Slüten. d ie $rud)tbtüten unb ©taubblüten fin b getrennt an oerfdjiebenen Slütenftänben,
baS gange ©ebilbe aber ï;at gur fjeit beS SlufblühenS mit bem Slütenftanbe einer in $rud)t
übergegangenen Slrtifdjode, fpäter mit einem <Qutpilge eine unleugbare Sdjnlidjïeit.
Stuf ber ßftlidjen ^albïugel finb bie SangSborffien unb ©cpbalien bitrdj bie Slrten ber
©attung B alanophora uertreten. ©ine berfelben, nämlid) Balanophora H ild enbrandtii,
welche ©. 175 linïS abgebilbet ift, finbet fief) auf ben ©omoro^nfeln nor ber Dftïüfte StfrifaS,
fieben Slrten bewoljnen bie Unfein $aoa, ©eplon, Sorneo, ^ongïong unb bie ^Philippinen
unb brei Slrten Dftinbien. d ie giterft non $orfter entbedte B alanophora fnngosa, welche
auf ben SBurgeln non E ucalyptus unb F icus fdjmaroßt, ift in Steulwllanb unb auf ben
Sîeiten £>ebriben gu §anfe. SefonberS reidj an biefen abfonberlidjen ©ebilben finb bie
f)ö£)ern Legionen $aoaS unb beS »gimalaja. B alanophora elongata ift auf $ ao a in ben
©ebirgen gwifdjen 2000 unb 3000 m fo £)äufig, baß man fie forbweife fammelt, um barauS
ben gälten, wadjSartigen ©toff gu gewinnen. SBie in Sleugranaba auS ber Langsdorffia,
madjt man Ijier aus biefer Balanophora bergen, ober man beftreic^t mit ber gewonnenen
gälten SRaffe SambuSftäbdjen, welche gang ruhig unb langfam abbrennen. $m Himalaja
gehören Balanophora dioica unb polyandra gu ben oerbreitetften unb Ijâufigften Slrten,
unb Balanophora involucrata wirb bort nod; in ber ©eeholje oon 2300 bis 3500 m auf ben
SBurgeln non ©idjen, Slhornen unb Slralien fdjmaroßenb angetroffen, $aft aile befißen feljr
lebhafte, oon weitem fidjtbare färb en : bottergelb, purpurrot, rotbraun, fletfdjfarbig, alfo
ähnlich wie bie Sauch=, beulen= unb ^utpilge, mit wetdjen fie gefellig wadjfen, unb mit
benen fie and; barin übereinftimmen, baß fie alle fleifdjig finb unb feine ©pur oon ©hloro=
pljpll enthalten. Son einiger ©ntfernung gefehen, machen bie nom bunfeln ©runbe beS
SBalbeS fief) abfjebenben Slütenftänbe auch beu ©inbrud oon tilgen, unb aiïe altern Seobady
ter fdjilbern biefe Salanophoreen einftimmig als waljre S îiralel, als 5ßil§e, weldje aber
wunberbarerweife Slüten tragen. $ ü r naturphilofopljifdje ©chule unter ben Sotani=
fern in ben erften degennien ttnferS ^aßrhunbertS waren fie auch ©egenftanb ber gewagt
teften ©pefitlationen unb überfcßwenglidiften ©chilberungen. Sodj in ben oiergiger $al)ren
äußert ein berühmter Sotanifer deutfdjlanbS oon iljnen: ,,©ie ftehen ba wie ein ljiero=
glijphifcher ©djlüffel gweier SBelten, bie wie d raum unb SBadjen in enblofer 2Bed;fel=
begieljung fich einanber auSlegen unb fließen", unb ber ©ntbeder mehrerer biefer ©ewâdjfe
auf S ^ a , ber oerbienftoolle ^ u n g ß u ß n , fc^reibt: „ d a s finb SBorte, bie ßoffentlidj erft
nad) $aßrtaufenben ißre rechte Sebeutung erhalten werben, unb bereu erhabene SBaßrßeü
mid; unenblid) rührte. d a ftanben fie ba, bie rätfethaften ©ewädjfe, blüten= unb blattlos,
in benen fidj bie Sübung bèr ©piralgefäße in einem balanopßorifcßen Präger mit ber
gruftififation unoollfommener ^pphompeeten oereinigt!"
©ine junge, noch nidjt blühenbe B alanophora fieht einem im gleichen ©ntwideïungS=
ftabium befinblicben Scybalium nicht unähnlich- ©ie fteUt fidj als ein unregelmäßiger
Ënoüenftod bar, welker einer flach oerlaufenben Saum= ober ©trauchwurgel auffißt. d ie
Slußenfeite beS mitunter gur ©röße eines SJtenfdjenïopfeS anwadjfenben ÜnoilenftodeS ift
uneben, geigt mitunter SBinbungen ähnlich ber Oberfläche beS SJtenfdjenßirueS, oorfprim
genbe Sudel unb gapfen ober ift aud) gelappt unb furg oergweigt wie ein Horallenftod.
d ie Sißnlicßleit mit einem ^orallenftode wirb nod) baburd) erhöht, baß bie Dberflädje mit
fleinen, fternförmigen ober oergißmeinnidjtförmigen SBärgihen befeßt ift, woburdj fidj bie
©attung B alanophora oon allen oerwanbten ©attungen fofort unterfdjeibet.
®ie Slnfiebelung ber ©amen auf ben Saumwitrgeln, ba§ Slnwa^fen berfelben gu
Jlnollenftöden, bie Serbinbung mit ber Stährwurget erfolgt tn berfelben SBeife wie bei ben
früher gefdjilberten Salanophoreen. Slud; bie Slnlage ber Sliitenftänbe unter ber fftinbe
beê 5lnollenftodeê unb ba§ durchbrechen berfelben oodgieht fidj in gleidjer SBeife. d ie
bureßbrodfene unb aufgeftülpte Siinbenfdgidjt hübet hier immer eine gientlid; große, bedjer=
ober felchförmige, am Staube unregelmäßig gelappte ©cfjeibe, weldge ben Stütenftanb an
ber Safts umfchließt; ber Slütenftanb felbft aber ift folbenförmig unb wirb oon einem
biden, mit großen, fdmppenförmigen S lättern befeßten ©cßafte getragen, d ie aus einem
ifnoüenftode heroorwachfenben tolben ßaf>en meift nur bie Sänge eines fleinen Ringers,
©d&maro^etibe S3aIauo))C)oreeu: 1. Rhopalocnemis phalloides, au§ 3aöa. — 2. Helosis gujanensis, anS SD?ejifo.
S3gf. Sejt, ©. 177-179.
erreichen aber mitunter bie £ö£)e »on 30 cm, wie baS g. S . bei ber auf ben SBurgeln oon
T hibandia feßmaroßenben jaoanifdgen B alanophora elongata ber $all ift.
durch bie folbenförmige ©eftalt beS SlütenftanbeS ftimmen mit ben Slrten ber ©at=
tung Balanophora jene ber amerifanifchen ©attung Helosis überein, oon welcher bie
häufigfte, nämlid; Helosis gujanensis, obenfteßenb abgebilbet erfdjeint. $tt ber Sltethobe,
wie biefe Helosis-Slrten fidfj auf ben SBurgeln ber SBirtpflangen anfiebeln, unb and; in ber
gangen SBad;StumSweife befiehl aber ein erheblicher Unterfchieb. d a s Sluwadjfeit ber auf
Oie Stährwurgel gelangten Keimlinge gu einem ^nöüd;en, bie gerftörung ber Stinbe, bie
©ntblößung beS ^olgförperS an jener ©teile ber Slährwurgel, wo fidß baS Hnöüchen beS.
©djmaroßerS angelegt hat, fowie auch bie©törung imSerlaitfe ber ^olgbünbel erfolgen gwar
in berfelben SBeife wie bei ben anbern Salanopßoreen; aber bie gerfdjliffeuen ^olgbitnbel ber
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