Stad; an ^ßflangen mit geftredten, aufrechten ©tengein finb bie ziemlich raeit auSeittam
ber gerüdten S lätter mandjiuat gu einer SIrt Stofette georbitet, was baburdj ermöglidjt
ift, baff bie © tie le ber u n te rn B l ä t te r bebentenb lä n g e r w erb en a ls jene ber
g ip fe lftä n b ig e n S lä tte r . Man fieljt biefeS Serhältnis befonberS bei ©utupfpflangett
mit flauen, ber Oberfläche beS SöafferS platt aufliegenben blättern, fo namentlich an Vil-
larsia, H ydrocharis, Polygonum amphibium, einigen Slrten ber ©attuug Oallitriche
unb mehreren SBafferranunfeln. Unter beit ^flangen beS trodtten SattbeS geigen inSbefom
bere mehrere Slmarantaceen biefe ©ntppierung ber Blätter. Sin beut aufrechten ©proffe
beS Am arantus B litum , welcher in gig. 2, ©. 381, abgebilbet ift, werben bie ©tiele
ber untern S lätter ber Steihe nadj achtmal, fiebenmal, fedjSntal fo lang als jene ber oberftett
Slätter. ©o fommt eS, baff bie fämtlichen grünen Slattflächen biefer ?ßplan§e nahegn in
gleidjer §ölje fidj ausbreiten fönnett, ohne baff bodh eins baS anbre in ©(hatten ftellen würbe.
Slit folgen ©ewächfeit mit langgeftredten ©tengelbilbungeit wirb übrigens audj ttodj
bitrdj eine anbre ©ntppierung ber gasreichen übereiitaitber ftehenben S lätter bereit gegen5
feitige Seeinträdjtigung oerljiubert. Mir meinen bie S tu S b ilb u n g ber ^Blätter in g ö n n
g rü n e r, bem © te n g e t a n lie g e n b e r © d jttp p en , wie fie an fo oieten Koniferen, bei=
fpielSweife an bem in Slbbilbttttg, ©. 380, gig. 4, bargeftedten Slftchen einer Thuja, be=
obachtet wirb. SlderbingS fann ljier nur bie Slüdfeite ber fleiueit Slättdjen oon ben ©onttem
ftraljlen getroffen werben. ®aS ift aber mit Stüdfidjt auf beit ©ffeft gang ba^felbe, als
wenn nur bie Oberfeite getroffen würbe, wie g. S . bei jenen ^Blättern, wetdje oon auf5
redeten ©tengein unter rechtem SBinfel abftetjen ober mit ber ©pi^e gegen bie ©rbe geneigt
finb. ®a bie fleinett, grünen, ben ©teitgel befdjuppenben Slättdjen wie gieget auf einem
Sadje aiteinanber gereiht finb unb ber größte Seil ber Slüdenflädjen oott ben Stachbarn um
bebedt bleibt, fo fann auch tro | ber gebrängten ©tedung oon einer gegenfeitigen ©ntgiehung
beS SidjteS feine Siebe fein.
S ie Stnorbnungeit grüner Slattgebilbe, wie fie gittert gefdjilbert wnrbeit, beziehen fidh
faft auSfdjüehlidj auf gäde, wo bie ©preite ber ^Blätter weber gelappt nod; in Slbfchnitte
geteilt, fonbern gangranbig ift. Stur bann, wenn ein S la tt fidj als gangraitbig präfentiert,
fann eS einem anbern, welches wenig tiefer oom aufredjten ©tengel entfpringt, gteidje
gönn unb ©rö^e befi^t unb bie gleiche Slidjtung einhält, bie ©onnenftrahlen gang ober
naljegu gang oorwegneljinen. ©in S t a t t , beffeit g rü n e © p re ite au S g e b u d jte t, ge=
ta p p t, g e te ilt ober gerfchnitteit ift, w irb bitrdj bie © p a lte n gwifdjen bettS ap=
pett unb g ip fe ln im m er re iflic h © o itn en lid jt a u f bie u n te r ihm ftehenben S t ä P
te r bitrcljtaffen unb gwar um fo mehr, je tiefer, weiter unb gasreicher bie SluSfdjnitte
finb, welche bie ©onberung in Sappen unb gipfel bewirfeit. ©S fann gwar an ©djattem
ftreifen nicht fehlen, aber biefe oerfdjieben ft<h im Saufe beS SageS, oerweilen an einer ©teile
nur furge geit, unb eS fcheint, bah eine folche rafch oorübergeljenbe Sefdjattung beS grünen
©ewebeS nichts weniger als nachteilig wirft, folgerichtig finb aber bann bei spflangen mit
gerteiltem Saube bie früher betriebenen, für bie gangranbigen S lätter gettenben ©inrich5
tungeit überflüffig. g n for S hat fleht man au<h an ißftangen, bereu Saubblätter eine oie!=
fach gefpaltene ©preite haben, bie auSgewachfenen untern unb obern S lätter oon gleicher
Sänge; auch fteljeit fie alle unter betitfeiben Minfel oom aufrechten ©tengel ab, unb eine
fchuppenartige Sefleibttng beS ©tengetS aus anliegenben getappten ober gefieberten Slät=
tern fommt überhaupt niemals oor. Sin bem f enchet unb Sillfraute, an ber Eantille, am
Slitterfporne unb an ben SCrten ber ©attung Adonis finb bie untern unb obern Saubblätter
beS ©tengelS fo übereinftimmenb, bah matt faum gu fagen im ftanbe wäre, ob ein loS=
getrenntes unb eittgeln oorgegeigteS S ta tt unten ober oben oom ©tengel abgefneipt würbe.
Stur bie allerunterften S lätter, weldje ihren ©chatten nicht mehr auf ttadjbarlidje S lätter,
fonbern auf bie ©rbe werfen, finb in breitere gipfel gefpalten; bie übrigen aber finb gleich5
ntäffig gerteilt unb laben auch gteichweit ringsum oom ©tenget aus. Söäfjrettb bie HönigS=
ferge mit ihren nach oben gu an ©rohe rafch abnehmenben gangranbigen Saubblättern oon
fern gef elfen ben ©inbrud einer ißpramibe macht, ragen ber Slitterfporn unb ber fenähel,
bereit fein gerteilte Saubblätter ben gangen ©tengel entlang fich gleich bleiben, wie eine
cplinberförmige ©äule empor. Mit anbern Morten: Mürbe man bie äufferfteit fü n fte
aller S lätter ber guleS genannten ^3ftangen burch eine fläche oerbinben, fo würbe biefe
bie form eines ©tjlittberS geigen. Stur bann, wenn abftehenbe gerteilte S lätter an einem
fehr furgen ©tamme bidjt übereinanber geftellt finb, wie g. S . bei ben garneit, unb wenn
bie betreffettben ißflangett an fchattigen Drtett wachfen, wo baS Sicht ohitebieS fpärlich gu=
gemeffeit ift, fommt es oor, bah bie untern S tätter über bie obern hütauSragett, um in
betreff beS SicSgenuffeS nicht gu furg gu fonttnen.
©S ift S er audj noch ber ® urchlocherung ber S la ttf tä d je n gu gebenfen, welche,
allerbingS feiten, an manchen Slroibeen beobachtet wirb. Situ befannteften finb in biefer
Segiehuitg bie brafilifche M onstera egregia unb bie auf ©. 339 abgebilbete Tornelia
fragrans, welche oon ben ©ärtnern mit Stüdficht auf bie Seither in ben S lättent auch P hilodendron
pertusum genannt wirb. ®ie freiSförmigen ober eHiptifchen Söcher entfieljen in
ber Slattftäche nicht erft nachträglich, fonbern finb fchott gu feien, wenn bie S lätter noch gU;
fammengerollt, fleht unb unentwidelt finb. S ein er bilben fie fid; an ben obern S lättern
älterer ©töde auS; bie S tätter junger, nieberer ©pemplare geigen biefe Söcher nicht, ©chon
biefer Umftaitb beutet barauf hin, bah fort S ö te rn biefelbe Sebeutung gufommt, welche wir
früher ben tiefen ©infehnitten unb ©palten gwifchen ben Stattlappen gugefprochen haben. ©S
fittb ®urd)läffe in ben breit angelegten unb weithin ©chatten fpenbenbett obern Slattftädjen,
burch welche auch auf tiefere Slattgebilbe ein S eit ber fdjräg oon obenher eütfallenben Sid)P
ftrahleit gelangen fann. Sind; bie fonberbaren SluSfchnitte in ben flächen gewiffer S lätter
beS fchwargett SJtaulbeerbaumeS (Morus nigra) fowie beS japanifchen ^apiermaulbeerbau=
ineS (Broussonetia papyrifera) bürften auf ähnliche SBeife gu erflären fein. SJiatt finbet fie
immer nur an ben obern S lättern eines gweigeS unb gwar am fdwnften an aufrechten,
fchlanfen ©djöSingeit, welche oom ©runbe alter ©trüitfe üppig emporfpriehen. Salb ift an
biefen oberften S lättern nur au ber einen <£älfte ein faft bis gur SJiittelrippe gehenber 3tuS=
fchnitt oorhanben, halb wieber finb beibe Hälften mit tiefen Suchten oerfehen; ja, an ben
oberften ©chöhtingSbtättern beS fchwargen Maulbeerbaumes ift bie ©preite manchmal burch
mehrere SluSfdjnitte auf beiben ©eiten in giemlid) fdjinate gipfel gefpalten. Setradjtet man
folche in grober galjt bicht nebeneinanber attfgewachfene ©djöhtinge gur MittagSgeit, wenn
fie gerabe befonnt finb, fo finbet man auf ben untern S lättern bie ©chatten ber obern ab=
gegeichuet, jeber SluSbuchtung unb jebetn SluSfdjnitte an einem gipfelftänbigen S latte ent=
fpridjt aber audj ein Sichtfled auf ben Stattftädjen in ben nächft tiefem ©todwerfen. SCn=
geitommen nun, bie Süden ba oben würben gefcfjloffett; fofort würbe es unten bunfel werben,
bie mit bem ©onnenftanbe oon ©teile gu ©teile, oon S ta tt gu S ta tt fortrüdenbeit Sicht5
fprenfet würben bort fehlen, unb bie Sljätigfeit beS grüneit ©ewebeS in ben S lättern ber
untern dtegion würbe, wenn auch nicht gang aufgehoben, hoch jebenfallS fehr befdjränft fein.
Seicht oljtte ©runb würbe bisljer bei jebem eingelnen ber befprochenen gälte betont,
bah eS fich um Saubblätter an aufrechten ©tengein hctnble, unb eS muh biefer Umftanb
Ijier nochmals gang befottberS heroorgehoben werben; benn an h o rig o n ta te n gw e ig e n
finb bie S e r tjä ltn if f e w efentlieh an b e rS , unb was auf bie einen pafft, fdjidt fidj
nicht immer auch für bie anbern. ©S ift baS auch leicht erftchttid) gu machen. Man
braucht nur einen beblätterten, aufrechten Slhorngweig fo weit feitwärts gu biegen, bah
er wagerecht gu flehen fommt, unb wirb fofort fehen, bah foe glächen ber ben gweig