ba§ gurtete einer Blume non Campanula b arb ata 16,6° unb nicfjt roeit baooit entfernt an
einem SBalbrattbe baS in n ere beS tjelmförmigen Blumenblattes non Aconitum paniculatum
14,60, wäferenb bie ßufttemperatur aufeen in beiben fällen nur 13,2° betrug. Bei weitem
ausgiebiger §eigt fic^ bie Temperatur ber fiuft im B ereite einer atmenben 5ßftange er£)öb)t,
wenn gahlreid;e fleine, bid;t gufammengebrättgte Blüten non einer gemeinf amen Hüfte umgeben
finb, unb wenn biefe Hülle berartig geftaltet ift, bafe in bem non ihr umfhloffenen Baume
Söinbftiüe herrfht. Stuf berfelben Bergwiefe, auf weld;er bie oben ermähnte ©lodenbtume
(Campanula b arb ata) in betreff ber Temperatur im In n e rn ber ©lode geprüft mürbe, ftanb
aud; bie Sßetterbiftel (Carlina acaulis) in nobler Blüte. T a ber ^immet trübe mar, erfdjien
and; baS Tiftetföpfdjen gefd)loffen, b. I). bie ftarren Hüllblätter waren mit ihren ©pifcen
jufammengeneigt unb bilbeten einen über bie Blüten geftürgten ^objbfegel. TaS Thermo;
meter gwifdjen biefen Hüllblättern, abwärts bis gu ben Blüten eingefü£)rt, geigte eine Term
peratur non 20,4°, bie umgebenbe fiuft 13,2°, alfo einen Unterfdrieb non mehr als 7°.
l n ben Halmen, bereu gaf;lreid;e fleine, gehäufte Blüten non großen Blütenfdjeiben
eingelfüllt finb, geigt bie fiuft innerhalb biefer Hüllen gleichfalls eine ©rt;öl;ung ber Term
peratur, bie fogar fo auffadenb ift, bafe man fte bttrd; baS Einfuhren ber bloßen Hanb
wahrnehmen !aun. l£;nlid; oerf;ält eS ftd) auch bei ben Iroibeen. lu d ) fner fwb l°$l-
reir^e fleine Blüten gu einer l l ; re «tit biefer, fleif^iger ©pinbel, einem fogenannten Kolben,
oereinigt, unb jeber Kolben ift non einem Hüllblatte umgeben, baS anfänglich wie eine
Tüte gufammengewidelt, häufig aud; tonnenförmig aufgetrieben ober blafenförmig auS=
geweitet, furg in ben feltfamfte.n ©eftalten auSgebilbet ift, immer aber einen Hofjlraum
ttinfchliefet, beffen fiuft burch ben ©influfe eines äufeern fiuftgugeS faum berührt wirb, gtt
biefen Holjlraum fann mit entfpredjenber Borficht ein Thermometer eingeführt, unb es fanrt
bie non if;m angegebene Temperatur mit jener ber Umgebung nerglidjen werben, üftan
fanb nun beifpielSweife bei einer gleichzeitigen äufeern Sufttemperatur non 25° bie Tempe=
ratu r im gnnern ber Blütenhülle bei ber braftlifd;en Tornelia frag ran s nahegu 38°. Bei
berfelben Sufttemperatur beobachtete man innerhalb ber Hülle beS Arum coräifolium auf
ber gnfet Bourbon eine Temperatur non 35 bis 39°. Tie f;öd;fte Temperatur aber würbe
an bem italienifd)en Iro tt (Arum Italicum ) bemerft. ©S ift biefe ipflange im ©ebiete ber
mittelläubifchen gtora ungemein nerbreüet unb in Söeinbergen unter ©ebüfh, ja felbft an
gäutten unb ©trafeenränbern häufig angutreffen. ©eine non einer grofeen, bleichen, grünlich^
gelben Hülle umgebenen Kolben fchiebeit fich im grüfjlinge wie umgefehrte Tüten aus ber ©rbe
Ijernor; bie Blütenfjülle beginnt fid; gwifd;en 4 unb 6 Uhr nachmittags gu öffnen, inbem ftd;
gugleid; ein eigentümlicher, an Söein erittnernber T itft in ber Umgebung bemerfbar macht.
SBirb nun ein Thermometer in bie Höhung biefeS Hüllblattes eingeführt, fo ergibt fid;, bafe
bei einer gleichzeitigen Sufttemperatur non beiläufig 15° bie Temperatur im In n e rn auf 40,
ja mitunter fogar auf nahezu 44° erhöht ift. ©olcf)e Iroibeen geigen betnnad) im Bereiche
ihrer atmenben Blüten eine Temperatur, weld;e jene beS mettfhlihen Blutes noch übertrifft.
gtt bem Btafee, als mit fteigenber Temperatur ber umgebenben fiuft nom Btorgen bis
ginn Bachmittage bie ©nergie beS ItmenS gunimmt, erhöht fich aud; bie Temperatur im
In n e rn ber Blüten, wie aus folgenben an einer gegen ben bireften ©influfe ber ©onnen=
ftrahlen gefhüfetett ©teile im ©arten angefteliten Beobachtungen hmwrgeht:
Temperatur im Innern ber glocfenförmigert S3tumentrone
be§ roten gingerfjuteg..........................................................8,8°, 15,2°, 17,7°, 20,o°, 21,2°,
©teidfjseitige Temperatur ber umgebenben Suft . . . . 8,7°, 15,o°, 17,2°, 19,i°, 19,5°,
Unterfdrieb................................................................................0,i°, 0,2°, 0,5°, 0,9°, 1,7°.
2Mt;renb bie ©ntbinbung non SBärme an allen lebenben fßflangen norlommt unb eine
natürliche golge ber Itm ttng, beziehentlich ber Berbrennuttg non ^ohlenftoffnerbinbungen
ift, wirb bie © n tw id e lu n g non Sicht, welche fonft mit ben BerbrentutngSnorgängen
nielfach nerbunben erfd;eint, nur äufeerft feiten an lebenben fpflangen beobachtet. 9Bit
Sicherheit fennt man fte mir an ben Hpnxenoinpceten, jener ©ntppe hlorophplllofer ©po=
renpflangen, beren ©porenträger unter bem Bauten ©chwämme befannt finb, unb beren
©rwärmung bei ber Itm u n g bereits früher befprod;en würbe. Ib e r auch oon biefen
Hpmenompceten leuchten nerhältniSmäfeig nur wenige unb auch non biefen wenigen nicht
alle ©ntwidelungSftufen. Im öfteften fomrnt baS fieuchten an bem Bipceliitm non Blätter;
fchwämmen (Igaricineen) nor, welches baS Holg alter Baumftrünfe unb oberflächlich über
ben feuchten SBalbgrunb friedjenber Baumwurgeln bitrchfpinnt. ©S bitbet biefeS 9Bpce=
tium teils bidere, bunfle, burd; Qtterfpangett nietfach nerbunbeite ©tränge, weld;e fich
norgiiglich gwifhen Holg unb Binbe ^ingieb)eu unb bort. häufig bie fonberbarften Befee unb
©itter bilben, teils fet;r garte unb bünne, bündle gäben, welche fich in baS Holg unb zwar
mit Borliebe fentrecht auf bie fiängSachfe beS betreffenben ©tammeS einlagern, unb enb=
lid; ungemein garte, farblofe gäben, welche bie Holggellen in ber auf ©. 152 gefhilberten
Söeife burdpoahfett, baS gange Holg förmlich bunhfpiunen unb für baS freie lu g e nur
erkennbar werben, wenn fte ftd) gu Befeen nerweben, bte man bann als weifelihe Befter,
gefeett, granfen unb Häutchen ben Sl'anbungen ber im gerftörten Holge fich bilbenbett ©pat=
ten unb Söd;er auflagern ftel;t.
Tiefe feinen gäben unb ©efpinfte beS iBpceliumS finb eS auch, welche baS nterfwürbige
£eud;ten geigen. T ort, wo fte bie Holggellen gang burcbwudjern, mäht eS ben ©inbrud,
als ob baS H°lg felbft leuhten würbe, unb gemeinhin fpricht man auch oott leith ten =
bem Holge unb le u h te n b e n t B tober ber Baumftrünt'e. Dirne ^weifet finb eS oer=
fhiebene Blätterfhwämntc, beren SBpcetien baS Sendden geigen, fowotjl fold)e, weihe
baS Holg non Saubhölzern, als aud) folhe, weihe baS H°lg oon Babelljölgern gerftören.
©ewöhntidj wirb nur ber Holimofd) (A garicus melleus) als Urfahe beS HolgleuhtenS
aitfgeführt, waS wohl barin feinen ©ntnb hat, bafe gerabe biefe I r t weit oerbreitet ift
unb bort, wo fte fich eingeniftet hat, aud; in jebem gafere reidjtid) ©porenträger aus bem
morfhen Holge heroortreibt, fo bafe eine Beftimmung ber I r t feinen ©hwierigfeitett untere
liegt. T a aber leithtenbeS Holg aud) in Babelwätbern höherer ©ebirgSgegenöeit, wo
ber Halimafh nid;t mehr oorfommt, beobad;tet wirb, fo läfet fth barauf fd;liefeen, bafe
auch koü) bie 9Bpcelien oerfhiebetter anbrer Blätterfhwämme, weld;e wegen BiangetS an
gruhtförpern ber I r t nach n ih t feftgeftellt werben fonnten, biefelbe ©rfheittung geigen.
Im fhönften beobad;tet man baS Sendeten itt ber freien Batur im H°hfontmer unb
Herbfte n ah mehrtägigem Begenwetter, wenn baS oon bem 9Bpcelium burh^uherte Holg
oon ben atotofphärifhen Bieberfhlägett befeuchtet würbe. Tod; barf bie oon bem Holge
auf genommene geud;tigfeit ein gewiffeS 9Bafe n ih t überfteigett. ©ine gu ftarfe Turd;=
näffttng oerl;iuöert bie £id;terfheinung gerabe fo wie eine gu weit gefeenbe luStrodnung.
©ntfernt man baS Holg oon ber ©tede, wo eS befoitberS fhött leuhtet, fo nimmt baS
£eud;teit giemlid; rafh ab, um enblicfe gang gu erlöfd;en, wenn an bent ttettett Drte fd;eitt=
bar atth bie gang gleichen Berl;ältniffe unb fiebenSbebinguttgen gegeben finb. g h habe
wieberholt leithtenbeS Holg in ber B äh t aufgenommen, nad; Haufe gebrad;t unb bort
mögtiefeft getreu bie Bebingttngen l;erguftellen gefud;t, unter weld;en baS fieuhten in
ber freien Batur in fo auffallenber SBeife ftattfanb; in ber erfteit B äht war bte fiid;t=
erfd;einttng nod; ungefd;wäd;t gu fel;en, aber fhott n ah 24 ©tunbett hatte fte gewöhttltd;
ihr ©ttbe erreiht. ©ibt man leithtenbeS Holg in einen abgefhloffenett Baum, wo bie ©rneue-
rung ber atmofpl;ärifhen fiuft, begiel;entlih beS ©auerftoffeS nid;t ausgiebig genug ftattfinbet,
fo hört baS fieuhten fefer halb auf. ©rl;öl;ung ber Temperatur wirft nid;t beförbernb auf
baS ßeud;ten ein, was oorgügtih barin feinen ©runb haben bürfte, bafe bie ©rl;öhung ber