© cßw ittg u n g S b au er, welche auf bie Gilbung oon 3 uder unb ©tärfe erfahrungsgemäß
ant günftigften wirfen, unb enblid; bie U m feß ttn g beS Sid;teS in Söärme unb zwar
in fogenannte geleitete unb bann in gebunbene SBärme.
Sie ©djlotMißljdfoipet unb bie grünen ©ciocöe nntcr bent ©iufluffe berfdjiebencr
Sitfjtffärfc.
SBenn eS außer Qrage fteßt, baß mir bei ©egenroart non ©ßloropßpl aus ber auf=
genommenen 5foßlenfäure organifdje ©toffe gebilbet werben fönnen, fo ift anberfeitS ebenfo
geroiß, baß bei biefert B ilb u n g S o o rg ä n g e n bie © o n n e m it iß re tt © tra ß le n w irf t
unb fd jafft unb fo a ls tre ib e n b e ^ r a f t im 9 Jlitte lp u n fte beS ganzen o rg a n ü
fd;en Seb enS fteßt. S ie ©onne geßt auf, fie gel;t unter, beut Sage folgt bie jftad;t,
unb im Saufe ber Bad;t ift ber eben erwäßnte Vorgang, auf welcßetn ber Beftanb ber
Seberoelt berußt, unterbrochen. 2lber auch um Sage ift bie Jlraft ber ©onne eine feßr
ungleiche, ©ie ift anberS am Mittage, roenn bie Sid;tquede int genitf; fteßt unb bie ©traßlen
fdjeitelrecßt auf bie ©rbe fallen, anberS am 2tbenb, roenn baS leucßtenbe ©eftirn unter
ben Horizont ßinabfinft unb bie teßten ©traßlen faßt horizontal ftdh über bie Qläcße fpinnett.
Begreifticßerweife ift es für bie mit einer geroiffen Btettge non ©htoroP^9^ auSgeftatteten
Organe nichts weniger als gleichgültig, tnie fie non ben ©onnenftraßlen getroffen werben,
unb roelcße Btenge non lebenbtger $ raft in einem gegebenen Seitabfcßnitte auf fie itber=
tragen roirb. Oie oerfcßiebenen Pflanzenarten mögen feßr nerf^iebene Bebürfniffe nach
©onnenlid;t hüben, fü r jebe e in z e ln e S lrt ab e r bew egt flcß ber B e b a rf an trei=
b enber ^ r a f t im m er in n e rh a lb fe ß r en g er © re n je n , bie oßne dtacßteit nid;t über=
fd;ritten werben bürfen. 2lucß ift ein möglichft gleichmäßiger Zufluß ber treibenben Kräfte
gu einem erfolgreichen betriebe unumgänglich nötig. Um nun ber Ungteicßmäßigfeit beS
SicßteinfluffeS an hellen unb trüben Sagen unb in ben oerfd;tebenen SageSftitnben ju be=
gegnen, ift bie ©inrid;tung getroffen, baß fieß bie grünen Organe nach ber ©onne richten
fönnen, baß fie, ben SageSftunben unb ber jeweiligen Jvraft ber ©onnenftraßlen ent=
fprecßenb, eine beftünmte Sage einzuneßmen unb biefe Sage mit Seid;tigfeit wieber zu änbern
im ftanbe ftnb. Unb zwar zeigen biefe Q ä ß ig fe it, fieß beut S ic ß tb eb ü rfitiffe ent=
fprecßenb e in zu fte lle n , fowoßt bie grünen ©ßlorophpllförper innerhalb ber ,3 edfammern
als auch bie ganzen Qeden unb fcßUeßtid; felbft bie grünen Blätter fowie ©tengel unb
Zweige, welche bie grünen Blätter tragen.
SBettit man ein beutlicßeS Bilb oon ber ©infledung ber ©ßlorophpllförper zum
©onnenlidßte gewinnen wid, fo muß man fieß oorerft gegenwärtig ßatten, baß biefe
grünen Organe, mögen fie was immer fü r eine ©eftalt haben, in bent Protoplasma beS
3edenleibeS eingebettet ftnb, unb baß biefeS Protoplasma beweglich unb oerfd)iebbar ift,
ober mit anbern Söorten, baß ber protoplaft, weld;er bie grünen ©ßlorophpllförper als
©ingeweibe enthält, ftdh innerhalb ber oon ißtn bewohnten gedfammer breßett unb wettben
unb bie ©ßlorophpllförper halb ßierßin, halb bortßin transportieren fantt. Qa, noch meßr.
Oie ©ßlorophpllförper fönnen zeitweilig an beftintmten ©teden angeßäuft unb zufainntem
gebettet, bann wieber auSeinaitber gerüdt unb gleichmäßig burcß ben ganzen gedenleib oer=
teilt werben. Qn ben fcßtaucßförmigen gellen ber Yaucheria clavata, weldje auf ber Oafel
bei ©. 22 burcß bie Sdittelßgttr bargeftedt ftnb, bitbet baS Protoplasma an ber Innern
©eite ber farblofeit, burcßftcßtigen ^ellßaut einen tapetenartigen Beleg unb ift fo hießt mit
runbltcbeit ©ßtorophpdförnern erfüllt, baß bie .geden gleichmäßig bunfetgrün erfeßeinen.
©o ift eS aber nur bei nicht zu gredem Sichte. Bet ftarfer Beleuchtung faßren bie ©ßloro=
pßpdförner auSeinanber, orbnen fteß in getrennte Baden, unb innerhalb fürzefter geit
fteßt man bann in jeber fd;laucßförtttigen gede bitnfelgrüne Qlede unb gonen, weld;e
ben gebadten ©hloropßpdförnern entfprecßeit, unb ßede, unregelmäßige ©treifeit, bie an jenen
©teden entftanben ftnb, oon betten baS ©ßloropßpd weggeriidt ift. Bimmt bie Sicßtftärfe
wieber ab, fo löfen fid; bie grünen, ftumpigen ÜDtaffen, unb bie frühere gleichmäßige Ber=
teiluitg unb Qärbttttg ftedt fieß wieber ßer. Bei einer anbern im Sßaffer lebettben fabem
förmigen, grünen ©porenpflanze aus ber ©attung Mesocarpus enthält jebe ber laugen,
cplinbrifcßen gedeit einen plattem ober banbförmigen ©ßlorophpllförper, ber bei fd;wad;ent
Zerftreuten Sichte fid; redjtwinfelig gegen bie einfadenbeit ©traßlett richtet. Bei biefer Sage
ift ben ©onnenftraßlen bie Breitfeite, bie größte Qläcße beS ©ßloropßpdförperS, zugeweitbet,
unb eS wirb baS einfadenbe Sicht burcß bettfelbeit möglichft auSgenußt. Oa ber banb=
förmige ©ßlorophpllförper gewößttlicß quer bttreß bie ganze gedfainmer auSgefpattttt ift,
erfeßeint bei ber angebeuteten Sage bie 3 ede gleichmäßig grün gefärbt. Oreffen bie ©onnem
ftraßlen unoermittelt auf foteße Mesocarpus-fjelleu, fo beginnt ber battbförmige ©ßloro=
pßpdförper fteß zu breßett unb zioar fo, baß bie ©bene beS BattbeS mit bem ©traßlengauge
zufatnmettfädt. dlttit ift ben ©onnenftraßlen bie ©dpnalfeite, bie fleittfte $läd;e beS ©ßloro=
pßpdförperS, zugewettbet, unb man fießt oon ißm nur einen bunfelgrütten ©treifeit. Oiefe
Oreßung beS ©ßloropßpdförperS erfolgt ungemein rafcß, unb man fann biefelbe roieber=
ßolt bttrd; Berbunfeln unb SCttfßeden in ben gellen ber Mesocarpus-$öben ßeroorrttfen.
Sind; in fjedett, weld;e zu ©etoeben miteiitanber oerbunben ftnb, fotnmt biefe Berfcßie^
bung unb Umlagerung ber ©ßlorophpllförper nid;t feiten oor. ©S war längft aufgefaden,
baß im Borfeittte ber ^arn e, in ben laubartigen Sebermoofen, itt ben Blättdjen meßrerer
Saubmoofe, ja aueß in großem zarten Saubblättern oon Blütenpflanzen je naeß ber ©tärfe
beS eittfadenben SicßteS baS grüne ©ewebe halb ßeder, halb bttnfler grün gefärbt er=
feßetnt, baß baSfelbe unter ber ©inwirfung intenfioen ©onnenlicßteS bläffer unb gelblidp
grün wirb, in feßwaeßem Sichte aber einen bunflerit $£on annimmt. Segt man auf ein
oon ber ©onne befcßieneneS Saubblatt einen feßwarzett Papierftreifen in ber Söeife, baß
nur ein Seil ber BIattfläd;e oon bemfelbett bebedt roirb, unb entfernt man biefett ©treifeit
ttad; einiger Reit, fo erfeßeint ber unbebedt gebliebene, oon ben ©onnenftraßlen itnbeßinbert
getroffene S etl ßedgrütt, jener S eil bagegen, über weld;em ber papierftreifen lag, unb oon
weld;etn bie ©onnenftraßlen abgeßalten würben, buttfelgrütt. ©orgfältige tlnterfucßungeit
ßabett nun ergeben, baß biefer $arbenwecßfel auf B erfd ;ieb ttn g en ber © ß lo ro p ß p lU
fö rp e r berußt. Qm zerftreuten Sichte gruppieren fieß bie ©ßlorophpllförper an jenen
SBänben ber ^edeit, auf bereit Qläcße baS Sicht unter redjtent Sßinfel einfädt, alfo in
ben cplinberförmigen paliffabenzedett eines SaubblatteS an ben zur Blattoberfläche parad
lelett fleitten SBättbett, ititb eS ift begreifließ, baß foteße Qedett, beziehentlich bie aitS ißttett
gebilbeten ©ewebe, in ber SJUcßtung beS eittfadenben Sid;teS angefeßett, bunfetgrün er=
fdjeineit. ©obalb birefteS ©onuenlidjt ©influß gewinnt, werben bie ©ßloropßpdfönter oon
biefen SBänbett weggerüdt unb auf bie zur Bicßtung beS eittfadeubeit Siebtes parallelen
Söänbe ber Qedfamtner oerfeßt. ©inb eS paliffabenzedett, fo gruppieren fteß bie ©ßloro=
pßpdförper an ben langen ©eitenwänben, wäßrenb bie fleitten, oon ben ©onnenftraßlen
unter red;tent SBütfel getroffenen Qedwänbe d;loropßpdfrei unb farblos werben, ©inb eS
armförmige gelten beS ©djwatnmparencßpmS, fo werben bie ©ßlorophpllförper, weld;e bei
Zerftreutem Sichte gleichmäßig in ber Qede oerteilt waren, in bie 2tuSbud;tungen gruppen=
weife zufammengefd;obett, wäßrenb baS 3dittelfelb ber Qede fieß aufßedt unb d;loropßpd=
frei roirb. SaS ganze ©ewebe aber, in welcßem fid; biefe Berfd;iebttttg oodzogett ßat,
erfd;eittt oiet bläffer als früßer unb zeigt ßättfig einen etttfeßieben gelblid;grütten Qarbenton.
tpfCanjenteOcit. I. 2 3