pflangen nicl;t ber $aE. S ie fiitb gemiffermaßen oon einer Söfung ber 9täl;rfalge rings
untfpült, unb lattnt baß bie aufnehmenben .geEett beit unmittelbar angrengenben Söaffeu
fcßidjteit «Stoffe entzogen haben, fo merbett biefe Stoffe fofort aus ber Umgebung toieber
nadjgeliefert. gut Söaffer finbcn fortioäl;rertb SluSgleidjSftröntungen ftatt, unb eS toirb bafjer
fattnt eine Söafferpflange geben, meld;er nicht bie non i£;r benötigten 9täl;rfalge in ber ge=
eigneten $orm fortmätjrenb guftrömett mürben. SEit biefer Slrt ber Slährfalgaufnahme fteßt
and; in.gufammenhang, baff biefeitigett £eile, mit melden ficß bie Söafferpflangen an eine
Unterlage heften, einen oerl;ättitiSntäßig Ueinen Umfang geigen. Sange, meldje in itjrer
lgö£;e unb ißrem Umfange einem iQafelftraudje gleid;ett, fiitb nur burd; eine 3 ettgritppe
nom Surcbmeffer eines geatimeterS an bie Reifen unter Söaffer angemad;feit.
S ie SJiettge ber 2?äl;rfalge, meldje non ben Söafferpflangen aufgenommen mirb, ift im
Vergleid;e gu anbent ipflangen eine fefjr bebeutenbe. Vei ben Saufenben non oerfd;iebe-
nett SfBafferpffansen, raeld;e im Steere leben, fpieten inSbefoitbere baS Patron unb, mie fd;oit
ermähnt, baS gob eine roid;ttge SloEe. b rin g t man $loribeen aus bent SEeerraaffer in
beftitlierteS reines Söaffer, fo biffttnbieren fofort $od;falg unb anbre Salge aus bem Sintern
ber geEett ^urc^ j,ie geEhaut ßinbttrd) in baS umgebenbe falgfreie Söaffer. Slud; ber rote
garbftoff biefer $loribeett gebjt burd; bie gellmanb tjinburd; in baS urnfpiitenbe Söaffer
über, ein VetoeiS, baß and; ber molelulare Slufbatt ber geEßaut auf bie Vermittelung non
Salgtoaffer bei ben oSmotifd;ett Vorgängen ber Stal;ruitgSaufnaf;ine beregnet ift.
S ie in fitßem unb brad'igem Söaffer lebeitbeit ^3fjCan§eit nehmen gleichfalls retatin
niete Stäßrfalge auf, unb es ftetjt bamit mol;l im gufammenßange, baß Söaffer, metdjeS
fetjr arm an fold;er Staßrung ift, and; nur feßr meitige fpflaitgenarten enthält.
SBenn baS bie Söafferpflangen urnfpiitenbe Söaffer eine raeitit auch noch fo fcßmacße
ßöfuitg ber Stäßrfalge bitbet, fo fottte man erraarten, baff im flie ß e n b e n SBaffer eine fehr
reichliche Vegetation gur ©ntrcicfclung fomnten mürbe, ba bort nicht erft auf eilten ©rfaß
ber burd; bie pflangen ber unmittelbaren Umgebung entzogenen Siäßrfalge auf bem taug=
famen Söege ber 3Eifd;uttg unb SluSgleidptng gemartet gu merben braucht, fonbern baS ber
Stäßrfalge beraubte Söaffer im nädjften Stugenbticfe bttrd; anbreS, frifd;e Stäßrfalge fül;=
reitbeS erfeßt mirb. S ie ©rfaßrung geigt aber, baß ftrömettbeS Söaffer ber ©ntroidelung
ber Söafferpflangen nid;t fo günftig ift mie rttl;igeS in ben Sümpetn, Seid;en unb Seen.
Sunt Seite mag baS baßer rüt;ren, baff ftrömenbeS Söaffer immer ärmer an Stäßrfalgen ift,
§uttt Seite mag and) ber Umftanb ins Spiet fomnten, baff ber Slufnaßme non Satgmolefüten
aus lebhaft beroegtem Söaffer med;anifd;e £inberniffe entgegentreten. Stur meitige fpftaitgeu
machen in biefer S3egiet;ung eine 2luSnat;me, inbem fie gerabe jene fü n fte mit Vorliebe attf=
juchen, rao fie bem Stnpratte beS SöafferS am ineiften auSgefeßt fiitb. S o trifft man gemiffe
Sioftocineen (Zonotrichia, Scytonema) regelmäßig in ben Söafferfätten an jenen Stetten,
mo bie tjeftigfte Strömung ftattfinbet; and; Lemania, H ydrurus unb mehrere Saub= unb
Sebermoofe raad;fett am liebfteu in ben fdjäumenben ßaSfaben reißenber ©teßbäd;e. Von
Vlütenpftangen, metd;e fid; fotd;e Steden auffucßen, fiitb nur bie Sßoboftemaceen befannt,
überaus inerfmürbige fteiue ©emäd;fe, metd;e man im erften Slrtgenblicfe für SJloofe ober
Sebermoofe t;ätt, bie ber Söttrgeln oollftänbig entbehren, unb oon beitett einige, mie g. V. bie
brafilifd;en Strtert ber ©attung Lophogyne unb bie auf ©eplon oorfoutiitenben Terniola-
Strteit, nicht einmal eine ©lieberttitg itt Stengel unb Vlätter geigen, fonbern nur grüne,
ben Steinen angeheftete, auSgebud;tete unb auSgegacfte Sappen barftetlen. S ie gehören
ausnahmslos bem tropifcßen ©rbgiirtel an unb finbett fich bort im ©erintte ber S3äd;e, am
geroad;fen au gelsflippeu, auf metd;e baS Söaffer mit großer ©emalt fd;äumeub l;erabftürgt.
Slufnaßme ber Stüljrfalgc bttrdj Stcinfiftaugeu.
SßaS bie 3lufnat;ine ber m itte ra lifd ;e n S tä ß rfa lg e bttrcß bie S te in p fta n g e n
a n la n g t, fo fcßeint nichts natürlicher, als baß baS ©eftein, melcfjeS bie Unterlage bitbet,
and; bie Slätjrfatge liefert, unb baß bie an bem ©efteine tjaftenbe gfflange biefelben au ff äu g t
S ic Sache ift aber nicht immer fo einfach. 0i&t SJtoofe unb gled;ten, meldje auf ber
Sdptcibe ber Reifen an Verggipfetn, mitunter au gang reinem Duarggefteine haften, bie aber
nur fel;r raenig Hiefelfättre, bagegen eine Sleihe anbrer Stoffe enthalten, roetche bem untere
tiegcitoen Steine ootlftänbig fehlen unb bentgufotge auch nicht non biefer Seite t;er begogen raer=
ben tonnten, g ü r niete biefer Steinpftangen ift ber $elS überhaupt nur eine Unterlage gum
2luf;aften unb feineSroegS ein 2läC;rbobeit, gang ähnlich mie für niete Söafferpftangeit bie ^etS=
tlippe, an ber fie fid; mit il;ren §aftfct;eiben fefthatten, nichts roeniger ats ein Siährboben ift.
Söof;er begiet;en aber bann fotd;e Steinpftangen bie Vä(;rfa[ge, metd;e ihrer Unterlage
fet;teu? S o parabop es ftingen mag, fie begiel;eit fie a u s ber S u ft unb groar burd;
V e rm itte lu n g ber a tin o fp t;ä rifd ;e n SUeberfd;täge. Stegen unb Sdjnee nehmen nicht
nur baS ^ohtenbioppb, bie Satpeterfäure unb baS Stminoniaf, rcetd;e fid;, menn auch
äußerft geringen 3Jtengen, aber bod; allgemein nerbreitet, ber atmofpl;ärifd;en fiuft beige=
mengt finbcn, in fid; auf, fonbent fie erfaffeit beim Stieberfatten gur ©rbe auch ben S taub,
metd;er bie Suft erfüllt. ©S ift eine m eitt) er breitete SMnung, baß bie atmofpt;ärifd;e Suft
nur im Vereine ber Stäbte unb in ber Umgebung menfchlicf;er Slnfiebelungen, roo burd;
ben fßftug auf ben Metern baS ©rbreid; btoßgetegt unb aufgemül;lt mirb, unb mo ber rege
Verfet;r gat;treid;e S traßen unb Söege gefdjaffen t;at, bann allenfalls, noch in Steppen unb
Söüften, mo ber Voben auf meite Streden non alter Vegetation entblößt ift, mit S taub
erfüllt fei, baß bagegen bie Suft über ben oon foldjen Orten abfeitS gelegenen ßänbereien
unb über Sümpfen, Seen unb SJteeren feinen S taub enthalte. Söenn man nur an jenen
grobem S taub benft, raeldjen ber Söinb oon bem ungebunbenen ©rbreid;e aufhebt unb in
bie Stifte mirbelt, unb ben ber Sprachgebrauch gemeinhin als S taub begeidjnet, fo l;at biefe
Sluffaffung mot;t if;re ^Berechtigung. Sluch maS bie Qualität beS Staubes betrifft, fo mirb
fie ol;ne ^lüeifel in ber Stät;e ber ^utturftätten eigentümlich beeinflußt raerbeu, unb man
braucht nur bie berußten graeige unb Vlätter ber Väume in fßarfanlagen in ber Stäl;e
oon gabrifen unb großen Stäbten angufehen, um fid; oon biefeut ©influffe gu übergeugen.
©S märe aber gang unrichtig, fid; bie Suft in ben oon Slulturftätten unb überhaupt oon ©e=
länben mit offenem Voben abfeitS gelegenen ©egenben ftaubfrei oorguftellen. ÜberaE enthält
fie S ta u b , über ben auSgebehnteit ©iSgeftlben beS arftifd;en ©ebieteS unb ben ©letfehern ber
Hochgebirge nicht mentger als über meitcit Söälbern unb über bem cnblofen SEeere.
SBemt in einem malbbebed’ten ©ebirgStl;ale bie Sonne hinter bie Verge l;inabfinft
unb it;re Strahlen burd; eine Scßarte gmifdjen gmei ©ipfelu fcl;räg einfallen, fo fiel;t man
gerabe fo mie in einer S tube, in meldje bie Sibenbfoitne il;re leßten Strahlen burd; baS
geufter fenbet, bie S o n n e n f tä u b c h e it auf = unb abfdpoebeit unb il;re Greife gießen.
$ ü r geroöt;nlich ftnb nun biefe in ber Suft fd;mebeitben Sonnenftäubd;en allerbiugS nid;t
fid;tbar, ititb fie ftnb and; oielmalS fleiner als jene Staubteilchen, meld;e ber Söinb oon
ben Straßen aufmirbelt, unb melcf;e alsbalb, nad;beut fie ber Söinbftoß einporgel;oben, and;
mieber auf ben Voben gu liegen fomnten. $ällt nun Siegen, fo nimmt biefer bie Sonnem
ftäubd;eit aus bem betreffenben Sttftreoiere auf, bringt fie gur ©rbe ßetab unb raäfd;t fo
gemiffermaßen bie Suft rein. Siod; utel;r gefd;iel;t baS burd; ben Sdjnee. ®iefer mirlt
nid;t unät;nlid; einer ©allertmaffe, meld;e man gum Steinigen trüber glüfftgfeiten benußt,
unb bie beim Siieberfinfeit alle bie $lüfftgfeit trübenben Seild;en mit fid; in bie Kiefe
fd;leppt unb fo ben obent £eil ber ^tüffigfeit ootlftänbig abllärt. ®ie fallenbeit Sd;neefloden