SCierfangenbe ^ faitäen mit gaffgru&ert. 125
fafjl geworbenen bannen zeigen nun eine gelbltfgrüne ©runbfarbe, finb aber meifieng
mit purpurnen gleden unb Slbern bemalt, manche finb gegen bie 3Künbung gu bläulich,
nioiett ober rofenrot überfaufen ober gang buntelrot, mie mit Blut geträntt. S luf ber
Oedel ift in ä h n lif er SBeife bunt bemalt, unb bie SWannigfaltigfeit ber färben rcirb nod)
b ab u rf oermehrt, baff unter bem geraulfteten, einroärtg gerollten, bräunlichen, gelblichen
ober orangeroten aftunbranbe int In n e rn eine blafjbläulife gone fichtbar wirb. Oerlei
bunte bannen nehmen fich aug ber gerne gang mie Blüten aug unb erinnern ingbefon-
bere auf bag lebhaftefte an bie Blütenformen ber in ben tropiffen SBälbern heimiffeit
lianenartigen Slriftolof ien, mag um fo merfroürbiger ift, alg bie ©attung Nepenthes mit
ber ©attung Aristolochia auch in fpftematiff er Beziehung ualje oerroanbt ift.
Bon gnf eiten, unb roatjrff einlif and; non anbern fliegenben Vieren, roerben bie roeit-
hin ftftbaren bunten bannen ber Nepenthes gang äh n lif mie Blumen aufgefucht unb
groar um fo mehr, alg oon ben gellen her Oberhaut an ber untern ©eite heg Oedelg
foraie am aiiunbranbe ber Gannett r e if lif ^onig auggeffieben mirb. gngbefonbere ber
geroulftete unb häufig and; gierlif geriefte 3Jhtnbranb trieft unb glängt oon bem guder=
fafte, unb man tonnte hier in beg SBorteg oollfter Bebeutung oon einem iQonigmunbc
unb oon füfjen Sippen fprechen. Oie Spiere, roetdje ben SQonigfeim oon ben Sippen ber
Nepenthes-Staunen fangen, geraten habet nur gu leicht an bereu Innenfläche, Oiefe aber
ift a b ff üffig unb glatt unb bttrch bläulichen SBafgübergug fo f f lüpfrig gemacht, bah nicht
roenige ber angeflogenen (Säfte in ben ©runb ber tarnte hinabgleiten unb in bie bort an-
gefammelte glüffigleit fallen. Sltanf e oerenben hißt f f on nach furger geit, anbre f u f eit
fich nng ber gaügrube gu retten unb an ber gnnenroanb ber Staune emporgutlettern; au
ber mit SBafg überzogenen, geglätteten gone glitf djen fie aber immer raieber ab unb ftür-
gett ueuerlif in bie STiefe gurüd. 2tn ben großen Staunen ift ber einroärtg gerollte 3Jhtnb-
raub auch mit f p f en gähnen befejjt, weife n a f abraärtg gerichtet finb unb ben itnglüd=
liehen in bie gallgrube geratenen Opfern, rnelche nod; gu enttommen fu f en, entgegenftarren
(f.älbbilbung, ©.115, gig. 3). Sltt mannen Slrteit, namentlich an ben auf Borneo heimifcheit
N. Rafflesiana, N. echinostoma, N. R ajah, IST. E dw ardsiana unb N. Yeitchii, fieht
biefer Befaß aug fpißen gähnen bem ©ebiffe eineg Staubtiereg ähnlich, unb an Nepenthes
villosa, oon m eich er eine Staune auf ©. 118, gig. 4, abgebilbet ift, erf fe in t fogar eine
hoppelte 9tefe größerer unb feinerer, gegen ben ©runb ber Staune gerichteter fpißer gähne
auggebilbet, roeldje ein (Entfliehen ber in bie galle geratenen Oiere unmöglich m aft.
Bei ber reiflichen 3Jtenge oon glüffigleit in ben Staunen roerben übrigeng ohnebieg bie
meiften in bereu ©runb gefallenen Oiere r a f f erfäuft. Oie Gannett finb n äu tlif im untern
Orittel, ja häufig big gur Hälfte mit glüffigleit erfüllt. @g ftammt biefe glüffigleit aug eig=
nen Orüfengellen an ber gnnenroanb ber Staune tyx, befiehl hauP tfäf l i f aug SB aff er unb
geigt, folange n o f feine Oiere in ber gallgrube finb, nur feljr ffro a f e faure Steattion. ©o-
halb aber ein tieriff er Störper in ben ©runb ber Staune gelangt, roirb fogleif n o f mehr
glüffigleit auggeff ieben. Oiefe ffm edt bann beutlif fauer, befiel bie gähigleit, (Siroeijs-
ftoffe, g le iff unb geronneneg Blut aufgulöfen, unb l;at n if t nur in betreff biefer SBirtungg-
roeife, fonbern a u f mit Stüdfif t auf f r e fem iffe gufammettfeßung bie größte Übereinftim-
mung mit bem 3Jtagenfafte. Sieben organiffen ©äuren (Slpfelfäure, güronenfäure, 3littei=
fenfäure) f)<R man n äm lif a u f ein pepfinartigeg germent in ihr n a f geroiefen, unb eg ift
gelungen, audj lü n ftlif mit berfelben ftidftoffhaltige organiff e Störper in Söfung gu bringen,
©ießt man in ein ©laggefäß, in roelf ein ftf ein © tü d fen g le iff befinbet, bie glüffigleit
aug einer jener Nepenthes-Staunen, in roelf er fid; n o f lein Oier gefangen hatte, fo roirb
bag g le iff gunäfft nur wenig oeränbert; feßt man aber ber glüffigleit einige Oropfeu
Slmeifenfäure gu, fo roirb bag g le iff gelöft unb erfährt gang biefelben Beränberungeit