(Broussonetia papyrifera) in untenftehenber Slbbilbung not. ®ie Blätter finb an betn=
feiben befuffiert geftellt, alfo in vier geilen angeorbnet, je groei nnb jraei Blätter gegen=
über, nnb bie aufeinanber folgenben ^?aare um einen rechten Söinlel gegeneinanber ver=
fdjoben. Sin ben aufrechten gweigen nehmen fie alfo jene Stellung ein, welche ber 2lfiorn=
Zweig (f. Slbbilbung, S . 386) unb ber 3 r°eig non D iervilla (f. Slbbilbung, S . 387, $ig. 3)
geigen. Sin ben horizontal gerichteten gweigen ber untern äffte eines ^apiermaulbeer-
baurneS fiefit man aber folgenbe Seränberung eingetreten. SBott jebem S lattpaare richtet
fich einer ber Slattftiele parallel grtr ©rboberflädje unb liegt in ber ©bene ber non ihm
getragenen gleichfalls nahezu horizontal ausgebreiteten ober bod) nur menig geneigten 33latt=
fläche; ber anbre Slattftiel aber erhebt fi<h fenlredjt non bent horizontalen gweige; bie
non ihm getragene S3lattfTä<he ift unter einem rechten äöinfcl fnieförmig abgebogen unb in=
folgebeffen wieber parallel zum ©rbboben geftellt. g u r Servodfommnung biefer feltfamen
Stnorbnung ber Blätter roirfen aderbingS auch nodj eine geringe ©reljung ber Stengel'
SBageredjt abjtel;enber öeïauïiter Qtneig be§ SpaimnnauIbecrbaumeS (Broussonetia papyrifera).
glieber, SSerfürjung ber fid) aufrid)tenben Slattftiele unb Serfleinerung ber non biefen ge=
tragenen fla tte r mit, tnaS übrigens bie obige Slbbilbung weit beffer als bie ausführliche
Sefdfreibung zeigen bürfte.
©twaS häufiger als an Säumen unb Strandtent finb et fid) bie Slufrichtung einzelner
Slattftiele über bie horizontalen gweige an niebern ^albfträudjern unb Kräutern, beren mit
beluffierten S lattern befehle Sproffe teiltneife platt auf ben Soben zu liegen tommen, fo
namentlich an einigen ©hrenpreiSarten (Veronica officinalis unb Chamaedrys) unb an
mehreren Slrten ber ©attung Sonnenröschen (Helianthemum). Sin bem grofsblütigen Son=
nenröSchen (Helianthemum grandiflorum), non melchem ein aufrechter S p ro f in ber Stb=
bilbung auf S . 387, gig. 1, bargefteUt ift, fleht man bie S lätter paarweife angeorbnef, babei
freuzweife geftellt unb fomit in nier feilen am Stengel hinauflattfenb. S trcd t fid) ein foldjer
S p ro f über ben Soben Ijiu, fo finbet zunächft eine fleine ©rcljung ber Slattftiele ftatt,
bamit bie non ihnen getragenen Slattflädjen parallel zum Soben zu liegen fontmen; aber
man bemerft auch noch eine anbre Seränberung. SluS jebem zweiten S lattpaare hebt fid;
einer ber Slattftiele in bie Igolje, bie non ihm getragene Stattftädje ift unter einem nahezu
rechten SBinfel geneigt unb legt fid; über ben bem Soben angefdjmiegten Stengel, tnie es
in ber Slbbilbung auf S . 387, gig. 2, bargefteUt ift. infolge biefer Umlagerung fleht man
bie Slattftädjen nicht mehr oierreiljig, tnie an ben aufrechten Sproffen, auch nicht zweireihig,
tnie bei D iervilla, fonbern brei Leihen bilbenb, non welchen bie mittlere Sleil)e aber eine
geringere gal)l aufweift als bie beiben feitlidjen Steihen.
©er v ie rte ln d , ber hier nod) zu erörtern fommt, ift bie V e rlä n g e ru n g ein z e ln e r
S la ttftie le . ©erfelbe wirb befonberS fdjön an ben Slljornbäumen, namentlich an bem Spip=
ahorn (Acer platanoides), beobachtet, unb es mag barum auch biefe Slrt als Seifpiel bienen,
©ie Slbbilbung auf S . 386 zeigt einen aufrechten 3roeig biefer Slhornart. ©ie Stiele
non je zwei gegenüberftehenben S lättern finb an ben aufrechten Zweigen gleich lang. SBie
ganz anberS wirb aber baS Sängenverl)ältniS an jenen Slattftieten, welche bie horizontal
gerichteten gweige biefer S aum art fdjmücfen. ®a erfcheint immer ber eine ber P artner
bebeutenb länger als ber anbre; eS ift feine Seltenheit, baff er breimal fo lang wirb als
fein Stachbar, wie baS and) in obenftehenber Slbbilbung zu fehett ift. Unb warum biefe
attffadenbe Ungleichheit? ©er ©runb ift immer wieber ber gleiche wie in all ben frühem
fällen. SBürben an ben horizontalen Zweigen ade Slattftiele jene Sänge behalten, bie fie
an bem aufrechten gweige (f. Slbbilbung, S . 386) haben, fo fänte immer baS eine S tatt
jebeS zweiten ißaareS recht ungünftig im Schatten feiner Stadfbarn zu flehen; biefem Stach-
teile muh gefteuert werben, unb baS gefd)ief)t am einfadjften baburd), bah ft<h ber
treffenbe Stattftiel fo lange verlängert, bis bie von iljm getragene fläche aus bem Se=
reid;e beS Schattens in baS Sicht lüuauSgerücJt ift.
©ah fid) ähnliche SUchtungSänberungen, Kürzungen unb Serlängerttngen, wie fie foeben
für horizontale belaubte gweige unterer Slfte von Säumen, Sträudjern unb Stauben er=
örtert würben, auch an jenen Pflanzen finben, welche einer fteilen ^elSwanb, einer fenf=
rechten SJtauer ober ber Sorfe eines aufrechten SaumftammeS angefchntiegt finb, fann
im vorhinein erwartet werben, g n ber ©l)at trifft man fowohl an ben verriebenen
fletternben unb winbenben ©ewächfen als auch an jenen, bereit Stengel paradel zu einer
fenfredjten Söanb entporwad)fen, ohne an biefe angeheftet zu fein, wie z- S . an Rhamnus
pumila unb an vielen Segoitien, ade früher erörterten gäde wieber; nur fteden fich ba
bie Slattfpreiten nicht parallel zunt ©rbboben, fonbern paradel zu jener gtäd)e, welcher