Knofpe. ®ie oier fteinert grünen Siieberblätter biefer Knofpe toaffen nnr wenig in öie
Sänge; bagegen entwickln f if an bem aus ber Knofpe fjeroorgehenben ©proffe alsbalb
grofje, ediptiffe, glättgenb grüne Vtätter, weife als Sattb ip tig ftttb, fomie anberfeitS
fowohl am untern, in ben ©flamm eingebohrten @nbe beS KeimblattftammeS als and; non
bem ©proptattftamme Sßurgelit entftepn, weife einerfeitS bie Söefeftigung ber ?ßffange in
Ü J ta n g ro b en Bet © o ct, an ber loefilicfjen fiüfie Bon SBorberinbien, jur Qeit ber E6Be.
bem fflammigen, bei ber g lu t überff wemmten, bei ber ©bbe trod’en gelegten Voben, anberfeitS
bie Zuführung non Stäijrfalgen »ermitteln, g n ber Umgebung alter, wie auf ©teigen
geftellter SJtangrooebäume fiep man oft ©upnbe non folgen abgefallenen unb im ©flamme
eingeboljrten Keimblattflämmeti ftedeit unb an ben aus fre u t obern ©nbe prcorgegangenen
furgeit ©proffen halb nur Siieberblätter, halb fdjott SJtittelblätter auSgebilbet. ®ie obenftepnb
eiugef faltete, n a f einer ooit S ta n fo n n e t bei ©oa an ber Söeftfüfte oon Vorberinbien n a f
ber Statur gegeif neten ©£i§§e auSgefifrte Slbbilbung geigt baS alles in a n ff auliffter Söeife.
Keimblatt ber ©räfer. 565
2113 gtoeite gönn be3 Keimblattes ift jene proorgupbeit, weife bei ben ©räfern
oortommt unb oon ben Votanifern © filb fe n (scutellum) g e p ip n mürbe. Dbfdiott
»erffiebentlif abgeänbert, ift baSfelbe b o f bei ben meperen taufenb oerffiebenett Slrten
ber ©räfer in ber £ a u p tfa fe gleich auSgebilbet. SBie baS als Veifpiel gewählte 2Beü
genforn (f. Ubbilbung auf ©. 559, gig. 3, 4, 5) geigt, ift ber f'leine Keimling ber ©räfer
mittels feines Keimblattes bem einen ©nbe beS großen mehlreifen befonbern © peif er=
geroebeS feittif angeffmiegt. ®ie freien Stäuber beS nur mit roenigen ©efäfjen bttrf=
gogenen, oon bem Jürgen Keimblattflamme auSgepnben Keimblattes mölben ftf über bie
KetmltngSfnofpe, mideln biefelbe mitunter förmlich ein unb bilben eine f f eibenartige Um=
pillung berfeiben. Stad; abwärts fe p fif bas Keimblatt in einen ©ad fort, ber baS Söün
geldjen beS KeimlingeS einff liefst. SBemt nun b ttrf Vermittelung ber auf ©. 560 gefdul=
berteu ©auggeHen beS Keimblattes bie ©toffe aus bem befonbern ©peif ergewebe gu bem
Keimblattftode, bem SBürgelf en unb ber KeimlingSfnofpe gelangen, fo waffen biefe Seile
ra]d) tn bie Sange; baS SBürgelf en b u rf b rift bie fadartige £ülle, bringt in ben »oben
unb »erwäfft mittels reiflicher ©auggeden mit ben p artife lfen ber ©rbe, bie Knofpe
aber ftredt f if , unb bie Vlätter waffen aus ber f f eibenartigen Umhüllung beS Keim=
blatteS^ bem S if te gu. ©ie untern Vlätter finb meift Siieberblätter unb opte grüne ©preite
bie auf fte folgenben SJüttelblätter geigen aber fäm tlif lauge, grüne ©preiten, roelf e als'
~ aub funfttonteren. ^ ©aS SJieP beS ©peiferS ift bei bem ra ffen 2 ö a f Stume beS Keiim
ltngeS halb ooll)tänbig aufgegehrt, ©obalb bieS geffehen, hat baS Keimblatt feine meitern
Aufgaben gu erfüllen, es oertrodnet unb geht gu ©runbe; bie junge ©raSpflange aber ift
je p tn ben ©taub gefetp, mit f r e u SSurgeln uitb fre it grünen Saubblättern felbftänbig
bte gum SBeiterbaue nötigen ©toffe gu ergeugen.
©ie b r i t t e gönn beS Keimblattes geigen bie Keimlinge ber ©eggen unb Vittfen, ber
© fw ertlüien, © f neeglödf en, Stargiffen, Slloeit unb SDtäufebornarten, ber Vlütenffilfe
Vattanen unb Palmen unb n o f galfretfer anbrer ©eroäffe, roelfe in bie Abteilung ber
SJionofottfen gefteHt werben. ©er Keimling ift bei allen biefen fflangen im © petfen
getoebe beS ©amenS eingelagert, unb baS oon bem Keimblattftamme auSgeheitbe Keimblatt
btlbet eine © f eibe, toelf e bie bem Keimblattftamme aufftpitbe Knofpe ringsum eiitliüdt.
©a* Keimblatt ift nur an feiner © p ip mit ©attggeUen »erfehen unb fiep nur bort mit
beit gellen beS © peif ergetoebeS in Verbinbung. Vei ber Keimung ftredt ftf baS Keint=
blatt in bie Sänge unb f f lebt ben Keimblattftamm mit ber KeimlingSfnofpe unb bem 2öür=
gelf en aus beut ©amen hinaus, ©ie aus bem © peif ergetoebe ooit bem gurüdbleibenbeit
Steile beS Keimblattes angefaugte Nahrung toirb aus bem gnnerit beS.©amenS gu bem
htttau»geff ebenen Keimlinge burd; ben oerlängerteit Keimblattteil geleitet, ©er Keimling
i|t mit £ilfe biefer fm gugefüfjrten Nahrung in bie Sage gefep, fein Söürgelfen gu einer
tu ben Voben einbringenben feaugtourgel unb bie Vlattanlagen ber Knofpe gu grünen
Vlättern auSgubtlben. Von biefem hier nur gang im allgemeinen ffiggierten Vorgänge
laf)en ftf galjlreif e SJtobiftfationen u n terff eiben, toelf e inSbefonbere b u rf bie oerfftebeite
Stiftung unb Sänge beS aus bem ©amen herauSgeffobenen KeimbtattftüdeS bebingt toerben
Vet ben auf fumpfigem Voben ober felbft unter SBaffer im ©flamme feimenben ©eggen
Vtnfen unb ßppergräferit frümmt fif baS oorgeffobeue, ben Keimlingsflamm unb bie
Knofpe mit bem erften © proplatte ttm ff liepnbe ©tüd beS Keimblattes, n a f bem eS aus bem
gnnern beS ©amenS proorgefommen, n a f aufwärts (f. Sfbbilbüng auf ©. 566, gig. 14,15),
toährenb baSfelbe bei ben Slrteit ber ©attungen Yucca unb T radescantia in einem Vogen
nadj abioärts to ä f ft (f. Slblülbung auf ©. 559, gig. 12) unb bet jenen ©pabeeit unb Pal=
men, toelfe auf einem o b erfläflif ber ©ürre auSgefepen Voben toaffen, fofort n a f bem
ßeroortreten aus bem ©amen fif umbeugt unb fenfref t in bie tiefem, ftetS ettoaS feitf ten