l;eruorgehett fod, ftd; cinbrängeit unb babci bicfeS 3cdgewebe fpatten imb gerreihett. 3ßa§
von bicfeit garten geden attherl;alb beS Teiles gu Hegen foinrnt, ftirbt ab; was inner=
t;alb beSfelbett liegt, uerl;olgt unb wirb gu feftern £olge, baS ber feitförmigen SBurgel feft
anliegt. Unterhalb ber © pi|e beS Teiles erftredt fid; begreiftidjerraeife bie Befolgung
ber Slambiumgeden uiel weiter itad) aufjen, weil bort nichts abgefpalten würbe unb nichts
abgeftorben ift. Bor ber ©pijse beS beileg befinbet fid; bal;er jefct fefteS, wiberftanbSfäl;igeS
<§olg. ®ie SBurgel uermag baSfelbe mit ifjrer ©pifse nid;t mehr gu fpalten unb wirb baljer
in il;rent SBad;Stume an biefer ©teile and; aufgel;alten. dagegen ift für fie fein IginbetniS,
wenn fie etwas weiter nach aufjen, bort, wo ber neue Jahresring aus feftern £olge fein
@nbe erreicht Ijat, unb wo fid; im Kambium wieber neue weid;e unb garte 3 eHen attSge=
bilbet l;abeu, weüerwad;feu will, was aud; in ber $£l;at gefd;iel;t.
JebeS ©tüd, um baS fid; bie gwifd;eit igolg unb Stinbe beS (SidjenafteS fortwadjfenbe
Loranthus-SBurgel uerlängert, ift bal;er uott ber 3ld;fe biefeS StfteS weiter entfernt, ober mit
anbern SBorteit, bie Berührungsfläche gwifchen Loranthus-SBurgel unb ©id;eitl;olg hat bie
©eftalt einer ®reppe, bereit unterfte ©tufe bie BaftS bilbet, unb bereu oberfte bie ©pd$e ber
SBurgel barftellt (f. Slbbilbttttg, ©. 193, Jig. 1). ®iefe ©tufen ftnb fel;r flein, jebe berfclbeit
geigt etwa bie £öf;e uon 5 bis 7 mm, fie fiitb aber an £ängSburd;fd;nitten red;t beutlid; gu
erlernten, wogtt aderbittgS ber ttmftanb wefentlid; beiträgt, bah bie eingewad;fene L oranthus-
SBurgel eine bunflere Färbung befipt als baS ©icl;enl;olg. Sltt ber Berül;rungSfläd;e fangt
jebenfads bie Lorantlms-SBurget flüfftge Stal;ruitg aus beut Gsid;eitl;olge, unb eS ift wal;r=
fd;eittlid;, bah biefe Sluffattgttng gang uorgitglich an beit ftufenförmigen ©inlerbuugeit ftatt=
fiitbet. ®ie Berläitgerttng ber SBurgel fann natürlich nur in jenem Zeiträume erfolgen, itt
weld;ent fid; eine junge, fpaltbare 3ellfd;id;t au ber Sluhenfeite beS feften &oIgeS finbet, unb
baS 3Beitermad;fen ber Loranthus-SBurgel ift bal;er weit mehr au eine beftimmte Jeit unb
an bett jäl;rlid;ett GstttwideluitgSgang ber non il;r überfallenen @id;e gebuttben, als bie SBttr=
get ber Sltiftel, womit wohl attd; im 3 ttfamment;attge ftel;eit mag, bah bie Sltiftel immer=
grünes £aub befijjt, währenb bie Sliemenblitme fommergrün ift, im $rül;liitge in berfelbett
SBod;e wie bie @id;e neues, junges Sattb erhält unb and; im Igerbfte in berfelbett J e ü mie
ber uott il;r bewohnte @td;eitbaitm baS ßaub abwirft.
®et* aus beut Keimlinge beS Loranthiis-©antenS l;eroorgel;enbe ©tengel wäd;ft ttottt
©id;enafte weg in bie ßuft hinaus unb eutwidelt fid; auf Stoften ber il;nt uott ber oben
gefdjitberten SBurgel gugefül;rten, aus beut @id;ettl;olge gefaitgtert Stahrung giemlid; rafdj
gu einem uielfad; gtoeigabelig ueräftelten Bttfcl;e, welcher im ©ontmer bem 31tiftelbufd;e
itid;t unähnlich ift, im Igerbfte aber, wenn er fein Sattb abgeworfen l;at, burd; feine
bunfelbrautten S teig e unb bie weithin ftd;tbareit gelben Beerenträubchen ein gang attbreS
3litSfel;eit erhält.
®ie 9tiemettbluiitengebüfd;e werben ttod; niel umfaugreid;er als jene ber Sltiftel; ihre
©tämme erreid;en nid;t feiten bie ®ide uott 4 cm, übergiel;ett fid; mit fd;tuärglid;er, rauher
Borfe, ttttb berlei ältere ©tämme fiitb bann gewöhnlich retd;lidj mit $ted;teit befe^t. ®ort,
wo bie Loranthus-©täinme aus bem @id)eitafte entfpringeit, fiitb fie immer mit einem
mächtigen SBalle attS ©id;ettl;olg umgeben, unb manchmal ftedt bie BafiS ber ©tämme in
einem fel;r regelmähig gerttnbeten, tiefen Stapfe, weld;er lebhaft an äl;itlid;e Bilbuitgeu
erinnert, aus weld;eit bie ©tettgel ber Batanopl;oreen entfpringeit. _ SBäl;reitb aber biefe
fd)alen= ober napfförntige Umwallung beS ©tengelS bei ben Balattopl;oreett beut ©chnta=
roher angel;ört, ift fie bei ber Siieittenblunte attS bem iQotge ber SBirtpflaitge, b. I;. ber
©id;e, gebilbet. SDiefelbe ift als eine SBuchentttg ber ^olggeden attfgufaffen unb mit jenen
SBud;eruitgeit gu uergleid;ett, weld;e man ©adelt ober (Secibieit nennt, unb bie fpäter attS-
fül;rlid; itt biefettt Bud;e bel;anbelt werben folXeit. Sin alten @id;en beS öftlid;eit ©uropa
erreid;ert biefe SBud;erungen in ber Umgebung beS UrfprttngeS beS L oranthus mitunter
bie ©rohe eines SKaunStopfeS. Sin einem nal;egu l;unbertjährigeu Loranthus-Bttfd;e aus
bem ©rnftbrunner SBalbe in 9tieber=öfterreid;, weld;er bie £öhe uott 1,2 m unb ben Um*
fang oon 5,5 m erreicht hatte, geigte biefe Sßudjerung einen Umfang uon 7 dm. Slber
nicht nur ber Slnfah beS Siiemenblumengebüfd;eS am @id;enafte wirb mit £olggedett übern
wud;ert, aud; bie ältern ©tiide ber früher gefchilberten SBurgeln werben häufig uon bem
in bie ®ide wad;fenben <golge beS @id;enafteS umwallt unb teilweife eingefchloffen. Silan
W fie bann mand;tnal tief im £otge ftedeit, aber nidjtsbeftoweniger babei noch frifd)
unb lebenbig bleiben, was fid; wol;l barauS erftärt, bah burd; eingelne Ballen unb
Brüden nodh immer ber Jttfainmenhang mit ben anbern te ile n ber SBurgeln erhalten
bleibt. @s fann fogar aus fold;en tief im @idhent;olge eingepferd;ten SBurgelftüden fid;
ein ©todausfchlag entwideln, ber, nadj auhett wad;fenb, alle über ihm liegettben ©chid;=
ten burd;brtcf;t unb gu einem jungen Bufd;e wirb, ber unter ber ©idhenrinbe SBurgeln
treibt unb fich bann gerabe fo uerl;ält wie ein ©tod, ber attS einem am @id;enafte am
geliebten ©amen entftanben ift.
®ie hier gefd;ilberte SUemenblume (L oranthus Europaeus) l;at nur ttnfdheinbare gelb=
liehe, Heine Blüten; unter ber tropifd;en ©onne SlfrilaS, SlfienS unb uor adern beS gern
trafen Slitterila gäf;leit bagegen bie fchtnarohenbett Loranthus-Slrtett gu bett mit ben präd;=
tigften Blumen geföhmüdten ijSflangen. @s gibt in ben STropen Slrten, wie g. B. L oranthus
formosus, grandiflorus, Mutisii, bereu Blüten einen ®urdjmeffer uon 10 , 15, ja felbft
20 cm erreichen unb gttbem in bie gredften purpurnen unb orattgegelben färben gelfeibet
erfd;eineu. 3Hand;e L oranthus fiitb Heilten Bäumen uergleid;bar, weld;e anbern Bäumen
aufgepfropft ftnb. Slls SBirtpflaugeit biefer Stiemenblumen erfcheitten uorwaltenb £attbl;ölger,
wieberholt l;at matt aud; L oranthus auf L oranthus fd;marohenb augetroffen, fo g. B. in
6 f;iH Lot anthus buxifolius auf bem L oranthus tetrandrus. ®ah matt bei Berotta bie
ettropäifd;e Sltiftel auf L oranthus fd;utarohenb beobachtet hat, würbe fd;oit erwähnt. 3 u r
Beruodftänbigung biefer fompligierten Berhältniffe ber ©chutaroher itntereinanber uerbient
wohl aud; nodh bewerft gu werben, bah ia ^ubiett eilte Viscum-Slrt auf einer gweiten Viscum-
Slit, näutlidh Viscum moniliforme auf Viscum orientale, fdhmaroheub gefttnbeit würbe.
pfropfen, Sutpfcu, Singeln.
®aS ©chmarohen uon fiolgpflangen auf ^olgpftangen, wie eS bei ben ßorantl;aceen
uorlommt, erinnert an gewiffe Berbinbungen unb Berwadhfungen ber £olggewäd;fe, weld;e
uon ben ©ärtnern fünftlid; eingeleitet werben, ©eit uralter ßeit uodfül;ren nämlid; bie
©ärtner eigentümlidhe Operationen, welche unter bem Slawen B e re b e tn befannt fiitb
unb bie barin beftef;en, bah auf eine „Unterlage", gu ber in ber Siegel ein recht fräftig
wad;fettber ©tod einer wilb wadhfenben ©traud;-- ober Baum art, ein fogenannter SBilb=
ling, gewählt wirb, ber £weig ober bie ^nofpe eines anbern ©ewäd;feS, etwa einer wert=
uodeit Dbftforte ober einer l;übfd;en ^ornt eines ^ierftraudheS, übertragen unb bort gtmt Sln=
wachfen gebracht wirb. ®en 3 weig, bem man bie ßnofpen entnimmt, ober ber gang auf ben
SBilbUng übertragen werben fod, nennt man in ber gärtnerifd;en Hunftfprache „@belreiS".
(Sntweber gefchief;t baS Berebetn burd; p fr o p fe n ober aber burd; im p f e n , Dfu=
H eren ober Sittgeltt. Beim pfropfen wirb ber ©tamm beS SBitbtingeS quer abgefdhnih
ten, an ber Peripherie ber ©chuittfläd;e ein ©palt angebracht unb in biefett ©palt baS
(SbelreiS eingefügt. ®aS (SbelreiS muh früher etttfpred;eitb gttgerichtet werben; eS ift
barauf gu ad;ten, bah baSfelbe ein paar gefuttbe ^ttofpeit trägt, uitb bah baS eingufiigettbe