gortfefcung. Sîanctje Vorgänge machen gerabeju ben ©inbrutf bei gegenfettigen ©inner*
ftänbniffe! ber ju einer Sraube, Solbe ober ©pme »erktnbenen Stüten. ©o ift el 3. S .
ein bei ben ©djotengewächfen nicht fettener galt, bah ältere Stuten, beren Farben bereite
oerborrt, unb bie aud) bei Rollen! ganj beraubt finb, gnfeften 31t ben benachbarten jün-
gern Stuten anlüden, inbem fid) erft sur 3eit bei Slbbtühen! bie Stumenblätter oergröhern
unb mit auffatteuben, non fern [tastbaren färb en f ermüden. Sind) fommt el häufig nor,
bah ältere S tuten, beren Seit norüber ift, benachbarten jungem S tuten ben 311m Slüfien
günjligften i]3ta| einräumen. £ a t bie S tute eine! ©totfei ber Kapusinerfreffe (Tropaeo-
lum) abgeblüht, fo ïrümmt fid) ber Stütenftiel nadj abwärts, bret)t fid) fchraubenförmig
3itfammen unb nerftedt fid) unter ben fdntbförmigen grünen Saubbtättern, tnährenb an
bie ©teile, tno bie non itjm getragene S tüte früher geftanben hatte, eine neue Knofpe ein-
rüctt, bie fd)on am uächfteu Sage ftch öffnet unb bem Snfeftenbefud&e entgegenfieht, fo
bah flüchtige Seobadjter glauben, el fei bal biefetbe Stüte, welche fchon nor ad)t Sagen
bort geftanben hatte, ähnlich nertjätt el fid) mit L in aria Cymbalaria, Ledum p alu stre
unb 3ahlrei<hen Kleearten. 3tn bem auf ©umpfwiefen häufig nortommenben Saftartt'tee
(Trifolium hybridum) fr a g e n fid) bie alten Stüten nicht nur herab, um ben jüngern
ben mit Südfid)t auf gnfeftenbefudj günftigften iptah 3« räumen, fonbern ihre Stumen-
btätter erhalten and) eine fd)öne rote garbe, rnetche fich non bem SBeih ber jüngern S tü ten
lebhaft abhebt, fo bah burch ben weithin wahrnehmbaren garbentontraft auch noch»
ein Stnlodunglmittet für bie gnfeften entfielt. 2tn ben widetförmigen Stiitenftänben bei
Seinwettl, bei Sergihmeinnid)t! unb bei Satterfopfe! (Symphytum, Myosotis, Ecbium)
unb noch keler anbrer Stfperifotieen fann man fehen, wie fich bie ©pinbet jebelmat fo
ftredt unb einfteHt, bah bie an bie Seihe fommenbe S tüte jene Sage erhält, in wetd)er
fie non ben anftiegenben gnfeften am beften gefehen unb am bequemften erreicht werben
fann, währenb bie ättern Stüten, beren Seit norüber ift, unb für weld)e ber gnfeftenbefud)
feinen SBert mehr hat, ben eben aufblühenben au l bem SBege gehen unb ftch ftetl fo ftetten,
bah fie ben Sugang 311 ben neuen Stüten belfetben Stütenftanbel nicht nerfperren. Stn
biefer ©inftettung beteiligt fich nicht nur ber Stütenftiel, fonbern aud) bie ©pinbet bei
Sausen Stütenftanbel, unb el ift intereffant, 3U beobachten, wie felbft weit entfernte ©tammteile
in äftitleibenfdjaft gesogen werben, unb wie alte bie oerfchiebenen Seile bei 3ld)fen-
fpftemel genau fo weit geftredt, gehoben, gefenft unb gefrümmt werben, a ll notwenbig ift,
bamit jebe ber an bie Seihe fommenben Stüten bie günftigfte Sage erhält.
®a! Sterfwürbigfte aber ift, bah and) u n te r S e r h ä ltn if f e n , wetd)e n u r a u l-
n a hm lw e ife e in tre te n , bie günftigfte © in ftettu n g ber S tü te n an g e ftre b t unb
erreicht w irb , unb b ah b a n n K rüm m u n g en ber © täm m e an © te ile n fta ttfin b e n ,
wo im gew öhnlichen S a u fe ber S in g e eine fold)e S e rä n b e r u n g nicht o o rg e-
fom m en fe in w ürbe. SBenn bal äBalboergihmeinnidjt, ber grofje Sitterfporn, ber ©ifen-
hut, ber SDrüf en griff et, bal fchmatbtätterige SBeibenröldjen (Myosotis silvatica, D elphinium
elatum, Aconitum yariegatum, Adenostyles alpina, Epilobium angustifolium)
unb sahtreidje anbre ©tauben, beren fteife, aufred)te ©tenget burd) eine ©ruppe lebhaft
gefärbter, auf gnfeftenbefud) berechneter Stüten abgefd)toffen finb, fürs nor ber ©ntfaltung
ber Stüten burch irgenb ein auhergewöf)ntid)e! ©reignil gans auf ben Soben niebergebrüdt
unb hingeftredt werben, fo bah auch ber unter normalen Serhältniffen aufrechte Stüten-
ftanb ber ©rbe auftagert, unb wenn ber ©tamm nicht mehr im ftanbe ift, fid) in feiner
gansen Sänge su erheben, fo b ilb e t berfelbe u n te rh a lb b e i S tü te n fta n b e l je b e lm
at ein K n ie, unb e l w irb b a l m it S tü te n befehle © tü d fo lan g e gehoben,
b i! e l wieber au fred )t fleht unb fe in e S tü te n in bie fü r ben g n fe fte n b e fu d j
günftigfte S ag e o e r f e |t fin b . Siefe! Krümmen ift feine 2Baä)!tum!erfcheinung, benn