfe. ©ie werben gttttt ©eile non ber Suft umfpült, finb aber mit einem
©eile U;reS Körpers in baS ©rbreiß etngefenft unb entnehmen biefem SBaffer unb in SB aff er
gelöfte mineralifße Berbütbungen. Pflangen, weiße auf anbern Pflangen ober auf ©iereit
auffigenb w arfen , begeißnet man als Ü b erp flan g en .
Ncit N ü d f iß t a u f bie Q u a litä t ber N a h ru n g faurt man biejenigen ©ewäßfe
itnterfßeiben, welche a u s ber U m g eb u n g n u r u n o rg a ttifß e © to ffe , ©afe, SBaffer
unb mineralifße ©alge, aufnehmen, weiterhin bie B e rw e fu n g S p fla n g e n , welche oon
ben bei ber S^fefeung abgestorbener Pflangen unb ©iere ftch bilbenben organifßen Ber-
binbungen leben, unb enblid; bie © ß m a ro ß e r, welche ihre Nahrung lebenben Pflangen
unb ©iereit entgiehen.
©ie Nießrgaht ber ©ewäßfe ift gur 3 eit ber N a h ru n g s a u fn a hm e an b enN äß r=
hoben gebttnbeit unb einer DrtSoeränberung nicht fähig; ber an einer ©teile fixierte
Pftangenftod muß unter biefen Berßättniffen bie Umgebung früher ober fpäter erfßöpfen,
unb es muß für einen weitern non nährenben ©ubftangen geforgt fein, häufig
oerlängern ftß and; bie gur Aufnahme ber Nahrung beftimmten ©eite ber Pflange über
baS auSgefäugte ©ebiet hinaus unb fußen fo immer weitere Negionen in ben Bereid;
ihres NäßrbobenS eingubegiehen unb aufgufßtießen. 9Nanße ©ewäßfe wiffen, wie fßon
oben bemerf't, ©iere anguloden, um biefe gu töten unb auSgufaugen. Unter ben BerwefungS=
unb ©ßntaroßerpflangen, aber auß unter ben SBafferpflangen ftnben ftch fotße, weiße
gum B eß u fe ber N a h ru n g s a u fn a hm e beftim m te B ew e g u n g en m it ber gangen
SDtaffe ih re s K ö rp e rs au S fü ljren . BefoitberS auffallenb finb in biefer Begießung meß=
rere ©djleimpilge, bie überbieS aud; infofern hier erwähnt gu werben oerbienen, weit fie
bie Nahrung n iß t burß Bermittelung einer ben ProtoplaSmaleib umgebenben 3ellhaut auf=
nehmen. ©aS nadle Protoplasma, gumal jenes ber Amöben, gleitet beim ©ußett nach Nafp
rung über ben Nährboben hi« unb eutgieht biefem unoermittelt biejenigen ©toffe, bereu
eS gur Bergrößerttng feines SeibeS bebarf. Sofe Körper fönnen babei oott ben gortfäßen
beS fich ftredenben unb gleißfam auSftrahtenben Protoplasmas erfaßt, umffammert unb
fßließliß gang eingeßültt unb auSgefaugt werben (f. Abbitbung, ©. 30, lepte gigur rechts),
©inb bie oom Protoplasma umfloffenen Körper tlein, fo werben fie oott ber Peripherie
nadj innen gegogen unb bort förmlich »erbaut. SBaS oon bem fremben Körper nicht als
Nahrung oerwenbbar ift, wirb nachträglich wieber auSgeftoßen ober oon bem weiterfriechen=
ben Protoptaften gurüdgetaffen. ©iefe Art ber Nahrungsaufnahme ift aber nur auf jene
amöboiben formen befepränft, weldje bem ©renggebiete oon ©ier= unb pflangenwelt an=
gehören, ©ie Bewegungen ber anbern nadten protoplaften, gumal jener, welche mittels
fdjwingenber SBimpern burch SBaffer wirbeln, hat mit bem Auffuchen unb ber Auf=
nähme ber Nahrung nichts gu fdjaffen, fonbern fleht mit ber gortpftangung unb Bermehrung
im innigften 3 »fflw«tenhange.
Theorie ber Nahrungsaufnahme,
allen jenen gälten, in welchen bie lebenben ernährungSbebürftigen Protoplaften
fich mit einer Seilhaut umgeben haben, muß bie N a h ru n g oon a u fe n her burch bie
S e Ä a u t unb bie £ a u tfd )id )t beS P r o to p la sm a s hinburch in baS g n n e re beS
S e lte n le ib e s aufgenommen werben, fo wie anberfettS wieber jene aufgenommenen ©itb=
ftangen, weld)e gur Bergröferung beS SeibeS nicht beitragen unb überhaupt feine weitere
Berwenbttng ftnben fönnen, auf bemfelben SBege wieber entlaffeit unb auSgefchieben wer=
beit. ©S muß batjer bie S c h a u t jener Protoplaften, welche mit ber Nahrungsaufnahme
befchäftigt finb, einen en tfp red jen b en B a u geigen, unb eS müffen bie fteinften ©eile ber=
felben fo georbnet fein, baß, unbefchabet ihrer geftigfeit, ein ©ttrihgang fowofd ber auf=
gunehmenben Nahrung als and) ber auSgufcheibenben ©toffe möglich ift- ©iefe ©ttrddäffe
in ber SeHwanb finb jebenfaüS noch »iel enger als jene früher gefepilberten feinen porem
fanäte, in welchen ungemein garte protoplaSmaftränge eingelagert finb, unb fie haben fo
geringe ©imenfiotten, baß fie felbft mit ben beften Näfroffopen noch nicht gefeßen toerben
fonnten. ©ennodj muß man aus einer Neiße oon ©rfdjeinungen auf ißr Borhanbenfein gu=
rüdfcpließeu unb muß annehmen, baß bie Seilhaut fowie überhaupt jeber tö rp er nid;t aus
einer ununterbrochenen ©ubftang, fonbern aus fteinften ©eilchen befteßt, welcße man Atome
nennt, unb welche burch unenblicß fleine Swifcßenräume ooiteinattber getrennt finb. Pßp=
fifer unb ©ßentifer haben attS oerfeßtebenen Borgängen unb ©rfeßeinungen auch ben ©cßluß
gegogen, baß biefe Atome nicht ein regetlofeS ^anfwerf bilben, fonbern in allen gälten, felbft
bann, wenn fämtiieße Atome eines Körpers ber gleichen Art, bemfelben ©lemente an=
geßören, gu gwei ober mehreren gruppenweife oereinigt finb. ©ntßält ein 5förper oerf(ßie=
bene ©lemente, fo finb in bemfelben bie ungleichartigen Atome auch nicht regellos gemengt,
fonbern gef ermäßig gruppiert; in jeber ©rttppe finben fieß Atome ber oerfeßiebenen ©le?
mente unb grnar fowoßl ber Saßt als and; ber Sage nach auf baS genauefte unb beftimm=
tefte georbnet. 9Nait nennt berartige Atomgruppen N fotefüle unb ftellt ftd) oor, baß bie
©ttrcßläffe gwifeßen biefen Ntolefülen wieber größer finb als bie ©urcßläffe gwifeßen beit
eingeltten Atomen. ©S ift übrigens nießt unwaßrfc|.einli(h, baß auch bie Ncolefüle wieber
©nippen bilben unb gwar fo, baß bie gu einer ©nippe gehörigen Nfolefüte in Neiß’ unb
©lieb nach einer beftimmten Neget gufamntengebrängt finb, unb baß bie ©urdpäffe gwifeßen
folcßen Nfolefülgruppen wieber größer finb als bie ©urcßläffe eingetner Nfolefüte innen
ßalb jeber Niotefülgruppe. ©iefe Niolefülgruppert würben © agnten ober aueß 9N iceilen
benannt, unb man benft fieß biefeiben wieber in beftimmter Drbnung gufammengefeßießtet.
©ie Sellßaut würbe naeß biefer Borftellung einem ©iebe oergleißbar fein, in weißem bie
©urcßläffe beftimmte ©rttppierungen geigen: S«nä«hft bie weiteften ©urßläffe gwifßeit ben