aufriöften. ©erabe biefer teuere Umftanb ift aucf infofern non gntereffe, als aug bem=
feiben erfedt, baff eg nicft allein bie Belaftung bitrcf bie Blätter ift, reelle biefe t>er=
änberte Sticftung ber Bergmeigungen bebingt, mag fid; übrigeng and; nocf aug anbern
fpäter gu erörternben Berfältniffen ergibt.
Sin ben mieber aufgericfteten ©nbgraeigen ber unterften tfte fann felbftoerftänblicf
biefelbe Verteilung ttnb S tiftung ber Blattfpreiten eingefallen fein, metcfe bie anfredjten
©tpfelgmeige geigen; nicft fo an benjenigen gmeigen, melcfe bie forigontale Stiftung bleb
bertb beibefaltenober
ficf mit ber ©pife fo=
gar gegen ben Boben
neigen, ©efeft ben
galt, ber SCf orngraeig,
m elier nebenftefenb
abgebilbet ift, märe
nidjt aug einer mitt=
lern Knofpe am ©i=
pfel beg Baumeg f er=
tmrgeroacffen unb
rage nicft lotrecft in
bie §öfe, fonbern er
fabe ficf aus einem
altern untern Slfte
entroidelt unb fei
naf egit raageredjt nor=
geftredt. Söürbennun
bie gläcf en ber Saub=
blätter aucf an bem
raagereäften groeige
biefelbe Sticftung roie
an bem fier ab=
gebilbeten anfrecften
graetge einfalten, fo
märe bag für fte bie
benfbar unoorteilf af=
tefte Sage gegen bag
einfadenbe Sid;t. @g
9lufred)ter belaubter Qweig be§ @pi^at)orn§ (Acer platanoides).
Sßgt. Sest, ©. 386, 388 unb 389.
ift bringeitb notraenbig, baf? fie biefe Sage änbern unb ficf mieber gmedmäfsig einftellen.
®iefe ©inftellung ber non forigontalen gmeigen auggefettben Saubfläcfen erfolgt benn
aitcf unb graar auf niererlei Söeife. ©ntroeber noügieft ficf eine entfpredjenbe SDrefuttg
ber ©tengelglieber, ober eg finbet eine ®refung ber Blattftieie ftatt, ober bie Blattftieie
brefen ficf grnar nicft, aber bie Steigung berfelben gegen bie Blattfläcfe mirb eine anbre,
ober enblicf eingelne Blattftieie nerlängern fitf gang auferorbentlief, fo baf bie non ifneit
getragenen Blattfpreiten über bie benad;barten roeit fütanggefefoben merben. ©elbftoer=
ftänblicf fommt eg fäufig nor, baff fitf biefe Beränberungen aucf mannigfaef fombinieren.
2ßa§ ben erften $ a d , bie ® re fu n g ber © te n g e lg lie b e r, anlangt, fo beobaeftet
man benfelben an ben tgafetnuffträuefern, ben Bucfen unb ggainbudjen unb ingbefom
bere fäufig an Bäumen, ©träudjern, Sianen unb ©tanben mit befuffierten, furggeftielten
Blättern, mie g. B. an Oornus unb T hunbergia, an Lonicera unb D iervilla, an
Androsaemum unb Hypericum, an Thymus unb V inca, Coriaria m yrtifolia, Gentian
a asclepiadea unb nocf ungäfligen anbern. ttntenftefenbe Slbbilbung, $ig. 3, ftedt
einen anfrecften groeig oon D iervilla Canadensis bar. ©obalb ein folcfer groeig nicft
in bie £öfe, fonbern forigontal augroädjft, finbet in febem ©tengelgliebe eine ©refung
um 90° ftatt, unb bie golge ift, baff bie $Iäd;en fämtlicfer Blattpaare bie gleidje Sage
gegen bie ©onne erfalten, mie eg in $ig. 4 gu fefen ift. ®ie Blätter finb jeft nidft mefr
in uier, fonbern in gmei geilen georbnet.
^anb in £anb mit biefer SDrefung ber ©tengelglieber geft fefr fäufig bie ® re f ung
ber B la ttftie ie . Befonberg auffadenb unb für ficf allein, b. f. ofne gleichseitige ®refung
ber ©tengelglieber, mirb bie ® r ef ung ber B la ttftie ie an bem gubagbaume (Cercis Sili-
©ref)ung ber ©tengelglieber unb SBIattfiiele: 1. Slufrediter gtuetg be§ gropbliittgen ©onneuröSdjeuS (Helianthemum
grandiflorum). - 2. Sem Soben aufliegenber Stueig berfelben SPflanäC. - 3. «tufreepter gtueig ber Diervilla Canadensis. -
4. TOtt)ärt§ gebogener groeig berfelben giflanae. 35gl. $ejt, @. 3S7 unb 388.
quastrum) Beobachtet. 2öie man an ben aufredjten gmeigen, befonberg fefött an ben ©cföfi=
lingen biefer ^flange beobadjten !ann, finb bie Blätter berfelben in ber ©infalb=©teHung,
alfo in gmei geilen, angeorbnet. ®ie ©preiten ber Blätter finb an biefen aufrechten groeigett
parallel gum Crbboben gerichtet, ©cfneibet man einen folcfen ©tföflingggmeig ab unb
fä lt ifn forigontal, fo erfdfeinen ade Blattfläcfen fenlrecft gegen ben ©rbboben geftellt.
SJtan foUte nun ermarten, baf fie biefe Sage aucf geigen, raenn ber gmeig aug eignem
Slntriebe forigontal gemorbett ift. Slber nieftg meniger al« bag. ©g brefen ficf nielmefr
bann bie ©tiele fämtlicfer Blätter fo lange, big bie non ifnett getragenen ©preiten ober
$läcfen aucf an ben forigontaten gmeigen mieber eine gum ©rbboben parallele Sage erfab
ten, unb bie $olge ift, baf bie Blätter beg gubagbattmeg an allen gmeigen, mögen biefe
aufreeft, fefief, forigontal ober gegen bie @rbe gebogen fein, ftetg bie gleidje Sage gum
einfallenben Sicfte geigen.
Söag ben brüten g a d , bie ä ttb e ru n g in ber S teigung ber B la ttflä d je gunt
B la ttftie ie , anlangt, ber im gangen genommen nur giemlicf feiten oortommt, fo füfrett
mir alg befanntefteg Beifpiel ben fürglicf ermäfnten ja p a n ife fe n ^ 3 ap ierm au lb e erb aum
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