habet ein Steig, ber auf bie ©inneSorgane einwirft, bitrd) bie Herren auf baS fjentralorgan
übertragen, unb eS werben Sternen unb ©eljirn in einen SteigungSguftanb oerfept. S ie
^ortpftangung beS Steiget unb bie (Erregung in Sternen unb ©etjirn fann aber nur in mo=
lefularen Bewegungen ber Steroenfubftang befielen, ober fagen mir, in molefularen Ve=
tnegungen non Protoplasma, ba ja bie Sternenfafern unb Sternenhellen bod) nichts anbreS
finb als in beftimmten formen auSgeftalteteS Protoplasma. S ie fjuftänbe, welche burdj
bie Steigung beS Protoplasmas Ijernorgerufen werben, unb welche eben bie (Empftnbttng
auStnadjen, fönnen aber im pflanzlichen Protoplasma nicht wefentlid) anberS fein als im
tierifdjen Protoplasma, ba ja baS Protoplasma, bie materielle ©runblage beS ßebenS in
S ier unb Pflanze, nicht oerfdjieben ift. $ n ber einzelnen Pflanzenzelle mag es fogar zu
einer Konzentration beS SteizungSzuftanbeS, welchen mir (Empftrtbung nennen, fomtnen, ba
ber Redlern gang unb gar ben (Einbrud eines jßentralorganeS innerhalb beS bie (Eingel=
Liuaria Cymbalaria, ben ©amen in ^ e tfe n r t lje n legenb. SSgl. $e jt, ©. 49.
Zelle berao'hnenben protoplaften macht. Sin eine Konzentration beS SteizungSzuftanbeS innere
halb eines gangen PflangenftodeS, innerhalb ber ©efamtheit ber im gefeiligen Verbanbe
lebenbett Protoplaften eines PflangeninbioibuumS, mie folche bei jenen Sierinbioibtten oor=
fommt, bereit Steroenfafern ade im ©eljirne zufammenlaufen, ift freilich nicht zu benfen:
gmifchett ber (Empfinbitng folcher Siere, welchen bie Steroen fehlen, unb ber (Empfinburtg
ber Pflanzen fattit aber ein wefentlidjer Unterfdjieb nicht beftehen.
S am it ift auSgefprodjen, bah eine ©<heü>ewanb gwifchen P fla n g e n unb Spieren
n id jt befiehl. (Es ift ein oergebtüheS bemühen, bie ©renglinie feftgufteden, an ber bie
Pflanzenwelt aufhört unb bie Tierwelt anfängt. Sßenn wir Staturforfcher nichtsbeftoweniger
Pflanzen unb Siere getrennt befprechett, fo gefdjieht baS wohl nur im <ginblide auf bie
(Erfahrung, bah man burdi Teilung ber Slrbeit am rafheften gurn 3iele gelangt. Stuf bem
SJtittelfelbe, wo Siere unb Pflangen gufammenfliehen, werben fidj auch Zoologen unb Vo=
tanifer notwenbig begegnen, aber nicht als ftreitenbe Parteien um ben auSfdjliehlichen
Vefip biefeS ©ebieteS, fonbern als friebliche Slrbeiter, weihe biefeS SJtittelfelb gemeinfam
unb einträchtig pflegen unb bebauen.
II. lufnctljine ier Stn^vuitß.
!♦ (jB tttlrö tm g ,
vjnfjcilt. ©inteilung ber Pflanzen mit SftüdEfid^t auf bie StaijrungSaufnaijme. — £f)eorie ber Pal)ruttg§;
aufnafjme.
(Einteilung ber Pflanzen mit Stüdfidjt auf bie StaljrungSattfnahme.
®aS nächftliegenbe £iel ber SebenSt^ätigfeit ber pflange ift neben ber Slbwehr aller
(Einflüffe, welche eine Sötung beS Protoplasmas herbeiführen fönnten, bie Vergrößerung
beS SeibeS^ bie Zunahme ber Körperlid)leit an ©ubftang, bie A u fn ahm e ber S tahrung.
S ie lebenbige Pflange, ob fie nun aus einer einzigen üede ober attS einer umfangreichen
3edengenoffenfd;aft befteht, entnimmt ihrer Umgebung bie Stahrung in einer bem jeweiligen
Vebürfniffe entfprechenben SStenge. S ie Slrt unb Söeife aber, wie fie es anfängt, fid) in ben
Veftp biefeS SvoljmaterialeS gu feigen, wie fie barangeht, bie ooit aufjen aufgenommenen ©toffe
ftch einguoerleiben, wie fie eS macht, um nur baSjenige behalten gu muffen, was ihr gerabe
nützlich ift, bagegen adeS, was nicht gur Vergröberung beS eignen SeibeS oerwenbet werben
faitit, wieber gu entlaffen unb als Söadaft auSgufcheiben, ift eine xtnenblich mannigfaltige.
(S» richtet ftch ^iefe SStannigfaltigfeit ber Vorgänge bei ber StahrungSaufnahme einerfeitS
nach ber Verfdnebenfjeit ber ©tanborte ber Pflange, anberfeitS nach bem Vebürfniffe ber
einzelnen SIrten, welches VebürfniS wieber oon ber fpegififchen Konftitution bes proto=
plaSmaS ber betreffenben Slrt abhängt. SBie anberS muh ftch biefer Vorgang bei jenen pftan=
gen geftalten, bie zeitlebens gang unb gar oon SBaffer umfpült werben, im Vergleiche gu
benjenigen, welche auf bem ©anbe ber SBiifte monatelang jeber SBaffergufuhr entbehren;
wie oerfchieben muh bie StahrungSaufnahme jener pilge fein, welche im tiefen Sunfel eines
VergftodenS auf feuchten £olgbalfen wuchern, im Vergleiche gu ben zierlichen Sllpenpflangen,
bie auf beu ©ipfeln unfrer Verge zeitweilig bem intenfioften Sonnenlichte auSgefept, bann
wieber wochenlang oon büftern Stebeln umwadt finb; wie eigentümlich muh bie SBedjfed
wirfurtg gwifchen ber Pflange unb ihrer Umgebung bei ben ©chmarohergewädjfen fein, bie
ibre Stahrung aus anberit lebenbeu Organismen fangen, bann wieber bei jenen nterfioür=
bigen ©ewächfen, welche Heine ^ n f eiten fangen unb oergehren, ferner bei jenen winzigen
©ef«hopfen, welche als ßefe, (Effigmutter unb bergleichen in unferm Haushalte eine fo
wichtige Stolle fpielen, unb enblid) bei jenen Vaumriefen, bie, gu mächtigen Veftänben oer=
einigt, unfre Sßälber hüben!
Um hoch einigermahen eine Überficht über biefe in betreff ber StahrungSaufnahme fo ab=
wechfelungSreidjen formen gu gewinnen, empfiehlt eS fi<h, biefelben gunächft m it Stüdficht
4 *