fßnrien beider aud; nicht aufgenommen werben. ®aS gilt fclbft non vielen weiten £>aar=
gebilbeit, welche wollige Überzüge über bie Blätter bilbeit, unb von welchen man bod; am
eljeftert glauben möchte, baf) fie gut 3Baffcraufnal;me paffeitb wären. S o haben g. 58. 33er=
fttd;c, bie mit beit wollhaarigcn blättern ber ^öitigSferge (Yorbascum Thapsus) angeftellt
würben, gegeigt, baf) biefe weber SBafferbautpf fonbenfieren, noch and; tropfbarflitfftgeS
SBaffer aufnehmen. Stuf bie ®ic!e ber ^utifula ift ein geringeres @emid;t gn legen, beim
mitunter fiitb eS gcrabc jene gellen, bie mit einer gicmlid; ftarf'en ^utifula vcrfcl;cn finb,
weld;e baS SBaffer unter gewiffeit Umftänben bitrd; il;re 3Banb burdhgulaffen geeignet finb.
©agegcit fommt fcl;r viel auf beit ©el;alt ber Eutifula an SBad;S unb auf beit $itl;alt ber
£inavc »mb Sßlüttcr, tuelcpe Sau unb Oïefleu jjuvücf (jatten. 1. ©ttciïofer (Jnjiatt (Gentiana acaulis). — 2. SEaubcdjev
(Alchiinilla vulgaris). — 3. ,,«§ül)uevbavin" (Stoliaria media). !8gl. Sc£t, ©. 211, 213 u. 221.
.Bellen an, ob biefer itämlid; eine größere ober geringere Affinität gunt SBaffer l;at. Sittb
bie gellen ber tgaarc mit £uft gefüllt, fo finb fie auch gur SBafferaufnatjute nid;t geeignet.
$ft ein fgaar gegliebert, b. I;. bcftel;t eS aus einer einfachen gellettreihe, fo fommt eS
vor, baft nur bie unterften ober nur bie oberftcit gellen biefer 3tei(;e SBaffer fangen. ©af)
nur bie u n te rfte n g e lle n fo ld;er £>aarc gu S a u g g e lte n w e rb en , würbe ait ber
auf S . 89 abgebilbeten Sllfrebie, au Salvia argentea unb mehreren anbern Steppen
pflangen beobachtet. (SS wirb baSfelbe auch füt bie weitverbreitete S te llam media, welche
unter beut bcutfcheit SlolfSuameit „igül;nerbarm" befaititt ift, angegeben, igier fittben fiel;
an beit ©liebem beS Stengels ^ aare, welche als Seiften von knoten gu knoten herablaufcit.
©ewöf;ulid; geigt nur eine Seite beS Stengels eine folclje igaarleifte, unb biefe eubigt immer
bort, wo an beit fnotenförmigen Slerbicfuugen beS Stengels gwei gegenftäubige SUätter
entfpringen. ®ie Stiele biefer SHätter finb etwas rinnenförmig unb au beit Siänberu mit
paaren wie von SBimpcru befefit. ®ie "gaarlcifteu an ben Stengelglicbcrn werben von
beut Siegectmuffer leicht beucht unb halten and; giemlid; viel SBaffer feft. SBaS fie nicht
mehr gurücfl;alten föniteu, leiten fie ttad; abwärts gu beit bewimperten 2lnfahpunften ber
ttäd;ft ticfern beibeit SUätter, wo bann baS SBaffer bitrd; bie SBimpcru förntlid; getragen
wirb unb fiel; gu einem beit Steitgelfnoleu imtgcbenben SBafferringe anfautmelt (f. 3lbbit=
bung, S . 210, $ig. 8). SBirb aud; biefe SBafferaitfammltiitg fo umfangreich unb fo fd;wcr,
bafj fie bitrd; bie SBimpern nicht mehr feftgel;alten werben famt, fo gleitet ber überfdjiifj
1. © te n gelt)nave von Stoliaria media; 11 Omni vcvgviljjcvt. — 2. Untcrfte Qcïïcn biefer f a a m ) 200mal vergvbfeert. —
3. Höpfcftetiljanve Von Contanroa Balsamita; löOmal ocrgvßfjevt. — 4 tfftpfrtjcntjaavc Von Pelargonium lividum; löOmril
vcvQVö^ert. lügt. $ejt, 6. 211 u, 212.
au ber einfeitigen ^aarleifte beS näd;ftcu StcngelglicbeS gu beut tiefem Sflattpaare hinab;
Stad; einem Siegen fiel;t man bal;er jebeit knoten beS Stengels, von welchem 33lätter aus*
gehen, wie von einem SBaffcrbabe umgeben, unb aud; bie ^aarleifteit fiitb fo von SBaffer
erfüllt, baf; fie einer Mailte aus ©laS äl;nlid; fel;en. Sämtliche gellenglieber eines jebeit
,<gaareS finb mit Protoplasma unb gellfaft erfüllt, aber nur bie unterften, fel;r verbürgten
Bellen fungieren wirflid; als Sauggellen. ©er fie bewol;nenbb protoplaft giel;t baS SBaffer
an, unb biefe Ballen erlangen, weint fie in trodner Stift etwas crfd;lafft waren, w as fiel;
b ab u rd ; gu crf'eniten g ib t, baf) bie J lu tifu la ber äu fjern B ellw aitb feine, ftrc ifciu
fö rm ig e g a lte n geigt (f. obenftef;cnbe Slbbilbuitg, $ ig .1 unb 2), uad; erfolgter Steuerung
i£;ren ©ttrgor wieber, woburd; aud; bie feinen galten an ber Oberhaut fofort geglättet
werben, ©ie obent Belleitglieber beS igaarcS, obfd;on fie eine fd;wäd;cre ^utifula befreit,
fcheinen bagegcit teilt SBaffer aufgttfaugeu unb mel;r ber Seituitg beS SBafferS gu bienen.
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