Sierfange geeignete Stpparat ift an innert nod) wenig entwidett. SBentt aber bie S lätter ein=
mal oollftänbig attSgemad)fett finb, tragen fie eine Slattfpreite, welche jener ber Dionaea
aufjerorbentltd) ähnlich geftaltet ift unb and) gang fo wie biefe als klappe gum gangen
Heiner Siere bient, gebeS S ta tt gliebert fid) gleid) bem ber Dionaea in einen nach oorn
gu leidig oerbreiterten, fräftigen, bunteigrünen Slattftiel unb eine bünnhäutige, im Ilmriffe
runblidje Slattfpreite, bereu beibe btird) bie Sflittclrippe oerbunbene Hälften gegencinaw
ber unter einem nahegu regten SBintel geneigt finb (f. Slbbilbung, S . 139, gig. 4). Siefe
ÜJlittelrippe ragt borftenförmig über baS ©nbe ber garten Slattfpreite hinaus. SCufjerbem
entfpriugeu noc^) Inapp neben jener ©teile, mo ftc^i bie Slattfpreite an ben Slattftiel anfept,
unb gmar non bem ledern oerhältniSmäfiig lange, ftarre, äufjerft fein beftadjette Sorften,
bie nad) oorn gerietet abfteheit, bem gangen Slattgebilbe ein borftigeS Slnfeljen geben
unb bie 2lnnä£)erung mm Sieren, welche gum gange nicht geeignet mären, abweljren. S ie
beibeit Stäuber ber Stattfpreite finb eingebogen unb am (Saunte mit Heilten, tegelförmigen
Spieen befept. Stuf ber gläd;e ber Slattfpreite, iuSbefoitbere längs ber SJHttelrippe, finben
fid) fpt|e S3örftd)en unb bann, oott ber SJlittelrippe bis beiläufig gttr Sditte jeber Slattl;älfte,
in großer 3al)l größere unb Heinere Srüfen. S ie großem S ritjen finb fd) eibenförmig,
feljen ben fipettbeit Prüfen auf ben getttrautblättern nicht unähnlich, befteljeu aus oier mitt=
lern unb gwölf um biefe im Greife gruppierten gehen unb werben non einem feljr turgett Stiele
getragen. S ie Heilten Srüfen finb armgellig unb befielen gewöhnlich nur aus einer föpfd)en=
förmigen gelle, bie auf einer turgen Stielgelle auffi&t (f. Slbbilbttng, S . 139, gig. 6). ©egen
ben eingebogenen Staub ber Slattfpreite geigen fid) and) noch gerftreute Sternl)aare, b. I). geh
lennerbättbe, bie fo gruppiert finb, baff fie, non oben gefeljen, ein SlnbreaSfreug barftelleit.
SBentt Heine im SBaffer fdjwimmenbe Spiere, ober wenn fchwintmenbe Siatontaceen,
gumal Navicula-2lrten, bie obere Seite ber unter rechtem SBintel gegeneiuanber geneigten
igälften ber Slattfpreite berühren, inSbefonbere wenn non ihnen im Sorübergleiten bie
Sorften am SRütelfelbe geftreift werben, fcftlagen bie beiben Slatt^älften gerabe fo wie jette
ber Dionaea rafd) gttfammen, unb baS Sier ober bie Navicnla ift nun gmifdjen gwei etwas
atiSgebaud)ten SBänbeit eines HäfigeS eingefd)Ioffen. ©inem etwaigen Serfudje beS gefangenen
SiereS, an jener Stelle gu entweihen, wo fid) bie beiben Stäuber ber Slattfpreite aiteinanber
gelegthaben, wirb babttrd) gewehrt, baff berSaum bereingefdjlagenenStänbermitfpi^en, gegen
bengnnenraum ber gebilbeten Höhlung geridjtetengaden befept ift (f. 2ibbilbttng,S. 139, gig.5).
Unter ben (Befangenen finbet man wieber biefelbe (Befellfdjaft wie in ben galten ber
U tricu laria, Heine Cyclops-, D aphnia- unb Oypris-SIrten, Sarnen non SBafferinfetten,
nicht feiten and; Navicula-Slrtett unb anbre frei unb eingelit lebeitbe Siatontaceen. Sßie
biefe Häftlinge getötet unb bann nerbaut werben, ift noch nidjt genau ermittelt; auf leinen
g ad geht baS fo rafc^ wie bei Dionaea, ba man einzelne ber Siere fedjS Sage, nadjbent
fie gefangen würben, nod) lebenb in ihrem (Befängniffe gefeljett hat. Sc^lie^licF» aber hören
bie S3ewegttngett unb SebenSregungen ber (Befangenen auf, unb wenn man nad) ein paar
SBodjen bie beiben Hälften ber Sflattfpreite auSeinanber gerrt, fo finb nur nod) Sdjaleit,
Sforften, SeibeSrittge unb ^iefelpanger als gttljalt gu finben, wäljrenb alles, was löSlid)
w ar, oerfdjmunbett ift unb offenbar aufgefaugt würbe.
Seljr ähnlich ber bttrdj Süb= unb SJtitteleuropa oerbreiteten 2lrt finb bie in Sluftralien
tieimifdje A ldroyandia australis unb bie baS tropifdje gnbiett bewolptenbe A ldrovandia
y erticillata. S e r Umftanb, bajs man innerhalb ihrer gufammengetlappten Silattfpreiten
bie Stefte non Heilten SBaffertäferit unb anbern Sieren gefunben Ijat, lä^t barauf fc^tie^en,
ba^ fie fic§ in berfelben SBeife als Sierfättger nerlialten wie A ldrovandia vesiculosa.
Sicrfiinget* mit .fllebcborridjtungett.
S ie gönnen, welche bie b ritte A b te ilu n g tie rfa n g e n b e r ipflangen bilben, l;aben
weber gailgruben, nod) geigen fie Slewegttugen, bie burd) Serü^rung mit tierifdjen 5lör=
pern ^ernorgerufen werben, fonbern itjre B lä tte r ftelten unbewegliche S eirn fp in -
betn b a r, bereu S rü fe n bie g ä h ig te it haben, fie b rig e S u b fta n g e n gum g a n g e
S a u b ta lt CDrosopliyllum lusitanioum).
unb S ä f te gum V e rb a u e n ber g efan g en en S ie re auS gufdjeiben, unb welche übern
bies im ftanbe fin b , bie geloften e iw e ifja rtig e n S e rb in b ttn g e n gu re fo rb ie re n .
S er auffallenbfte unb am genaueren unterfuchte Stepräfentant biefer Slbteilung ift baS in
Portugal unb in SJtaroffo fjeimifdje S a u b ta tt (Drosophyllum lusitanicum), weldjeS in
obenftehenber Slbbilbtutg erfcheint. Siefe ipflange weidjt non adelt bisher befpro^eiten
Sierfängern in betreff beS StanborteS infofern ab, als fie nidjt unter SBaffer, and; nicht
an fumpfigen Orten, fonbern auf fanbigetn S3oben unb felfigen, trodnen Sergen wächft.