Beiläufige ÜB erficht gu gewinnen, werben in ber nad;fo!genbeit Sarftellung acBt t>erfcf;iebene
gälte unterfd;ieben, itnb es fod jeher an einem Befannten SSeifpiete erläutert werben.
@3 fei gleich mit einem ber merfwürbigften gäde, näntüd; mit ber Keimung ber am
Saunte ber SdeereSfüften in bett Sropen ber Sitten unb dienen SBelt in auSgebeBnten Se-
K h izo p h o ra c o n ju g a ta : 1. SMüte, ber Säuge nad) tmrdpdjmtten. - 2. gru d jt. - 3. Stuetg m it jlrei g r ü ß te n ; bie tegcU
förmigen ©pitgen non ben öorgefdjobenen Kciniblattfiänimeu bitrdjtn'odjcn. — 4. SängSfdgnitt burd) ben Qa'udjtfnoten; um baS
$ 0ppelte ncrgröjjert. — 5. Säng§fd)mtt burd) eine fÇrudjt. ® a § mi'^enförmige Keimblatt non bem ©peidjergeroebe umgeben;
ber Keimblattftatmu, a u ! ber ©ameufdjale t)erporgeluad)fen, erreicht m it feinem untern (Snbe bie Ijotdlegetförmige ©pifec ber grud)t=
t,üUe. - 6. Sitngdfdjnitt burtf) eine f$rud)t, 3» e i TOonntc fpäter. ® ie 9töt)re beS Keimblattes Ijat fid) öertängert unb ben Kenn;
blattftamm au§ ber $rud)tï)üïïe t)inau§gefd)oben. — 7. SängSfdjnitt burtf) eine g ru d )t, nif)t SOionate fpäter. ® cr Keimblattftamm
reifet non ben röhrenförmigen S eile beS Keimblattes ab. — 8. ® erfelbe, etwas tergröfeert. - 9. Oberes 6nbc beS Keimblatt;
ftammeS m it ber Knofpe beS K eim linge!. ® ie beiben untern Stieberblättcr ber Knofpe abftel)enb, bie beiben obern nod) jufammen;
fd)Iiefeenb. 23gt. S e p t, © . 563.
ftänben wad;fenben SOtangrooen, Begonnen. S ie Slrt, weld;e id; als 83eifpiel toäBjBe, unb
non welcher ber gange ©ntwidelungSgang and) burd; bie obenftetjenbe SIBBilbung anfdjaulid)
gem alt ift, l;eiBt Rhizopliora conjugata. S er SängSfcBnitt burd; bie niefenbe 33tüte bie=
fer Strt (f. oBenftel;enbe SIBBilbung, gig. 1 u. 4) geigt im grud;tfnoten gwei gleich grojse
gäcBer, unb in jebent gacBe Befinbet fid; bie Stnlage eines ©amené. SîacB ber 23efruä)tung
fallen bie Blumenblätter unb fpollenblätter aB, ber Ketd; BteiBt gitrücB, unb ber Bebeutenb
ÄeimDfatt ber 3Kangrooen. 563
oergröferte grucBtfnoten nimmt bie ©eftalt eines ftumpfen Kegels an, beffen ©Reitel bie
Beiben in troefne ©pißen umgeraanbelten Farben trägt (f. SIBBilbung auf ©. 562, gig. 2).
Söirb ber grud;tfnoten in biefem ©ntwidelungSftabium ber Sänge nad) burcf)fd;nitten, fo
fann man an bem ©urdjfcfjnitte (f. SIBBilbung auf ©. 562, gig. 5) fel;en, baß baS eine
gad; famt ber Samenanlage oerfümmert ift, wäßrenb baS gweite fotoie bie barin Beftnb-
lid;e ©amenanlage fid; fel;r erweitert unb oergrößert l;aBen. Sin ber Anlage beS Samens,
meld;e ber ursprünglichen SJfittetwanb beS grud;tfnotenS einfeitig auffifet, unterfd;eibet
man jeßt Bereit» beutlicß ben Keimling unb baS il;n umgebettbe Befonbere ©peießergewebe.
dfeibe gufammen erfüllen bie( eiförmige, nad; unten gu offene ßößtung, roeld;e oon ber
biefen ©amenljaut ober ©amenfd;ale geBilbet wirb. S e r Keimling Beftel;t aus bem mit
feinem freien ©nbe naeß abwärts, Begießentlicß gegen bie ©piße beS l;ängenben grucßt=
fnotenS gewanbten Keimblattftamme unb bem Keimblatte, ioelcßeS einen Bltnbfad bar=
ftellt, ber unten rößrig ift unb oben einer pl;rpgifd;en SJtüße ni<ßt unäßnlid; fiel;t. S aS
Keimblatt überbedt mie eine ©turgglode baS Knöfpcßen beS KeimlingeS, welcßeS mitten
auS beut ©d;eitel beS SleimBlattftammeS ßerauSwädBft. Slit bem untern röhrenförmigen
Sleife beS Keimblattes Bemerft man gal;treicße ©efäßbünbef, welcße in ben Keimblattftamm
fül;ren unb biefem bie Staßrung gufüßren. ©in 2Btirgeld;en am untern ©nbe beS Keim=
BlattftammeS ift l;ier nid;t auSgebilbet, unb maS man früher für eine Söurgef anfal;, roirb
richtiger als KeimBlattftamm gebeutet, ©onberbarerroeife löfen ficb bie griicBjte ber 2Jiam
grooen nad; ber 2luSBilbitng beS KeiutlingeS nid;t oon ben gioeigen beS Saumes ab, fie
fpringen and; nid;t auf, um bie ©amen auSfallen gu laffeit, fonbern bie ©amen feinten
f;ier eingefd;loffen in ber nod; am Saume imngenben gruc^t. ®abei raäc£)ft ber Keimling
innerl;aIB ber ©amenfdjale auf Koften ber Seferoenalirung, in raeldje er eingebettet ift,
unb nimmt biefe dialirung oermittelft beS Keimblattes auf. S ie gange 2lufjenfeite beS
obern mit einer pl;rr;gifd;en 3Jiü|e uerglid;enen KeimBlattteileS ift mit ©auggeden förmlid;
tapegiert, unb bie oon biefen ©auggellen ber itmgeBenben fle im ig =gallertartigen 3Jlaffe
entgogenen Stoffe werben burd; bie früher enoäl;nten ©efä^Bünbel bem KeimBlattftamme
gugefül;rt. ®a bie 3)ienge ber aufgefpeidjerten dlabrung tropbem nid;t abnimmt, unb ba
fie aud; nidjt im Serl;ältniffe gu ber ©röjje beS l;eramoacBfenben KeimlingeS ftel;t, fo fann
mit ©id)erl;eit angenommen werben, bajß baSjenige, was burd; baS Keimblatt auSgefaugt
unb gum 2öad)Stume beS KeimblattftammeS oerwenbet wirb, oon feiten ber Sfutterpflange
nod; fortwäl;renb erfept wirb.
Sbenn ber Keimblattftamm 2 cm lang geworben ift, ftredt ficb and) ber rölirenför=
mige S eil beS Keimblattes unb fd;iebt ben Keimblattftamm fo lange oor, Bis beffen ©pi^e bie
£öf)lung ber gruc^t burd;Bobrt l;at unb an baS SageSlid;t fommt (f. SIBBilbung auf ©. 562,
gig. 3 u. 6). S er Keimblattftamm oerlängert fid; nun innerhalb eines Monates Beiläufig'
um 4 cm unb geigt nad; Verlauf oon 7 Bis 9 3Jfonaten ein SluSmafj oon 30 Bis 50 cm in
bie Sänge unb 1,5 cm in bie Side. ©r ift im untern SDrittel am bidften unb bort aud; wie
eine 2il)le fd;wad; Bogenförmig gefrümmt. ©ein (Bewiest Beträgt nun ungefähr 80 g.
Siefe langen, ferneren, aus ben grüd;ten l;erauSl)ängenben Keimblattftöde penbeln nun Bei
jeber Suftftrömung Bin unb l)tx, enblicB reiften bie ©efä^Bünbel, burcB welcBe nocB immer
bie 33erbinbung mit bem röl;renförmigen Seite beS Keimblattes erl;atten war (f. SlBBilbung
auf ©. o62, jg-ig. 7 u. 8), ber Keimling fällt in bie Siefe unb Bol;rt ficB mit feinem untern
©nbe tief in ben ©d;lamm ein. ©ogar eine x/2 m Bol;e SSafferfcBicBt wirb oon iBm mit
jold;er ©ewalt burd;fal;ren, baB er in bem barunter Befinblid;en ©d;lamme aufrecht fteBenb
fteden Bleibt. SSenige Sage banad; fällt aud; bie grud)tl;ülle mit bent in berfelben gurüd^
Bleibenben Keimblatte oom Saume. Sin bem obern ©nbe beS abgefallenen Keimblattftamm
mes fiel;t man nun bie früfier nod; immer oon bem röt;renförmigen Keimblatte überbedte
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