^Sffange sufommt, möglicpft fürs M e n , ba gerabe biefeS S terna bei ber 33efpred)ttng ber
SSefrucptungSoorgänge, sumal ber Streu sung benachbarter 33tüten, im gtüeiten 33anbe beS
„ißffansenlebenä" eine ausführliche Erörterung finben wirb unb Sßieberpolungen möglicpft
oermieben roerben fallen.
Sei ber 33efcpreibung ber Slütenftcinbe ift man barauf angewiefen, bie SBorte <gaupt=
acpfe unb Rebenacpfe oielfacp in Rnwenbung su bringen, unb um Mipoerftänbniffen
oorsubeugen, ift eS am ipia^e, nochmals barauf pittsuweifen, bah tQauptacpfe beS Stüten=
ftanbeS, b. p. jener ©tammteil, aus meinem bie Sliitenftiele absraeigen, nur in feltenen
fällen bie gerabe gortfefmng beSjenigen ©tammeS bilbet, welcher aus ber Unofpe beS Steim=
blattftammeS peroorgegangen ift unb welcher bie erfte eigentliche tgauptacpfe beS gartsen
ißflansenftocfeS barftellt. ©elbft an ben tQpasintpen ift ber grüne ©c^aft, welcher fleh aus
ber Erbe erhebt unb an feinem obern Seile in eine $üde non Slütenftielen auSsweigt,
nicht bie urfprüngliche tgauptacpfe, fonbern eine Rebenacpfe, welche aus ber Rcpfel eines
3wiebelblatteS unterirbifcp entfpringt. Man pat fid) aber gewöhnt, jenen ©tamnt als
Igauptadjfe su beseichnen, welker gewiffermafjen bie Rührung in einem beftimmten 2Ib=
fdjnitte beS ©tammeS übernommen hat unb ber in ben Rcpfeln feiner S lätter Enofpen
anlegt, bie su ©eitenftämmen werben. S aS Sßort tgauptaepfe ift baper nur relatio su
nehmen; mit 33esiepnng auf feine ©eitenachfen gilt ber betrachtete ©tamnt als <gaupt:
achfe, mit Rüdficpt auf ben ©tamnt, ber ihm sur UrfprungSftätte biente, hat er felbft wie=
ber als ©eitenachje su gelten. Um bie Sarftedung ber Slütenftänbe su erleichtern unb bie
33efcpreibungen absufürsen, empfiehlt eS [ich, bie fgauptaepfe, um welche fiep ade einseinen
Slütenftiele wie um ein genteinfameS Zentrum gruppieren, ober welche in auffallenber Söeife
bie Rührung beS gansen StcpfenfpftemeS übernommen hat, als © p in b el su beseichnen.
Man Ijat bie Slütenftänbe überfidptlidp in swei ©ruppen, in A trifu g a le unb sentri=
petale, sufammengeftellt. $ n ben seu tr if u g a le n 33 lü ten ftän b en fcpliefjt bie ©pinbel
mit einer Slitte ab, bleibt aber im SBacpStutne surüd unb wirb non swei, fettener non
brei ©eitenachfen überholt, welche unterhalb ber eben erwähnten suerft angelegten 33lüten=
fnofpe aus ber ©pinbel entfpringen. 3ltt jeber biefer ©eitenachfen fönnen wieber ©eitern
achten entftepen unb dann neuerbingS ein Überholen ber relatioen tgauptaepfe in ber an-
gebeuteten Söeife oorfo mitten. S ie 33lütenfnofpe, oon weldjer bie ©pinbel abgefdjloffeit
wirb, öffnet fich iatmet SuerfÜ bann fommen bie Slütenfnofpen an ben ©eitenachfen erfter
Drbnnng, bann jene an ben ©eitenachfen suteitet Drbnung tt. f. f. an bie Reihe. $ttt
großen unb gansen geht bemnaep bie Entfaltung ber 33lütenfnofpen oom Neutrum gegen
bett Umfang beS SlütenftanbeS entfprechenb ber RlterSfoIge oor fich, unb ein folcper Slüten--
ftanb fann baher aud) sentrifugal genannt werben. S ie einfaepfte gornt, gleid;fam baS
Sorbilb aller sentrifugalen Slütenftänbe, ift bie einfache Ep me (cyma). ©ie geigt nur
brei Slütenftiele, einen mittlern altern (bie ©pinbel) unb gwei feitliche jüngere. S a bie
lefetern in gleicher £öpe oon ber ©pinbel entfpringen, fo erfcheint bie einfad)e Epme als
breiginfige (Sabel. Manchmal fommt eS oor, baff bie Slütenfnofpe an ber ©pinbel oer=
fümmert ober gar nicht sur Entwicklung fommt, unb bann präfentiert fidh ber Slütem
ftanb wie eine sweisinfige (Sabel (s. 33. an oielen (Sei^blattarten). SBerben bie oon ber
©pinbel auSgehenben ©eitenachfen sunt UuSgangSpunfte oon ©eitenachfen sweiter Drb-
nung, unb wieberholt fid) babei bie eben gefcpilberte ©ruppierung, fo fpricpt man oon
einer g u fam m e n g e fe |te n Epme (cyma composita). S ie 33lütenftiele fönnen an ber
Sufammengefepten Epme breigabelig ober sweigabelig gruppiert fein, unb eS fann fich biefe
33ergweigung fchier enbloS wieberholeit, wie baS s* 93. an betn rifpigeit ©ipSfraute (Gfypso-
phila panicnlata) ber gad ift. SBenn oon swei gegenftänbigen 33lütenftielen ober ©eitern
ad)fett einer Epme bie eine nicht gut Entwidelung fommt, bie anbre bagegen fehr fräftig
wtrb unb bie ©pinbel überholt, fo macht fie ben Einbrucf ber £auptacpfe, unb man hält bann
tm erften Slngenblide bie ©pinbel für bie ©eitenaepfe. Ruch an ber fräftigen ©eitenachfe
fommt oft oon ben ©eitenachfen sweiter Drbnung bie eine nicht sur Entwidelung wäljrenb
bte anbre um fo fräftiger auSwächft. ©ept baS fo fort unb fort, fo entfteht jene %oxm
beS cpmatifchen 33IütenftanbeS, welche man mit betn tarnen S öidel (cincinnns) begeiepnet
oon bent bann wieber sahireiche Mobififationeit unterfchieben werben, ©tnb bie 93lütett=
ftiele einer gufammengefe|ten Epme fämtlich beutlich fiept bar unb ber ganse 33lütenftanb
umfangreid) unb weitemeiftg, fo wirb berfelbe R ifp e (panicula) genannt; erle rn en ba=
gegen bte 33lütenftiele fepr oerfürst unb infolgebeffen bie ÜBlüten bicht gufammengebrängt
fo nennt man ben »lütenftanb einen 33üfcpel (fasciculus). S ie Relfengewäcpfe, bie Sippen'
blütler unb bie rauhblätterigen M ausen seigen eine gerabestt unerfchöpflicfie Mannigfaltig:
fett egmatifdper 33fütenftänbe.
S ie s e n trip e ta le n 33lütenftänbe finb baran su erlernten, baff bie ©pinbel mit einer
JÜtofpe abfcpliept, welche betn SUter nach baS jüngfte ©ebilbe beS gansen 33lütenftanbeS
tft, wäprenb bie am entgegengefepten untern Enbe ber ©pinbel entfpringenben SBlütenftiele
als bte älteften ©eitenachfen aufsufaffen finb. ©ieht man oon obetther auf einen follen
bluten ftanb, ober oeranfcpaulicpt man fich bie RuSgangSpunfte ber einseinen Slütenftiele
in einer ^orisontaüißrojeftion, fo fteljen bie unterften unb sugteidj älteften Slütenftiele
an ber Peripherie, bie jüngften im gentrum beS 93lütenftanbeS. S ie Blüten an ben älteften
93lütenftielen entfalten fiep suerft, jene ber jüngften 93lütenftiele sulept, unb baS Stufblühen
geht bemnach in sentripetaler Reihenfolge oor fich. ®ie ©pinbel wirb in Per Regel burch
eine oerfümmerte Änofpe abgef^toffen, welcpe nicht sur weitern Entwidelung fommt* in
manchen gälten ift biefe fnofpe aber nicht oerfümmert, ift eine Saubfttofpe, aus ber fpäter
ein belaubter ©prop heroorgel)t, wie baS befonberS auffadenb an mehreren neuhodän*
bifchen Mprtengewächfen aus ber Abteilung ber Septofpermeen (Callistemon, Metrosi-
deros’ M elaleuca), beSgleichen an oielen 93romeliaceen (y 33. ber SlnanaS, A nanassa
sativa) ber gad ift. Man unterfdpeibet oon sentripetalen 33lütenftänben bie S ra u b e (ra-
cemus) mit oerlängerter ©pinbel unb beutltcpen 33lütenftielen, bie Sthre (spica) mit
oerlängerter ©pinbel unb auf baS äuperfte oerfürsten 33lütenftielen, bie S e lb e (umbella)
mit einer auf baS äuperfte oerfürsten ©pinbel unb oerlängerten 33lütenftielen unb baS
£öpfä)eit (capitulum) mit einer fehr oerfürsten unb babei oerbidtett ©pinbel unb auf baS
äuperfte oerfürsten 33lütenftielen. Sille biefe 33lütenftänbe finb burch Mittelformen mit:
einanber oerfettet, oon welchen bie für bie ©djottengewädjfe befonberS d)arafteriftifd)e
S o lb e n tra u b e (corymbus), ein Sinbeglieb oon Solbe unb Sraube, noch befonberS er:
wähnt_ su werben oerbient. S ie größte Mannigfaltigfeit geigt baS Sföpfdjen, boep ift biefe
Mannigfaltigfeit weniger burep bie oerfepiebene ©eftalt beS ^ocpblattftammeS als bie f^orm
ber ^ocpblätter, suutal ber saptreidpen gehäuften S edblätter, welche sufammengenommeit
als felchartige ^iide bie 33lüten umgeben, bebingt. Erwähnenswert ift auch uoch eine gorm
ber Slljre mit feljr oerbidter ©pinbel, welche K olben (spadix) genannt wirb, unb bann
bie unter betn Ramen ifäpcpen (amentum) befannte th re , weldpe 33lüten ohne 33lumeit:
blätter in ben Stcpfeln fchuppenförmiger Sedblätter enthält unb nach beut 33erblühen ober
nad) ber grueptreife als ©anseS abfädt, naepbem an ber 33afiS ber ©pinbel früher eine
Trennung beS ©ewebeS unb eine Slblöfung ber geden ftattgefunben pat.
Slpren, ährenförmig gruppiert, bilben eine sufam m ertgefepte Stpre (spica contpo-
sita), Trauben, in ^raubenfornt angeorbnet, erjeugett eine sufam m engefepte S ra u b e
(racemus compositus), unb Selben, bolbenförmig oereinigt, geben eine su fam m en :
gefegte S o lb e (untbella composita). Erftere fommt bei ©räfertt, festere bei ben Sol*
bengewächfen fepr päufig oor.