®ie gweite ©ruppe begreift a lle (S täm m e, in welcßen bie © u rtu n g e n sa l;I=
reid ;er ein fad ;er P r ä g e r fe itlid ; fo oerfd;molgen fin b , baß aitS iß n en eine ct; =
ü n b rifd ;e Slößre I;err»orgeb;t. ©iefe 9iöl;re liegt möglicßft uaße ber ^eripßerie beS
Stammet, befteßt aus £artbaft nnb I;at fid; aus ben Saftteilen ber urfprüngüöß getrennt
ten ©efäßbünbel entraid'elt. gnfolgebeffen fte^en bie Seitbünbel flct« im gufammenßange
mit ber £artbaftrößre. S ie oerfdßiebeite Strt biefeS gufatumenßangeS foroie baS Sorßanbem=
fein ober gelten non Serftärfungen ber biegungSfeften Saftrößre bebingt in biefer ©ruppe
eine große Sütannigfaltigfeit beS SlufbaueS. ©inige ber intereffanteften formen finb bureß
bie Stbbilbung auf S . 688 gur Stnfößauung gebradjt. gig. 2 geigt am Querfdjnitte beS
Stammes ber ©artennelfe (Diantlius Caryopliyllus) bie Seitbünbel ber innern Seite beS
SaftringeS angetagert, gig. 1 am Duerfcßnitte beS Stammes einer Saucßart (Allium vi-
neale) bie Seitbünbel an ber äußern Seite beS SaftringeS eingebettet unb gig. 3 am Duer=
fdmitte beS Stammes einer 2JiaibIüind;enart (Convallaria y erticillata) bie Seitbünbel
gang in ben Saftriug eingefd;altet. ©er erftere galt ift weitaus ber ßäufigfte unb fann
als d;arafteriftifd; für bie meiften Kräuter unb Stauben aus ber SCbteilitng ber ©ifoti;=
lebonen angefeßen werben, ber gweite gall fiubet fiel; bei mehreren gwiebelgewäcßfen, unb
ber britte, ber felteufte twn allen, ift nur auf einige fDionofotpleboneit befeßränft. ©ie Ser=
ftärfungeit treten entweber als leiftenartige Sorfpritnge ber Saftrößre auf, wie beifpielS=
weife an beut ©rafe Molinia coerulea (gig. 4 auf S . 688), ober als felbftänbige Vollem
eßptfiräuge in ben ©den beS fantigen Stengels, wie an bem SBalbmeifter (Asperula odo-
ra ta , gig. 5 auf S . 688), ober aber eS erfcf)eint außerhalb ber Saftrößre ein Kreis felb=
ftänbiger £artbaftbünbel, wie an ber ftattlid;en ©olbenpflange Euryangium Sumbul (gig. 6
auf S . 688), weld;e and; auf ber ©afet bei S . 703 abgebilbet ift. g n bem guleßt aitf=
geführten Seifpiele finb bie Serftärfungen gu felbftänbigen einfachen ©rägern kombiniert,
unb an ber innern Seite jeher ©urtuug fiubet fiel; ein Kanal, ber mit Suft gefüllt ift.
©ie b r itte ©ruppe umfaßt a lle S täm m e , in weld;eu bie © u rtu n g e n a ls ©rä=
ger gw eiter D rb n u u g au S g eb ilb et finb. ©ie güllttng befteßt in ben ©rägern gwei=
ter Drbnuug immer aus ben Seitbünbeln, unb bie ©urtungen berfelben werben aus £ a rP
baft ßergefteUt. SiSweilen fteßen bie fefunbären ©räger in einem einzigen Greife, in ben
meiften gälleit aber finb meßrere fongentrifd;e Greife auSgebilbet. g n ber Stbbilbung auf
S . 689 finb einige ber auffaüenbften gönnen biefer ©ruppe fd;ematifd; gegeid;net. gig. 1
gibt ein Silb beS StammquerfcßnitteS twn Scirpus caespitosus, einer fleinen Sittfe, an
welcßer bie fefunbären, in einem einzigen Greife angeorbneten ©räger mit großen Suft=
räumen abwed;feln; gig. 2 geigt ben Stammquerfcßmtt oon bem auf S . 221 abgebilbeten
Korbblütler (Silpliium perfoliatum) mit gaßlreicßen, gu ben oier Seiten parallelen Steißen
fefunbärer ©räger, unb gig. 3 ift ber Stammquerfcßnitt eines SambuS (Bambusa nigra),
an bem bie fefunbären ©räger in meßrerett fongentrifd;en Steißen gruppiert finb. Sßie
in ber erften unb gweüen ©ruppe, fommen attd; ßier wieber Serftärfungen oor unb gwar
am ßäufigften in ©eftaft oon Siößren aus £artbaft= ober Kollencßpmfträngen am Um*
fange beS Stammes. 2ln bem gemeinen Sioßre (P hragm ites communis, gig. 5 auf S . 689)
ift biefe Siößre oßne alle Unterbrecßungen unb ©infcßaltungen, an bem guderroßre (Sac-
cltarum officinarum, gig. 6 auf S . 689) finben fid; in ber Saftrößre Suftfanäle unb aueß
Seitbünbel eingefd;altet. SBeit feltener wirb bie Serftärfung burd) Saftbüubel ßergefteUt,
raelcße, nid;t gur Slößre oerfd;motgen, hießt unter ber Dberßaut beS Stammes liegen, wie
g. 33. an ber blaugrünen Simfe (Juncus glaucus), beren Stammquerfdjnitt bie gig. 4 auf
S . 689 geigt, ©iefe Simfe ift aud; uoeß babureß auSgegeid;net, baß gwifd;en bie fefunbären
©räger, weld;e ben äußern Kreis bilbeit, große Sufträume eingefd;altet finb. ©iuige ber
ßier oorgefiißrten aufred;ten, biegungSfeften Stämme finb im gnnern ßoßl, anbre finb mit
toderm SJiarfe auSgefüllt. g n ben fcßentatifd;eit giguren würbe ber gentrate igoßlraunt
bureß eine Kreislinie umgrengt.
©S ift im oorßinein gu erwarten, baß jene Stämme, weld;en bie gäßigfeit abgeßt,
fid; oßne Stöße oont Soben in bie Suft gu erßeben, alfo jene gaßlreidjeit gönnen, welcße
unter bem Stauten flin tm en b e S täm m e gitfammengefaßt werben, einen anbent S au geigen
als bie aufreeßten fßfaßlftämme. Stur bie jungen Sproffe ber flimtnenben ipflangen wen
ben auf SiegitngSfeftigfeit in Slnfprucß genommen; Stämme, welcße eine Stöße gefunbeit
ßaben, fönnen biefe ©igenfeßaft unb bemgufolge aud; bie entfpred;enben ©inrießtungen
naßegu entbeßren, bagegen ntüffen biefe Stämme, gumat wenn fie auSbauernb finb unb
oerßolgen, gegen ^errungen gefd;üßt fein, wefdje infolge oon Seränberungeit ber Stößen
uttoermeiblid; finb. gelSwänbe unb alte 33tauern, welcße ben ftetternben ijSflangen gur
Stöße bienen, werben allerbingS feine Seränberungen erfaßren, bie tiefgreifenb genug wären,
um babureß bie an ißnen emporftimmenben Stämme befonberS gu beeinflttffen; anberS
aber oerßätt es fieß mit Säumen unb Sträud;ern, welcße oon aitSbauernben ftimmenben
^flangen als Stöße erfaßt würben, ©iefe Säume unb Sträuößer waeßfett nämlicß fort
unb fort, ißr Stamm nimmt an Umfang gu, bas StuSntaß ber Slfte unb gweige wirb oon
g aß r gtt gaßr ein anbreS, unb eS finben ßier Serfcßiebungen unb Sageättberuitgen ftatt,
weld;e nießt oßne ©inftuß auf biejenige ^ßflange bleiben fönnen, weld;e ben wad;fenben
S aunt ober Straucß als Stüße benußte. ©efeßt ben galt, eine winbeube iftflange ßabe ben
Stamm eines jungen SäumcßenS ober beit gweig eines jungen Straud;eS erfaßt unb um--
fdßlttngen; gaßre oergeßen, ber Stamm beS Säumd;enS ßat ingwifd;en ben ßunbertfaeßen
Umfang angenommen, ber ummuitbene gweig beS Straud;eS ift um 1 m oerfcßobeit wor=
ben; ba fann woßl aueß bie Söirfung auf ben umwinbenben Klimmftamnt nießt attS=
bleiben, unb eS bebarf feiner weitern SluSeinanberfeßung, baß biefe Söirfung als gerrung,
als gug unb feitlicßer ©rud gur ©eltung fommt. ©ie a u S b a u e rn b e u winbenbeit
^pflangett müffen baßer barauf eingerichtet fein, baß ißr Stamm gerrung unb feit-
liehe ißreffung oßne Stacßteil oerträgt, mit anbern SBorten, iß r S tam m muß gug= unb
b ru d fe ft a u fg e b a u t fein, ©ie gugfeftigfeit wirb bei ben winbenbeit unb aud; bei ben
fted;tenben Stämmen in feßr oerfd;iebener SBeife ßergefteUt, in oieleit gälten, wie namentlid;
bei bem Siotang ober ben Kletterpalmen, burd; ftarfe Sagen ooit ^artbaft an ben ber 2ld;fe
beS Stammes gunädßft liegenbeit ©efäßbüubelit, in anbern gälleit, wie g. S . bei Tamus
unb Dioscorea, bureß bebeutenbe Serbiduitg ber SJlarfgellen unb wieber in anbern gällen,
beifpielSweife bei meßreren ^pfefferarteit, burdß SluSbilbung eines SiingeS med;aitifd;er gellen
inuerßalb beS peripßeren ©efäßbünbelfreifeS. g ü r ben winbenbeit Stamm, ber gegen gug
gefid;ert fein fod, ift eS jebenfaHS oon Sorteil, wenn bie feinem gentrunt gunäd;ft liegen^
ben ©ewebe eine entfpred;eube geftigfeit befißeit. ©S ift infofern ein gewiffer ©egenfaß
gu ben aufred;teit Stämmen nießt gu oerfenneit, unb eS hängt woßl bantit aud; gufaiitmen,
baß baS fDtarf, begießentlicß bie 3)iarfßöl;lung in ben winbenbeit Stämmen feßr rebugiert
ift, unb baß ßoßle fd;liitgenbe Stämme, wie g. S . jener oon Tliunbergia lanrifolia (ogl.
S . 445), gu ben Seltenßeiten gehören, ©egen feitliößen ©rud finb bie auSbauernbeu win=
benben Stämme gumeift bureß eine Sd;icßt oon KoEend;t;m, bie wie ein ÜDiaittel bie leitem
ben ©ewebe umgibt, gefd;itßt. SiSweilen ift ber KoKend;pmmantel au<$ mit Saftbünöeln
in Serbinbung, unb oßnegweifel finb eS biefelbeit medßanifd;en geEeit, weld;e ben jugenb=
liehen winbenben Stamm bieguitgSfeft mad;teit, bie nun fpäter gegen feitlid;en ©rud gu
fd;üßeit bie Aufgabe ßaben.
d iau fen b e a u S b au e rn b e ?ßflangen finb, wenn fie fid; an wad;feubeit ^olgpflaugen
angeflammert ßaben, benfelbeit früßer gefißilberten gäßrlid;feiten auSgefeßt wie bie wim
benben unb fted;tenben; bei ißnen wirb aber in ber Siegel burd; bie Sianfen bie Sid;erung