©trunfeS einen ©d;opf groter Sßebel, ber eS oerhinbert, bajj herabfallenber Stegen bie £uft-
rourgeln nejtf- ÜberbieS fommen gerabe biefe ©eroäcbfe, beren Suftmurgeln einen famtigen
Überzug aus SBurgelljaaren geigen, in SBälbern oor, beren Skumïronen fich gu mastigen
kuppeln roölben unb ein fchüjjenbeS Tad; gegen bie atntofphärif djen Stieberfd;läge hüben.
Tagegen ift im ©runbe bief er SBälber bie Suft mit SBafferbampf gefättigt, unb eS ift
geroifj, baff biefe famtigen Suftmnrgeln bie gctt)ig!eit haben, ben SBafferbampf gu fonbem
fieren, unb baff bie SBurgelljaare baS fonbenfierte SBaffer fofort auffangen unb ben tiefem
3 eIIfd)ic{jten jufütjren. Tafj beut fo fei, betätigten bie ©rgebniffe roieberl;olter SSerfudfe.
©o mürben oon Suftmurgeln beS SSauntfarneS Todea barlbata, roelche aus mäfjig fernster
Suft in einen bunfterfüHten Staunt übertragen morben maren, binnen 24 ©tunben 6,4 ^3ro=
gent il;reS ©eroid)teS SBaffer tonbenfiert unb aufgenommen, ©s unterliegt bernnad) tei=
nem 3 a )eifel, bat auch auf biefem SBege non ben ^flangen SBaffer geraonnen merben tann,
roemt auch bie $älle nicht fehr häufig fein bürften. Stile ©eroächfe, an melden biefe Slrt ber
SBafferaufnahme bisher beobachtet mürbe, roachfen an Drten, mo jaf;rauS jahrein bie Suft
fehr feucht ift, unb mo au cf; niemals ein .<gerabfinfen ber Temperatur unter ben Scullpunft
gu befürchten ftet)t. Unter anbern Sertjältniffen, gumat bort, mo geitmeilig grote Troden=
heit ber Suft eintritt, mürben biefe ^flangen, roeld;e graar Drgane gur Jtonbenfation unb
Slufnal;me non SBaffer, aber fein ©dmhmittet gegen baS SSertrodnen biefer Drgane befi|en,
fid; aucl; ni<ht erhalten fönnen.
Slufttafjmc bon Dtegen unb Tau burdj bie Saubblätter*
Tie SSorfteüitng, bat bie ^flangcn bas non ihnen benötigte SBaffer mit ben SBurgelu
anfäugen, fjat fid; fo innig mit rtnfrer gangen Sluffaffung beS ^ßflangenlebenS oerbunben,
bat häufig genug biefer Vorgang gu ben nerfdjiebenften 93ergteichen f)er^ägegogen mirb,
unb baf man bie gulefd befprodjene SBafferaufnahme burd) bie Suftmurgeln eigentlich als
etroaS gang ©elbftoerftänblicheS anfteht, obfdjon in biefem galle, mie aus ber obigen Tar=
fteüung fjeroorgeld, bie ©ache nicht fo einfach ift, mie man fid) gemölpüid) bénît, Stun
gar bie ©rbpflangen. SBenn mir fie im Topfe fultioieren unb fel;en, baf ihre Blätter
fdjlaff merben, fo begiefen mir möglicfft rafcf) baS auSgetrodnete ©rbreid;, um fo ben bort
oergroeigten SBurgelu SBaffer gitgufüfren. T er ©rfolg bleibt auch nicht aus. g n furger
3eit mirb baS Saub mieber frifch uub prall, unb bie SBurgelu Ijaben ihre ©dmlbigfeit ge=
tl;an. 2Xuch im freien Sanbe begieft ber ©ärtner an trodnen Tagen oorgüglicf) baS ©rb=
reich, meines bie SBurgelu eingebettet entfalt, menn and), meil es geraöfnlicf unoermeib=
lieh Ift/ auf beut tlmroege über bie oberirbifefen Teile ber ^ßflangenftöde. ©ieft er boef,
baf baS SBaffer, roeldjeS als Siegen unb T au auf Saub unb ©tengel fällt, non bort fo=
gleich regelmäßig abläuft ober fich in Tropfen formt, roelche nachträglich, menn ber SBinb
bie ©töde fcfüttelt, ferabfollern unb non ber bürftenben ©rbe eingefaugt merben. Tiefe
@rfd;einung muf moft il;ren ©runb in befonbern ©<huj3oorrid;tungen ber Saubblätter
gegen SSeneßung haben. 2tuf feinen galt fprieft fie bafür, baf baS Saub gur Slufnafme
beS SBafferS ebenfogut geeignet ift, mie es erfahrungsgemäß bie unterirbif^en SBurgelu
finb. Tiefer ©ebanfengang, ber fid; jebem unbefangenen ^Beobachter ber Vorgänge in ber
freien Statur aufbrängt, fa t auch geraif für bie 2)iefrgafl ber $cü le | e{ne ggeredjtigung.
Sebe ©auggeüe an ben in ber ©rbe eingebetteten SBurgeln befi|t eine igaut, meld;e baS
Söaffer leieft finburefläft, unb baS Söaffer gelangt auef befanntlicf aus ber feueften ©rbe
burcf biefe ^ßllfäute rafch in baS in n ere ber ißflange. ©ine trodne Umgebung mürbe
baS SBaffer aus bem Ämtern ber ^Pflange burcf biefe 3ellfäute finbitr^ ebenfo leicht mieber
entgiel;en, roogu es nun freitief infolge ber Sage ber Söitrgeln unter ber ©rbe faurn jemals
fommt. ©ang anberS gefallen fief bie 35erl;ältniffe an ben oberirbifdjen Teilen, gumat
an ben Saubblättern. Tiefe follen baS oon ben SBitrgeln heraufgeleitete SBaffer menigftenS
teümeife uad; aufen an bie Suft abgeben, meil, mie fpäter ausführlicher begrünbet merben
mirb, nur burd) biefe SSerbunftuug baS gange ©etriebe im In n e rn ber f]flange im ©aitge
erfalten merben fann. Tiefe SSerbunftung foU aber aud; mieber nicht gu meü gefeit, fie
muf mit ber Slufuafme beS SBafferS buri^ bie unterirbifdfen SBttrgeln im rieftigen ffier-
fältniffe ftefen unb reguliert fein, menn bie fflange nid;t ©efafr laufen foU, geitmeilig
gang auSgutrodnen, maS rooft bie früher befproefenen Sttoofe, nieft aber bie S3lütenpflaugen
oertragen. Tem entfprecfenb ift bie 33erbunftung an ben S a u b b lä tte r n ber SU üteiu
p fla n g e n n u r au f gemiffe 3 e^ en an b 3 e ^ ea g ru p p e it e in g e fd ;rä n ft, unb für
biefe beftefen nod;überbieS ©inric^tungen, burd; melcfe bei e in tre te n b e r g ro f er T roden=
f e it bie S k rb itn ftu n g gang u n terb ro ch en merben fann. ©S ift mofl felbftoerftänblid;,
baf alle ©inrieftungen, meld;e eS unmöglich mad;eit, baf SBaffer attS bem f^rmern ber Saub=
blätter burcf bie SBanbungen ber oberflächlichen 3 eden in bie umgebenbe Suft übergehe, aitcf
ben ©intritt beS SBafferS attS ber Sltmofpfäre in baS in n ere beS SaubblatteS oerfiitbern.
Tie planmäfige SCnorbitung beS ©toffeS in biefem Suche mürbe roefentltcf beeinträchtigt
merben, roollten mir fefon fier alle ©inrieftungen erörtern, melcfe bagtt bienen, bie Serbum
ftung beS SBafferS aus ben S lättern gu regeln, unb mir mitffen uns baf er barauf befcfrätt=
fen, oorläufig nur gang furg gu ermäfnen, baf jene ^3oren an ber Slattoberfläcfe, melcfe
unter bem Stauten S p a ltö f f n u n g e n befanttt finb unb melcfe oon bem oerbautpfenbeit
SBaffer als SluSgangStfüren bettuft merben, Stegen unb T au mie überhaupt flüfftgeS SBaffer
nicht eintaffen, baf meüerfin bie fogenannte Eutifula, roeld;e bie Slufeitroänbe ber Dber=
fautgellen an ben b lättern übergieft, bem SBaffer fomoft ben SluStritt als ben ©intritt
erfefmert, baf namentlich bann, menn biefe ^tttifula mit roachSartigem Überguge oerfeheit
ift, baS SBaffer nicht einmal an ber Oberfläche ber fo gefefüften 3ellen anhaftet, uub b a f
baS a tm o fp h ä rifd ;e SBaffer n u r an folcfen © te ile n ber S a u b b lä tte r in baS
i n n e r e b e r ^ f la n g e g elan g e n fa n n , mo bie ro ad ;S artig eit Ü bergüge fe h le n , mo
baS SBaffer an ber Oberfläche ber 3etlen hängen bleibt, auf berfelbett gerflieft unb fie betttlich
beneft. Slber felbft folcfe 3 ellen unb 3 eügruppett fungieren geroöhnlid; nur für furge 3 eü,
nur bann, menn grofe Slot unb grofer S3ebarf an SBaffer ift, ober menn ftd) bie ©elegenheit
ergibt, mit bem SBaffer gleichseitig auch ftidftoffhaltige Sterbinbungen gu geroinnen, als ©attg=
gellen, unb eS finben fid; immer mieber befonbere ©inrichtungeit, meld;e biefe Slrt ber SBaffer=
aufnahme regulieren unb bann, menn fie nicht gerabe oorteül;aft märe, unmöglich mad;en.
Unter ben 3 eden, roelche bie Oberhaut ber Saubblätter gufammenfefen, möchte man
gunächft biejenigen, roeld;e als h a a rfö rm ig e SSilbungen erfdjeinen, für am meiften gur
Slufnahme oon SBaffer au s ber Sltmofphäre geeignet halten. 3Jtöglid;ft grofe Ober=
fläche uub oerfältniSrnäfig raenig Eörperinhalt: man fann ftef in ber Tfjat nieft leicht eine
gmedmäfigere ©eftalt gur SBafferaufnafme benfen. T a gitbem bie Sterbinbung mit ben
3ellen ber SÜattmaffe burch eine fleine fläche fergeftellt ift, fo mürbe auch nachträglich bie
Sterbunftung beS einmal oon ber haarförmigen 3elie auf gefäugten unb in baS finitere beS
StlatteS geleiteten SBafferS burd; bie Dberftäd;e beS ^aareS eine fel;r befchränfte fein. SJfit
einem SBorte, fold;e ^ aare an ber S3lattfläd;e fefeinen in auSgegeichneter SBeife gur 3luf=
nafme, bagegen fefr fchledjt gur Slbgabe ooit SBaffer geeignet gu fein. $ ü r bie £aare,
roeld;e an ben SJtooSblättchen oorfommen, trifft auch, mie fefon früher ermähnt mürbe,
bie fier begrünbete StorauSfefung ooHfommen gu. Siicft fo für bie haarähnlid;en ©ebilbe,
roelche oon ber Oberfläche ber Saubblätter ber Süütenpflangen auSgefen. Tiefe merben häufig
oon SBaffer gar nicht geneft; Stegen unb T au rollen in Tropfenform oon ihnen ab unb
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