©eroädjfe fönnen ber Surzelborn (T ribulus), ba« Uferfraut (Corrigiola), ba« Knorpel*
frant (Illecebrum), ber ©aud)£)eil (Anagallis), ber epf)eublätterige ©IjreitpreiS (Yeronica
hederifolia), ber glortutaf (P ortulaca oleracea) unb zol)freid)e SIrten ber ©attungen
^uöterid), $lee unb Sd)ttedettflee (Polygonum, Trifolium, Medicago), als Seifpiele für
bobenlagernbe au«bauernbe pflanzen ber Sdhotenflee (Tetragonolobus siliquosus), bie
bunte ßronroide (Coronilla varia) unb mehrere nelfenartige ©etoäd)fe (y 33. Saponaria
ocymoides, Telephium Im perati) gelten.
SBenn fid) ein belaubter Sproß ber ©rbe auflagert, fo fann er füglidh auf bie SIu«=
bilbung jener gelten oerzid)ten, mel^e bie Sragfäßigfeit unb Siegunggfeftigfeit feine« Stam=
me« bebingen mürben, unb e« finb Pflanzen mit liegenben Stämmen mit 9tüdfid)t auf bie
©rfparung biefe« Saumateriale« im Sergleidje 51t ben au« eigner ß raft aufredjt fteßenben
Pflanzen im Sorteife. Slnberfeit« aber ift mit ber liegenben gönn ber 3Zad;teit oerbunben,
ba§ ber Stamm nur oerhättni«mäßig meuig grüne« Sfattgeroebe bem Sichte au«zufeßen
oermag. @« fönnen oon feinen blättern nur biejenigen gut burd)leud)tet merben, roeldje
in einer einzigen zur Unterlage parallelen Sdf)id)t mofaifartig georbnet finb. S ie 3lu«=
bilbung einer zweiten Ijö^ern Sdjidjt au« mofaifartig gufammenfdjtiefjenben Saubblättern
märe fdjon oon entfdiiebenem 9iad)teile, benn fie mürbe ein Vergilben unb Serfümmern ber
tiefem Saubblattfd;id;t ju r fyolge haben. @« finb bemnad) für liegenbe Sproffe ber S e n
größerung iljrer gefamteu grünen ©etoebemaffe in ber 3lid)tuug nach oben feßr enge ©ren=
?en gezogen. Stad) abmärt« bilbet rcieber ber Soben für bie ©ntroidelung grüner gläd)en
eine unüberroinbbare Sdjranfe. gut bunfeln Sdjoße ber ©rbe mürbe ein grüne« S la tt ganz
nußlo« fein, unb in ber S ß at gibt e« auch feine einzige Pflanze, bereu grüne« ©emebe
ben Siefen be« ©rbreidje« eiugelagert märe.
3Jiit bem Söaffer ift ba« anber«. Someit in ba«felbe Sicht einjubringeit oermag, fön=
nen bort grüne gellen unb ©emebe oßne roeitere« funftionieren. SBenn nun ba« Söaffer
überbie« nod) bie Aufgabe übernimmt, bie Stengel unb grünen Blätter in einer beftimmten
Sage zu erhalten, unb menn fo ben tm SBaffer roadjfenben Pflanzen bie Slugbilbung oon
unb Saft unb überhaupt oon fäulenfeften unb biegung«feften ©emebemaffen erfpart
roirb, menn mblid) für bie 2Bafferpflangen auch nod) infofern eine ©rfparung an Stoff unb
Arbeit ftattfinbet, afa ber Slufbau oon Organen zur SBafferletfung unb zur Sranfptratiou
entfällt, fo follte man meinen, baß ba« SBaffer ein für ben grünen ipflanjenmud)« äußerft
oorteilljafte« SJiebium märe, unb man follte auch ermatten, baß alle SBafferanfammlungen
unfer« ©rbbade« mit grünen ©eroädhfen gang oollgepfropft mären. S aß bem nicht fo ift,
erflärt fid) einfach batau», baß ba« Sid)t nicht feßr meit in ba« SBaffer einbringt, gm tiefen
su n fe l, unterhalb 200 m, ift ba« Seben grüner ißflangen im SBaffer ebenfo unmöglich
mie im bunfeln Schoße ber ©rbe, unb ber ©runb be« Djeane« ift auf ungeheure ©rftredung
eine in ginfterni« gefüllte pftanjenteere SBüfte. Someit aber ba« SBaffer burchleudjtet ift,
an allen Stellen, roo ba« SBaffer feidjte Seden erfüllt, be«gleichen in einem oerhältnigmäßig'
fdhmalett ^ößengürtel läng« ber Steilfüften ift ein uttenblicher Reichtum oon ©eroäd)feu
ju finben. greilidj höben bafelbft Sporenpflanjen, bie fich au« gellenreihen, gellentteßeu
unb ^ellenplatten aufbauen, ba« Übergemicht, unb bie Samenpflanzen, melche mit einem
Stamme^ oerfeßen finb, treten, ma« bie gaßl ber SIrten anlangt, auffadenb gurüd. Slber
gerabe biefe leßtent SIrten nehmen mit Stücfficßt auf bie ganz eigentümlichen Sebingungeit,
unter benen fie leben, unfer gntereffe in ganz befonberm ©rabe in Stnfpruch.
S ie flu te n b e n S täm m e ber 2Baffer= unb Sumpfpflanzen entbehren, mie fd)on mie^
berholt ermähnt, be« ^otje« unb 33ajte«, bagegen finb fie mit auffadenb grofjen Suftfanälen
biud)zogen unb infolgebeffen ungemein leicht unb fdhmimmfäl)ig. Sdjneibet man ben auf?
rechten Stamm einer im Seegrunbe murzelnben SSafferpflanje nal;e über feinen Söurzeln
ab, fo fteigt er fofort zur Dberflädje ber SBafferanfammlung empor, nimmt bort eine l)ori=
Zontate Sage an, erhält fid) fd)toimmenb unb fann unter Umftänben aud) meiterraad)fen
unb oielleid)t, an ben feierten S traub getrieben, roieber anmurzeln. SSenn man bagegen
au« einem oolleit Seidje, ber mit SBafferranitnfeln, Said)fräutern, Saufeubblatt unb anbern
©emäd)fen erfüllt ift, ba« Sßaffer abfliehen läßt, fo finfen alle biefe pflanzen fd)laff unb
melf auf ben 33obeit hin, ihre Stämme hoben nid)t bie ^ä£)igfeit, fid) felbft unb ebenfomenig
ihre 33lätter in aitfred)ter Sage zu erhalten. S a « SBaffer, in bem fie flu te n , ftüfst
unb tr ä g t fie, unb fie finb in biefer Beziehung ben ftimmenben Stämmen zu oergleid)en,
meld)e aud) einer Stühe bebitrfeu, menn fie oon beut ©rbboben in bie £ml)e fontmen füllen.
Sludh infofern ift eine Slnalogie zmifchett ben genannten pflanzen nicht zu oerfenneit, at«
in beiben fällen ba« 33ebitrftti« uad) „mel)r Sid)t" bie dfichtttng be« 2Bad)«tume« beeinflußt
unb bie Urfache ift, baß in bem einen $ade ber Stamm au« bem Sunfel be« Söalbgrunbe«
hinauf in bie fomügen SBipfel ber 33ätmte, in bem anbern gälte au« bem gebämpften Sichte
be« Seegrunbe« zu bem SBafferfpiegel ober bod) in bie näd)fte Släl)e be«felbeit entportoädjft.
g n mand)en gälten bleibt ber Stamm ber SBafferpflanzen allerbing« fo furz, baß er faitm
nterflid) au« bem Sd)lamtne be« Seegrunbe« ßeroorragt; bann aber finb bie oon i£)m au«=
geßenben 33lätter zu langen Säubern au«geftaltet, toeld)e mit ihren freien flutenben (Snben
in bie beffer beleuchteten obern 2Bafferfdjid)ten emporragen, ober aber e§ erheben fid) oon
bem furzen, im Schlamme gebetteten Stamme S lätter mit großen Slattfpreiten unb lang=
geftredten Stielen, meid) teßtere fo lange fortraadjfen, bi« bie fcheibeitförmigen Spreiten
auf bie 2ßafferoberftäd)e gelangen unb, bort fdjroimmeub, ba« oode Sonuenlidjt genießen
fönnen. S an n gibt e« aud) ©eraäd)fe, bereit Stamm überhaupt gar nicht an bem Soben
unter ber SBafferanfammluttg feftgewurgelt ift, fonbern bie ftd) nal)e über ber Dberflädje
ober felbft auf bem Söafferfpiegel frei fd)mimmenb erhalten unb nur zur Seit, menn ihre
d)toropt)pllreid)eu S lätter bie Slrbeit einfteden, in ben bitftent ©runb l)inabfiufen unb bort
Zeitmeitig in ben Sful)eftanb oerfeßt merben.
hiermit finb aber aud) bie auffalleubften Serfchiebenl)eiten angegeben, meld)e man be=
mißt, um bie ftammbilbenben SBafferpflanzett in architeftouifd)e ©ruppen einzuteilen. S u=
nächft eine ©ruppe oon ©emächfen, für meld)e bie SB afferrienteu al« Sorbilb gelten
fönnen. Siefelben hoben im Sd)latume eingebettete, fried)eube unb bttrd) Sßurzelfafent
feftgeholtene Stämme; bie oon biefeu Stämmen au«gel)enbeit S lätter finb aufred)t, fel)r
lang unb fcßmal, mad)ert ben ©inbrud oon bünnen, fd)laffen Säubern, meld)e nur bttrd)
ba« SBaffer in ihrer aufred)teit Sage erhalten merben, unb bereu obere freie ©ttben bei
fiitfeubem SBafferftanbe itid)t mie jene ber SBafferlilienblätter über ben SBafferfpiegel empor=
ragen, fonbern itideitb merben ttttb fich bicht unter bem SBafferfpiegel gebeugt erhalten.
©« gehören hierher bie im bradigeit Söaffer am flad)en 3Jfeere«ftraube in großen Seftäuben
roacl)fenben SIrten ber ©attitng Söafferriemen (Zostera), bereit S lätter aud) gcfamntelt unb
getroditet merben unb unter bem Statuen Seegra« zur güllung oon ipolfterit in beit Raubet
fontmen, baitit bie auf S . 626 abgebilbete Y allisneria spiralis, über bereit merfmtirbige
Sliiten fpäter nod) ausführlicher ju fpred)en fein mirb, enblid) aud) nod) einige ggelfolben
(Sparganium). Slu biefe ©ruppe reißt fiel) eine gmeite, al« bereit Stepräfentant bie feltfaine,
in ben ©emäffent SJlabaga«far« l)eimifd)e © itte rp fla n z e (Aponogeton fenestrale ober
Ouviranda fenestralis) l)lngeftellt merben fann. gl)re bürgen Stämme finb im Sd)lamiite
oerfenft, bie S lätter furz geftielt, aber nicht aufred;t, fonbern rofettenförntig über beit
fd)lammigen ©runb ber SBafferanfammlung au«gebreitet. S ie grüne garbe be« ©l)l°r°;
pl)t)Il« roirb itt ihnen bttrd) einen rotbraunen garbftoff faft ganz uerbedt, ba« ißarenchpm,
meld)e« fottft bie 9Jtafd)en ber neßförmig oerbuttbenen Stränge au«zufüden pflegt, fehlt,
unb bie Stränge, melcße ba« ©runbgerüft ber Slattfpreite bilben, finb nur mit einer bünnen
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