2. Dtoknntg btx gtttffe in bn Stenten |ttlmtu\
Qnfiati: SlbieitungS-' unb guteitungSüorridEjtungen. — Sebeutung be§ 2tntfjotpan§ für bie Sßanbentng
imb SBanblung ber ©toffe. tperbfttidje SSerfärbung be§ SaubeS.
Slölcitttug^s unb gxtteitungSbnmdjttwgen*
S ah bie gerfehung ber $ot;tenfäure unb bie Gilbung organifchen ©toffe aus ber axtf=
genommenen gasförmigen unb tropfbarflüffigen unorganif d;en Bat;rung nur in ben gelten,
metche ©htorophx;Eförper enthalten, ftattfinben fann, mürbe bereits im oorhergetjenben Bb=
fd»nitte erläutert. ©S mürbe bort aud; bie f^orm unb Bnorbnung ber ©htorophpEpörper
innerhalb einzelner geEen, weiterhin bie gornt unb Unordnung biefer grünen gelten felbft
befprodjen. Buch mürbe bort bereits erraät;nt, bah gaf)treid;e Pftangen epiftieren, tneld;e
nur aus einer einzigen grünen geEe hefteten, bah es anbre gibt, bie groar mehrgellig finb,
aber bod; in famtlichen geEen bie ©t;lorophx;Eförper in gleicher (Geftatt unb (Gruppierung
enthalten, unb bah enbtid; in ben meiften ©axnenpflangen eine Teilung ber Urbeü innerhalb
jebeS ©todes in ber Söeife ftattgefunben t;at, baff nur gemiffe geEen trtit ©t;toro=
phpEförpern auSgeftattet fxnb, während anbre berfetben gu allen geiten noEftänbig entbehren.
©d;on bei früherer (Gelegenheit xxoxtrbe axtd; ber ©d;maroj3er gebacht, xmn welchen niete gang
d;lorophpEfrei finb, baher fxe bie Hohtenfäxtre nicht gertegen xtnb organifd;e ©toffe nicht
felbft erzeugen tonnen, fonbern biefe ihren SBirten auSfaugen müffen. Un biefe flie h e n
fidh noch bie ©rtxät;rxittgSgettoffenfä;aften, in welchen d;toropf;x)Efreie xtnb d;loropl;r)Efü[;renbe
Pftangen genteinfaxne SBirtfchaft führen, xtnb mo bie erfiern non ben te|tern gemiffe frifd;
ergeugte organifche ©toffe im Saufche übernehmen, xtnb ben ©djlujf biefer langen Beihe
bilden bie ber ©htoropl;pEförper entbehrenden BerwefungSpftangen, roetd;e bie organifchen
©toffe nicht einmal non tebenben grünen (Gemächfen, fonbern aus abgeftorbenen Pftangem
xtnb Sierförpern ober axtS tebtofen, noix Pftangen unb Sieren herftammenben organifchen
©ubftangen begiehen. F n ben grünen, eingeltigen (Gemächfen, mie g. B. in ben SeSmibia=
ceen, non xnelchen gmei Urten auf ber Safet bei ©. 2 2 , gig. i, k, abgebilbet fxnb, müffen
ftd; alte bie nerfchiebenett Bereinigungen, Umtagerungen xtnb Srennungen ber Utome, xnetche
gttr Bildung non gxtder, ©tärfe, ©eEutofe, ©hlorophx;E, ©iraei^ xc. führen, im Bereiche
einer eingigen geEe xwtlgief;en, xtnb eS tiefem biefe mingigen Pftangen ben BeraeiS, bah
bie mit betxt 2Bad;Stxtme unb beut Uufbaue nerbunbenen mannigfad;en ©toffmanbtungen
auf engftem Baume nebetxeinattber xtnb oft axtch gteichgeitig ftattfitxben fönnen. Um fid;
baS xwrfteEen gxt tonnen, muh angenommen merben, bah baS eine mitxgige protoplaSma=
tlümpcheu, roetdjeS ben tebenbigen Körper ber eingetnen geEe bitbet, in nerf^iebene Seite
gegliebert ift, welchen nerfchiebene gunftionen gutommen. S ie eitxen gerfe|en ben hohlem
ftoff xtnb bitben $ol;leitht;brate, bie anberrt übernehmen biefe Svohlenhpbrate xtnb maßen
aus ihnen ©iraeihftoffe, xtnb raieber anbre manbeln ben gebitbeten guder in ©eExtlofe xtnb
bauen bie geEl;axtt axtf.
9Jtit biefer Sinnahme ift aber notroenbig axtcb bie noeitere Unnahnte einer SBanberuitg
ber © to ffe oerbunben. Fn eingeEigen SeSmibiaceen (xtgt. Safet bei ©. 22, Fig. i, k) be=
trägt ber SBeg, ben ber in ben mittelftänbigen ©htoropt)r;Ilförpern ergeugte guder gurücfgutegen
tjat, um an bie Peripherie ber geEe gu gelangen, xueEeid;t nur gmei ober brei Saufenbftel
eines OBiEinteterS; aber eS ift bod; ein ntehbarer SBeg, unb man fann baher auch *>on einer
SBanberung unb Ubleitung beS Ruders in ber SeSmibiaceengette fprechen. S ie Leitung
rairb ohne gweifel mieber burch gemiffe Seite beS Protoplasmas ausgeführt, unb üieEeid;t
ftefjen bie mannigfaltigen ©tränge xtnb Batten, roetd;e in ber ©ubftang beS Protoplasmas
beobachtet merben, hiermit im gufammenhange. F n ntehrgeEigen pEangen ift ber SBeg,
weld;eit bie ©toffe gxtrüdgulegen haben, um an bie ©teilen gu gelangen, mo fie atS Bauftoff
ober in irgenb einer anbern Urt Berroextbung fittben foEen, häufig aud; nur axtf ben Baum
einer eingigen mingigen gelte öefdjränft, nietfach aber aud; xmn bem SluSmahe einer taugen
geEenreitje. SaS le|tere inSbefoxtbere bann, rcertn ben nerfchiebenen 3eEen eines PEangen=
ftodeS nerfchiebene guttftionen gutommen, xoaS fc^on bei xnelen ©porenpftangen, noch mehr
aber bei ben ©atnenpftangen ber gaE ift. S ie in ben grünen Blättchen eines ERoofeS gebitbeten
©toffe müffen, mentx fie guxn SXxtfbaxte ber ©porenbüchfe unb gur ^erfteEung ber ©poren
xxerraenbet merben foEen, non gelte gu gelte gu bem am SOtooSflämmchen angelegten 2lrche=
gonixtm hixxgeführt merben, ein SBeg, ber je nach ben Slrten xmn einigen SRitlimetern bis
gu xnehreren getxtimetern fchroatxtt. S ie ©toffe, metche gum Söeiterbaxte ber gmeige einer
gitterpappet bieneix, merben in ben tauggeftietten grünen Btattftächen biefer Pftange er-
gextgt; um in ben machfenbetx gmeig gu tommen, müffen fie burch ben langen Btattftiet
manbern xtnb einen 9Beg gxtrüdtegen, metcher bie (Gröhe jener geEen, in beiten fie ge=
bilbet mürben, mehrere taxtfenbmal übertrifft. Unb raerfen mir einen B tid axtf eine Palme,
meldje ihre menigen groben Blätter gxt einem ©djopfe xxereinigt am ©djeitet eines p la n te n
©tammeS miegt. S am it bie in ben grünen Blättern gebitbeten Bauftoffe gu ben roachfem
ben SBurgeln tommen, haben fie einen SBeg non 20 xtnb 30 m Sänge gurüdgulegen. Bod;
roeiter ift rooljt bie SBegftrede, axtf metcher bie im Saube ber tropifdjett Beben bereiteten
©äfte geleitet merben, xtm gxt ben SBurgeln gu gelangen, mo fie ben bort fchmarobenben
Bafftefien gxtr Bahrung bienen. S a h tn fotchen gäEen bie non ben manbernben ©toffen ein=
gehaltenen Bahnen unb ebeitfo bie 2lnfangS= xtnb bie ©nbftationen berfetben eine befonbere
SlxtSbübung erfahren, ift im xmrhittein gu erroarten. SBaS man barüber in Erfahrung ge=
bracht hat, mag fykx ixt tEürge gufammengefteEt fein.
BIS 2lnfangS= ober SlxtSgangSftation erfcheint natürlich immer baS fc^on axtf ©. 348
gefdjüberte grüne (Geroebe, metcheS in ber roeitaitS gröhten SJtehrgahl ber $äEe in ber Binbe
grüner ©tengetbitbungeu, in Saubbtättern, jungen Fruchtblättern unb im laubartigen Säger
xmn ©porenpftangen, fettener auch in Blumenblättern unb in EBurgetit fich entraidett hat.
Fix ben grünen, ntehrgeEigen Sagerpftaugen fomie in ben OBoofeit bitben bie d;torophx;E=
haltigen gelten gugteid; and; bie ©trombahn für bie in ihnen gebitbeten abguteüenbeu
©toffe, unb eS füxb biefetben eittfprechenb ber ©tromrichtxtng immer in bie Sänge geftredt.
Fix ben SBoofen entftetjen in ben Blättdjen fehr häufig geltenreihen xtnb geEeitgüge, metche
gegen bie BafiS ber Blättdjen, beziehentlich gegen bie ©teEen, mo bie Blättchen oom ©tenget
auSgehen, fonoergieren, xtnb in ber Bähe biefer ©teile fütb bie gelten auch entfpredjeitb
ber Bidjtung beS ©tromeS am meiften in bie Sänge auSgegogen. Buch im ©tenget find
bie teitenbeit gelten entfpredjenb ber ©troinrichtung ftarf in bie Sänge geftredt. ©ine
beutliche (Greitge gmifchen ben geltformeit an ber BuSgangSftation, in ber ©trombafjn unb
am ©tromgiete ift aber f)kv nid;t gu erfentxen.
BnberS nertjätt eS fid; in jenen (Gemäd;fetx, bereu Blätter xtnb ©tenget non (Gefäjs-
büitbeln bxtrchgogeit fxnb. S a übernehmen d;lorophx;Elofe geEen unb eigentümliche biefeit
Büitbeln anget;örenbe Böl;ren bie non bem grünen (Geraebe axtSgel;enben ©toffe, xtm fie
gu ben ©teilen beS BerbrauctjeS tpaguteiten. S ie Seitung ber Slrbeit t;at fxch beinnad;
iit aEen biefen Fällen fo noEgogen, bah eüx S eit ber gelten bie gerfehung non ^ot;ten=
fäure unb bie Bitbxtng ber erfteit organifd;etx Berbiitbungen, ein anbrer Seit bie 2lblei=
txtng biefer erften ©rgeugitiffe übernimmt, mobei fetbftnerftänbtich nicht auSgefchtoffen ift,
bah mät;renb ber Bbteitung auch itod; mannigfattige Umroanbtungeu ber ©toffe erfolgen.
Bei einer fotchen Seitung ber Brbeit ift es non SBid)tigfeit, bah bie organifchen Berbinbitngen,
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