entioideln fidf; bctm atidj hänfen, roeldje fidj rafdj in bie Sänge ftreden unb ifr rottnber*
KcfeS ©piel beginnen. 5Die gäben biefer Standen, roeldje am ©ipfel beS roadffenben ©proffeS
groifdjen ben bicft gufammengebrängten jungen Saubbtättern oerfteddt unb boxt häufig fpiralig
eingerollt ftnb, oerlängern ftdj ganj attBerorbentlicf rafcf, ftreden ficf gerabe unb ragen bann
über bie Saubbtätter rote gangarme weit fütauS. Stur baS äuferfte Cnbe berfelben geigt
eine batb ftärfere, halb fcfroädjere fadenförmige Krümmung (f. bie Slbbilbttng auf ©. 655).
^aben fie ifre ooEe Sänge erreicht, fo beginnen fie im Greife ferumgufcfroingen, gang äfnlicf
roie bie ©profjgipfel roinbeuber ©tämme. Treffen fie bann bet biefer Bewegung auf einen
gur ©tüfee geeigneten ©egenftanb, fo roirb berfetbe oon bem fadenförmig gedrümmten ©nbe
erfaßt unb umföfdüngen. ©ie Berüfrung mit bem fremben Körper roirdt nämlicf als Steig
auf bie Stande; biefe legt ficf bem berüfrten Körper als ©cfdinge an, roßt ficf bann and)
fpiralig gufammen unb gieft baburcf ben ©lamm, roelcfer bie Staube auSgefenbet fa t, fdjräg
empor, Stau dommt bie näcffte Stande an bie Steife, b. f. jene, roelcf e um ein ©tengedglieb
roeiter aufwärts oon bem roacffenben ©ipfel beS randenben ©tammeS auSgefenbet roirb.
©ie oerfält ficf genau fo roie bie eben befdfriebene unb roirb in durger geit oon einer
brüten, oierten tt. f. f. abgelöft. ©oEte eine biefer Ständen bei ifreitt Igeruntfcfroingen deine
©tüfe gefunben faben, fo oerfdjtägt baS nidft oied, bie attfeinanber fodgenben Standen finb
fo nafe gefteEt unb erfefcen ficf fo rafcf, ba§ ber ©proß bodj gang gleichmäßig in bie £öfe
gegogen unb oor bem UmfaEen gefüfert roirb. Söenn gange Steifen oon Standen deitte 3dm
fadtSpunfte finbett, bann findt ber ©proß aEerbiitgS, im Bogen ficf brümtnenb, ferab, roaS
gur godge faben dann, baß babei eine ber nodj immer fcfroiitgenbeit Standen einen ferner
ftefenben groeig ftreift, an biefem ftdj feftfädt unb ifn als ©tüße benuft. gft aucf baS nicft
ber gaE, jo drümmt ficf baS ©ttbe beS im Bogen ferabfängenben ©proffeS roieber empor,
ftredt neuerbingS fcfroingenbe Standen über feinen ©djeitel au s, unb fo gelingt eS oiedleicft
bod; nocf, irgenb ein in ber Stäfe oorragettbeS groeigfeüt gtt erfaffen, über baS roieber
in bie ßöfe geddomtuen werben dann, ©ie Söege, roeldje ein fodcfer randenber ©tamm
eiitfdjlägt, finb barttm oft feltfaut auf = unb abwärts gefdjdttngen, immer aber folgt ber
©tamm ber gkripferie beS gur ©tüße geroäfdten BufcfeS ober ber überfallenen Baumfrone,
unb niemals roirb and; baS innere ©eäfte biefer ©tütjen burcffdodften. ißfdangen, bereit ran=
denbe ©tämme ficf ftard oergroeigen, dönnen bie oon ifnen überroacffenen Baumfronen roie
mit einem ©eppidje einfüEen, unb trägt bie dlimmenbe ipfdange große Saubbtätter, fo roirb
biefer ©eppicf mitunter fo bidjt, baß man erft bei eittgefettberer Unterfttdjung erdennt, roelcf e
Wdange baS Ungtücd fatte, als ©tüße für bie dditnmenben ©tämme ferfalten git müffen.
©ie Sarfteddung beS EßacfStumeS, roie icf fie im Obigen gegeben fabe, bringt nur jene
©rfdfeinttngen gur ©eltung, roeddje an aEen mit fcfrotngenben Standen auSgeriifteten ©täm=
men beobacftet werben; im eiitgelnen finben ficf nodf urtgäfltge befonbere ©inrieftungen, bereit
erfeföpfenbe ©cfidberung in bem engen Stafmen biefeS BucfeS unmögdief wäre, unb idj muß
mid; bafer barauf befefränben, nur einige ber auffaEenbften SBafrnefmungett gtt befprecfeit.
gunäefft wäre feroorgufeben, baß in tnanefen gälten, fo namentlidj bei ben tropifdjeit
ißaffijToren, nicft nur bie oorgeftredten jungen Standen, fonbern aucf bie ©proßgipfel, oon
roelcfett bie Standen attSgefeit, im Greife ferumfdjroingeit, rooburcf ber oon ben Standen
bureffafrene Staunt erweitert unb bie SBafrfcfeinlicfdeit, auf eine © tü|e gu treffen, oer*
größert roirb. ©inb bie Standen gabelig geteilt, fo maeft jeber ©abelaft für ficf feine befom
bern fcfroingenben Bewegungen, roie baS g. B. an ben Statt den beS SöeinftocdeS gu fefen ift.
©ie g a fl ber Umläufe, bie eine fcfroingenbe Stande, begiefentlief ein fcfroingenber Standenaft
ntaeft, ift je nadj ben 3lrteit fefr oerfdjtebett. Cobaea scandens bebarf gu einem Umlaufe
nid)t mefr als 25 SJtinuten, Passiflora sicyoides 30—46 SJtinuten, Y itis vinifera 67 SJti--
nuten. Stucf bie ©dfneEigfeit, mit roeldjer ftdj bie Standen infolge beS oon fremben Körpern
ausgeübten, als Steig roirdenben ©rucdeS drütnmen, ift je nadj ben 3lrten fefr oerfefieben.
Bei Cyclantliera pedata beginnt bie Krümmung infolge oon Berüfrttng mit einem fefteit
©tabe fefon ltacf 20 ©edunben, bei ißafftfloren (g. B. P assiflora gracilis unb P . sicyoides)
nadj etwas mefr als einer falben SJtinute, bei Cissus discolor nadj 4— 5 SJtinuten.
Entfernt man ben berüfrenben ©tab, fo ftredt ficf baS gedrümmte ©tiid aEmäfiidj roieber
gerabe. Säßt man ifn batternb in Berüfrung, fo fcfreitet bie Krümmung gleichmäßig
fort; bei Cyclantliera pedata ift in 4 SJtinuten bereits bie erfte oollftänbige ©cflinge um
ben ©tab gelegt, bei anbern bauert eS bagegen mefrere ©tunben, ja felbft 1 - 2 ©age.
©eroöfnlicf begnügt ficf bie Stande nicft mit bem Slnlegen einer eingigen ©cflinge, fort*
bern bilbet bereit mefrere. ©ie ©cflingen erf(feinen bem erfaßten ©tabe fefr feft an*
gepreft unb fdjiniegeit ftdj, fortroaeffenb, aEen ©rfabenfeiten unb Berufungen beSfelben
roie eine plaftifdje SJtaffe an, baS ©eroebe bringt fogar in dleine Stilen unb ©palten ein,
unb roeiiit man bie Stande oon ifrer Unterlage ablöft, fo fieft man an ber BerüfrungS*
ftelle einen förmlicfen Slbbrud aEer Unebenfetten ber ©tüße. Sin manefen 3lrten, fo na*
meutlicf au H anburya Mexicana, eittftefeit an ber BerüfritngSfteEe aucf eigentümliche
daEöfe SBttcferungen. ©ie ©nben ber Standen finb, wie fefon erroäfnt, fadenförmig ge=
drümmt, roaS baS ©rfaffeit beS beim dreifenbeit ©cfroingen berüfrten ©egenftanbeS erleidjtert.
Sin manefen Slrten enbtgen bie Standen mit förmlicfen flauen. BefonberS gierlidj nefmen
fidj bie Standen ber in SJtepido feimifefen, in unfern ©ärten als gierpflange fättfig gegoge*
nett Cobaea scandens aus. ©iefelben finb in brei größere Slfte geteilt, jeber Stft gabelt fidj
breimal unb enbigt mit adjt bürgen, faarbünnen, fpreigenben tftdfen, unb jebeS biefer Slftdjen
trägt eine ©oppeldlatte, bereit ©pifen fidj bei leifefter Berüfrung fofort einfaden unb fogar
au ber £ a u t ber menfefliefen $anb fäugen bleiben. Slucf bie brei bünnen Slftdjen, in roeldje
ficf bie Stande ber Bignonia venusta teilt, enbigen mit fpifett drallen, roeldje gang jenen
an ben gnfedtettfüfen gleicfen. ©ie meiften Standen finb geteilt. Ungeteilte einfaefe gäben,
roie fie bie auf ©. 655 abgebilbete Bryonia geigt, finb oerfältniSmäfig feiten, ©ie läng*
fteit Standen faben bie ^>ctfftfloren unb bie dürbiSartigeit ijSflaitgeit; jene beS geroöfnlicfeit
Kürbis (Cucurbita Pepo) rneffen mandjmal über 30 cm. ©te fpüalige StoEung beS nidft
um bie ©tü&e gefcflungenen StanfenteileS beginnt je nadj ben oerfefiebenen Slrten einen falben
ober einen ober groet ©age, naefbem bie Standeitfpife bie erfte ©djliitge um bie ©ttife gelegt
fat, oollgieft fidj aber, naefbem fie einmal begonnen fat, gieintidj rafdj. ©ie ©refung ridj=
tet fidj halb nadj redjts, halb nadj lindS unb groar fäufig an einem unb bemfelben Standen--
afte. Slit ben Standen ber üürbiffe dann man abfafroeife bie Sticftiutg ber ©refung brei=
bis oierittal roedjfeln fefen. ©ie g a fl ber Umläufe ift äufserft uitgleicf, bie langen £ür=
biSrauden maefen geioöfnlidj 30 — 40 ©cfrattbeiuimgänge. ©er randentragenbe ©tamm
ift burcf bie fdjrattbigen, elaftifcf febernben ©ebilbe in oorteilf aftefter Sßeife an feine ©tüfce
befeftigt. Cr roirb näntlicf an ber ©tiife groar feftgefalten, aber -nidft aitgepre^t, unb eS
ift babttrdj jebe Sieibung mit berfelben oermieben. Bei feftigem SBiube roirb ber randenbe
©tamm oon ber ©tüfe groar roeggebrängt, aber beim Stadjlaffen beS SöinbeS roirb er burdj
bie febernbe Stande roieber in feine früfere ©teEung gebraeft. ©ie fdfrauluge StoEung ber
Stande finbet audj an jenen Standen ftatt, roeldjeit eS nicft gelungen ift, eine ©tiife gu
erfaffen; aber merdroürbigerroeife oerdümmern biefe Standen, fcfrumpfen gufammen, finden
ferab, oerroeldeit unb löfen ftdj mitunter roie weide ^erbftblätter 0011t ©tämme ab, roäf=
renb jene Stauden, bie eine ©tüfe erfaßt faben, oiel ftärder unb bieder werben unb audj
in if rem ittnern Baue eine Steife oon Beränberungen erfafren, roeldje fie für if re Stuf*
gaben befoitberS gut geeignet madjeit.
©ie ©tämme mit lieftfebenen Standen erinnern an bie lidjtfcfeuen fledfteitben unb
güterbübenben ©tämme, unb roie biefe gefören fie ißftangeit an, roeldje über fteile SBänbe
CßflaiijentcCien. I. 4 2